Bolivia
Departamento de La Paz

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Travelers at this place
    • Day 120

      Aklimatisieren für Tag X.

      February 7, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 8 °C

      Heute Nacht konnte ich nochmal richtig Energie und Schlaf für morgen tanken. Wir werden heute nach dem Mittagessen zum nächsten Camp auf 5.130 m aufsteigen. Den Vormittag haben wir nochmal frei und die Zeit hier oben ist zum Aklimatisieren gedacht. Für mich gabs dann ein spätes Frühstück und gleich dafür noch Mittagessen.

      Gegen 11 Uhr sind wir dann aufgebrochen. Ich hab am Internethügel noch meinen Footprint von gestern hochgeladen und dann mein Handy in den Flugmodus geschalten. Bis morgen Nachmittag bin ich jetzt ohne Netz. Mein einziges Lebenszeichen was ich jetzt noch absetzen kann, ist mein GPS-Tracker.

      Das Wetter heute war gut und wir hatten teilweise klare Sicht auf die Berge. Unsere Backpacks waren schwer, da wie unser gesamtes Equipment mit uns tragen mussten. Ich hab mich irgendwann bis auf meine blaue Skiunterwäsche ausgezogen weil mir so warm war. Ovi fand des sehr lustig. El Hombre Azul!

      Der Weg nach oben ging über Steingeröll und Felsen. Irgendwann hat sich dann der erste Schnne zwischen die Felsspalten gemischt, bis es dann sogar leicht geschneit hat. 2 Stunden später hatten wir das Campo Alto dann erreicht, wo wir die Nacht verbringen. Höher als 5.000 Meter wird es nämlich immer schwieriger mit Schlafen, weil der Körper eben den Luftdruck spürt und mit Herzrasen oder einer schnelleren Atmung reagiert.

      Mit einem Highfive von Ovi sind wir dann in die Steinhütte eingetreten. Und ich hab Juan kennengelernt - mein Guide für den Aufstieg morgen. Eher bisl ruhiger und er brauchte erst ein bisschen zum Auftauen. Aber was ein guter Bergsteiger er ist! Und was er morgen leisten wird.. Wahnsinn und vollsten Respekt dafür.
      Wir haben dann den Nachmittag gemeinsam in der eisig kalten Stube verbracht und Qwix gespielt. Juan wurde das Spiel erklärt und wir hatten eine Mordsgaudi. Ovi ist der Champion und hat jetzt dreimal hintereinander gewonnen. Er fühlt das Spiel so sehr, dass Jan und Lena überlegen ihm das Spiel als Geschenk zu überlassen.

      Gegen 17 Uhr gabs dann Abendessen und um 18 Uhr war Schlafenszeit. Wir haben noch zu einem wunderschönen Panorama Zähne geputzt und unsere Ausrüstung für morgen vorbereitet. Wir brauchen morgen alles was man sich unter einer Bergbesteigung vorstellen kann. Intelligentes Packen und eine optimale Planung von Kleidungsschichten ist da gefragt.

      Wir sind alle drei mega aufgeregt und würden am liebsten jetzt schon aufbrechen. Wir wissen, dass es eine sau anstrengende Tour wird, wo die Chancen es bis zum Gipfel zu schaffen fifty fifty sind und in der Regenzeit sogar noch geringer. Wir haben das Logbuch des Camps am Nachmittag gefunden und uns paar Einträge durchgelesen. Motivierend war das eher weniger.. viele Scheitern auf einer Höhe von 5.500 m. Bei einer Gruppe von 11 Leuten haben es 3 geschafft und wieder andere haben den Gipfel erreicht, aber als das härteste und anstrengte bezeichnet was sie je gemacht haben. Aber - es hat sich gelohnt nach ihren Aussagen!

      So sind wir dann um 18:30 in den Schlafsäcken gelegen - in der Hoffnung, dass die Füße wieder ein bisschen auftauen im Schlafsack. Es ist nämlich nicht desto trotz mega kalt hier und durch den ständigen Kontakt von Füßen zum eiskalten Boden, friert es einem da am stärksten. Mal sehen was der Tag in 5 Stunden bringt!
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    • Day 121

      HUAYNA POTOSI! (6.088m) - Grenzerfahrung

      February 8, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 0 °C

      🔺️Das ANSTRENGSTE was ich je gemacht habe!
      🔺️Ein Aufstieg auf 6.088 m und bis zu den eigenen körperlichen GRENZEN.
      🔺️So viel ATEMBERAUBENDES erlebt in einer Nacht.
      🔺️Jeder SCHRITT durch den Schnee hat sich gelohnt.
      🔺️Das war der HUAYNA POTOSI!

