Krakau

April 2023
A short but fine adventure by Felicia, Michael & Sandra Read more
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  • Day 1

    Auf nach Krakow

    April 10, 2023 in Poland ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute morgen machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Polen, Krakow - endlich! So lange gewünscht, nun wird es Wirklichkeit. 😊 Abgesehen von der abenteuerlichen Autobahn (ich hatte meine Erfahrungen aus 2021 gut verdrängt), verlief die Fahrt ohne Komplikationen. Unsere gebuchte Ferienwohnung entspricht unseren Erwartungen, groß und hell und sie liegt bereits im jüdischen Viertel.
    Taschen abgestellt, erkunden wir die Gegend und sind in einem typischen polnischen Restaurant eingekehrt. Die handgemachten Piroggen schmecken schonmal lecker. Nun lassen wir den Tag ausklingen...
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  • Day 2

    Jüdisches Viertel und Krakauer Ghetto

    April 11, 2023 in Poland ⋅ ☁️ 15 °C

    Unser erster richtiger Tag in Krakau begann mit einer Erkundungstour durchs jüdischen Viertel.
    Wir sind durch viele schöne Straßen gelaufen, die Straßen erinnerten dabei sehr an die Straßen in Prenzlauer Berg. Im jüdischen Viertel haben wir uns dann noch zwei sehr schöne Synagogen angeschaut. Die Synagoge Kupa, die mittlerweile eine der Hauptsynagogen der jüdischen Gemeinde ist und die Synagoge Remuh, die im Dunklen an einen Sternenhimmel erinnerte. Danach sind wir weiter in eine wunderschöne und sehr prunkvolle Basilika. Bazylika Bożego Ciała w Krakowie, der Name der Kirche, ist ein riesiges Gebäude mit unglaublichen Statuen und beeindruckender Architektur.

    Nach unserem Spaziergang sind wir über die Weichsel rüber ins ehemalige Krakauer Ghetto gegangen. Nach einem sehr leckeren, verspäteten Mittagessen, haben wir uns zur ehmaligen Emailefabrik von Oskar Schindler begeben.
    Das Verwaltungsgebäude der Fabrik ist heute eine Museum für polnisch-jüdische Geschichte.
    Für dieses Museum hatten wir eine Führung gebucht und wir wurden nicht enttäuscht. Abgesehen von einer leider sehr großen Gruppe und einem sehr sehr nervigen, kleinem Kind, war es eine sehr tolle und auch interessante Führung. Das Museum ist chronologisch aufgebaut, zuerst wird gezeigt, wie es vor der Kriegszeit war und dann um so mehr man rein geht, um so weiter geht es voran in der Zeit und in der Entwicklung des Krieges.
    In den meisten Räumen wurde vieles nachgestellt, es wurde versucht ein Gefühl für die Sache zu vermitteln. Es gab dort viele Wände mit Kriegspropaganda, eine nach gestellte Straße im Ghetto, ein Raum im Ghetto, wo aufgezeigt wurde, wie viele Menschen sich diesen einen Raum teilen mussten. Es wurde erklärt, wie den Juden immer mehr alle Rechte entzogen worden sind.
    Wie die Nazis intelligente Menschen wegsperrten, um allen Leuten in Polen den Zugang zur Bildung zu verhindern.
    Als Beispiel:
    Am 6. November 1939 wurden 183 Universitätprofessoren verhaftet und in Konzentrationslager deportiert, einige überlebten und wurden durch internationale Proteste bis Oktober 1941 freigelassen, aber viele starben durch diese sogenannte "Sonderaktion Krakau". Und das alles nur, weil die Nazis befürchteten, dass die Bildung der Menschen ihr Untergang sein könnte.

    Im Museum gibt es einen Raum, der ein Nachbau von Schindlers Büro ist. Dort ist eine originale, deutsche Karte in der Wand, die genauso so in seinem Büro hing.
    Im selben Raum ist auch ein zylinderförmiger kleinerer Raum mit Hohlraum in der Mitte. Dieser Zylinder ist von Außen mit Töpfen gefüllt, diese stehen symbolisch jeweils für einen geretteten Juden, in diesem Zylinder selbst stehen einige, viele Namen Geretteter. Oskar Schindler hat während des Krieges um die 1300 Juden vor dem Tot gerettet, in dem er sie in seiner Fabrik arbeiten lassen hat.

