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  • Day 42

    Endlich wieder Spanisch

    April 15, 2023 in Bolivia ⋅ ☁️ 22 °C

    Wir haben die Grenze von Corumbá (Brasilien) nach Puerto Quijarro (Bolivien) überquert.
    Nun folgen einige Grenzübertrittsgeschichten:
    1. Die brasilianischen Behörden arbeiten deutlich langsamer, als die Bolivianischen. Für den Stempel in unserem Pass standen wir dort nämlich 1h an, vorzeigen und eintragen mussten wir weiter nichts. 100m weiter auf der bolivianischen Seite stand niemand an der Migrationskontrolle an und wir konnten direkt ins Büro laufen.. 👍
    2. Wer sich über Catcalling in Deutschland beschwert, sollte Bolivien nicht besuchen. Nicht nur jede*r Taxifahrer*in wollte unsere Aufmerksamkeit, auch alle Mitarbeiter*innen am Busterminal schrien uns mit 'Amigas' an, sobald wir es betraten. Ganz nach dem Motto: Wer am lautesten schreit, bekommt Kund*innen. Ursprünglich hatten wir einen Bus gebucht, der erst in 9h abfahren soll, aber bei dem ohrenbetäubenden Lärm, haben wir es keine Sekunde länger im Terminal ausgehalten. Durch einen glücklichen Zufall hatte die Frau mit der lautesten Stimme einen Bus im Angebot, der in 10 Minuten zu unserem Ziel fahren sollte. Schnell weg!! ⛔
    3. Buszeiten sind äußerst variabel. Einige Busse sind im Internet nicht zu finden. Die Agenturen planen außerdem eine 'Toleranzzeit' ein, um so noch genügend Leute zu gewinnen. So kann sich die Abfahrtzeit auch mal um eine Stunde verschieben. Ob wir das als Deutsche toll finden? Natürlich nicht! Aber die Bolvianer*innen genauso wenig, denn die können ordentlich laut werden, sobald ihre eigene Toleranzgrenze an Wartezeit überschritten wird. ⌚
    4. Verhungern und verdursten wirst du niemals auf langen Busstrecken in Bolivien. Warum? - weil die Bolvianier*innen das auch nicht möchten. Siestehen mit fertigem Essen in einer Traube an jeder Haltestelle vor dem Bus und möchten dir ihr Essen verkaufen. Manchmal gehen sie auch im Bus herum und fahren dann eine Station mit. Das ist so lange okay, bis jemand Pillen für die Gesundheit verkauft und 21 Uhr einen lautstarken 40-minütigen Vortrag über gesundheits- und vorallem organschädigende Stoffe in unserem Essen hält. 🙄

    Zusammenfassend waren wir sehr froh, als wir am Abend in Santa Cruz ankamen. Jetzt mussten wir nur noch den Taxistand am riesigen Busterminal in Santa Cruz de la Sierra finden... Wir haben vorher besprochen der Taxifahrer sollte ein Hemd anhaben, halbwegs vernünftiges aussehen und höflich sein. Der hat sich auch recht schnell gefunden... Er führte uns zu einem schäbigen, fast auseinanderfallenden Auto, welches ein grün leuchtendes Taxischild in der Windschutzscheibe hatte. Blöd, dass ihm genau dieses Auto gehörte. 🤦🏼‍♀️ Wir werden schon ankommen, dachten wir und er scheinbar auch, da er im Stadtverkehr öfter mal den Kopf aus dem Fenster steckte, um zu schauen, woher das klappernde Geräusch stammt.

    Santa Cruz de la Sierra ist die zweitgrößte Stadt Boliviens. Eine Industriestadt, die leider nichts außer einer riesigen Mall zu bieten hatte. Aber mehr brauchten wir auch erstmal nicht, denn wir wollten Simkarten, eine Sonnenbrille und 2 Tops kaufen. Perfekt, dass die auch an einem Sonntag offen hatte.
    Wir haben im Hostel SEHR viele Deutsche getroffen, mit denen wir den Einkaufstrip unternahmen und abends auch gemütlich in einem Restaurant saßen. Hier haben wir ein bolivianisches Getränk namens 'Chuflay' probiert, welches aus Singani mit Ginger Ale besteht.🍸 Angeblich kommt der Name daher, dass vor allem Fliegen sich von dem Geruch des Weintraubenliköres angezogen fühlen und sich daher gerne am Glasrand sitzen. Einige Amerikaner*innen haben bei dem probieren immer das Geräusch 'Chu chu' gemacht, um die Fliegen zu verscheuchen. 😁
    Wir haben viele Reisetipps und -erfahrungen ausgetauscht, welche für die weitere Planung sehr hilfreich sind. Einige unserer Bekanntschaften werden uns noch weiter auf der Reise begleiten.
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