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  • Day 2

    Auggen - Pulversheim

    May 28, 2010 in France ⋅ 🌧 17 °C

    Nachdem ich von der Arbeit eher heimgeflogen als gefahren bin, schnappe ich schnell meine sieben Sachen. Ich habe einem halben Tag Urlaub, also kann ich heute schon starten.

    Eile ist geboten, schliesslich ist schon Mittag und bis Pulversheim stehen etwa 25 km auf dem Plan.
    Eine echte Ochsentour wie sich herausstellt, denn ich muss 90 Prozent des Weges an Straßen entlang gehen.

    Als ich den alten Wasserturm in Neuenburg passiere, ist das ein sehr emotionaler Moment für mich. Hier musste ich mir 2009 eingestehen, dass mein verletztes Knie der Belastung einer Trekkingreise noch nicht gewachsen ist. Bei einer Tour im Schwarzwald zwei Wochen vor geplantem Reisebeginn war ich damals gestürzt und hatte mir das Knie bös verdreht. Bis zuletzt wollte ich nicht einsehen, dass es nicht geht. Ich wollte zumindest probieren zu laufen. Unter furchtbaren Schmerzen war die Reise 2009 bereits nach 5 Kilometern beendet und ich habe am Turm unter Tränen kehrt gemacht. Es ging nicht.
    Ich musste ein weiteres Jahr warten um das Projekt "Jakobsweg" zu beginnen. Das Jahr habe ich dazu genutzt, um etwas französisch zu lernen.

    Mitten auf der Rheinbrücke von Neuenburg überschreite ich die Grenze ins Elsass, die erste Region Frankreichs auf dieser Reise. Durch die Franche-Comté, Burgund, Rhône-Alpes bis in die Auvergne will ich wandern.

    Die Sonne brennt.
    In Bantzenheim habe ich mir erstmal eine eiskalte Cola gekauft – gut investiertes Geld.

    Kurz nach Banzenheim geht es dann auf der D8 weiter. Die D8 ist so eine Straße, deren Ende man zu Beginn nur erahnen kann. Ist man dann an just diesem Punkt angelangt den man als Ende wähnte, erstreckt sich die Straße immer noch bis zum Horizont. Eine nie enden wollenden Straße, die ca. 5 Kilometer potteben und schnurgeradeaus geht. Links und rechts der dichte Wald.
    Das Wetter verschlechtert sich zusehens und kurz darauf fängt es an zu schütten. Zum Glück kann ich unter einem Baum ein trockenes Plätzchen ergattern. Dort warte ich den schlimmsten Guss ab.

    Bis Pulversheim sind die Klamotten wieder trocken. Dort habe ich ein tolles Zimmer bekommen (Hotel Au CouCou).
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