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- День 1
- вторник, 1 мая 2012 г.
- ⛅ 16 °C
- Высота: 132 м
ФранцияBéarn43°19’22” N 0°45’40” W
Navarrenx - Leon (Anreise)

Heute Morgen hat mich mein Vater um 05.15 Uhr von Zuhause abgeholt, um mich mit dem Auto nach Straßburg zu fahren. Von dort aus will ich mit dem TGV zurück nach Navarrenx fahren, dem Startpunkt meiner diesjährigen Reise. Ich habe einen Moment gebraucht, um mich im Bahnhof zu orientieren und hätte fast vergessen ein paar Fotos zu machen. Die Anreise zurück nach Navarrenx werde ich in diesem Jahr mit der Bahn absolvieren.
Ohne Zwischenhalt rast der TGV zunächst nach Paris. Er fährt nicht immer so schnell, wie ich mir das gedacht habe, aber auf einigen Abschnitten merkt man, dass der Lokführer richtig Gas gibt. Durch weite Felder rauscht der fast leere Zug dahin.
Pünktlich erreiche ich den Bahnhof Gare de l´Est in Paris. Weil ich hier nur 50 Minuten Zeit habe, um den Kopfbahnhof Montparnasse in Paris zu erreichen, habe ich mich zuvor Zuhause im Internet so gut es geht, auf diesen Umstieg vorbereitet, habe Pläne studiert, Laufskizzen gemacht und mir alle Ticktes parat gelegt. Es geht auch alles super. Als wenn ich schon 100x da gewesen wäre finde ich meinen Weg. Den Automat für die Metro kenne ich jedoch nicht und so muss ich erstmal sehen, wo die Karte eingeschoben wird und, vor allem, wo sie wieder rauskommt. Die Gänge zu Pariser Metro sind oft schmal und verwinkelt. Ein Junkie sitzt auf dem Boden und verrichtet seine Notdurft mitten auf dem Gang. Alles ist recht schmuddelig hier. Auch die Haltestangen in der Metro fühlen sich irgendwie fettig an. Um 10.01 Uhr, also 26 Minuten nach der Ankunft am Gare de l´Est komme ich am Gare Montparnasse an. Mein TGV fährt auf Gleis 8. Diesmal ist der Zug viel voller. Ich muss zu meinem Wagen auch ein ganzes Stück laufen, da der Zug eigentlich aus zwei aneinandergekoppelten TGVs besteht, die wohl in Portiers getrennt werden.
Im TGV sehe ich die Landschaft erneut an mir vorbeisausen. Hier muss es die letzten Tage sehr geregnet haben. Viele Felder und Wiesen sind überschwemmt. Das Wetter über der Landschaft wechselt ständig. Mal ist es wolkig, mal völlig bedeckt, dann lacht wieder die Sonne von einem strahlend blauen Himmel.
Trotz das ich 1. Klasse gebucht hatte, kann von Beinfreiheit im TGV nicht unbedingt die Rede sein. Mein Platz ist so, dass mir ein anderer Reisender gegenüber sitzt. Es ist schwer, die Beine aneinander vorbei zu bekommen, ohne irgendwie schief im Sitz zu sitzen.
In Orthez rufe ich mir dann ein Taxi, das mich das letzte Stück nach Navarrenx bringt. Das klappt auch ganz gut, denn am Bahnhof gibt man mir einige Adressen lokaler Taxiunternehmen. Allerdings bin ich wohl an ein Schlitzohr gekommen. Ich weiss nicht, ob er versucht mich zu bescheissen. Ich weise ihn darauf hin, dass er am Feiertag wohl „Sonntagstarif“ berechnen kann, ich aber nicht bereit bin, jetzt, kurz vor 18.00 Uhr auch noch den Nachtzuschlag zu berappen. Dieser war nämlich am Taxameter ebenfalls eingestellt. Die Kosten fürs Taxi sind dann trotzdem recht happig und entsprechen in etwa den Kosten des TGV Tickets (1.Klasse) von Straßburg bis Paris.
Ich bin also wieder zurück in dem Städtchen, in dem ich meine Reise 2011 unterbrochen habe: Navarrenx.
In der Herberge angekommen organisiert mir die sehr nette Herbergswirtin noch ein Abendessen in der Stadt in einem kleinen Lokal am Kirchplatz. Ich haue richtig rein, auch wenn die Pommes fast roh sind. Mit mir am Tisch sitzten drei Wanderinnen aus Frankreich. Die Wirtin (zumindest glaube ich das sie das ist) erklärt uns sehr ausführlich die Geschichte der kleinen Stadt. Für alle am Tisch ein netter Abschluss des Tages.
Ich freue mich allerdings als ich, zurück in der Herberge, endlich mal meine Beine ausstrecken darf. Auch, wenn ich ja noch keinen Kilometer gelaufen bin.Читать далее
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- День 2
- среда, 2 мая 2012 г.
- ⛅ 19 °C
- Высота: 222 м
ФранцияOloron-Sainte-Marie43°11’25” N 0°36’39” W
Navarrenx - Oloron-Sainte-Marie

