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  • Day 17

    Mit dem Zug durch Sri Lanka

    April 21, 2023 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute ging es für uns mit dem Zug nach Nanu Oya und von dort mit unserem Tuktuk weiter nach Kandy. Die Zugfahrt von Ella nach Kandy würde 6h dauern. Wir dachten, dass es für uns und die Kinder zu lang sein würde und entschieden uns nur eine Teilstrecke mit dem Zug zu fahren. Die restlichen 90km wollten wir mal eben mit dem Tuktuk meistern.

    Nun ja, hätten wir um der vielen Kurven und des heftigen Regens gewusst, hätten wir uns wohl für die lange Zugfahrt entschieden. 🫣
    Aber mal von vorn..

    Es gibt drei verschiedene Buchungsklassen für die Zugfahrt.
    1. Klasse: klimatisiert, Sitzplätze, geschlossene Fenster und Türen
    2. Klasse: Ventilatoren, Sitzplätze, Fenster und Türen teilweise geöffnet
    3. Klasse (auch Holzklasse genannt): viele Menschen (meist Einheimische), kein garantierter Sitzplatz, offene Fenster und Türen

    Wir buchten unsere Tickets für die 2. Klasse. Wäre ich allein gewesen, hätte ich mich wohl für die 3. Klasse entschieden. So wäre das Erlebnis in mitten von Einheimischen zu sitzen, noch authentischer gewesen.
    In unserem Wagon waren fast alle Plätze frei. Es waren nur noch ein paar Menschen mit uns dabei. So hatten wir viel Bewegungs- und auch Platzfreiheit.

    Die Fahrt durch die Teeplantagen und mit den schönsten Aussichten auf die Berglandschaften war total toll und verging leider viel zu schnell. Es war eine coole Erfahrung den Fahrtwind an der offenen Tür oder dem Fenster zu spüren. Die Bahnhöfe, an denen wir anhielten, sahen noch schön old school aus. Mit der Zeit wurde der Himmel immer grauer. Der Schaffner schloss die Türen und heftiger Regen kam auf. Wir hatten die Hoffnung, dass es bald wieder aufhören würde…

    In Nanu Oya angekommen, regnete es heftig. Das war unser erster Starkregen tagsüber, den wir auf unserer bisherigen Reise miterlebten.
    Wir hielten Ausschau nach unserem Tuktuk, welches von einem Fahrer zur Bahnstation gefahren wurde. Diesen Bringservice hatte ich schon vorab beim Verleiher gebucht.

    Wir liefen durch den Regen und luden die Kinder schnell ins Tuktuk ein. Nun hieß es: Augen zu und durch. 90km hatten wir vor uns. Der Regen wurde immer stärker, es donnerte und blitzte und der Regenschutz am Tuktuk gab nach und nach den Geist auf. Das erste Mal auf unserer Reise froren wir und sehnten uns nach einem Pullover. Ich kramte aus dem Rucksack Handtücher heraus, die ich glücklicherweise oben reingestopft hatte. So konnte ich zumindest die Kinder zudecken. Die gesamte Strecke bestand eigentlich nur aus Kurven. Nach der Hälfte der Strecke standen wir an einem Bahnübergang. Und welcher Zug fuhr an uns vorbei? Natürlich der, in dem wir zuvor saßen.

    Die Fahrt wollte einfach nicht enden. Es war sehr frustrierend und anstrengend. Währenddessen schaute ich nach Unterkünften in Kandy, die nicht mitten im Stadtkern lagen, um noch mehr Verkehr zu vermeiden. Aber alle passablen Hotels führten uns mitten durch die Stadt.

    Nach 4h kamen wir endlich am Ziel an. Wir sehnten uns einfach nur noch nach Pizza und einem Bett.

    Draußen auf dem Hotelflur hörten wir auf einmal Kinderstimmen. Und dann auch noch in deutscher Sprache. Wir schauten welche Hotelgäste dort waren. Ja und was sollen wir sagen? Die Familie mit zwei kleinen Kindern (3 und 1 Jahr) kam aus Prenzlau!! Sie kannten sogar Barth! 😂 Wir konnten nicht glauben wie klein die Welt doch ist. Friedi und Arno verstanden sich auf Anhieb und wir uns auch mit Christoph und Ann Marie. Aus der erhofften Pizza wurde dann ein gemeinsames Abendessen in der Unterkunft.

    Für uns geht es am nächsten Morgen schon wieder weiter. Kandy ist eine große Stadt mit viel Gestank, Lärm und Hektik. Hier hält uns nichts.
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