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  • Day 3

    Sandig, Salzig, Glücklich

    September 2, 2019 in Brazil ⋅ ⛅ 25 °C

    Als ich heute morgen zum Bootshafen fuhr, wurde mir bewusst wie behütet mein Start hier in Brasilien war, mit Erika, die für mich übersetzte und mir den Weg zeigte. Heute war ich das erste Mal auf mich alleine gestellt. Aufregend und ein bisschen angsteinflößend !
    Leider konnte anders als erwartet niemand, wirklich niemand an dem eigentlich komplett touristischen Hafen Englisch sprechen... aber irgendwie gelang es mir trotzdem auf das richtige Boot, einen sogenannten Schooner, zu kommen. An Bord passierte dann das Coolste überhaupt! Das Mädchen neben mir, fing an mit mir Deutsch zu reden! Fernanda kommt aus Blumenau im Süden von Brasilien. Diese Stadt wurde 1850 von einem deutschen Apotheker gegründet, weshalb dort heute noch viele Menschen die deutsche Sprache beherrschen. Was für ein Glück für mich, sie konnte mir die Informationen des Tourguides übersetzen und ich hatte jemanden zum Reden!
    Während der zweistündigen Fahrt zur ersten Insel, der Ilha dos Frades, spielte eine Band brasilianische Volkslieder, der Barkeeper mixte Caipirinhas und frische Früchte wurden verteilt. Die Insel war dann das absolute Paradies! Das Wasser war türkis, der Sand weiß und überall flatterten Schmetterlinge. Zuerst stiegen wir die Stufen zu einer Kirche auf der Spitze der Insel hinauf, von dort hatte man einen fantastischen Blick über die kleine Bucht. Aber lange hielten wir es dort oben in der Sonne nicht aus. Nachdem wir jeder eine Coco Verde, also eine frische Kokosnuss geschlürft hatten, kühlten wir uns im Wasser ab. Das war wunderschön, ich hätte den ganzen Tag schwimmen können!
    Aber nach 2h ging es weiter zur größten Insel der Allerheiligenbucht: Itaparica. Dort wurde unsere Gruppe direkt in ein Strandrestaurant geschleust, wo bereits das Mittagessen auf uns wartete. Von Spaghetti mit Tomatensauce über Kartoffelpü bis typisch brasilianisches Essen wie Fisch, Reis und Bohnen gab es beim Buffet alles was das Herz begehrt.
    Danach schloss ich mich der optionalen Stadttour an. Fernanda und Andrea blieben am Strand, sodass ich plötzlich wieder ohne Übersetzer war. Glücklicherweise konnte der Guide Französisch, sodass ich größtenteils verstand was er zu erzählen hatte. Die Tour war echt lustig und der Guide hat sich sehr bemüht mir alles nochmal langsam zu erklären.
    Nach 2h auf Itaparica ging es zurück nach Salvador. Meine Haare fühlten sich an wie Dreadlocks, salzig vom Wasser und der Luft, klebrig von der Sonnencreme, mega eklig... aber ich war unglaublich glücklich! Der Tag war so wunderschön. Den Sonnenuntergang über Itaparica zu sehen, war dann der krönende Abschluss.
    Fernanda und ich tauschten Kontaktdaten aus und versprachen uns, uns zu besuchen.
    Die Rückfahrt in Erikas Wohnung stellte eine Herausforderung dar, alleine mit dem Bus fahren. Dank Google Maps wusste ich zumindest welchen ich nehmen musste und wohin, aber die Busse fuhren irgendwie total schnell wieder ab und alles war sehr chaotisch. Nach einer halben Stunde saß ich dann aber im richtigen Bus. Endlich!
    Nach einer dringend nötigen Dusche fuhren Erika und ich abends noch in das Viertel Rio Vermelho um Salvadors typischstes Streetfood zu essen: Acarajé (klingt ein bisschen wie Garage). Dies besteht plump gesagt aus einer sehr großen Falafel, die typischerweise mit Garnelen und Salat gefüllt ist. Ich hatte eine nur mit Salat und es war total lecker!

    Morgen verlasse ich Salvador schon wieder und fahre nach Lençois in der Chapada Diamantina, einem Mittelgebirge westlich von Salvador. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich Erika jetzt nicht mehr sehe, wir haben uns echt angefreundet die letzten Tage, aber ich freue mich auch schon sehr auf meine Wandertour!
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