      Diesen Footprint wollte ich zuerst gar nicht verfassen. Ich hab mir gedacht, dass es cooler und spannender wäre wenn ich die Geschichte von diesem verrückten Abenteuer jedem persönlich nach meiner Reise erzählen könnte. Ich hab nämlich so viele verschiedene Gefühle und Erlebnisse heute Nacht mitgenommen und so tolle Dinge gesehen und mich auch sooo unbeschreiblich gefreut als wir den Gipfel erreicht haben, dass ich das in einem Footprint gar nicht alles beschreiben und rüberbringen kann. Also ich werds trotzdem versuchen, weil ich viele Leser erst in einigen Monaten sehen werde, aber falls ihr in Deutschland mal zu einer Reisegeschichte was genaueres erfahren möchtet, dann fragt mich nach der anstrengensten und krassesten Sache die ich erlebt habe auf meiner Reise: dem Aufstieg zum Huyana Petosi!

      Los ging der Tag früh am Morgen - sehr früh. Um 12 Uhr nachts klingelte endlich der Wecker. Lena, Jan und ich waren schon gestern Abend bereit und heiß los zu starten und haben den Wecker gefühlt abgewartet. Viel geschlafen hat keiner von uns drein. Ich vielleicht 2 Stunden, Jan um den Dreh genauso so lang und Lena gar nicht. Die Höhe lässt deinen Körper nachts nicht zur Ruhe kommen und man liegt mit einem Puls von 110 im Schlafsack. Man atmet doppelt so schnell und versucht es zu kontrollieren. Währenddessen hab ich auch versucht meine kalten Füße warm zu reiben. Es ist kalt.

      Endlich: der Wecker klingelt. Die Ausrüstung, bestehend aus Helm, Stirnlampe, Buff, zwei Schichten oben rum und Zwein unten rum, zunächst dünne Handschuhe, das Sicherungsgeschirr, die Bergsteigerschuhe für die Steigeisen später und die Gaiters wurden angelegt. Mit am Rücken dabei war mein Rucksack, wo zusätzliche Jacken, Wasser, Snacks, usw. transportiert werden. Die Stirnlampe voll geladen, sowie die 360°-Kamera und das Handy um den Weg festzuhalten.

      Um 12:30 Uhr hatten wir Frühstück, um nochmal Energie zu tanken. Cocotee gegen die Höhe und generell viel trinken ist wichtig und hilft dem Körper zu aklimatisieren. Den ganzen Weg nach oben haben wir auf Cocoblättern rumgekaut, bis der Mund taub war. Um 1:10 Uhr war dann alles angelegt und wir sind mit einer Truppe aus fünf Personen aufgebrochen. Das erste Stück ging noch über eisige, verschneite Felsen bis wir nach einer halben Stunde den Gletscher erreicht haben. Jetzt haben wir die Steigeisen angelegt und ich bin mit Juan in eine Seilschaft. Den ganzen Weg bis nach oben und auch wieder nach unten, sind wir miteinander mit einem Seil verbunden, dass den anderen bei einem Absturz sichern soll.

      Dort haben wir das erste Beweisbild von uns gemacht. Wir haben uns mit der Ausrüstung gefühlt wie die Kings und waren voller Flamme & Energie. Juan ist stets voraus, ich hinterher und hinter mir dann Ovi mit Lena und Jan in der zweiten Seilschaft. Mit den Lichtpegeln unserer Stirnlampen haben wir uns so den Weg nach oben geleuchtet. Schritt für Schritt treten wir mit den Steigeisen auf den glänzenden Schnee. An manchen Stellen war der Schnee stark genug den Tritt zu halten, an manchen Stellen ist man eingebrochen, was natürlich anstrengender ist.

      Das Wetter war übrigens optimal und wir hatten klare Sicht auf den Sternenhimmel. In der Ferne konnte man irgendwann das Lichtband von der Stadt El Alto erkennen. Es ging kaum Wind und vereinzelt liefen wir mal im Nebel oder es schneite leicht. Also wettertechnisch hatten wir Glück! Ein entscheidener Faktor von Dreien für den Aufstieg war somit schonmal erfüllt: die Wetterbedingungen. Die anderen beiden sind die Reaktion des Körpers auf die Höhe und das Durchhalten des Körpers unter der ständigen Anstrengung: die Fitness.

