• Jonas Jathe

Segeln in Schwedens Sommer

Sonne, Schären, Sauna und Schlemmen. Zu zweit auf Seabird. Okumaya devam et
  • Gezinin başlangıcı
    11 Temmuz 2025

    Anreise nach Stockholm

    11 Temmuz, İsveç ⋅ ☁️ 18 °C

    Ich war bei Nils und Anna zu Besuch und bin von dort am frühen Nachmittag zum Flughafen. Abflug ab Düsseldorf mit leichter Verspätung (30 min wegen Pilotenwechsel aus der Bereitschaft). In Stockholm noch mit dem Bus zu Michael und Milena und die neue Einrichtung samt grüner Küche und diversen neuen Automatisierungen bestaunt (Licht wird blau, wenn der Gefrierschrank nicht zu oder rot, wenn man die Wohnung verlässt und der Gashahn noch offen ist). Zum Abendessen gab es Schakschuka. Nach einer erfolgreichen Runde Exit (Catan Version) lagen wir gegen 23:30 im Bett.Okumaya devam et

  • Auf zum Boot, oder? – Landsort

    12 Temmuz, İsveç ⋅ ⛅ 16 °C

    Um 6:00 bin ich wach. Toilettengang, Hörbuch an und Kopfhörer rein… plötzlich ist 9 Uhr durch als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue. Das tat gut. Wie kann es aber in diesem Jahr anders sein, Tag 1 des Segelurlaubs wartet mit einer Hiobsbotschaft auf. Michael hat eine stark angelaufene Rötung am Oberschenkel, die sich über Nacht so verschlechtert hat, dass er den Weg zum Krankenhaus statt mit mir zum Boot antritt. Ich habe daher Zeit für ein erstes und zweites Frühstück und setze diesen Reiseblog auf. Um 13:00 nehme ich dann nach Rücksprache mit Michael den Bus und Zug schon einmal zum Hafen, er wartet noch. Er bekommt Penicillin gegen Borreliose verschrieben und folgt mir 1,5h später. Er darf alles machen. Ich besorge unterdessen Gas und gönne mir einen Blaubeerkuchen mit Vanillesoße und einem Cappuccino in Nynäshamn, unserem Starthafen. Während Michael nach seiner Ankunft für uns mit seinem Fahrrad einkaufen fährt, spüle und fülle ich den Wassertank. Um 18:00 legen wir ab. Es ist passender Wind. Erst so wenig, dass ich parallel das Abendessen kochen kann, nachher ausreichend, damit wir noch bei vollem Tageslicht in den ersten Hafen einlaufen können. Zwischenzeitlich ist die Sicht trotzdem schlecht – teilweise nur 200m – auf Grund von Nebel. Der Zielhafen ist auf Grund des Samstags gut gefüllt. Unser kleines Boot kann sich noch zwischen zwei Boote zwicken. Der Nebel macht heute Abend alles richtig schön nass. Nach dem zweiten Abendessen, richten wir unsere Betten ein und gehen spülen und Zähneputzen. 0:30 liegen wir zufrieden im Bett.

    10,2 nm / 3:00 h / 3,4 kn
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  • Nach Nyköping, oder? – Insel Broken

    13 Temmuz, İsveç ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach ruhiger Nacht und gutem Frühstück haben schon viele den Hafen vor uns verlassen, als wir um 11 Uhr aufbrechen. Der Nebel hat sich verzogen. Wir werden heute viel Sonne bekommen. Heute wird die 50+ Sonnencreme also in Schichten aufgetragen😅

    Was steht heute auf dem Programm? Es soll nach Nyköping gehen oder zumindest in die Richtung, wie wir später umplanen. Michael möchte seinen Spinnaker ausprobieren. Heute sind perfekte Bedingungen dafür, wir haben einen langen Vorwindschlag vor uns. Einmal angeknotet, hochgezogen, steht. Wir sind im Regattamodus und überholen drei weit vor uns liegende Boote nach 2-3 Stunden. Der Autopilot hält trotz leichter Welle gut den Kurs, ich überprüfe dies regelmäßig. Zwischendurch machen wir nur kleinere Anpassungen. Der Spi steht nahezu durchgehend. Wir machen Speed 5-7kn. Michael tauscht unterdessen Schoten aus und setzt einen Takling, merkt später, dass die Welle für eine solche konzentrierte Arbeit doch zu stark ist und geht dann auch in den Entspannungsmodus über. Irgendwann am Rand des Steinfeldes steht die erste Halse unter Spinnaker an. Wir merken was der Autopilot für einen guten Job gemacht hat und fahren die Halse erst im zweiten Anlauf. Das wollen wir noch einmal üben. Auch die Bedienung des großen Spinnakerbaums und des großen Tuchs, ist etwas anders als auf einer Jolle 😅

