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  • Day 96

    Einmal um die Welt in Hamilton

    April 3, 2019 in New Zealand ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach einem etwas enttäuschenden Morgen in den Waitoma Caves setzen wir unseren Road-Trip wieder in Richtung Norden in die Stadt Hamilton fort. Die Waitoma Caves sind eine der angepriesenen absoluten Hauptattraktionen Neuseelands und unsere Erwartungshaltungen waren dementsprechend hoch. Bei den Caves handelt es sich letztlich um eine große schöne Tropfsteinhöhle. Berühmt sind die Caves aber für die abertausenden Glühwürmchen, die in stockdunklen Höhlengängen hängen und einen künstlichen Sternenhimmel an die Höhlendecke zaubern. Für eine 45 minütige Tour durch die Höhle hatten wir etwa 3 Stunden Umweg auf unserem Trip in Kauf genommen. Das Erlebnis war dann eher ernüchternd: mit einer Gruppe von etwa 40 Besuchern (auf den Werbefotos waren irgendwie immer weniger als 10 Besucher zu sehen) wurden wir etwa 40 Minuten durch die Höhle geführt und bekamen Standard-Informationen über die Entstehung von Tropfsteinhöhlen vermittelt (nichts, was man nicht irgendwo schonmal gehört hätte). Dann sind wir in ein kleines Bootchen eingestiegen und noch knapp 5 Minuten einen dunklen Höhlenkanal entlang gefahren, in dem es dann die Glühwürmchen zu sehen gab (schon sehr schön, aber halt auch sehr kurz). Das war dann auch schon die Tour für knapp 30 Euro pro Person. Beim Ausgang konnte man dann noch für günstige 50 Dollar (!!!) ein paar gefakete Fotos von sich selbst in der Höhle ersteigern (eigene Fotos waren natürlich verboten in der Höhle). Schon alles irgendwie eine ziemlich Geldmaschine, Ausnahmsweise habe ich mir hier vor dem Verlassen auch mal gerne noch ein paar Minuten Zeit genommen, um den Feedback-Bogen auszufüllen und das Preis-Leistungs-Verhältnis zu bewerten 😉

    Aber ich bin vom Thema abgeschweift, denn eigentlich befinden wir uns ja schon auf dem Weg nach Hamilton, wo wir einen eintägigen Zwischenstopp machen. Für Hamilton wurden uns von ein paar Kiwis wärmstens die Hamilton Gardens empfohlen, eine öffentliche Gartenanlage, die schon mehrere Wettbewerbe gewonnen hat. Das Wetter ist sonnig und der Besuch kostenlos, so dass wir nicht lange zögern. Die Anlage besteht eigentlich aus vielen kleineren Gärten mit unterschiedlichem Themen, unter anderem ein japanischer Garten, ein chinesischer Garten, ein indischer Garten, ein toskanischer Garten, ein englischer Garten, ein tropischer Garten, und viele mehr... Unser Spaziergang durch die Gärten führt uns heute also praktisch einmal um die ganze Welt 🙂 Wunderschön und liebevoll angelegt, immer wieder auch mit kleinen oder großen Skulpturen verziert, so dass das Gelände teilweise auch wie ein künstlerisches Freilichtmuseum wirkt. Hier lässt es sich in der warmen Sonne sehr gut aushalten und wir verbringen einige schöne Stunden auf dem Gelände. Das i-Tüpfelchen daran: der Eintritt ist frei (perfektes Preis-Leistungs-Verhältnis 😊).

    Unseren kurzen Aufenthalt in Hamilton runden wir noch mit einem kurzen Besuch der Innenstadt ab, die im Wesentlichen aus einer kurzen Einkaufsmeile mit kleineren Geschäften, Restaurants und Bars besteht. Wenig spektakulär also, wie wir es inzwischen von der neuseeländischen Stadtarchitektur aber auch gewohnt sind. Wir tuen uns etwas schwer, das hochmoderne Parksystem zu verstehen: es gibt zwar reichlich Straßenparkplätze, aber anscheinend wird hier gerade ein neues System getestet, bei dem man zwei Stunden pro Tag kostenlos parken kann, aber seinen Parkplatz über eine App registrieren muss. Wir stehen bei der Benutzung etwas auf dem Schlauch und mit vielen Fragezeichen in unseren Köpfen entscheiden wir uns dann schließlich doch für ein überteuertes Parkhaus. Unsere Investition wird aber dennoch belohnt, denn Susi erspäht auf unserem kurzen Stadtbummel noch ein weiteres Street-Piano. Somit genießt auch Hamilton die Ehre, an diesem Tag noch für einen kurzen Moment mit schönen musikalischen Klängen erfüllt zu werden 🙂
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