      Wie waren die ersten 2 Stunden wie im Tunnel haben die ersten paar hundert Höhenmeter gut gemacht. Juan und Ovi haben immer zum richtigen Zeitpunkt Pausen festgelegt, in denen wir Oreos gegessen haben. Juan ist ja vorne weg gegangen und hat den Weg durch die verschneite dunkle Schneelandschaft geführt. Erst bei Helligkeit haben wir gesehen, an wie vielen Gletscherspalten er uns sicher drumherum geführt hat. Ein beeindruckende Leistung, die er dort vorneweg geleistet hat und das war noch gar nichts zu dem, wie er sich später noch zu einem hervorragenden Bergführer bewiesen hat. Big Respect!

      Wir waren inzwischen auf 5.400 Metern und die Schritte werden anstrengender. Wir drei waren aber zu diesem Zeitpunkt immer noch bestens in Form und gefühlt, sind wir zügig voran gekommen. Jetzt kommen wir zum Aufwachmoment an diesem Morgen und zu dem dritten Bild, was diesem Footprint angefügt ist: Die erste Vertikale. Eine circa 30 m hohe Schneewand, die 70° hat und in die Dunkelheit verschwindet. Wir haben das von unten gar nicht gesehen gehabt und es hieß nur, dass wir jetzt von Walkingstick zur Eisaxt wechseln. Diese war am Rucksack befestigt. Juan geht los und ich hinterher. Die Wand wird immer steiler und auf einmal häng ich mit allen Vieren am Berg. Die Eisaxt in der einen Hand und die Spikes an den Schuhen halten mich an der Schneewand.

      Das Seil zwischen Juan und mir, das immer auf Spannung sein muss, gibt einen Ruck nach oben und signalisiert mir, das ich weiter nach oben muss. Ich schlag die Eisaxt in die Schneewand und drück mich aus den Beinen nach oben. Auf einmal kommt das Aha-Erlebnis. Ich realisiere, dass ich beispielsweise jetzt in diesem keine Möglichkeit habe, abzubrechen. Egal wie ich muss weiter, weil wenn ich jetzt los lasse, fall ich. Ich bin zwar mit einem Seil mit Juan verbunden, aber er hängt genauso wie ich an der Wand und ich zweifle, dass er mich in dieser Situation hätte halten können. Unter mir kommt schon Ovi mit Lena und Jan und tippt mir von unten auf den Schuh und ruft: Vamos Leo! Vamos! Also weiter. Mit 120% Konzentration kletterte ich nach oben. Ich hab diesen überraschenden Aufstieg zufälligerweise mit der 360°-Kamera mitgefilmt, die hinten in meinem Rucksack gesteckt hat. Als ich mir das Video im Nachhinein mit Lena und Jan angeschaut habe, dachten wir krass... das war krass und eine ordnentliche Ansage an uns in diesem Moment.

      Wir sind weiter und haben dann die magische Marke von 5.500 m überschritten, wo erfahrungsgemäß viele aufgeben. Wir waren gut drauf und sind zielstrebig weiter. Inzwischen sieht der Bewegungsablauf so aus: ein oder zwei Schritte und ein tiefer Atmer durch den Mund. Der Blick stets auf den Boden vor sich, wo man versucht mit dem Fußtritt die optimale Stelle im Schnee zu treffen, um nicht die dünne Eisschicht zu durchbrechen. Die Pausen zwischendrin wurde immer wieder das Befinden abgefragt und wir haben immer mit "Estamos bien" geantwortet. Wir hatten jetzt alle drei schon eine Höhenpille genommen, weil Kopfschmerzen mit einhergehen. Und Oreos und Wasser gabs bei jedem Stopp.

      Ich muss sagen, dass ich mich an diese Stunden gar nicht so genau erinnern kann. Wir haben Höhenmeter für Höhenmeter gut gemacht, bis wir dann nach 5 Stunden endlich unterhalb vom Gipfel waren. Der Tag bricht langsam an und wir hatten eine atemberaubende Aussicht und einen wunderschönen Sonnenaufgang. Hier waren wir auf 5.950 m. Wenn wir auf den Gipfel wollen dann müssen wir um spätestens 7 Uhr oben sein, da die Sonne den Schnee sulzig und den Abstieg schwieriger und auch gefährlicher wegen Schneebrettlösungen macht. Juan und Ovi haben sich über die möglichen Routen zum Gipfel besprochen, während wir außer Atem uns in den Schnee fallen lassen haben. Wir waren jetzt schon seit 6 Stunden auf den Beinen und fünf davon unter einer extremen Belastung. Wir waren fertig - aber heiß den Gipfel tatsächlich zu erreichen.

      Das Ziel war so nah und den ganzen Weg über hab ich schon davon geträumt oben zu stehen und den GPS-Tracker zu aktivieren und so ein Zeichen an Zuhause zu senden und den Erfolg des Aufstiegs zu zeigen. Juan hat uns dann alle einzeln nochmal gefragt, ob wir uns wirklich fit genug fühlen aufzusteigen. Wir haben ja gesagt. Wir wollen nach oben! Das Wetter ist perfekt und wir fühlen uns fit!