    In diesem Museum konnte mal vieles entdecken, von sehr viel Kriegspropaganda mit "deutschen Symbolen", einem Fußboden mit eben jenen "deutschen Symbolen" auf den man wortwörtlich getrampelt hat und in Gedanken gespuckt hat, bis hinzu Aussagen von Überlebenden die unterschiedliche Emotionen hervorgebracht haben.

    Unsere Reiseleiterin hat uns am Ende noch eine wichtige Sache erzählt.
    Man sollte die Menschen von damals nicht beurteilen oder verurteilen. Natürlich gab es Menschen die einfach grausame Dinge gemacht haben, weil sie Spaß dran hatten (z.b. Amon Göth, Hans Frank, usw.), aber es gab auch einige Menschen die Dinge fürs Überleben getan haben. Dinge die grausam sind, aber niemand kann heute 100% sagen das man selber so etwas niemals gemacht hätte. Diese Menschen, ich denke dabei vor allem an Juden in Arbeitslagern, haben versucht zu Überleben und dafür kann man Niemanden verurteilen, nicht wenn man nicht selber in einer solchen Situation steckte.

    Der Tag war nach diesem Museums Rundgang noch nicht ganz zu Ende.
    Nachdem wir uns erstmal eine Stunde ausruhten, sind wir dann auf die Suche nach einem Restaurant gegangen. Bei unserem ersten Ziel gab es keine freien Plätze mehr und auch reservieren für die nächsten Tage ging nicht. Also sind wir weiter zum nächsten und da sind wir zum Glück fündig geworden.
    Ein Restaurant mit coolem hippie Ambiente ( Sogar bei Google Maps steht Hippie Restaurant ;) ), für uns gab es drei mal den gleichen Burger. Der Burger hat wirklich gut geschmeckt, aber man musste ihn erstmal klein bekommen, so hoch war der gebaut.

    So jedenfalls ging unser Tag zu Ende.
    Morgen geht es weiter nach Ausschwitz.

    Feli :)
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  • Day 3

    Auschwitz und Auschwitz - Birkenau

    April 12, 2023 in Poland ⋅ 🌙 5 °C

    Wieder angekommen in unserer Ferienwohnung, es ist 22 Uhr durch, lasse ich unseren Tag Revue passieren.
    Ich bin k.o. und weiß so recht nicht, wie ich es beschreibe.
    Schnell stand für mich fest, dass der heutige Tag mehrere Berichte erhält.
    Aber fangen wir mal von vorne an. Nach einer 1,5 stündigen Autofahrt erreichten wir Auschwitz oder wie es im polnischen schöner heißt: Oswiecim.
    Die Sonne strahlt und ich bin aufgeregt, endlich sollte ich den Ort sehen, an welchem die schrecklichen Greueltaten stattgefunden haben. Diesen Wunsch hatte ich schon sehr lange, denn der Zahn der Zeit nagt ja und wer weiß, wie lange man sich all das noch ansehen kann.
    Nun waren wir da.
    Schnell folgte die Ernüchterung.
    So viele Menschen, so eine Massenfertigung- Wahnsinn.
    Wir waren überpünktlich, was man von unserem Guide nicht behaupten konnte. Nicht nur, dass wir von 10.30 Uhr auf 14.40 Uhr umgebucht wurden, nun warteten wir auch noch. 🤨
    Nachdem die Gruppe vollständig war, hieß es Schlange stehen.
    Und wie am Flughafen, wie im Hochsicherheitstrackt eine vollständige Kontrolle der Papiere und von uns. Das hatte ich nicht erwartet, vielleicht weil nicht richtig informiert. Dann gab es wieder Kopfhörer und los ging die Führung.
    Eine Polin erzählte und eine gute deutsch sprechende Frau übersetze und ergänzte.