Das Frühstück in der Gite Charbelle war klasse. Zusammen mit den französischen Damen mache ich mich auf den Weg zum örtlichen Supermarkt. Dort kaufe ich noch ein Baguette für den Weg.
Das Wetter ist einfach super heute: Fast wolkenloser Himmel. Von Navarrenx aus nehme ich den Weg in Richtung Gurs.
Eigentlich führt ja der Weg nicht durch Gurs, sondern verläuft auf der anderen Seite des Flusses. Ich aber möchte diesen Ort besuchen, an den doch an so prominenter Stelle in Freiburg erinnert wird. Ich bin jetzt von Freiburg bis hierher gelaufen, also finde ich das irgendwie selbstverständlich. Eine ganze Weile muss ich an der Strasse entlang, bzw. auf der Strasse laufen. Das Dorf Gurs „ist“ eigentlich eine Strasse. Denn die Häuser des Ortes ziehen sich kiometerweit entlang der Dorfstrasse.
Am Ende diese langen Strasse befindet sich dann die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Gurs. Ich besichtige die Gedenkstätte und besuche den Friedhof. Hier, über 1500 KM von Zuhause entfernt, sind tatsächlich Menschen aus Müllheim begraben. Das sind gerademal 5 KM von meinem Wohnort.
Um wieder auf den Weg nach Oloron zu kommen, muss ich wieder ein Stück durchs Dorf zurücklaufen. Dann wechsle auch ich auf die andere Flussseite. Auch der weitere Weg verläuft heute fast ausschliesslich auf kleinen Strässchen durch winzige Dörfer mit oft halbverfallenen Höfen. Hier und da klefft mich ein Hund an. Ich muss ein wenig aufpassen, das ich mich nicht verlaufe. Mein Reiseführer beschreibt zwar diese Übergangsetappe ausführlich, allerdings ist der Weg nicht markiert. Um also von der Via Podiensis auf den Chemin d´Arles zu wechseln muss ich mich also voll auf diese Angaben verlassen.
Die Aussicht auf die Pyrenäenkette ist einfach fantastisch. Immer näher komme ich den Bergen. Mittlerweile meine ich klar ausmachen zu können, wo das Tal ist, das mich zum Somportpass führt. Auch hier ist viele Felder noch teilweise überschwemmt. Von den Bergen hier zieht schlechtes Wetter auf. Die Einheimischen meinten, ein klarer Blick auf die Berge kündige oft schlechtes Wetter an. Ich hoffe jedoch, dass sich das Wetter noch ein wenig so hält.
Kurz nach 16.00 Uhr erreiche ich mein Ziel: Oloron-Sainte-Marie. Ich lasse mir im Office de Tourisme schnell den Weg zur Herberge erklären. Dann schaue ich mir die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert an. Vor allem das Eingangsportal ist beeindruckend.
Die heutige Herberge „Relais du Bastet“ sieht auch super aus. Vor allem die Küche ist toll ausgestattet. Da werde ich wohl heute Abend selbst den Kochlöffel schwingen.Читать далее
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- День 3
- четверг, 3 мая 2012 г.
- ⛅ 17 °C
- Высота: 473 м
ФранцияAccous42°58’28” N 0°35’57” W
Oloron-Sainte-Marie - Accous