      In den letzten 3 Wochen hat es keine Gruppe geschafft, den Huayna Petosi zu erklimmen. Es gibt keine Route nach oben, weil keine Spuren mehr zu erkennen sind. Das letzte Stück zum Gipfel muss serpentinenartig an einem großen Schneehang beklettert werden. Juan hat die Führung übernommen. Wir klettern alle nach seinen Erfahrungen. Er ist einfach krass!

      Juan hat den gesamten Weg die ersten Schritte in den Schnee getreten. Ich bin gleich hinter ihm gewesen. Jeden Schritt am Hang hab ich meine Eisaxt in den Schnee bis zum Anschlag reingerammt. Daran hab ich mich festgehalten, während ich den nächsten Schritt in den Schnee getreten habe. Immer mindestens zwei feste Ankerpunkte. Ich sags euch wie es ist: es war geisteskrank!

      Wir haben auch hier am Weg Pausen eingelegt und bei einer hat mich Ovi dann ermuntert meine Kamera rauszuholen. Also hab ich den Aufstieg bis nach oben mitgefilmt. Wahnsinns Aufnahmen. Bei den Pausen war unser Seil dann mit der Eisaxt, welche als Schneeanker umfunktioniert wurde, gesichert. Groß geredet haben wir nicht bei diesen Pausen. Wir waren eigentlich immer außer Atem und das war echt der Part, wo man Zähne zusammenbeißen musste. Du hast alles gespürt und es war anstrengend as hell. Immer hochkonzentriert sind wir nach oben.

      Dann war der Gipfel ganz nah und auf einmal haben wir den Schneekamm erreicht! Juan und ich hatten den Blick aufs gesamte Tal und es war wunderschön! Die letzten Meter und JAAA!!! Ein lauter Freudenschrei!!! Überglücklich über diese Leistung haben Juan und ich uns umarmt und gleich danach waren auch die andern drei da. Wir sind uns alle in die Arme gefallen und konnten es nicht glauben! Es war 7:16 Uhr und wir standen auf 6.088 Metern!

      Die Wetterbedingungen waren perfekt und wir haben unsere Beweisbilder gemacht. Hasi war mit dabei und wurde für die Bilder rausgeholt und ich hab mit meinem GPS-Tracker das Signal abgesetzt. Juan und Ovi haben tolles geleistet, uns auf den Gipfel zu bekommen! Toll!

      Jetzt kommt wohl oder übel der Abstieg. Wir hatten im Prinzip ja erst die Hälfte geschafft. Jan durfte dann vorangehen nach unten. Die Guides waren hinter uns und haben uns abgesichert. Lena ist ein Stück mal kurz abgerutscht und eine Flasche ist aus ihrer Seitentasche den Abhang runtergerutscht. Die war schnell weg. Ovi hat uns das aber erst später erzählt, dass er es gesehen hat. Er hat in diesem Moment aber nichts gesagt und das war genau richtig! Vielleicht wäre sonst Jan oder Lena in einer Kurzschlussreaktion hinterher gehechtet. Hier gings übrigens 400 Meter runter.

      Sobald wir diesen ersten Abstieg hinter uns hatten, ist es passiert. Wir waren auf einmal komplett ausgelaugt und hatten keine Energiereserven mehr. Wir waren am Ende... Wir mussten aber weiter wegen der Sonne und haben alles zurückgefahren bis auf die Konzentration. Im schnellen Tempo sind wir runter gelaufen. Wir sind an vielen Gletscherspalten vorbei, die wir in der Nacht gar nicht zu Gesicht bekommen haben. Ich kann mich ohne Spaß wenig an diesen Part erinnern.

      Wir haben dann irgendwann die vertikale Schneewand erreicht, wo wir dann abgeseilt worden sind. Da gibts ein Bild von mir wie ich halbtot im Schnee liege und auf mein Leben klar kommen muss, während die andern gerade abgeseilt werden. Ich bin dann voraus und wie im Tunnel den Fußstapfen von heute morgen gefolgt. Ich habe nichts gesehen bei dem hellen Schnee und dem Nebel. Hinter mir war Juan mit dem Seil mit mir verbunden, was ja immer noch stets auf Spannung sein muss. Wir mussten uns dann noch bei einer Gletscherspalte konzentrieren und sonst gings einfach so schnell wie möglich runter. Es war sau anstrengend. Wir haben zu uns immer nur wieder gesagt, dass wir komplett im Arsch sind.