    Schließlich beschäftigen wir uns mit der Hafenwahl. Nyköping hat einen langen Kanal als Hafeneinfahrt. Dies würde im worst case 1h motoren bedeuten, pro Weg. Das möchte Michael mit dem Elektromotor nicht angehen, daher wählen wir stattdessen Broken. Eine schöne kleine Insel mit Sauna und einem kleinem Rundweg mit einem Quiz bestehend aus 20 Fragen. Nach dem Abendessen frischen wir also unser Wissen auf: Wo werden alle europäischen Aale geboren? Wann ist die Vasa gesunken? Wie heißt der höchste Leuchtturm und was ist die giftigste Pflanze Schwedens?

    Wie runden den Tag mit zwei Saunagängen und gemütlich an Board mit einer Runde Smart 10 - wir waren schließlich gerade im Quizmodus - ab.

    29 nm / 5:30 h / 5,2 kn
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  • Stendörren

    14 Temmuz, İsveç ⋅ ☀️ 18 °C

    Diese Nacht hat es trotz 30% Regenwahrscheinlichkeit immer mal wieder geregnet. Zunächst genießen wir den Morgen im schönen Hafen von Broken. Es klarte langsam auf und es war zunächst ziemlich windstill, daher entstand auch keine Eile. Wir wollten heute ein paar Meilen durch die Inseln zurück machen, denn die Windrichtung ist günstig und wir können unmöglich durch das Labyrinth komplett durchkreuzen. Wir machen viel, aber das wäre tatsächlich ein Himmelfahrtskommando. Daher freuen wir uns, dass wir direkt nach der Hafenausfahrt (13:00) erneut den Spi setzen können, auch wenn es nur für vielleicht 20 min ist. Danach geht es Halbwind bis am Wind weiter. 80% der Boote fahren unter Motor durch die enge Fahrrinne. Bei uns geht es ruhiger und idyllischer zu. Wir genießen die Landschaft bis wir feststellen, dass das Wasser durch die Toilette ins Boot fließt. Daher verpassen wir abwechselnd ein paar Meter der tollen Natur. Besonders schnell sind wir heute aber eh nicht, sodass der andere gut weitersegeln kann, trotz der engen Kurse und trotz Verkehr. Wir landen im Naturreservat von Standörren. Hier waren wir 2021 mit Kathi, Steffen und Leonie schon einmal von Land aus. Wir suchen uns zunächst einmal Schatten. Später gehen wir schwimmen, reinigen das Unterschiff (ab morgen sind wir also ein wenig schneller unterwegs) und bauen uns eine Außendusche. Nach dem Abendessen gehen wir noch eine kleine Runde durch das Naturreservat. Wirklich schön hier.

    6 nm / 2:40 h / 2,1 kts
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  • Stensund

    15 Temmuz, İsveç ⋅ ☁️ 21 °C

    Heute schlafen wir dank Schlafmasken bis 9:30. Eine gute halbe Stunde später legen wir ab und verlegen das Frühstück aufs Wasser. Es ist wenig Wind angekündigt. Die Sonne scheint. Daher baut Michael recht schnell einen Sonnenschutz auf. Wir haben noch ein paar Stunden vor uns. Als wir unter Spinnaker eine ganze Weile nur 2 kn fahren und es dann so richtig warm wird, entschließen wir uns für eine kurze Abkühlung – mit Sicherheitsleine inklusive. Michael soll auch Recht behalten, dass sich die Geschwindigkeit schon entspannt schwimmen lässt. Der Wind weht zwar schwach, aber von der Richtung wieder recht günstig für uns. Lediglich im späteren Abschnitt am Nachmittag müssen wir ein bisschen durch die Inseln kreuzen. Hier sind sie aber später auch wieder so weit auseinander, dass uns das gut gelingt. So ein bisschen Herausforderung am Tag, macht uns schließlich auch Spaß. Wir sind gut eingespielt. Wenn Jonas einmal Michaels Schweigen als schweigende Zustimmung missinterpretiert hat, kriegen wir das auch entspannt korrigiert. Unterwegs schießen wir ein paar tolle Fotos. Die Landschaft begeistert uns wieder. Kurz vor dem Zielhafen kommen uns noch offensichtlich ein paar Segelanfänger in kleinen Traditionsseglern entgegen. Diese gehören zu einer örtlichen Volkshochschule in der einwöchige Segelkurse von einem Bootsbauer angeboten werden, den wir nachher treffen sollten. Die weiteren Kurse in dieser Woche sind MTB & Yoga sowie ein Kajakkurs. Die Teilnehmer können vor Ort schlafen und werden in einem tollen Haus verpflegt. In die Sauna können sie auch gehen, zu der wir heute hin- und zurückschwimmen und am Steg uns mit dem Schlauch abduschen. Abends haben wir wieder einmal einen Mordshunger. Um 21:15 fängt es an zu regnen und wir verziehen uns in den Salon.

