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  • Dag 66

    Black Rock Lodge (Teil 2)

    19. maj 2022, Belize ⋅ ⛅ 33 °C

    Den letzten vollständigen Tag in der Black Rock Lodge begingen wir nach einem (für die nun schon sorgenvoll schauenden Leser sei es erwähnt) friedlich vereinten Frühstück bei Pfannekuchen (FF), Rührei mit Fried Jacks (Miss I) und traditionellem Frühstück mit Frijoles (schwarzen Bohnen mit Zwiebeln zu einer festen Paste verarbeitet) Rührei und Käse für mich) getrennt voneinander, denn FF und ich hatten uns zu einer Männerwanderung auf den Hausberg entschlossen. Laut Tourberater ähnlich ausgelegt wie die Wanderung ein paar Tage zuvor und so sicher ausgeschildert, dass fast alle Gäste zurückgekehrt waren. Na denn, der Berg Ruft! Mit einer Flasche Wasser bewaffnet ging es tapfer voran. Schon bald trafen wir die ersten größeren Insekten, Leguane waren uns schon im Hotelgarten in diversen Farben und Größen begegnet und in unserer Hütte hatten wir erst am Morgen eine kleine Spitzmaus verhaftet und aus dem Handtuch heraus im Grünen wieder in die Freiheit entlassen. Den Weg nutzten wir zu einem Update über FF`s diverse Projekte zu welchen inzwischen auch eine Super-Suit hinzugekommen ist, der natürlich dank seiner technisch ausgefeilten und überbordenden Ausstattung geeignet ist Angreifer, Räuber und andere Bösewichter in die Flucht zu schlagen. Augenscheinlich ist das ganze Teil mit von der Paw Patrol Reihe mit inspiriert, die er sich in den letzten Tagen immer mal wieder als Hörbuch zu Gemüte geführt hat, obwohl ich eigentlich dachte, dass dieser Teil der Kindheit mit dem Erreichen der Ninjago-Reihe erledigt sei. Doch diese Fellfreunde begleiten uns weiterhin und sei es nur aufgrund der besseren Verfügbarkeit von Videos und Hörbüchern.

    Jedenfalls waren die Gespräche kurzweilig, so dass die Zeit bis zum Gipfel im Nu vorüberschien, obwohl wir beide schon auch ordentlich schwitzten und eine einzige Flasche Wasser vielleicht auch nicht die verantwortungsvollste Idee war. Ging aber alles noch, es war wie gesagt kein Gewaltmarsch und die einzige wirkliche Gefahr überraschte uns beide und wurde uns auch erst dann wirklich bewusst nachdem wir sie über das Internet recherchiert hatten. Denn das plötzliche Geschlängel am Wegesrand, das ich nur noch so eben mittels Kamera dokumentieren konnte, entpuppte sich im Nachgang als giftige Korallenotter, die zwar nur noch wenige aber immerhin Todesopfer verursachte. Unwissenheit ist manchmal von Vorteil, was auch für die unaufgeregte Begegnung mit einem Greifvogel, der es sich auf einem Ast am Gipfel gemütlich gemacht hatte, galt. Anders als bei der Otter war Franzisco ganz beeindruckt, als wir ihm ein Bild zeigten, handelte es sich doch um den immer noch sehr seltenen Rotbrustfalken. Über den beziehungsweise ein Artenschutzprogramm zu seinen Gunsten hatte ich tatsächlich an der ATM Höhle gelesen, aber wer denkt denn, dass einem der dann beim Schwitzen zuschaut.

    Auf dem Weg hinunter machten wir noch einen Abstecher in eine „wilde“ Tropfsteinhöhle. Hier mussten wir auf allen Vieren in den Eingang der ersten von 6 Höhlen krabbeln um darin dann wieder Stehhöhe zu haben. Allerdings war uns ohne Gonzo und vor allem ohne Lampe nicht wirklich wohl zumute, so dass wir es im vierten Vorhof der Höhle dann darauf beruhen liessen und wieder den Rückweg antraten.

    Trotz Schlangenbegegnung war Mama, die zwischenzeitlich mit dem Fotobuch des Vorjahres angefangen hatte, stolz auf ihre Männer! Und auf diese Weise wiedervereint ging es nochmals auf die Wellenpiste und in das Stadtchen San Ignacio, das quasi vor unserer Türe lag. Eigentlich wollten wir versuchen bei Mary Sharp, die zumindest ausweislich ihres Facebook-Auftritts dort einen Verkostungsladen und eine Kochschule betrieb nachmittags einen Kurs zu belegen. Die Suche in den engen Gässchen (inklusive Einfahrt in eine Einbahnstrasse mit freundlicher Begegnung mit der Polizei) endete mit der Erkenntnis, dass wider des großen Erfolgs der Marke (sie begegnete uns auch in Guatemala immer mal wieder auf dem Speisetisch) die Zweigniederlassung Sankt Ignacio die Pandemie nicht überlebt hat.

    Stattdessen also durch das Örtchen geschlendert und auf dem Markt die allerersten wirklichen Souvenirs (Tasche für Miss I und Armband für FF) gekauft und anschließend bei einem sehr selbstbewussten aber in gleichem Masse auch freundlichen Gastronomen zu Ceviche, Chicken Wings und anderem eingekehrt. Diesmal ging es im Dunkeln zurück, was die letzten sechs Meilen nicht angenehmer machte.

    Und ein letztes Mal in Belize unser Haupt zur Ruhe geneigt, den Affen gute Nacht und den Vögeln guten Morgen gesagt. Denn am nächsten Tag sollte es nach Guatemala weiter gehen. Sollte, denn noch war nicht sicher, ob Miss I sich auf die E-Mail eines Mitarbeiters des Konsulats in Seattle verlassen und tatsächlich ohne weiteres Visum in das Land einreisen durfte.

    Doch wir wollen nicht zu viel verraten. Schalten Sie auch morgen wieder ein, wenn es heisst: Guatemala here we come (or not)
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