      Endlich endlich haben wir die Felsen erreicht, wo wir die Steigeisen abgelegt und die Seilschaft beendet wurde! Endlich wieder frei! Wobei ich es noch ganz gut hatte. Zwischen Jan, Lena und Ovi war der Seilabstand nur halb so lang als wie zwischen Juan und mir und das war hat den Laufrhythmus gestört. Nach 20 Minuten waren wir dann am Campo Alto. Ich musste mich erstmal aufs Bett werfen und klar kommen. Wir waren erschöpft. Wir haben noch eine heiße Suppe bekommen und uns todesstolz in dem Logbuch verewigt! Wir haben es geschafft! Wir standen oben! Wir waren überglücklich! Nach 9 Stunden pure extreme Anstrengung.

      Für den letzten Abstieg zum nächsten Camp mussten wir nochmal alle zurückgelassenen Sachen an den Rucksack schnallen und waren dann um 11 Uhr endlich da. Ich hab am Weg nochmal für ein Spaßbild in meiner hellblauen Skiunterwäsche posieren müssen, was Ovi übrigens auf seinem Instagramkanal als vorderstes Bild einer Fotoreihe hochgeladen hat, der Spaßvogel... Naja bin zum Glück nicht verlinkt;)

      Mit dem Auto von Juan sind wir dann voll beladen zurück nach LaPaz und erst hier haben sich meine Energiespeicher wieder gefüllt. Wir haben alle auf der Fahrt unsere Bilder ausgetauscht und Ovi hat natürlich gleich ein 360°-Video rausgerendert bekommen.

      Wir haben dann noch das Equipment in El Alto abgegeben und Jan und Lena haben ne Runde Eis für alle ausgegeben. In La Paz hieß es dann Abschied nehmen von Ovi und Juan. Den beiden haben wir den Aufstieg zu verdanken. Ohne die beiden unmöglich und die haben dann auch nen guten Tip bekommen. Und Ovi hat die Hälfte vom Spielblock von Qwix geschenkt bekommen. Die beiden waren echt super!

      Für uns war der Tag surreal. Es war jetzt 14 Uhr und wir standen heute Morgen schon auf einem Sechstausender! Wir haben uns noch was zu essen geholt und zufällig eine Spezialität aus La Paz entdeckt: ein Sandwhich de Choloa. Wir sind dann in verschiedene Richtungen zu unseren Hostels und haben uns für morgen zum Cafe trinken verabredet. Jetzt heißt es runterkommen und das Erlebnis erstmal verdauen - realisieren - reflektieren.

      Im Hostel wurde ich dann mit schlechten Neuigkeiten überrascht: Mein versprochenes Zimmer ist nicht mehr verfügbar. Meine Laundry haben sie verschusselt und der Zimmerschlüssel für mein zurückgelassenes Gepäck war grad nicht da... Mir wurde dann ein Bier versprochen und ich hab ein Bett in einem Viererdorm bekommen, wo ich ganz alleine heute Nacht drin Schlafen werde. War alles in allem dann nicht schlecht.

      Ich hab dann Family und jeden der von der Tour gewusst hat, Bescheid gegeben, dass es mir gut geht.

      Am Abend bin ich noch runter zum Hostelrestaurant, wo ich mein kostenloses Bier abgeholt und einen Burger gegessen habe. Ich hab paar Videos ausgewertet, mich mit einem Franzosen über die Bergtour unterhalten und bin dann um 23 Uhr, nach 23 Stunden ohne Schlaf und einer sechstausnder Besteigung eingeschlafen. Hundemüde und fix und foxy.
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    • Day 154

