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  • Day 115

    Crocodile Daddy reitet den Bullen

    July 7, 2022 in Costa Rica ⋅ 🌧 28 °C

    La Quinta de Sarapiqui: 7. Juli - 9. Juli

    Nach dem touristisch komplett durchorganisierten Club-Urlaub La Fortuna war LA Quinte de Sarapiqui ein echtes Kleinod im Grünen. Familiär betrieben mit viel Nippes an den Wänden, einem Lesesaal in dem neben Elektrogeräte (andere würden sagen -schrott) aus vier Jahrzehnten ausgestopften Fische und Reihen präparierter Schmetterlinge und Käfer hingen, Laubengänge mit reifen Mangos und vermutlich allen fünf weltweit wachsender Strelizienarten zu finden waren. Aber der Höhepunkt war der Teich im hintersten Teil des Gartens. Eingezäunt und mit einer schmalen, wackeligen und nicht sehr vertrauenserweckenden Brücke zu überqueren und in dem Teich mindestens zwei größere Krokodile und zwei Baby-Crocs. Ich muss zugeben, dass ich recht froh war, dass der naheliegende Fluss aufgrund des Regens noch eine derartig starke Strömung hatte, dass ich froh gar nicht erst in Versuchung zu einem Bad verleitet zu werden.

    Auf dem Wanderweg der auch aus dem unmittelbar zum Hotel zählenden Naturpark hinausführte fanden wir den in Costa Rica verbreiteten Blue Jean Frog, eine Unterart des Erdbeerfröschchens das allerdings nicht durchgängig erdbeerfarben und mit blauen Beinchen versehen ist. Schwer zu finden, da nur knapp zwei Zentimeter groß, doch FF hatte es sich nachdem er die schon in Monteverde im Terrarium cool fand zur Aufgabe gemacht einen zu finden und tatsächlich war er erfolgreich!

    Eigentlich bot sich das Hotel mit seinen Flätz- und Lesemöglichkeiten perfekt dazu an einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Da wir - teils durch das Regenwetter genötigt - allerdings schon die letzten Tage recht faul waren, wollten wir dann doch noch eine Aktivität unternehmen und verabredeten uns für einen weiteren Ausritt auf der Wilson Horseback Riding Ranch. Deutlich kleiner und familiärer als in der Hacienda in Rincon de la Vieja stimmten wir spontan zu, uns mit einer weiteren Familie zusammenzutun und gemeinsam auszureiten. Erst im Nachgang stellte sich heraus, dass es sich auch um Deutsche handelte, die unsere Tour in entgegengesetzter Richtung unternahmen und uns dadurch auch ein paar Tipps für die nächste Etappe geben konnten.
    Der Ausritt war dann auch toll, da wir wesentlich freier unterwegs waren beziehungsweise uns die Pferde hier zumindest in dem Glauben liessen, dass man durchaus nicht die ganze Zeit stoisch auf den Hintern des Vordermannes respektive Pferdes starren muss. So konnte selbst FF schon mal den schnelleren Trab ausprobieren. Unterwegs trafen wir auf Affen und Tukane.

    Nervenaufreibend wurde es erst als die beiden Führer versuchten an einer Furt einen Fluss zu überqueren was dazu führte, dass das Pferd erst fast unterging und dann beim Versuch die gegenüberliegende Böschung heraufzukommen ins Rutschen geriet und mitsamt Reiter wieder ins Wasser plumpste. Weder die Aussicht im schlimmsten Fall unter einem Gaul begraben zu werden oder mit etwas Glück nur klitschnass eine Stunde nach Hause reiten zu müssen erschien uns erstrebenswert. Also wurde in der Furt stehend erstmal Pallaver und Lunch-Pause gemacht. Mich bereicherte dies auch um die Erkenntnis, dass Pferde der perfekte Partner sind um eine Ananas ohne Abfall aufzufuttern. Für die uns begleitenden Hunde gab es Kekse.

    Schließlich votierten alle Gäste für eine Umkehr und so ritten wir etwas zügiger aber immerhin sicher und trocken wieder zur Pferdekoppel zurück. Doch dort war der Ausritt noch nicht zu Ende, denn nun wurde Blacky, ein ca. 1.000 Kilo schwerer Wasserbüffel am Nasenring herbeigeführt. Wer dachte, dass dies mit einem Selfie getan sei täuschte sich allerdings. Getreu dem Motto, der tut nix, der will nur spielen, wurde Blacky mit einer Plastikmatte bestückt und an seiner Seite eine kleine Leitertreppe aufgebaut. Und dann durfte man eine Runde drehen. Bei aller Liebe zu Pferden war FF dann doch kritisch, ob dies denn eine gute Idee sei. Vermutlich erinnerte er sich auch noch auf den springenden Büffel den wir wenige Tage zuvor auf einer Weide gesehen hatten. Er entschied sich davon Abstand zu nehmen. Wir Alten mussten es natürlich ausprobieren und wie gesagt, Blacky war wirklich brav und wollte noch nicht mal spielen sondern nur die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen um zurück auf seine Weide und dem frischen Gras zu kommen.

    PS: Der Frosch auf dem Foto lehnte sich tatsächlich an die Wand als wäre er Stammgast an der Hotelbar mit bereits zwei drei Bier zu viel. Kein Zwang, kein Trick, ich fand ihn einfach nur sau-cool! Auch wenn er keine Jeans trug!
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