Der Stadtplan, den ich gestern im Office de Tourisme erhalten habe, ermöglicht es mir, den besten Weg heraus aus der etwas verwinkelten Stadt zu finden. Von einem schönen Panoramaweg über der Stadt schiesse ich noch einige Fotos. Dann gehts wieder raus aufs Land.
Kleine Strässchen wecheln mit Waldpfaden. Letztere haben es in sich, denn der Boden ist völlig aufgeweicht und sehr matschig. Wenn ich nicht aufpasse, wo ich hintrete, bin ich ruckzug bis zum Knöchel eingesunken.
In einem kleinen Weiler werde ich von einem Hund gestellt, der mir knurrend und bellend fast 500m folgt.
Der Weg führt mich entlang der Aspe. Der kleine Fluss ist mitunter reissend. Türkis-blau rauscht er hinab ins Tal. Getrübt wird die schöne Kulisse lediglich durch den Schwerlastverkehr, der auf der Strasse durchs Tal rollt. Unter dem Pass gibt es einen Tunnel, der Frankreich mit Spanien verbindet. Transportiert werden, den Lastwagen nach zu urteilen, hauptsächlich Baustoffe.
Der Weg heute ist nicht so einfach zu gehen als gestern. Irgendwie erinnert er mich zeitweise an meine Wanderung in der Wutachschlucht 2011. Immer wieder geht es rauf und runter. Mal ist man ganz nah am Wasser, dann geht es wieder ein Stück weg.
Auf den nassen Steinen muss ich zusehen, dass ich nicht ausrutsche.
In Bedous hole ich mir im Office de Tourisme den Code für die Herberge auf dem Pass. Das soll wohl eine Art unbewirtete Skihütte sein. Die Tür ist mit einem Zahlencodeschloss versehen. Den Code werde ich morgen brauchen.
Inzwischen ist auch meine Flasche geleert, die ich in Bedous am Dorfbrunnen fülle. Danach mache ich erstmal eine kleine Rast. Bis Accous ist es auch nicht mehr weit. Allerdings komme ich kurz vom Weg ab. Statt links um einen Berg herum, gehe ich rechts über Viehweiden halb über den Berg. Aber im Grunde ist das kein Problem, da man sich in dem Tal eh nicht verlaufen kann und das Dorf, nachdem ich einen kurzen Anstieg hinter mich gebracht habe, auch schon in Sicht ist.
Untergebracht bin ich zusammen mit einer Wandergruppe in einer sehr netten Herberge. Das von der Wirtin selbst gekochte Essen, insbesondere eine Art Gemüseeintopf mit weissen Bohnen, schmeckt einfach herrlich.Читать далее
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- День 4
- пятница, 4 мая 2012 г.
- Высота: 1 637 м
ИспанияSomport42°47’45” N 0°31’30” W
Accous - Col de Somport

Schon vor Wochen habe ich darauf gehofft, dass ich den Pass scheefrei überwinden kann. Zwei Wochen vor Tourstart war auf dem Somport noch eine nahezu geschlossene Schneedecke, die mich dazu gezwungen hätte, ausschließlich auf der Straße zu bleiben.
Glücklicherweise hat es die letzte Woche getaut.
Heute Nacht hat es jedoch ein Unwetter gegeben. Es hat gestürmt und geregnet. Als ich kurz nach 8.00 Uhr die Herberge verlasse tröpfelt es noch etwas.
Bald darauf setzt allerdings erneut Regen ein und so hole ich meine Regenjacke aus dem Rucksack und schütze diesen mit einer Regenhülle.
Ich wirklich froh, einen Schirm mitgenommen zu haben. Bis zum Mittag regnet es immer heftiger, so dass mir der Schirm wirklich gute Dienste leistet, zumindest unten im Tal, wo der Wind noch nicht so bläst.
Einen Großteil der Strecke muss ich heute dann zunächst doch „auf“ der N1 zurücklegen. Dies ist die Strasse, die zum Tunnel und zum Pass hinauf führt. Das Laufen auf der Strasse bekommt mir wiedermal garnicht. Unangenehmer ist es jedoch, dass unablässig Lastkraftwagen die mitunter sehr enge Strasse hinauf und hinunter rauschen. Dabei verhalten sich nicht alle Fahrer rücksichtsvoll gegenüber den Wanderern. Der Seitenstreifen, sofern überhaupt vorhanden, ist extrem schmal. Manche Brummis rasen in einem fast halsbrecherischen Tempo ins Tal herab. Wann immer möglich meide ich die Strasse, auch wenn die Wege heute eher kleinen Bächen gleichen. Alles ist schlammig und nass.
Auf halber Strecke erreiche ich den Ort Urdos. Die Wandergruppe aus der Herberge hat es heute Morgen vorgezogen, bis hierher den Bus zu nehmen. Auch wenn das für mich nicht in Frage kommt kann ich es den Leuten heute nicht verdenken. In Urdos gibt es einen hübschen kleinen Laden in dem es alles zu kaufen gibt, was man benötigt, um sich zu verpflegen. Man muss allerdings bis 12.30 Uhr dort sein, da der Laden sonst schliesst. Ich bin 11.30 in Urdos und kaufe mir noch ein frisches Baguette.
Ein ganzes Stück nach Urdos biegt der Weg dann endlich von der Strasse ab. Die letzten 9 Kilometer bis zum Gipfel wandere ich auf einem schönen Pfad dem Pass entgegen. Es ist sehr windig geworden. Den Schirm kann ich jetzt leider kaum noch gebrauchen.
Kurz vor dem Gipfel huschen einige Gemsen durch die Büsche. Als mein Weg unterhalb des Col de Somport wieder auf die Strasse trifft, kommt gerade die Wandergruppe die Strasse hochgelaufen. Die Gruppe möchte bis zum Gipfel weiter der Strasse folgen. Ich schlage weiter den Fußweg ein. Dieser ist auch ganz gut zu gehen. Über ein paar Schneebretter hinweg erreiche ich schliesslich den Gipfel auf 1640 Metern.
Ich betrete ganz kurz spanischen Boden, um mich zu erkundigen, wo ich die Skihütte finden kann. Diese liegt auf französischer Seite wieder etwas unterhalb des Passes.
Die Herberge ist heute spartanisch. Hier oben ist es saukalt und die Herberge ist nicht geheizt. Ich bin alleine hier oben denn die Wandergruppe übernachtet wohl schon auf spanischer Seite. Ich kapiere erst gegen Abend, wie ich die verflixte Heizung einschalte. Auf der Rückseite der Elektroheizungen befindet sich ein kleiner Schalter. Das kapiere ich aber erst gegen 20.30 Uhr. Seit Stunden liege ich in meinem Schlafsack, denn das ist der einzige warme Platz bis dato. Nachdem aber die Heizung in meinem Zimmer funktionert wirds gemütlicher.Читать далее