      Copacabana & Isla del Sol

      April 4, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 15 °C

      Von Puno machten wir uns am Morgen auf den Weg in das 5. Land unserer Reise, Bolivien. Die Landesgrenzen Boliviens waren wegen Corona lange Zeit geschlossen und man musste teuer ins Land einfliegen. Zu unserem Glück hat sich das aber vor wenigen Wochen geändert, sodass wir einfach zu Fuß die Grenze überqueren konnten.
      Dafür fuhren wir mit einem Sammeltaxi bis kurz vor die Grenze, erhielten den Ausreisestempel und liefen dann ca. 100 m bis wir bolivianischen Boden unter den Füßen hatten. Nachdem wir dann den Papierkram abgegeben haben und offiziell eingereist sind, ging es mit einem anderen Sammeltaxi weiter. Während der Fahrt fuhren wir die ganze Zeit entlang des Titicacassees und konnten erstmals erkennen wie riesig der ist. Wie Google uns verriet, ist er ca. 8300 km² groß und damit der größte See Südamerikas und 13 mal so groß wie der Bodensee. Er wirkt zwischendurch immer mal wieder eher wie ein Meer, weil man das Ufer auf der anderen Seite gar nicht sehen kann.
      Unser erstes Ziel in Bolivien war Copacabana. Copacabana ist wie unser letzter Stopp eine Stadt am Titicacasee. Im Vergleich zu Puno ist sie aber ein bisschen kleiner und in unseren Augen schöner, wenn auch nichts wirklich Besonderes. Wir waren hauptsächlich dort, um einen Ausflug auf die Isla del Sol zu machen. Diese hat bei den Inka eine besondere Bedeutung. In der Mythologie wurden dort vom Sonnengott die ersten Inka auf die Erde gesendet. Außerdem ist die Insel auch so einfach schön und bietet traumhafte Blicke über den See.
      Nach einer Nacht in Copacabana ging es für uns also mit einem Boot auf die Insel der Sonne. Dort angekommen liefen wir ca. anderthalb Stunden bis zu unserem Hotel und genossen unterwegs die schönen Ausblicke. Immer mal wieder begegneten uns Esel und Schafe. Untergekommen sind wir die Nacht in einem kleinen Hotel auf einem Berg mit einem der schönsten Zimmer, das wir bisher hatten. Vom Bett aus hatten wir durch die drei großen Fenster einen perfekten Blick auf den See. Da uns dort angekommen aber langsam der Hunger packte, verließen wir erstmal wieder unser schönes Zimmer und gingen in ein kleines Restaurant mit Garten. Von dort aus hatten wir einen schönen Blick in die andere Richtung der Insel und genossen die Sonne. Danach erkundeten wir noch etwas die Insel und ruhten uns aus.
      Am Abend mussten wir dann nochmal los, um etwas zu essen. Wir liefen eine ganze Weile durch das Dorf und alle Restaurants, die wir finden konnten, waren geschlossen, an einem Samstag Abend. Da sahen wir leider die Auswirkungen der Pandemie. Nach einer Weile war die Sonne verschwunden und es regnete in Strömen. Zum Glück trafen wir zwei andere Reisende, die gerade aus einem Restaurant kamen. Das lag direkt hinter unserem Hotel, nur 100 m durch einen Wald den Berg hinauf. Also machten wir uns mit unseren Regenponchos auf den Weg und kamen dort gerade rechtzeitig an, als es anfing zu hageln. Letztendlich war das aber alles perfekt so, weil wir einen sehr schönen Abend in dem Restaurant hatten. Es war ein kleines Haus, nur mit Kerzenlicht beleuchtet und eine alte Frau kochte entspannt in der Küche. Nach kurzer Zeit waren wir auch nur noch die einzigen Gäste und genossen das sehr leckere Essen. Nach dem schönen Abendessen, machten wir uns mit Taschenlampe bewaffnet wieder auf den Rückweg durch den Wald.
      Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Boot wieder zurück nach Copacabana und blieben da noch eine Nacht bevor es wieder weiter ging.
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    • Day 158

