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  • Day 5

    Col de Somport - Jaca

    May 5, 2012 in Spain ⋅ 12 °C

    Bin heute um 07.15 Uhr aufgestanden. Weil ich vergessen habe Kaffee zu kaufen, bzw. den Kaffee mitzunehmen, den ich Zuhause bereits gekauft hatte, gibts zum Frühstück heute…nichts.
    Dafür bin ich heute richtig froh, Handschuhe und Halstuch mitgenommen zu haben. Hier oben ist es am Morgen arschkalt. Der schneidende Wind pfeift durch die spärlichen Bäume. Mein rechtes Bein macht mir etwas Probleme. Angefangen hat das alles gestern beim kurzen Abstieg herunter vom Pass zurück zur Herberge. Ein plötzlicher Schmerz im rechten Bein, der sich seitlich von der Wade bis zum Oberschenkel zieht. Fühlt sich an die eine Bänderdehnung.
    Kurz nach dem Aufstehen ist es zwar besser als gestern Abend, nach wenigen Schitten ist der Schmerz jedoch wieder da.

    Der Weg auf der spanischen Seite des Passes ist wesentlich schöner als der auf der französischen Seite.
    Auf der Strasse laufen muss ich nur noch sehr selten. In Candanchú, einem Skiort der jetzt im Frühjahr einer Geisterstadt gleicht, steht eine Stehle. Diese weist bis Santiago de Compostela eine Strecke von 857 KM aus. Ich überquere eine Strasse. Auf der anderen Seite steht erneut eine Stehle: Noch 855 KM. Na so schnell habe ich noch nie 2 KM zurückgelegt. Zumal die erste Stehle noch in Sicht- bzw. Wurfweite ist.

    Nach 6 KM Abstieg erreiche ich Canfranc-Estacion. Auch eine komische Kulisse: Der Ort beherbergt einen riesigen Bahnhof. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wahr dieser wohl der größte Bahnhof in Spanien und der zweitgrößte in ganz Europa. Ein gigantisches Gebäude aus Stahl, Steinen und Glas, welches, seiner Funktion beraubt, vor sich dahinrottet.
    Heute fährt nämlich kein Zug mehr durch den einstigen Eisenbahntunnel des Passes. Die Bahnstrecke wurde auf französischer Seite zu Gunsten der Strasse unterbrochen. Der Ort lebt wohl heute ebenfalls nur noch vom Wintertourismus.
    Im örtlichen Supermercado kaufe ich mir zwei Schokoriegel – Frühstück. Mein erster Einkauf in Spanien.

    Kurz vor Villanua fängt es wieder an zu regnen. Heftig, aber zum Glück nur sehr kurz. Mein Schirm leistet mir wieder gute Dienste. Nach dem Ort treffe ich auf ein französisches Wanderpaar. Christoph und Ivette. Auch diese sind in Richtung Jaca unterwegs.
    In Castiello de Jaca mache ich, des Beins wegen, nochmal eine Pause.
    Als ich in Jaca einlaufe feiert eine Gruppe spanischer Mädels auf der Plaza vor der Kirche gerade einen Junggesellinnenabschied (oder so). Ich werde schnell zu einen Schluck Wein eingeladen.
    Ich quartiere mich in der städtischen Pilgerherberge ein und mache einen kleinen Stadtbummel, bei dem ich auch eine elastische Binde für mein lädiertes Bein kaufe.
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