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  • Day 210

    Dolmengöttin

    July 30, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem anstrengenden Tag in Halle gestern schlafen wir heute ein bisschen länger und gehen ganz gemütlich frühstücken.

    Als erstes Ziel des Tages steuern wir einen weiteren Punkt der Himmelswege an, die sogenannte Dolmengöttin. Beschilderung und Navi führen uns auf immer schmalere Feldwege, zumindest asphaltiert, so dass wir schon befürchten, uns am Ende wieder als Trecker definieren zu müssen, wie die Tage in Goseck. Aber nein, irgendwann kommt sogar ein ausgeschilderter Parkplatz, auf dem wir dann mutterseelenalleine stehen. Also von einigen Hotspots abgesehen ist hier touristisch echt nix los, obwohl die halbe Republik Ferien hat.

    Die Dolmengöttin gehört zu einem Großsteingrab in Langeneichstädt und ist eine jungsteinzeitliche megalithische Grabanlage. Es wurde 1987 bei Feldarbeiten in der Nähe der mittelalterlichen Eichstädter Warte entdeckt. Als Deckstein der Kammer wurde eine 1,76 m große Menhirstatue entdeckt. Sie zeigt die Darstellung einer Dolmengöttin und ein Axtmotiv als Statussymbol. Im Fußboden – bestehend aus mehreren Kalksteinplattenschichten – fanden die Archäologen Schmuckstücke aus Tierzähnen, Kupfer, Knochen und Bernstein. Ein Replikat des Menhirs findet sich hier an der Grabkammer. Das Original haben wir gestern in Halle gesehen.

    Die Eichstätter Warte ist ein mittelalterlicher Beobachtungsturm. Der erste Turm an dieser Stelle wurde vermutlich unter König Heinrich I. im 10. Jahrhundert als ein Glied einer Reihe von Wehrbauten gegen die Einfälle der Ungarn errichtet. Für das heute noch erhaltene Bauwerk wird das Baujahr 1483 angenommen.
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