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  • Day 83

    Trén Turistico

    November 28, 2017 in Cuba ⋅ ⛅ 29 °C

    Gestern bin ich ganz früh mit dem Vizul-bus von La Habana nach Trinidad gefahren. Das Busticket und eine Casa particular hat mir Sergio von der Sprachschule besorgt auch mal ganz praktisch. Casas particulares sind die Bed&breakfasts auf Kuba. Man wohnt dort in einem privaten Haus mit und die Besitzer vermieten einzelne Zimmer und kochen für dich. Ich fühlte mich manchmal ein wenig eingeengt in diesen Casas. Man kann die Küche nicht wirklich benutzen, sondern sie machen Frühstück und Abendessen. Wenn man das nicht bestellt, sind sie glaube ich immer ein wenig beleidigt, weil sie ja auch kein extra Geld verdienen können. Frühstück habe ich immer genommen und zweimal Abendessen probiert - war nicht so meins. Gestern war das erste Mal mit dem Abendessen. Ich hab den Fehler gemacht, nicht zu sagen, dass ich Vegetarier bin und hab zwei Stücken Fleisch bekommen. Das eine habe ich runterbekommen, das zweite hab ich leider noch in meine Tupperdose zu meinem Reis für den nächsten Tag bekommen. Zum Glück gab es einen Hund.

    Hab lange überlegt, was ich am nächsten Tag mache und hab mich dann dafür entschieden ein Ticket für den Touristenzug zu kaufen. Eine gute Entscheidung, denn heute war ein schöner Tag. Die Zugfahrt dauerte insgesamt 5 Stunden (hin und zurück) und führte durchs Valle de los ingenios, ins Tal der Zuckermühlen.

    „Als das Tal noch Kubas wichtigste zucker-produzierende Region war, gab es über 50 Zuckermühlen im Tal. Allerdings gab es einen Rückgang in der Wirtschaft des Tales in der Mitte des 19. Jahrhunderts und schließlich brach sie dann im Jahre 1880, als die Weltzuckerpreise zurückgingen, komplett zusammen.“

    Viele der prächtigen Plantagen, Häuser und Villen aus dieser Zeit sind heute Ruinen.

    Am Bahnsteig habe ich drei ältere Herren aus Deutschland wieder getroffen, das war ganz nett mit denen. Die Bahnfahrt ging durch eine sehr schöne Landschaft mit ein paar Zuckerplantagen und kleinen Dörfern mit Pferden. Überall flogen Schmetterlinge herum. Obwohl es im Zug durch die Lok ziemlich laut war, war die Zugfahrt so entspannt. Einfach nur rausschauen und genießen -toll. Den ersten Halt haben wir am ‚Torre Manaza Ignaza’ gemacht - ein Turm, den früher ein Sohn von einem Zuckerbaron hat bauen lassen, um seine Zuckerplantagen zu überwachen, also ob die Sklaven auch richtig arbeiten. 😔 Heute ist der Turm für Touristen da, die ihn besteigen können. Man hat wirklich einen tollen Ausblick. Der Weg zum Turm ist gesäumt von Touristenständen, die meist weiße Tücher mit Stickereien verkaufen. Ein toller Anblick. Ich glaube aber nicht, dass sie soviel davon verkaufen. In der ehemaligen Villa des Zuckerbarons ist heute ein Restaurant. Es steht auch noch eine alte Maschine dort, mit dem man den Zuckerrohr auspressen kann. Den zweiten Halt haben wir in einer alten Zuckerfabrik gemacht. Dieser Ort war der Hammer! Überall riesige alte Maschinen, die in die Jahre gekommen sind. Ein großes Gelände, das ein ganz besonderes Gefühl für mich ausgestrahlt hat, ruhig und mächtig. Und für Hobbyfotografen ein Traum. Auf der Rückfahrt hab ich meistens wieder an der Bar gesessen. Ja, der Zug hat eine Bar, natürlich mit Mojitos. Ich hatte einen alkoholfreien und hab mich ein wenig mit Ernesto dem Barmann unterhalten und spanisch gelernt.
    Abends war ich mit zwei netten Mädels aus Finnland, die ich am abend davor in der Disco ‘El gruta’ kennengelernt habe, essen. Die Disco war nicht so unser Fall, aber interessant anzuschauen, weil sie in einer Höhle ist. Das Abendessen den Mädels war echt unterhaltsam, weil wir uns gut verstanden haben. Leider sind sie am nächsten Tag schon weiter.
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