Satellite
Show on map
  • Day 10

    Bogenfelstour (Diamantensperrgebiet)

    October 28, 2017 in Namibia ⋅ ☀️ 27 °C

    Mirka schreibt:
    Am Morgen frühstücken mal im grossen Stil d.h. «Big Hotel», viele Leute und Rushhour am Buffet. Der Kaffee, nur durch den Filter getropft, langsam schmecken wir hier auch schon Unterschiede. „What else“ würde Clooney wohl sagen. Um 8:30Uhr soll der Pickup im Hotel sein für unsere Bogenfelstour im Diamantensperrgebiet. Diese mussten wir im vornherein buchen und da mussten auch Passkopien geliefert werden, was natürlich unser Reisebüro machte. Überpünktlich für Afrika um 8:25 holte uns der Fahrer ab und unterwegs pickten wir noch zwei Backpacker von US/Boston auf. Der Driver brachte uns zur Kolmanskoppe, dort schien es ein Office von Namdeb (Halbstaatlicher Betrieb/Diamantenförderung) zu geben. Nach 5 Minuten warten kam unser Fahrer wieder zurück zum Auto, oh das „Permit“ wurde vergessen. Oh, äh er geht es rasch holen - wir warten - TIA.
    Driver wieder da, alle ins Auto steigen (wir sind 2 Cars) der Tourguide ist im Auto vor uns und unser Fahrer hat ein Walkie-Talkie was er in der Hand hält und wir hören mit. Wenn etwas nicht verstanden wird oder wir Fragen haben wird das vom Tourguide im vorderen Auto wiederholt/beantwortet. Unser Fahrer schweigt und fährt - das ist sein Job.
    Erster Halt ist Grillental (nur der Name ist schon skurril), dort standen Pumpen um Wasser zu fördern, alles zerbröckelt, kaputte Scheiben, überall liegen Metallteile oder Fässer rum. Beim zweiten Stopp (Mondlandschaft) auf einem Hügel wurden bei den Pneus Luft rausgelassen damit sie etwa noch 1.8bar (normal etwa 2.8-3bar) hatten, so fährt man besser auf dem Sand. Der nächste verlassene Ort war die Diamantenwaschanlage, dort gab es ganz viele Gestelle aus Holz mit einem Sieb drin die einfach in der Gegend lagen. In dem einten Gebäude waren Maschinen, die man kaum noch erkennen konnte. Weiter etwas den Hügel hinauf kamen wir zum Dorf Pomona, dort wohnten einst ganz viele Arbeiter und auch gehobeneres Volk. Es gab eine Schule und ein Doktorhaus und das Herrenhaus vom Chef und viele einfache Arbeiterquartiere. Die Häuser waren teils in ganz unterschiedlichen Zuständen, die einten schon fast Ruinen (vom Wind und Sand zerfressen und in sich zusammengefallen), andere wiederrum waren fast ganz erhalten z.B. das Doktorhaus war geschlossen man konnte nicht rein, aber durch ein Fenster habe ich noch ein weisses Metallstangenbett mit Matratze erblickt. Sehr skurril. Auch hier liegen überall immer Metallteile oder Bahnschienen oder Wellblech am Boden. Irgendwie kann man sich hier gar nicht satt sehen, irgendwie ist das einfach so schräg und irgendwie ist das auch noch gar nicht lange her. Die letzten Personen sind ca. 1931/1934 weg und seither sind das alles Geisterhäuser / Dörfer. Oft hat man in den Häusern irgendetwas gesehen das noch in Deutsch angeschrieben war - irgendwo in Afrika!
    In Pomona gab’s Lunch (Buffet aus Tupperware: Brot, Gemüse, Poulet, Käse und Nudelsalat) im Schulhaus mit Tischen und Stühlen und mit kühlem Bier oder sonstigen Getränken. Sehr schräg!
    Nach Speis und Trank fuhren wir nur wenige Meter bis zum Friedhof (mit Aussicht aufs Meer) und man sah nur noch wenige Beschriftungen die leserlich waren - aber diese sind alle etwas älter als 40ig geworden. Weiter geht’s nun in Richtung Meer, zum Bogenfels der sehr eindrücklich sein soll. Vorher fahren wir an ganz vielen kleinen Steinhügeln vorbei, uns wird erklärt, dass die Steine nach dem Sieben (um die Diamanten auszuwaschen) so hinterlassen wurden - dies ist im Fairytale-Valley.
    Die Strecke generell durch das Diamantensperrgebiet, ist ungeteert und teils auf Sand oder Schotter - oft kommt es mir auch vor das wir einfach irgendwo durchfahren. Aber wir kommen auch am Bogenfels heil an. Dieser ist wirklich gigantisch und wird auf dem Foto ehrlich unterschätzt. Er ist riesig und man kann ihn besteigen, was wir nicht dürfen ist an den Strand runter laufen. Hier wird noch Kaffee (instant) inkl. Milchpulver ausgeschenkt und Guetzli - hihi. Wir haben hier eine Stunde Aufenthalt, wir machen Fotos und Andy steigt noch auf den Bogenfels - mir ist es zu mulmig (Höhenangst) dann Kaffee und schwups ist die Stunde vorbei. Mir ist es sowieso extrem kurzweilig vorgekommen, teilweise so viel Eindrücke, Licht und Schattenspiele, so viel Farben und Formen, kaputte Sachen und Herumliegendes überall... das hätte noch viel länger gebraucht um dies alles aufzusaugen. Nun denn, nach dem Bogenfels geht’s wieder zurück (nicht den gleichen Weg). Abgeladen wieder vor dem Hotel, waren wir echt erschlagen - also zuerst ein Bier (und ich ein Rock-Shandy) in der Hotelbar. Oh, schon wieder so spät 18:00 - wir müssen essen gehen. Rasch umziehen, ab ins Auto und zum Diaz Coffee - ein anderes Restaurant und wieder eine gute Wahl. Haben uns auch gleich entschlossen im Diaz Coffee morgen unser Frühstück zu essen und nicht im Hotel. :) Morgen geht’s schon wieder weiter zur Namtib Desert Lodge (am Rand der Namib Wüste).
    Read more