    16,9 nm / 5:50 h / 2,9 kn
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  • Landsort

    16 Temmuz, İsveç ⋅ ☀️ 18 °C

    Bevor der Wind heute Mittag endgültig auf vorwiegend Ost dreht, wollen wir Meter gen Osten zurück machen. Da wir auf dem Hinweg nicht die Zeit und das Wetter für eine ausgiebige Inselerkundung hatten, wählen wir als Zielort erneut Landsort. Also zunächst wieder Spinnaker raus und Schatten der Segel gesucht. Als Michael einige hundert Meter vor uns die Boote im Wind stehen sieht, werden wir schnell und packen den Spinnacker ein. Bis die neue Windrichtung sich wirklich durchsetzt vergeht ca. 1h. Gegen 14:00 laufen wir in den bekannten Hafen ein und nehmen die erste schmale Lücke zwischen zwei Booten, die wir sehen. Die wachsende Erfahrung zahlt sich langsam aus. Es bleibt Zeit für ein kleines Mittagessen und dann für eine kleine Inselwanderung. Die ersten 1,5 km werden etwas abenteuerlich, da wir entweder den blauen Wandermarkierungen, zwischenzeitlich Stofffetzen und teilweise gar keinen Markierungen mehr folgen. Danach wird es besser und wir erreichen den Südzipfel der Insel. Dort steht der älteste Leuchtturm Schwedens. Hier brannte 1651 ein erstes Feuer auf diesem Turm. Es sind zudem große Überbleibsel des zweites Weltkrieges zu finden, die wir auch schon im nördlichen Teil der Insel entdeckt hatten. Glücklicherweise fanden hier damals außer ein paar Sichtungen und Warnschüsse aber keine großen Kriegshandlungen statt. Wir gehen zurück zu den beiden kleinen Häfen in dem wunderschönen kleinen Ort mit 20-30 Einwohnern. Springen auf dem Weg noch von einem kleinen Sprungbrett ins Wasser und gönnen uns auf dem Rückweg ein Eis. Zum Abendessen sitzen wir gegen 19:00/19:30 entspannt an Deck. Dann erreicht uns ein Anruf von Kathi, Steffen und Jonte, sodass wir die Gelegenheit haben uns über die Erlebnisse der letzten Tage auszutauschen und ein paar Live-Bilder zu sehen 🤗 Eine Runde Smart10 rundet den perfekten Tag ab.

    PS. Michael meint, er wäre weiter sehr zufrieden mit seinen „Wander“-Birkenstocksandalen.

    13,3 nm / 4:20 h / 3,0 kn
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  • Nåttarö

    17 Temmuz, İsveç ⋅ ☀️ 20 °C

    Bevor wir ablegen ziehen wir die kleinere Genua hoch. Auf der Kreuz mit etwas mehr Wind wollen wir es etwas ruhiger angehen lassen. Wir starten heute nach Süden. Ist zwar ein Umweg, dafür können wir den Leuchtturm noch einmal vom Wasser aus bewundern und fotografieren. Kurz danach kommt uns noch eine J109 unter Genaker entgegen, dafür fahren wir noch einmal eine Wende und die Kamera bleibt gleich draußen. Der Versuch die E-Mailadresse vom Segler zu bekommen, scheitert an der schlechten Funkverbindung. Wir werden mal das Internet noch für eine Recherche bemühen. Wir fahren zunächst weiter nach Osten, dann dorthin soll der Wind heute noch drehen, dann sparen wir ein paar Meter. Auf dem Weg fahren wir noch durch kleine Inseln für ein paar weitere Fotos. Kurz danach kommt uns noch die Gotlandfähre entgegen. Wenn man 2h auf einem Kurs fährt, kommt das Gefühl einer langen Überfahrt auf. Ich genieße das Rauschen des Wassers, Michael hält einen kurzen Mittagsschlaf unter Deck. Da der Wind vor der Insel dreht, muss ich dann doch irgendwann einmal wieder wenden. Michael ist dann auch wieder wach. Da wir eine gute Stunde vor Ziel an Fahrt verlieren, wechseln wir spontan auf dem Wasser auf die große Genua. Ging ruckzuck und schwupp haben wir wieder 5,5 kts. Unser Zielhafen ist heute etwas voller, das liegt wahrscheinlich an der geringeren Entfernung zu Stockholm, in der wir uns jetzt befinden. Zum Abendessen bekommen wir ein deutsches Bier von unserem Bootsnachbarn gereicht.

