Satélite
Exibir no mapa
  • Dia 16

    Kota Kinabalu & Mount Kinabalu

    8 de agosto de 2023, Malásia ⋅ ☀️ 22 °C

    Gemäss diversen Quellen im Internet sind die National Parks im malaysischen Borneo die Besten Anlaufstellen um Wildtiere zusehen. Zuoberst auf dieser Liste befinden sich der Bako Nationalpark, der Mulu Nationalpark und der Mount Kinabalu Nationalpark, welcher ebenfalls den höchsten Berg von Borneo beheimatet. Da wir den Bako Nationalpark bereits in Kuching besuchten und der Mulu Nationalpark, welcher vor allem für seine Höhlen bekannt ist und leider nur per Flugzeug zu erreichen ist entschieden wir uns den Mount Kinabalu Nationalpark zu besuchen.

    Dazu verbrachten wir zwei Nächte in Kota Kinabalu, der Hauptstadt von Sabah, dem nördlichen Teil des malaysischen Borneos um am Morgen des 10. Augusts auf den Bus zum Mount Kinabalu Park zu hüpfen. Wir beabsichtigten dort ein paar Tage zu verbringen und allenfalls sogar dort zu campieren. Den Tag in Kota Kinabalu wollen wir nutzen um unsere weitere Reise in Borneo noch etwas zu planen bevor wir am 17. August nach Indonesien gehen würden.

    Wir kamen am Abend des 8. August in Kota Kinabalu an und hatten somit einen ganzen Tag Zeit um uns zu schlau zu machen was es im Norden Borneos noch zu erleben gibt. Wie es der Zufall so wollte trafen wir gleich am Morgen früh beim Frühstück im Hostel auf ein französisches Pärchen welches sich mit einer Touristin von Kuala Lumpur über die besten Attraktionen in Borneo unterhielt. Es stellte sich heraus, dass das Pärchen den letzten Tag in Borneo genoss und zuvor mehrere Wochen die Insel bereiste. Welch ein Glück für uns, wir suchten sofort den Kontakt zu den beiden Parisern und quetschten mit ganz viel holzigem Schweizer Charme die Informationen aus den beiden heraus wie das Extra Vergine aus frischen Oliven. Die beiden waren ganz nett und sehr sympathisch. Beide bereisten Südostasien für mehrere Monate und waren kurz davor nach Frankreich zurückzukehren um wieder einer anständigen Erwerbstätigkeit nachzugehen, etwas was uns ebenfalls mal noch bevorstehen würde.

    Wir verbrachten den ganzen Tag mit den beiden, erkundeten zusammen die Inseln vor der Küste von Kota Kinabalu und lernten uns gegenseitig etwas besser kennen. Sie würde eine neue Stelle in der Marketingabteilung einer luxuriöse Rum Distillerie starten. Nunja, vielleicht nicht die anständigste Erwerbstätigkeit, aber sie könnte theoretisch auch Tabakwerbung für Minderjährige machen oder die nächste Werbekampagne der Fischer Bettwarenfabrik lancieren, was der Menschheit wohl mehr schaden würde. Ihr Partner hingegen würde nach der Reise wieder in seiner eigenen Metzgerei arbeiten welche er mit einem Kollegen führt. Der 34-jährige Franzose hatte seine Arbeit als Data Analyst in einem internationalen Konzern hingeschmissen und sich einem Handwerk gewidmet das ihn mehr erfüllte als die Arbeit im Büro. Ich fand seine Geschichte äusserst inspirierend und bewundere den Mut und das Risiko welches der junge Franzose auf sich genommen haben muss einen solchen Schritt zu wagen. Wir hatten auch einige sehr interessante Gespräche über Gott und die Welt, Französische Politik, Kriminalität in den Banlieues oder das Steuerparadies Schweiz. Natürlich erhielten wir auch noch einige weitere Tipps für unsere Borneoreise welche wir in den darauffolgenden Tagen umsetzten.

