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  • Day 107

    Selvatura Park - Ziplining & Faultiere

    June 29, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 20 °C

    Man kann ja über Mietwagengesellschaften sagen was man will, aber den Aufwand den National in unserem Fall betrieb erscheint mir dann doch mal erwähnenswert. Laut Reiseplan sollten wir am 28. Juni einen Geländewagen vor das Hotel in Monteverde geliefert bekommen. Der Wagen war schon mal pünktlich da (ebenso wie der zweiter Fahrer, der unseren Fahrer wieder die 140 Kilometer zurück in die Hauptstadt San Jose bringen sollte. Zufällig war dann auch der Repräsentant auch noch Deutscher, seit 30 Jahren in Costa Rica, so dass die Einführung auch landesuntypisch einfach war. Auch wenn die Hinweise zur Sicherheit schon etwas beängstigend waren. Den Wagen niemals aus den Augen lassen, auch auf bewachten Privatpark immer versuchen den Blick drauf zu haben. Keine Hilfe bei Pannen akzeptieren und und und. Vielleicht waren wir bis dahin doch etwas naiv durch die Gegend gefahren, wobei es zumindest keine Anzeigen einer brenzligen Situation gab.

    Am nächsten Tag konnten wir dann unseren Geländewagen direkt nutzen, denn mit den Erfahrungsberichten zu meinem Ziplining in Rincon de la Vieja entschied auch der Rest der Familie dies auszuprobieren. Und wo, wenn nicht hier, denn begünstigt durch die Lage in den grünen Hügeln gilt Monteverde als die Wiege der Ziplining Industrie in Zentralamerika. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Anbieter mit unterschiedlich langen Kursen. Anders als in China, wo ich mich das bis dato erste und letzte Mal an einem Stahlseil in eine Schlucht geworfen habe, besteht das Vergnügen hier nicht aus einer Abfahrt, vielmehr absolviert man einen Parkour mit unterschiedlich langen Ziplines. Je nach Anbieter liegt der Fokus eher auf der reinen Länge (Gesamtlänge und /oder längste Einzelanlage) oder auch auf der Integration der Anlage in die Natur. Zudem gab es unterschiedliche Anforderungen an das Mindestalter und die Mindestgröße, so dass für FF die Auswahl schon deutlich eingeschränkt war. Die Entscheidung für den Selvatura Park ergab sich aus der Kombination von relativ langen Anlagen und vor allem der Möglichkeit das Ziplining mit einem Besuch im Faultierzoo und einer Wanderung über verschiedene Hängebrücken verbinden zu können. Entsprechend haben wir uns für das Komplett-Paket: 13 Ziplines inklusive einem 1 Kilometer langen Seit und Tarzan-Schwung sowie für Miss I und mich eine Runde als Superman, also nicht im klassischen Hängesitz sondern „frei“ fliegend. Mit Photopaket und einem mediokren Mittagessen mal eben 500 USD für einen Nachmittag.

    Dafür war es dann aber schon auch sehr aufregend, wieder mal war FF tapfer und warf sich nach anfänglich kurzer Unsicherheit, bereits beim zweiten Mal mutig ins Seil und hinab in die Schlucht. Selbst den Tarzan-Swing aus 15 Metern Höhe absolvierte er ohne Geschrei und Gejammer, ganz anders als Miss I die vermutlich bis nach Nicaragua zu hören war.

    Im Amphibienpark trafen wir nach dem Mittagessen unsere Korallenotter aus Belize wieder (diesmal sicher hinter Glas, was in Kenntnis der Giftigkeit deutlich angenehmer als bei unserer Wanderung war). Witzig war auch der Blue Jeans Frosch, der uns später auch noch einmal in freier Natur begegnen sollte.
    Im Butterfly Garden war zunächst einmal auffällig, wie viele tote Schmetterlinge hier herumlagen, was sich allerdings aus der relativ kurzen Lebenszeit erklärte. Vom Führer lernten wir, dass der schon desöfteren erspähte Blaue Morpho nur auf der Flügeloberseite blau ist, was sich aus den tannenbaumartig aufgebauten Flügelschuppen ergibt. Anders als der Monarchfalter, der über mehrere Generationen hinweg bis zu 3.600 Kilometer wandert, waren die Faultiere, die wir in der Rettungsstation antrafen eher ortsgebunden. Kein Wunder, wenn die maximale Geschwindigkeit vier Meter in der Minute beträgt (für die 3.600 Kilometer bräuchte er entsprechend mindestens 15.000 Stunden, wenn man dann noch berücksichtigt, dass das typische Faultier bis zu 20 Stunden am Tag schläft beziehungsweise verdaut, kann das dann auch mal dauern, wobei positiv anzumerken ist, dass das Faultier nur etwa alle acht Tage aufs Klo, so dass es hoffentlich nicht auf deutsche Autobahnraststätten angewiesen ist.
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