      La Paz

      April 8, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 17 °C

      Die letzten vier Nächte haben wir in La Paz verbracht. Die Großstadt liegt in der Hochebene der Anden auf über 3500 m und ist damit der höchste Regierungssitz der Welt.
      So wie wir es in Großstädten meistens machen, haben wir auch in La Paz wieder eine Walking Tour für unseren ersten Tag gebucht. So sehen wir meistens am ersten Tag schon die wichtigsten Plätze, hören viele interessante Dinge über die Stadt und bekommen Tipps, was wir die restlichen Tage noch machen können. Die Walking Tour in La Paz hat uns besonders gut gefallen. Mit unserem Guide waren wir nur zu fünft und er hat uns sehr viele spannende Geschichten und Legenden über die Stadt und die Geschichte Boliviens erzählt. Gestartet hat die Tour am berühmten San Pedro Gefängnis. Das liegt mitten in der Innenstadt und ist so besonders, weil es innerhalb des Gefängnisses keine Polizei oder Wärter gibt. Nur um das Gefängnis herum gibt es Wachleute, die schauen, dass niemand ausbricht. Innerhalb des Gefängnisses verwalten die Insassen alles selbst und die Frauen und Kinder der Gefangenen können sogar mit im Gefängnis wohnen. Nach ein paar spannenden Geschichten dazu spazierten wir dann zu einen trubeligen regionalen Markt und anschließend auf den berühmten Hexenmarkt. Dort kann man allerhand Tinkturen und Heilkräuter kaufen. Vor allem ist er aber bekannt für verschiedene Gaben, die die Bolivianer ihrer Göttin Patchamama ("Mutter Erde") opfern. Dort gibt es zum Beispiel Süßigkeiten in Form von Autos oder ähnlichem, die dann zeremoniell verbrannt werden, um Patchamama so um ein neues Auto zu bitten. Beim Bau eines neuen Hauses reichen jedoch solche Süßigkeiten nicht aus und so werden verstorbene, mumifizierte Lamababys oder -föten geopfert, um ein glückliches Leben im neuen Haus zu gewährleisten. Diese toten Babylamas hängen auf dem Hexenmarkt an jedem Stand von der Decke. Für uns war das Ganze sehr spannend, wenn auch ein bisschen befremdlich. Die restliche Tour sind wir dann über verschiedene Plätze gelaufen und der Guide hat interessante Dinge aus der Geschichte der Stadt erzählt.
      Die nächsten Tage haben wir die Stadt dann noch weiter auf eigene Faust erkundet. Wir sind viel umherspaziert und eine große Runde mit der Seilbahn, um die ganze Stadt gefahren. La Paz ist nämlich die Stadt mit dem längsten Seilbahnnetz der Welt. Ähnlich wie in Medellin werden so die Randbezirke auf den Bergen mit der Innenstadt verbunden. Der Blick von der Gondel auf die Stadt war sehr schön.
      Einen Vormittag haben wir dann noch einen Ausflug in das nahegelegene Valle de la Luna (Tal des Mondes) gemacht. Dort kann man durch eine coole Steinlandschaft laufen, die an den Mond erinnern soll.
      Den letzten Abend haben wir mit ein paar Mojitos in einer kubanischen Bar ausklingen lassen und haben in Erinnerungen an unseren Kubaurlaub von vor 4 Jahren geschwelgt.
      La Paz hat uns beide ziemlich überrascht. Die Stadt wirkt sehr authentisch und ist sogar in der Innenstadt kaum touristisch. Durch die vielen unfertigen Häuser und das teilweise Durcheinander auf den Straßen wirkt die Stadt so unperfekt, was wir sehr mochten. Wir haben uns von erster Sekunde an sehr wohl gefühlt.
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    • Day 60

      Journée à La Paz

      April 28, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 4 °C

      Nous voilà arrivées à La Paz, capitale de la Bolivie (et plus haute capitale du monde, étagée de 3200 à 4000m), à 6h du matin !
      Malheureusement les camas n'ont pas été suffisant pour que nous passions une bonne nuit, quasi insomnie pour toutes les deux...
      Une fois dans notre superbe hôtel (chambre et salle de bain privatives 😍), la chambre était déjà prête nous nous précipitons donc de suite dans les lits pour finir (ou commencer) notre nuit !
      10h30 nous sommes dans les rues de la capitale, ça grouille de monde de partout. Les magasins qui vendent l'artisanat et des habits en laine d'alpaga sont également partout et colorent les rues. 🧶 Il suffit de rentrer une des galeries pour se faire alpaguer de tous les côtés et les négociations sont de la partie ! Fatiguant tout de même de marcher dans cette ville où ça monte et ça descend tout le temps.
      A Tupiza c'était les tuktuk, ici les routes sont remplies de "minibus taxis" s'arrêtant au milieu de la route pour tantôt faire descendre quelqu'un, tantôt pour en faire monter un autre. On ne comprend pas trop le code de la route ici 🤪
      Contrairement à ce que nous avions entendu, nous apprécions cette ville très éloignées des capitales européennes (différent de Buenos Aires) où l'on se sent immergées dans la culture (les femmes encores habillées traditionnellement) !
      La Plaza Murillo, une des places principales, est jolie, seulement les pigeons ont pris le contrôle de l'endroit ! Les photos pourront en témoigner... 🐦
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    • Day 61

      Arrivée au lac Titicaca

      April 29, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 6 °C

      Avant de quitter La Paz pour Copacabana, la ville frontalière avec le Pérou au bord du lac Titicaca, nous prenons un peu de hauteur et montons sur l'un des point de vue de la ville, le mont killi killi. Incroyable de voir toutes ces maisons construites à flanc de colline autour de nous ! Pour info, ce sont les riches qui habitent en bas et les pauvres en haut, forcément c'est fatiguant de monter... 🏘️

