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  • Day 15

    Ein Spaziergang mit Folgen

    September 16, 2019 in Ireland ⋅ ☁️ 13 °C

    Ein Montag wie jeder andere? Naja, zumindest war die Nacht viel zu kurz, wie das oftmals bei Montagen der Fall ist. Wir sind also viel zu früh aufgestanden und haben viel zu schnell unser Frühstück verdrückt, um viel zu früh zu arbeiten. Dani hatte uns zuvor gesagt, dass ihr Vater und ein Kumpel von ihr um 9 Uhr bereits oben auf dem zukünftigen Übungsplatz arbeiten würden. Somit dachten wir, dass wir schnellstmöglich die restlichen Viermeterbretter (das ist nicht mal übertrieben) nach oben schaffen mussten und fingen damit auch gleich an - nachdem wir den Hühnerstall ausgemistet hatten.
    Die Iren sind allerdings um einiges entspannter in ihrer Arbeitsmoral als wir Deutschen. Das bewiesen ja bereits unsere Nachbarn, welche uns mehrfach ermahnten, nicht so viel und hart zu arbeiten. Auch Danis Vater wiederholte diese Divise (vielleicht sind es gar nicht die Iren selbst, sonst einfach nur ältere Leute) und bemühte sich uns die Arbeit so erträglich wie möglich zu machen (kurze Zwischenerklärung meinerseits: ich fand, dass diese Arbeit, die wohl anstrengendste auf dieser Reise war, kurz vor Zaun putzen). Durch seinen Einsatz mussten wir auch nicht alle 30 Bretter hochschleppen, sondern lediglich die Hälfte.
    Auf Bitten Thomas (ja, auch Väter haben einen Namen und somit auch der von Dani) hin, kochte Antonia Kaffee, während ich die Eier borgte (boooorg).
    Vorm Weiterarbeiten ging es dann nochmal kurz zu den Pferden, die wir das ganze Wochenende über missen mussten. Nach weiterem Ausbremsen (Danis Papa ist einfach zu nett für diese Welt!) fingen wir dann mit dem zweiten Teil unserer Arbeit an. Geschirr einfetten. Und nicht unbedingt Löffel, Messer, Gabel, sondern richtiges Pferdegeschirr. Dazu gehören vier Sattel und seeeehr viel Zaumzeug (mein Handy zeigt mir das mit T an, aber Tan und ich bestehen auf das Z am Anfang).
    Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass es bis dato erst drei war und das Wetter sich von sanftem irischen Regen (so wurde uns gesagt nennt man den leichten Nieselregen dort) langsam zu einem yaaay-die-Sonne-hat-auch-mal-Bock-Wetter besserte. Und das wollten wir natürlich nutzen!
    Deshalb ging es Spazieren und so zur Namensvettertätigkeit dieses Beitrags (was für ein Wort!). Wir machten mal wieder einen Spaziergang. Danis Vater (wieso hab ich eigentlich den Namen eingeführt, wenn ich ihn eh nur so nenne?) hatte uns nämlich den Tipp gegeben nochmal den Weg zu gehen, den wir schon anfangs versucht hatten und bei dem wir in einer Sackgasse gescheitert waren. Nur diesmal sollten wir über einen Zaun klettern, um dort weite Wiesen vorzufinden.
    Tja, nur dass wir über den Zaun stiegen (der übrigens ein Schild trug mit der Aufschrift: no shooting...immerhin würden wir nicht durch eine Kugel sterben) und nasses 50 Zentimeter hohes Unkraut gepaart mit Mengen an Matsch vorfanden. Das scheint jetzt erstmal gar nicht so ein Problem zu sein. Zumal Tons ja 24/7 auf ihren Gummistiefeln sitzt und meine imprägnierten Markenwanderschuhe einen Ruf zu verlieren hätten, wenn sie zulassen würden, dass meine Wandersocken als Schwämme endeten. Allerdings hatte sich Antonia diesmal ebenfalls für Wanderschuhe entschieden und diese hielten nicht dicht (vermutlich waren sie beleidigt, weil sie nie zum Einsatz kamen).
    Und so lief das Tönchen mit nem halben Swimmingpool in jedem Schuh die Wiese entlang, während ihre Schuhe schon quietschende Geräusche von sich gaben. Wenn das nicht als gute Ausrede für einen klassischen Rückzug gilt, weiß ich auch nicht mehr!
    Gut, zugegeben, meine eigenen Schuhe hatten mich teilweise auch verraten und somit auch ihren Ruf (zumindest den halben Ruf); etwas feucht waren auch meine Socken - allerdings kein Vergleich zu Antonias Stausee.
    Zur Stärkung gab es dann lecker Essen, was auch endlich mal wieder richtig glückte....ich meine natürlich wie immer!
    Da wir so früh aufgestanden waren (und so unglaublich tolle und schnelle Arbeiter sind) waren wir dann auch schon fertig mit unseren Aufgaben und nutzten die Zeit zum Zeichnen, Schreiben, Leo vom Laptop verscheuchen, jammern, da dank Leo die Maus nicht mehr auffindbar war (würde ja Sinn ergeben, wenn es kein Cursor wäre, sondern eine echte Maus, aber so...)oder auch zum Kuchen backen (und Antonia nutzte den Moment, um das Zuckerglas mitsamt Inhalt auf den Boden zu knallen- warum auch immer...). Gegen 23 Uhr (spät ich weiß!) legte Antonia ihren Stift und ich mein Buch zur Seite und dann ging es ganz schnell schlafen....
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