    Unsere finale Reiseroute führte uns zum Mount Kinabalu Park und von dort aus nach Sepilok, einer Futterstation für Orang-Utans und schliesslich zum Kinabatangan River, ein Wildtierreservat welches auf einer Breite von wenigen hundert Metern einem langen Flusslauf folgt. Unsere Eindrücke kurz zusammengefasst war der Mt Kinabalu Park ein Reinfall, Sepilok eine überschaubare Futterkrippe für Wildtiere und der Kinabatangan River eine echte Perle. Im Detail heisst dies für die drei Destinationen:

    Mt Kinabalu Park
    Der Mt Kinabalu Park ist ein Nationalpark welcher sich mehrere dutzend Quadratkilometer rund um den 4400 Meter hohen Mount Kinabalu erstreckt. Wie wir bereits wussten gab es die Besteigung des Berges nur im Pauschalreiseangebot im Himalaya Trekking Format mit Übernachtung, Verpflegung und Guide für knapp CHF 300 pro Person - inklusive Parkgebühren die etwa das Fünffache von dem war was Einheimische bezahlten. Dabei ist zu bedenken, dass man den Berg ohne grössere Alpine Kenntnisse bestiegen kann, also ohne Kletterei oder Gletscherüberquerung. Nunja, andere Länder andere Sitten. Darauf hatten wir uns eingestellt. Trotzdem hatten wir gehofft, dass wir uns wenigstens ein wenig im Park bewegen könnten und einige längere Wanderungen unternehmen könnten. Doch das war uns leider nicht vergönnt. Der Park startet auf einer Höhe von 1500 MüM und endet für den Otto Normalverbraucher bereits auf 1800 MüM. Die Wanderungen auf diesen 300 Höhemeter sind überschaubar und befinden sich Umkreis von wenigen hundert Metern der Hauptstrasse, auf welcher die bezahlenden Touristen hoch und runtergekesselt werden. Wir erkundigten uns nach einem Tagespass der das Begehen des restlichen Parks ermöglichte, doch ein solcher Tagespass wurde anscheinend abgeschafft. Für uns hiess dies, dass wir uns mit einem kleinen Dschungeltrekking auf 300 Höhenmetern bespassten um designiert wieder in unser Hotel zurückzukehren.

    Sepilok
    Dieser Ort ist bekannt für zwei Programme die bedrohten Tierarten ein halbwegs naturnahes Leben ermöglichen sollten. Dabei werden bei den Programmen zwei Mal täglich Orang-Utans oder Malaienbären gefüttert. Finanziert werden die beiden Programme hauptsächlich durch Fördergelder und die Einnahmen der Touristen die für den Zutritt während der Fütterung bezahlen und zusätzlich pro Kamera einen Batzen abdrücken. So drängen sich zu den Fütterungszeiten einige dutzend Touristen auf wenigen Quadratmetern um in bester Pose vor einem Affen oder einem Bären zu stehen.

    Kinabatangan River
    Wir schliefen zwei Nächte bei einer Familie die in einfachsten Verhältnissen am Fluss lebt. Der Ort findet sich auf Google Maps unter Sukau Menanggul Homestay, ein unglaublicher Geheimtipp welchen wir vom französischen Pärchen erhielten. Der Vater der Familie organisierte dabei mehrere Bootstouren auf dem Fluss für die Besucher, während sich die Mutter und eine Tante um das leibliche Wohl der Touristen kümmerten. Zusätzlich tobten am Abend und am Wochenende eine handvoll Kinder im Haus, wobei diese die Touristen auf Trab hielten. Die Atmosphäre war sehr angenehm und man hatte einen guten, wenn auch nicht überaus komfortablen Einblick in das Leben der Einheimischen hier. Das Beste waren die Bootstouren. Wir sahen hunderte von Nasenaffen, unzählige Leguane und Echsen, viele Paradiesvögel, darunter die sogenannten "rinoceross hornbills" und auch Krokodile. Leider haben wir die Elefanten die hier durch die Gegend trampeln nicht entdeckt, trotzdem waren die Touren ein unvergessliches Erlebnis für uns.
    Leia mais