    22,4 nm / 6:20 h / 3,5 kts
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  • Lacka

    18 Temmuz, İsveç ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir starten (halbwegs) entspannt. Michael weckt mich um kurz nach 8 Uhr indem er anfängt die Schot an der zweiten Unterwante auszutauschen. Ich nehme das zum Anlass auch kurze Zeit später aufzustehen und meine Idee einmal zum Shop zu Joggen und Teilchen für den Tag zu besorgen, in die Tat umzusetzen. Ich mache mich kurz etwas warm und laufe die 2 km in zügigen Tempo, etwas zu schnell, der Shop öffnet um 9:00 und ich warte noch wenige Minuten in der Schlange. Es öffnet eine nette und fröhliche Dame, sie versprüht einen afrikanischen Vibe. In der Schlange wird die Brötchenzange nach und nach weitergereicht. Ich kaufe je zwei Schokocrossiants und Kanelbuller. Sie sind noch warm. Danach geht es in gleichem Tempo zurück. Michael hat mittlerweile seine Baustelle abgeschlossen und angefangen das Frühstück vorzubereiten. Ich kühle mich vorher noch einmal kurz ab. Das hatte ich vor diesem Schweden Urlaub wirklich nicht erwartet. Michael holt das nach dem Frühstück nach. Manchmal haben wir das Gefühl, dass es in der Karibik nur unwesentlich besser wäre. Wir duschen mittlerweile täglich auf dem Deck. Segeln wollten wir heute auch, doch die kurze Windphase im Hafen bleiben die einzigen Minuten mit natürlicher Fahrt im Schiff heute. Danach dümpeln wir eine gute Stunde in der Flaute bis wir unseren Plan verwerfen heute noch Meter zu machen. Wir schmeißen den Motor an und gehen kurze Zeit später im Heck des Schiffes schwimmen. Wir fahren zur Vereinsinsel von Michaels Heimathafen. Dort verbringen wir den restlichen Tag mit einer Mini-Wanderung (inkl. Verzehr von kleinen Blaubeeren), Kochen und Saunieren. Immerhin haben wir heute die 100. Seemeile für diesen Urlaub voll gemacht.

    4,7 nm / 2:40 h / 1,7 kts
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  • Nynäshamn

    19 Temmuz, İsveç ⋅ ☀️ 18 °C

    Heute geht’s zurück in den Heimathafen. Gut, dass wir es nicht mehr weit haben, doch der Spinnaker zieht trotz des wenigen Windes ganz gut. Kurz vorm Hafen kommt uns die Gotlandfähre erneut entgegen. Wir fahren noch in die Bootswaschanlage. Mit Bürsten und Hochdruckreiniger wird das Unterschiff gereinigt. Kannte ich noch nicht und macht Michael auch zum ersten Mal.

    Es folgt die eigentliche Putzaktion an Board. Um 17:10 sind wir mit all dem und kurzen Abkühlungspausen durch. Um 19:30 sind wir (dank einer Stunde Zugverzögerung) bei Michael zuhause. Zum Abendessen gibt es Indisch. Da die Restaurants scheinbar aktuell früher schließen, weil so viele im Sommer aufs Land reisen, bekommen wir die To-Go Variante, die wir bei Livemusik im nahegelegenen Park zu uns nehmen.

    106 Meilen, 32:35 h Fahrzeit auf dem Wasser, 7 Nächte, 5 Tage Segeln mit Spinnaker, 1 1/2 Tuben 50+ Sonnencreme, nur rund 10-15 Mückenstiche, 0 große Verletzungen, diverse kleine Bootsoptimierungen, 5 Saunagänge an 3 Abenden, unzählige kurze Schwimm- bzw. Abkühleinheiten, leckeres Essen, hunderte Fotos, viele Erfahrungen und Eindrücke später ist dieser super Törn vorbei.

    6 nm / 2:15 h + ca 1 h Bootswaschanlage / 2,6 kts

    Gesamt: 106 nm / 32:35 h / 3,3 kts
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