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- Tag 129
- Sonntag, 21. August 2022
- ⛅ 22 °C
- Höhe über NN: 671 m
DeutschlandErbeskopf49°44’12” N 7°4’60” E
Fast bis zum Erbeskopf

An der Wildesburg wachte ich gegen 7:30 auf, aber ich kam überhaupt nicht in die Gänge. Der Vortag steckte mir noch ordentlich in den Knochen. Erst nach 9:00 trottete ich langsam wieder los. Gekommen bin ich bis zum Wildgehege. Dort gab es nämlich noch einen Kaffee für mich. Eigentlich wollte der Mitarbeiter gerade die Maschiene reinigen, aber er wartete noch kurz bis ich meinen Kaffee hatte. Den galt es dann noch genüsslich auf einer Bank zu schlürfen und so startete ich erst nach 10:00 richtig auf den Trail.
Und nach kurzer Zeit musste ich feststellen, dass ich mich mit meiner Tagesplanung vertan hatte. Ich hatte mir eigentlich den Sportplatz bei Hoxel als Nachtlager rausgesucht. Als ich aber am ersten Wegweiser des Tages vorbeikam, sah ich dass das nicht die angepeilten 30 Tageskilometer sein konnten. Also nochmal alles überprüft. Neues Ziel: Erbeskopf!
Die erste knackigen Ab- und Ansteige ließen nicht lange auf sich warten. Die Rosselhalde gefiel mir dabei ganz gut, bei der Kirschweiler Festung war ich jedoch etwas enttäuscht, dass es eine Felsformation und keine richtige Festung war...darf ich das als Geologe überhaupt schreiben?!
Am Klarebach konnte ich mich und meine Klamotten, nach den vergangenen warmen und anstrengenden Tagen endlich nochmal gründlich waschen. Bei Langweiler gab es noch eine Umleitung mit Baustelle (da hätte ich also doch normal gehen können) und eine leere Wasserstation. Richtig Pause machte ich aber erst ein Stück später kurz vorm Ortelsbruch. Der Ortelsbruch selbst war am Sonntag natürlich gut besucht. Der Bohlenweg war aber trotzdem sehr schön.
In Höxel steuerte ich dann doch erstmal den Sportplatz an um ordentlich Wasser zu tanken. Anschließend führte mich der Weg zum Bahnviadukt. Die Hoffnung dort drüber zu laufen erfüllte sich dabei leider nicht.
Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Erbeskopf. Aber noch mehr als weit genug! Und dann noch die Höhenmeter. Hinter dem Viadukt bin ich nochmal auf 450 m ü.NN abgestiegen. Der Erbeskopf hat 816 m ü.NN. Also musste Ablenkung für die letzten Kilometer her. Ich rief Luise an und wir redeten über unsere Wochenenden und was so passiert war. Dabei stellten wir fest, dass ich seit Vallendar keinen Pausentag mehr hatte. Und das beim dritten anstrengend Trail in Folge (Rheinsteig, Soonwaldsteig und Saar-Hunsrück-Steig) und bei der teils enormen Hitze. Es musste also bald wieder ein Zero-Day her. Luise stöberte parallel nach Campingplätzen in der Nähe und entdeckte einen schönen Platz in Birkenfeld. Andere gäbe es aber auch noch. Aber Bus müsste ich wahrscheinlich fahren. Gut, dachte ich mir, da wird sich die Tage wohl was ergeben. Und scherzhaft sagte ich noch: Erbeskopf-Birkenfeld, das klingt doch nach einer Direktverbindung.
Dann kam ich endlich irgendwann am Hunsrückhaus, einem Kilometer vorm Gipfel des Erbeskopfs an. Und da war eine Bushaltestelle. Draufgucken schadet ja bestimmt nicht. Und tatsächlich sollte am nächsten Morgen um 9:33 ein Bus direkt vom Erbeskopf nach Birkenfeld fahren. The Trail provides, sagte ich mir und die erste Entscheidung, am folgenden Tag einen Zero-Day einzulegen, war gefallen. Doch dann stand noch die zweite Entscheidung an: wo sollte ich schlafen? Bis zum Gipfel, wo es einen Turm und eine Hütte gibt, war es noch ein Kilometer mit ordentlichen Höhenmetern. Darauf hatte ich keinen Bock mehr. Also schaute ich mich beim Hunsrückhaus um und auf dem Gelände war eine Art Unterstand, wo ich mit meinem Geraffel gut drunter passte. Die Toiletten waren sogar noch offen und der Bus fuhr keine 100 m von mir ab. Und so viel die zweite Entscheidung direkt beim Hunsrückhaus zu schlafen.
Die Mitarbeiter störten sich übrigens nicht an mir. Kurz nach 21:00 kam nochmal jemand vorbei und als ich um 6:45 aufstand und schnell alles zusammenräumte (so chaotisch sollte es dann doch nicht aussehen), da war schon ein Mitarbeiter vor Ort. Beide ignorierten mich komplett. Ich kochte mir dann noch einen Kaffee und machte es mir auf eine Liegebank in meinem Quilt bequem, bis der Bus kam. In Birkenfeld holte ich mir noch Snacks für den Tag und seitdem habe ich mich von meiner Isomatte eigentlich nicht mehr wegbewegt.Weiterlesen
ReisenderIm Hunsrückhaus haben wir etwas gegessen, daß man da schlafen kann wäre uns nicht in den Sinn gekommen, Frechheit siegt und wie man sieht es stört niemand.
Reisender
Das kommt mir doch bekannt vor. Da hatte ich endlich mal ein Dach für Regenschutz. Und die Toiletten gegenüber hatten auch auf.
ReisenderPerfekt getacket, sage ich mal 😁 Einen erholsamen Zero wünsche ich dir