      C'est ensuite l'heure de prendre le bus pour Copacabana : minibus pour aller jusqu'au cimetière où nous prenons le premier bus qui part. Vers la fin du trajet, tout le monde descend du bus alors que nous ne sommes pas arrivés, sur le coup nous avons du mal à comprendre... C'est en fait parce que nous sommes arrivés au lac et qu'il faut le traverser. Les passagers ont leur bateau et le bus le sien. 🛥️
      Une fois de retour dans le bus, le vieux monsieur à côté de nous, nous propose un petit verre de sa boisson orange qu'il boit depuis le début du bus... 🍹Il nous explique que c'est un cocktail avec un alcool blanc comme la tequila et qu'il boit cela car ce week-end c'est la fête à Copacabana ! Il nous parle de tous plein de choses sur la fête et est très intéressant mais malheureusement nous avons prévu de passer la frontière avec le Pérou des demain matin 😢
      Enfin nous arrivons à Copacabana. Ça y est, nous y sommes ! Au fameux lac Titicaca ! ☀️
      Nous posons nos sacs à l'auberge et nous allons observer le coucher du soleil au bord du lac ! Trop beau 🥰
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    • Day 158

      Death road 🚲

      May 11, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 24 °C

      Die Yungas-Strasse (spanisch Camino a Los Yungas) in den Anden ist etwa 80 Kilometer lang und führt von der bolivianischen Stadt La Paz in das nordöstlich gelegene Caranavi, in die Region Yungas. In den Jahren 1931 bis 1936 gebaut, galt die Yungas-Strasse, die bis im Dezember 2007 als zweispurige Strasse geöffnet war, als gefährlichste Strasse der Welt und trug den Beinamen Todesstrasse (spanisch Camino de la Muerte). Diesem Namen wird die Strasse heutzutage aber glücklicherweise nicht mehr gerecht. Heute wird die Strasse hauptsächlich von Touren mit Bikes befahren.

      Vom La-Cumbre-Pass in 4670m Höhe sind wir mit den „Downhill“ Bikes auf 1200 m in Coroico hinuntergerast (mer händ immer ghofft, dass eus s‘Hinderrad vom
      Bike ned überholt.🤪😂🙈 Glödelet hät
      das Züg.) Durch den anfänglichen Regen entstand ein mystischer Nebel, welcher die Landschaft noch spezieller machte.
      Während 3 Stunden sind wir abwärts über Steine, scharfe Kurven und durch kleinere Wassefälle gefahren. Mit jeder Kurve stiegen die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit. Während der Fahrt werden fast alle Klimazonen Südamerikas durchquert.:)
      Ringsherum Regenwald und tiefe Schluchte, wunderschön.

      Ein kaltes Bier, ein grosses Buffet und eine warme Dusche waren der krönende Abschluss des Tages. Im Anschluss ging es mit dem “möchtegern” Formel 1 Fahrer zurück über die neue Passstrasse nach La Paz (be dene waghalsige Überholmanöver hämmer meh gschwitzt wie be de ganze Velofahrt😅)!
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    • Day 61

      La Paz - Copacabana

      May 22, 2022 in Bolivia ⋅ ⛅ 9 °C

      Es geht weiter zum Titicacasee. Wir fahren erst mit dem Bus nach San Pablo de Tiquina. Von dort wird mit einem kleinen Holzboot der Bus übergesetzt und es geht weiter nach Copacabana. Der See ist das höchste kommerziell schiffbare Gewässer der Welt. Copacabana liegt direkt an der bolivianischen Seite des Sees. Hier hat auch die Inka-Kultur ihren Ursprung und es gibt viele archäologische Fundstücke. Außerdem gibt es endlich mal guten Fisch.Read more

    • Day 62

      Caminata Copacabana - Isla del Sol

      May 23, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 6 °C

      Wir entscheiden uns für den Fußweg zur Isla del Sol. Dazu wandern wir von Copacabana an das Ende des Festlandes zu Yampupata. Von dort geht es mit dem Boot zur Isla del Sol. Insgesamt sind wir wieder über 20km unterwegs. Die Insel ragt nochmal fast 250m über dem Titicacasee, also auf bis zu 4075 Höhenmeter. Hier soll einst der Sonnengott Inti seine Kinder, die ersten Inkas, auf die Welt gelassen haben. Die Insel ist sehr ruhig und hat unglaubliche Farbenspiele bei SonnenuntergangRead more

    • Day 63

      Isla del Sol

      May 24, 2022 in Bolivia ⋅ ☀️ 7 °C

      Heute geht es zu Fuß die Insel besichtigen. Wir machen uns in den Norden auf. Dort gibt es alte archäologische Funde der Inkas, eine alte Siedlung sowie Gebetsstätten. Die Siedlung liegt mitten im Hang und wirkt schon sehr strukturiert. Nach 5 Stunden haben wir die Insel umrundet und wir fahren wieder mit dem Boot nach Copacabana.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Departamento de La Paz, La Paz

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