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  • Day 55

    Pipicaca am Titicaca

    April 28, 2023 in Bolivia ⋅ ☀️ 10 °C

    Ein Wochenende an der Copacabana - leider nicht in Rio - aber es fühlte sich mindestens genauso an. Der Ort Copacabana liegt am Titicacacsee und ist ca. 4h von La Paz entfernt. Am Terminal musste Lisa fast dem Bus hinterher laufen, da sie uns noch schnell eine Cola für die Fahrt kaufen wollte. Ein kleines Mädchen mit dem Wechselgeld kam auch noch hinterher gelaufen. 🏃🏼‍♀️
    Wir freuten uns auf einige Tage Wasser.  Apropos Wasser, das fehlte leider in den Toiletten. Die Spülung war ein auf geschnittener Kanister (seht selbst auf den Fotos). 🚽
    Hier wagten wir den Versuch mal kein Hostel im Vorfeld zu buchen, sondern einfach mal hinzugehen und zu fragen.   Unsere Ansprüche: Bett, vielleicht WLAN, Frühstück inklusive und einen Wäscheservice. Was wir bekommen haben: 2 Betten und WLAN, das gerade mal für WhatsApp Nachrichten reichten. Aber dafür eine funktionierende Toilette... Leider ohne Popapier. Das wurde dann schnell am Kiosk gegenüber gekauft. Eine einzelne Rolle, das hatte fast schon wieder Corona-Zustände.
    An der Copacabana stärkten wir uns in erster Strandreihe in einem Restaurant mit Happy Hour und aßen vegetarische Burger. 🍔Abends sahen wir den Sonnenuntergang von dem Cerro Calvario an. Auf dem anstrengendem und steilem Weg dort hoch wurden wir von der Kreuzungsgeschichte Jesus Christus begleitet. ✝️

    Dass die Inka uns aber noch fieser in die Höhe begleiten wollten, erfuhren wir erst am nächsten Tag. Am Hafen kauften wir wieder ein Ticket bei der Person, die am lautesten schrie und setzten mit dem Boot über auf die Isla del Sol.🌞
    Den Mythen nach ist die Isla del Sol die Wiege der Inka. So schickte der Sonnengott Inti seine Kinder auf diese Insel zur Erde. Von hier aus zogen sie nach Cusco, um das Reich der Inka zu gründen. Die Sonneninsel gilt damit als Ursprung des Inka-Imperiums. Diese beiden begrüßten uns auf der Insel an der Inka-Treppe und 170m Aufstieg hört sich erstmal nicht viel an, aber mit einer Steigung von 24% ist das schon echt anstrengend.🥵 Unsere großen Rucksäcke haben wir ein Glück in Copacabana gelassen. Oben im Dorf Yumani angekommen, haben wir die dicken Jacken noch schnell im Hostel abgeladen und starteten eine Wanderung an das andere Ende der Insel. Auf den Wegen wurden wir von freilaufenden Schweinen, Eseln, Lamas und Schafen begleitet. Wir genossen die Aussicht und waren begeistert von älteren Leuten, welche regelmäßig ihre Einkäufe die steilen Wegen hinauftrugen. Auf der Insel gibt es nämlich keine Autos, was sie sehr idyllisch erscheinen lässt, ganz ohne Lärm und nur mit Naturgeräuschen. Unser Ziel war der Ort Challapampa, denn hier sollte es Restaurants mit frischem und leckerem Fisch aus dem See geben. Das wollten wir natürlich unbedingt mal probieren. 🐟Der Fisch Trucha (übersetzt: Fiorella) wurde in dem kleinen Restaurant sehr gut zubereitet. Vollgefuttert traten wir den Rückweg an. Mit so viel Essen im Bauch war das gar nicht mehr so leicht. Wir genossen dennoch jeden Schritt in der wunderbaren, aber auch dünnen Luft mit Ausblick auf die 6000er Berge Boliviens.

    Am nächsten Vormittag nahmen wir das Boot zurück von der Isla del Sol, denn überall wurde angekündigt, dass ein großes Fest anstehen sollte und das wollten wir natürlich nicht verpassen.🚤 Welches Fest das war, wissen wir bis heute nicht. Ein Umzug wie an Karneval wurde uns angekündigt und dass der eigentliche Feiertag erst der 3. Mai ist. Wir waren gespannt, was uns erwartet. Begrüßt in den Straßen voll mit Cholitas in wunderbaren Festroben, begleitet von Männern mit Instrumenten. Die, die keine in der Hand hatten, ersetzten dieses durch ein Bier von Pacena. Ein Blick in die Gesichter mancher Männer und Frauen reichte, um zu erkennen, dass diese schon längst über den Berg waren. 🍻 Die Schritte beim Umzug waren nicht mehr synchron, von der Kleidung fehlte meistens ein Teil und Instrumente wurden nur noch von der Hälfte der Gemeinschaft gespielt. Im Minutentakt winkten uns Personen zu, fragten nach Fotos oder gaben uns Küsse auf die Wange. Wir feierten mit den Einheimischen bis in die Nacht hinein und wie die so lange stehen konnten war uns ein Rätsel. Wir verstanden nun auch, wie alle so betrunken sein konnten. Nicht jeder hatte für sich allein ein Bier, sondern die großen Bierflaschen wurden in der Runde in Plastikbechern aufgeteilt und der Inhalt auf Ex getrunken. Uns wurde regelmäßig ein Becher angeboten und nun durften wir auch Hand in Hand mit allen im Kreis vor den Bühnen tanzen. 💃🏻
    Am nächsten Tag sahen wir das Ausmaß der Feier, eine Müllhalde wurde in der Stadt hinterlassen und mittendrin saßen die Feiergäste an einer langen Tafel und frühstückten. 🥖🥓
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