    Zuerst schauten wir uns Auschwitz I an, ca.20 ha groß, eine ehemalige polnische Kaserne und nach ca.1,5 Stunden verließen wir den Ort und fuhren mit dem Shuttle 4 Minuten nach Birkenau.
    Wo wir eine weitere Stunde waren.
    Birkenau wurde neu erschaffen, die gefällten Birken, gaben dem Ort seinen Namen.
    Dort sahen wir einen Teil des ca. 172 ha großen Geländes.
    Die Baracken wurden ohne Fundament gebaut, denn lange wollte man sich dort eigentlich nicht aufhalten.
    Von den Holzbaracken ist nur noch der Umriss und der Schornstein zu sehen.
    Ich muss sagen, dass ich dachte, der Tag wird sehr emotional.
    Aber nein. Entweder weil wir vieles von den Bildern und dem bereits erfahrendem kannten oder wie ich glaube, es lag an dem drumherum.
    Die Menschenmassen, die Gruppen wurden durchgeschleust... schnell, schnell....
    Zeit zum Verweilen gab es nicht, wir sind teilweise ein Stück von der Gruppe weg gegangen für Fotos und den Eindruck...

    In den Baracken sind die Besucher dicht aneinander vorbei gelaufen.
    Schade, ich bin darüber sehr enttäuscht. Das hat der Ort nicht verdient. Er hat Respekt und Andenken, Erinnerung verdient.
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  • Day 3

    In Gedenken an die vielen Menschen

    April 12, 2023 in Poland ⋅ ⛅ 4 °C

    In Gedenken an die vielen Todesopfer, diese vielen Greueltaten, diese vielen Schicksale folgen nun Fotos für alle, die nicht dort hinfahren können.
    Zuerst dachte ich, Fotos - nein, die kannst du nicht machen. Aber wie soll ich euch davon berichten und es euch zeigen, gegen das Vergessen!
    In Auschwitz 1 gab es neben den vielen Baracken auch die erste Gaskammer.
    Diese wurde bis 1942 genutzt. Sie ist erhalten und beim Durchgehen erhält man einen kleinen Eindruck, wie es gewesen sein muss. In der Decke sieht man, wo das Zyklon B ein geleitet wurde. Gleich im Nebenraum die Öfen.
    Alle anderen Gaskammern wurden von den Deutschen noch schnell zerstört. Keiner sollte sehen, was sie getan hatten.
    Auschwitz 1 wurde schnell zu klein. Auch wenn hier bereits viele an der Todesmauer erschossen wurden. Es gab bereits die schrecklichen Experimente an den Menschen, die Sterilisationen der Frauen durch ätzende Flüssigkeiten in der Gebärmutter und andere unvorstellbare Quälereien.
    Durch die Errichtung von Birkenau wurde die Fläche um ein zig faches vergrößert. Von ca. 20 nun auf um die 172 ha mehr Fläche für die Vernichtung von Menschen.
    Selbst als wir da standen, konnte man dies nicht überblicken.
    Aber in der Wannsee Konferenz wurde ja beschlossen, wie und dass man effektiv und schnell, die Menschen vernichtet. Dies wurde dort umgesetzt.
    Als ich vor der Zugeinfahrt stand, in der Sonne, war es so unfassbar, hier geschah es. Kurz hinter dem Tor wurden die Menschen ausgewählt, Erlaubnis zum Leben 👍 ( arbeiten für die Nazis) oder gleich sterben 👎.
    Die Gleise liegen dort und der Weg schreit....
    Hier sind so viele Menschen bereits gelaufen und meist gleich in den Tod. Hier wurden Familien auseinander gerissen, Kinder weinten..
    Ein Wagon steht zur Erinnerung dort.
    Aber alles ist so unfassbar, die Bilder fangen es nicht ein.
    Zwischen den zerstörten Gaskammern wurde ein Denkmal errichtet, das ist wichtig. Niemand darf vergessen, was Menschen Menschen angetan haben.
    Wir waren in einer von 3 Kinderbaracken.
    Dort suchte sich Mengele täglich neue Opfer. Eine Überlebende träumte noch Jahrzehnte von den blitzblanken Stiefeln, welche sie aus ihrem Versteck sah.
    Von ca. 432 000 Kindern haben nur ca. 710 überlebt.
    Sie brauchte man nicht. Zum Arbeiten noch zu klein, sie haben nur gekostet.
    Schlimm, wenn ich darüber nachdenke, wenn man mir meine Mädels genommen hätte...

