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  • Day 22

    Cluny - Ouroux

    June 17, 2010 in France ⋅ 🌧 14 °C

    Herr S. bringt mich am nächsten Morgen wieder auf dem Weg. Ich besuche kurz die örtliche Boulangerie und mache alles regenfest, denn es regnet erneut ziemlich heftig.
    Heute geht es auf und ab.
    Der Regen macht mir kaum was aus. Aber er bringt ein anderes Problem mit sich: Es ist wiedermal unmöglich zu waschen. Die Wäsche wird bis zum nächsten Tag einfach nicht trocken.
    Wie sich leider herausstellt sind auch die französischen Wettervorhersagen nicht immer treffend: Gestern kam im Fernsehen (Herr S. hat extra für mich gekuckt): Ab und an etwas Schauer. Seit dem Start heute morgen regnet es aber was der Himmel hergibt.

    In Tramayes suche ich in der Kirche etwas Schutz, um mir das Zimmer für den morgigen Tag zu organisieren. Wie so oft bekomme ich allerdings kein Netz. Im nächsten Jahr muss ich unbedingt so eine Telefonkarte für die öffentlichen Apparate kaufen. Denn öffentliche Fernsprecher gibt es hier in jedem Nest.

    In einem Weiler hinter Tramayes habe ich erneut eine Meinungsverschiedenheit mit einem ortsansässigen Köter. Der Hund kommt in meinem Rücken bis auf knapp 1,5 Meter an mich herangeschossen, fletscht die Zähne und knurrt mich an. Ich bin abwehrbereit, die Stöcke eng am Köper doch fest im Griff. Ich entschliesse mich jedoch beruhigend auf den Köter einzureden, der schliesslich Leine zieht. „Beissen tut mich hier nur, wer mit dem Leben abgeschlossen hat“. Ein Wanderstock eigenet sich eben nicht nur zum wandern.

    Bis Ouroux hält der Regen weiter an. Den Ort erreiche ich um 16.40 Uhr. Klatschnass bis auf die Knochen. Untergebracht bin ich zusammen mit einem älteren französischen Pilgerpaar im ortseigenen Wanderheim. Wir schmeissen alle unsere Lebensmittel zusammen und kochen zusammen zu Abend.
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