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  • Day 51–53

    Die Tonkrug-Ebenen

    September 22, 2023 in Laos ⋅ ☁️ 26 °C

    Unser vorletzter Stopp in Laos waren die Tonkrug-Ebenen in Phonsavan. Und es war eine Erfahrung, die nicht primär durch landschaftliche Begebenheiten geglänzt hat, sondern durch die damit verbundene Geschichte - und ihrer Erzählung durch unseren Guide Mr. Suk.

    Die Tonkrug Ebenen sind ein archäologisches Zentrum. Hier stehen aberhunderte Tonkrüge, die von altertümlichen Dorfbewohnern wohl als Gräber genutzt wurden. Wir betrachteten verschiedene Stellen, an denen die Krüge gefunden wurden, sowie den Ort ihrer Herstellung.

    Doch die Tonkrüge, wenn auch ursprünglich als Hauptattraktion erwartet, waren nicht das was uns wirklich nahegang. Stattdessen war es das, was uns Mr. Suk über Krieg erzählte. (Eines der Bilder zeigt auch auf den Tonkrügen noch Spuren einer Maschinenpistole)

    Die Region, in der Phonsavan sich befindet, ist diejenige, welche im Krieg weltweit am meisten bombardiert wurde. Während in Vietnam der erbitterte Vietnam Krieg zwischen Vietcong und den USA lief, wurde Laos im sogenannten "heimlichen Krieg" heftigst von den USA bombardiert. Ah ja .... gleichzeitig fochten die Bewohner auch einen Bürgerkrieg aus.

    Da Vietcong Teile von Laos eroberte, um eine Versorgungsstraße zu etablieren, wurde Laos von den USA ins Visier genommen. Die Kriegsverbrechen, die dabei an der zivilen Bevölkerung begangen wurden, sind unvorstellbar grausam. Aufklärungsflüge suchten Dorfbewohner, um sie zu bombardieren. Dorfbewohner mussten durch Landminen verstümmelte Kinder zurücklassen, da ihre Schreie Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten. Bauern mussten nachts bei Kerzenschein Reis anbauen, um ihre Überlebensgrundlage zu sichern. Kurz gesagt es war grausam für die Laotische Zivilbevölkerung.

    Mr. Suks Großvater war Soldat in ebenjenem Krieg und die Geschichten, die Mr. Suk von ihm erzählte waren so herzzerreissend, dass ich sie, auch wenn ich die Emotion nicht so wiedergeben kann wie Mr. Suk selbst, dokumentieren möchte.

    "Mr. Suks Großvater half Dorfbewohnern, wo er konnte. Eines Tages traf er alleine bei einem Besuch eines Dorfes auf ein Bild, dass man sich mit grauen Vorstellen kann. Über das Dorf wurde hergefallen. Alle Erwachsenen wurden getötet. Doch einige Menschen lebten noch. Kinder. Kinder im Babyalter bis hin zu zwölfjährigen. Kinder, die nicht verstehen konnten, was Tod ist. Und was er mit ihren Eltern machte. Kinder, die noch mit den Leichen ihrer Eltern kuschelten, die versuchten sich an der Brust ihrer toten Mutter zu stillen und die immer wieder probierten mit ihren Eltern zu reden. Ohne Antwort.

    Wer sich dieses Bild vorstellen kann, wer es erleben kann, der kann die Grausamkeiten des Krieges vor Augen sehen. Mr. Suks Großvater wusste nicht was er sagen sollte oder was er sagen konnte. Er nahm die Kinder in den Arm und weinte."
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