    Das Gelände als Erinnerung aufrecht zu erhalten ist schwer.
    Die Baracken aus Stein drohen einzustürzen. Es wird viel Kraft angestrengt, um sie zu erhalten.

    Abschließend möchte ich sagen, ein wenig mehr innehalten wäre gut gewesen, aber auch so gab es viele Eindrücke und Bilder.
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  • Day 4

    Krakau/Altstadt und Weichsel

    April 13, 2023 in Poland ⋅ ☁️ 14 °C

    Der heutige Tag stand ganz unter dem Motto: einmal durch die Altstadt. Von unserer Unterkunft braucht man wirklich nicht lange, ca. 10min und man befindet sich in der Altstadt. Wir machten uns auf den Weg zum Marktplatz, der größte zusammenhängende Europas und besuchten dort die Tuchhalle, dort wurden schon im Mittelalter Waren gehandelt. Danach ging es in die Marienkirche, einer Kirche aus dem 13.Jahrhundert mit einem prächtigen Altar. Der Öffnung duften wir beiwohnen. Um 12 Uhr gab ein Trompeter vom Turm der Kirche in alle 4 Himmelsrichtungen ein Signal.
    Feli hatte im Netz von einem Katzen Café gelesen also machte man sich auf den Weg. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir einen Tisch in dem Café mit lauter Katzen die zwischen den Gästen schliefen oder umherliefen und sich streicheln ließen. Danach ging es mit der Tram auf zur Wawel einer Burganlage über der Stadt, hier wurden die polnischen Könige gekrönt. Ein gutes typisch polnisches Mittagessen zur Stärkung und weiter ging es an der Weichsel entlang zum Riesenrad. Eine Runde die Aussicht genießen. Danach noch kurz bei einem Bierchen und Wein und einer Limonade auf der Weichsel das schöne Wetter genießen. Heute Abend geht's noch mal ins Nachtleben der Stadt.
    Liebe Grüße Micha
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  • Day 5

    Plaszow

    April 14, 2023 in Poland ⋅ 🌬 15 °C

    Heute besuchten wir den letzten geschichtlichen Ort, welchen ich unbedingt sehen wollte.
    Bei strahlend blauen Himmel fuhren wir mit der Straßenbahn in einen Aussenbezirk von Krakow, nach Plaszow.
    Dort besuchten wir das Lager Plaszow, in dem u.a. Amón Göth wütete. Dies kommt auch im Film Schindlers Liste vor.
    Vor fanden wir eine riesige Parkanlage. Bis auf ein paar Hinweistafeln und Gedenksteine, muss man den Rest erahnen. Aber auch hier ein riesiges Gebiet.
    Die Villa von Göth steht heute in Mitten eines Wohngebietes.
    Auch hier ist es kaum vorstellbar, was einige wenige Menschen so vielen Menschen an Leid angetan haben. Damit schließt sich für mich die Spurensuche.
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  • Day 5

    Hamsa

    April 14, 2023 in Poland ⋅ 🌬 17 °C

    Ein Spaziergang durchs Ghetto und das jüdische Viertel, wir sahen Überreste der Ghetto Mauer.
    Abschließend holte sich Feli noch Literatur zum Nachlesen aus einem jüdischen Buchladen: Die Greueltaten von Mengele, aufgeschrieben von seinem Assistenten - sehr schwere Kost.
    Als vorerst letzter Punkt unserer Reise stand nun der Besuch eines speziellen Restaurants auf dem Plan.
    Ein Besuch im Hamsa. Dort vereint sich israelische und arabische Küche. Ein kulinarischerTraum!
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