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  • Day 132

    Auf zur Grimburg

    August 24, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 29 °C

    Die Nacht war ruhig und ich hatte dementsprechend gut geschlafen. Gegen 8:00 wollte ich gerade aufstehen, da erreichte mich eine Sprachnachricht von Luise, die ich auch gleich mit voller Lautstärke abspielte. Angelockt durch diesen Klang, blickte mich plötzlich ein Mann durch das Fenster der Schutzhütte an. Er wünschte mir einen guten Morgen und fragte ob ich ein Feuer gemacht hätte. Die verneinte ich. Das würde ich generell nicht machen und bei dieser Trockenheit wäre dies ohnehin fahrlässig. Dem stimmte er zu und belehrte mich freundlich aber bestimmt, dass er Nationalpark-Ranger sei und dass ich in dieser Hütte nicht hätte schlafen dürfen. Dafür gäbe es Trekkingplätze. Ich entschuldigte mich und versöhnlicher sprachen wir über meine Wanderung und den NST. Dies fand er wiederum sehr spannend und ein gutes Vorhaben. Freundlich verabschiedete er mich und ich packte mein Zeug zusammen und ließ den Hunnenring hinter mir.

    Dieses Treffen hat mir gezeigt, dass die Ranger hauptsächlich darauf achten, wie mit der Natur und diesem Fall dem Nationalpark umgegangen wird. Anscheinend gibt es leider zu viele Menschen, die sich daneben benehmen. Die immer noch überall Feuer machen, die ihre Kippen wegschmeißen und ihren Müll liegen lassen. Diese Menschen verhageln allen anderen die Möglichkeit die Natur vollumfänglich zu genießen.

    Unterhalb des Hunnenrings nahm ich den gerade einfahrenden Bus nach Otzenhausen. Dort sprang ich in den Rewe und ich den Bäcker und fuhr 30 Minuten später mit dem Bus wieder zum Hunnenring. Bewaffnet mit einem ordentlichen Frühstück lief ich zur Talsperre und frühstückte ausgiebig. Das Kiosk an der Talsperre hatte leider noch zu, aber immerhin waren die Toiletten auf.

    Den restlichen Tag lief ich dann eigentlich die ganze Zeit in Bachtälern entlang und konnte so der Hitze hervorragend entkommen. Auf dem Weg nach Hermekeil (eine der wenigen Ortschaften in der Gegend die mir etwas sagen, weil eine Kommilitonen daher kommt) lief ich durch ein besonders schönes Tal. Der Nach staute sich immer wieder in verschiedenen natürlichen Becken auf. Erst als der Weg direkt an einem solchem Becken vorbeiführte, sah dass diese natürlichen Becken nur von Ästen gestaut wurden. Dazu waren um mich herum viele Bäume unten an- oder durchgenagt. Ich schaute doch tatsächlich auf Biberdämme! Ein super Moment.

    Nachmittags machte ich mich dann daran meine Unterkunft für Abends zu klären. Und nach nur drei Telefonaten mit drei verschiedenen Personen und einer Email wusste ich wo die Schlüssel für die Duschen auf der Grimburg versteckt waren und wann der Burgwahrt mich empfangen würde. Gegen 18:00 wurde ich dann zum Burgherren, konnte ausgiebig duschen und den Abend allein auf der Grimburg genießen. Das Wetter war sowohl für den Abend als auch für die Nacht als hervorragend angekündigt und so entschloss ich mich wieder fürs Cowboycamping. Bei dem genialen Sternenhimmel der aufzog, wusste ich es war die richtige Entscheidung.
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