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  • Day 7

    St.-Côme-d'Olt - Golinhac

    May 10, 2011 in France ⋅ ☀️ 20 °C

    Heute Morgen ist es herrlich warm. In der örtlichen Boulangerie bekomme ich neben einem Baguette auch noch einen Stempel für meinen Pass. Der Weg führt mich heute mehr oder minder entlag des Ufers des Lot. Dessen okzitanischer Name „Olt“ ist in vielen Ortsnamen zu finden.

    Zu Beginn der Etappe habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder ich steige hinauf zu einer Statue, die eine tolle Aussicht Richtung Espalion verspricht, oder ich bleibe näher am Ufer. Der Aufstieg schreckt mich nicht und so geht es flott nach oben. Die Aussicht ist wirklich toll. Der Abstieg ist allerdings wieder etwas haarig: steil und steinig. Konzentriert setze ich Schritt um Schritt. Ich bin ganz froh als ich in Espalion ankomme.
    Um mich etwas zu erholen nehme ich mir etwas Zeit, um die Eglise de Perse aus dem 11. Jahrhundert zu besichtigen und Wasser aufzufüllen. Die historische Brücke in Espalion ist leider gerade eingerüstet. Hoch über der Stadt thront eine Burg. Aber da geht der Weg nicht rauf. Statt dessen geht es weiter entlang des Flusses in Richtung Estaing.

    Es ist wirklich sehr sehr warm heute. Ich freue mich, dass der Weg immer wieder durch Bäume beschattet wird. In Estaing mache ich dann 30 Minuten Rast und fülle meine Wasserflasche zum dritten Mal. Bis ins Ziel in Golinhac werde ich noch einmal eineinhalb Literflaschen leeren. Estaing wird dominiert durch ein großes Schloss im Stadtkern.
    Von meinem Rastplatz nahe der Brücke über den Lot geniesse ich es, das geschäftige Treiben der Leute zu beobachten.

    Nach Estaing geht es weiter entlang des Ufers, immer an einer wenig befahrenen Strasse entlang. Bei Montegut knickt der Weg dann ab, der Aufstieg hinauf nach Golinhac beginnt. Der Aufstieg ist recht anstrengend. Immer wieder muss man Abschnitte in der glühenden Mittagshitze auf ansteigenden Teersträsschen bewältigen. Die Luft flirrt über dem heissen Asphalt. Wiedermal sind Tiere ausgebüchst: Eine Herde Kühe hat den Elektrozaun überwunden und genießt den Löwenzahn im Schatten einiger Bäume. Auch ich geniesse diese kurzen Abschnitte im Wald. Der Aufstieg ist fast bewältigt, da klappt ca. 150 Meter vor mir eine Frau zusammen. Kreislaufkollaps. Ihr Begleiter und ein Wanderer der ca. 50 Meter vor mir läuft helfen der Dame und setzten Sie erstmal an den Wegesrand. Ich biete der Gruppe mein verbleibendes Wasser an (sind leider auch kaum mehr 5 Schluck), dann ziehe ich weiter. Der Frau geht es mittlerweile wieder etwas. Ich bin richtig froh, dass oben auf dem „Gipfel“ ein Brunnen ist. Die wohl bestplatzierte Trinkwasserstelle der kompletten Via Podiensis.

    Bis Golinhac ist es dann nicht mehr weit. Der Weg füht herrlich durch Wälder dahin. Um 15.40 Uhr erreicht ich schliesslich mein Ziel.
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