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  • Day 63

    No Cash am ATM

    May 16, 2022 in Belize ⋅ ☀️ 33 °C

    Actun Tunichil Muknal (ATM) Höhle in der Nähe von Teakettle, Belize

    Um 6 Uhr klingelte der Wecker und es ging nicht nur abenteuerlich früh los, heute stand einer der Höhepunkte des Belize-Reiseteils bevor. Der Besuch der Tropfsteinhöhle ATM.

    Daher fiel das Aufstehen auch nicht ganz so schwer, zumal wir von Harald noch an der Zimmertür mit einem Kaffee in Empfang und dann auch gleich verabschiedet wurden.

    Getankt hatten wir noch am Vorabend inklusive freundlichem Schwatz mit dem Tankwart, der lässig mit Pumpgun in der Armbeuge unser spritschluckendes rotes Monster auffüllte und uns um knapp 70 Euro ärmer verabschiedete, wobei wir selbstverständlich auch ohne vorgehaltene Waffe gezahlt hätten. Doch die scheint bei abgelegenen Tankstellen wohl üblich.

    Daher dann also morgens gleich weiter. Die Fahrt ging dank der entsprechenden Vorbereitung und einem zwischenzeitlich eingerichteten Notfall-Internetguthabens problemlos und wir kamen um 8:45 morgens und damit 15 Minuten vor dem verabredeten Zeitpunkt am Treffpunkt mit unserem Führer an. Der war zwar noch nicht da, aber der Inhaber des belizianischen Reiseveranstalters wartete schon mit Lunchpaketen auf uns. Der Guide kam dann auch bald. Wobei wir später noch wechseln sollten, aber zunächst mal knapp 15 Kilometer Ruckelpiste bis zum Eingang der Höhle. Diese wurde erst vor gut 30 Jahren „entdeckt“ und zwischenzeitlich zu einer wichtigen touristischen Einnahmequelle ausgebaut. Wobei die Belastungen aufgrund der Lage der Höhle zumindest zwischenzeitlich nicht zu massiv waren. Pro Guide waren maximal 8 Personen zugelassen, da unserer eine größere Gruppe hatte, bekamen wir mit Gonzo einen eigenen Führer zugeordnet, der nur für uns dreie und insbesondere für FF zuständig war. Denn die Erkundung hatte es durchaus in sich. Gleich zu Beginn war ein kleiner, gut brusttiefer Fluß zu durchqueren. Quasi als Einstieg, dass dies jetzt kein normaler Spaziergang würde. Dan ging es einen guten Kilometer auf einem Pfad durch den Wald (zwei kleinere Furten nicht weiter erwähnenswert) bis wir dann vor Eingang der Höhle standen. Dort kamen dann die Helme und die Stirnlampen zu ihrem Einsatz. Aber zunächst mal hiess es schwimmen. Und da das Wasser aus dem Berg kam, war es nicht mehr so angenehm war wie der Fluss zuvor. Wir reden hier von 16 - 18 Grad, also schon etwas mehr als eine kleine Abkühlung. Der Weg den wir dann innerhalb der Höhle erkundeten war ca. 1000 Meter lang. Dabei ging es immer wieder durchs Wasser, über rutschige Steine und durch Spalten, in denen man sich ordentlich verrenken musste, um Kopf und Bauch hindurchzubekommen. Dabei sahen wir Fledermäuse, glitzernde Tropfsteinformationen in den wildesten Formen und (nachdem wir auch noch eine steile Treppe hinaufgestiegen waren) die Kultstätte der frühen Mayakulturen, die sich in der Höhle versammelten um zu den Göttern zu beten und Opfer darzureichen. Nachdem Kameras in der Höhle insgesamt verboten waren, mussten wir für diesen Teil auch die Schuhe ausziehen und auf Socken weiterklettern. Dafür waren die Absperrungen allerdings auch nur marginal und unser Führer (der sich im Übrigen so professionell liebevoll um FF kümmerte, dass dieser sich ihm gerne in die Arme beziehungsweise wenn es mal wieder ans Schwimmen ging auch auf den Rücken schmiss, so viel zum Urvertrauen in den Vater und dabei hatte ich mehrfach meinen Status als PADI Rettungstaucher erwähnt, geschenkt….). Jedenfalls ließ uns Gonzo ganz ohne Indianer Jones Gehabe in die Stätten eintauchen und klärte uns darüber auf, dass der Stein vor uns tatsächlich ein mineralisierter menschlicher Schädel sei. Das ganze im Schein der Taschenlampen und in der skurillen Unterwelt wo zumindest gefühlt auch das Atmen etwas schwerer fiel, ich fand das schon ausreichend gruselig. FF nahm es aber ganz cool. Er war eher damit beschäftigt nicht zu unterkühlen, da er doch deutlich weniger Isolationsschicht am Leib hatte wie Euer Berichterstatter. Nach drei Stunden waren wir dann wieder zurück im Tageslicht. und auf dem Weg zurück zum Parkplatz kam uns die Durchquerung des Flusses wie ein Bad in der wohltemperierten Badewanne vor.

    Am Zwischenziel angekommen gab es noch einen sättigenden Lunch. Komplett mit Tischdecke, Besteck und Bohnen, Reis und Hähnchen. Danach ging es wieder über die Stoppelpiste zurück nach Teakettle und anschließend weiter zu unserem nächsten Ziel, der Black Rock Lodge ganz in der Nähe der guatemaltekischen Grenze.
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