WildWortWechselWas für eine Torture; so eng auf der Straße und dann ein kaltes Zimmer nach so einem Tag!

SommersprosseDas erinnert mich an eine unserer Touren zum Lac Blanc in den Südvogesen. Dort lief Mitwanderern das Wasser vom Weg von oben in die Schuhe. Die Kleidung ohne Heizung trocken zu bekommen, war bestimmt eine Herausforderung.

ПутешественникDie Wegführung auf engen Paßstraßen ist wirklich schlimm. Meist hat man auf der einen Seite Fels und der anderen den Abgrund. Da bin ich auch jedes Mal froh, wenn gerade nix kommt. Wenn du schon oben auf dem Paß warst, ist der Abstieg nach Candanchu nicht viel weiter als zu deiner Hütte. Gut, daß du die Heizung noch anbekommen hast.
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- День 5
- суббота, 5 мая 2012 г.
- 12 °C
- Высота: 831 м
ИспанияCatedral de San Pedro42°34’15” N 0°32’59” W
Col de Somport - Jaca

Bin heute um 07.15 Uhr aufgestanden. Weil ich vergessen habe Kaffee zu kaufen, bzw. den Kaffee mitzunehmen, den ich Zuhause bereits gekauft hatte, gibts zum Frühstück heute…nichts.
Dafür bin ich heute richtig froh, Handschuhe und Halstuch mitgenommen zu haben. Hier oben ist es am Morgen arschkalt. Der schneidende Wind pfeift durch die spärlichen Bäume. Mein rechtes Bein macht mir etwas Probleme. Angefangen hat das alles gestern beim kurzen Abstieg herunter vom Pass zurück zur Herberge. Ein plötzlicher Schmerz im rechten Bein, der sich seitlich von der Wade bis zum Oberschenkel zieht. Fühlt sich an die eine Bänderdehnung.
Kurz nach dem Aufstehen ist es zwar besser als gestern Abend, nach wenigen Schitten ist der Schmerz jedoch wieder da.
Der Weg auf der spanischen Seite des Passes ist wesentlich schöner als der auf der französischen Seite.
Auf der Strasse laufen muss ich nur noch sehr selten. In Candanchú, einem Skiort der jetzt im Frühjahr einer Geisterstadt gleicht, steht eine Stehle. Diese weist bis Santiago de Compostela eine Strecke von 857 KM aus. Ich überquere eine Strasse. Auf der anderen Seite steht erneut eine Stehle: Noch 855 KM. Na so schnell habe ich noch nie 2 KM zurückgelegt. Zumal die erste Stehle noch in Sicht- bzw. Wurfweite ist.
Nach 6 KM Abstieg erreiche ich Canfranc-Estacion. Auch eine komische Kulisse: Der Ort beherbergt einen riesigen Bahnhof. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wahr dieser wohl der größte Bahnhof in Spanien und der zweitgrößte in ganz Europa. Ein gigantisches Gebäude aus Stahl, Steinen und Glas, welches, seiner Funktion beraubt, vor sich dahinrottet.
Heute fährt nämlich kein Zug mehr durch den einstigen Eisenbahntunnel des Passes. Die Bahnstrecke wurde auf französischer Seite zu Gunsten der Strasse unterbrochen. Der Ort lebt wohl heute ebenfalls nur noch vom Wintertourismus.
Im örtlichen Supermercado kaufe ich mir zwei Schokoriegel – Frühstück. Mein erster Einkauf in Spanien.
Kurz vor Villanua fängt es wieder an zu regnen. Heftig, aber zum Glück nur sehr kurz. Mein Schirm leistet mir wieder gute Dienste. Nach dem Ort treffe ich auf ein französisches Wanderpaar. Christoph und Ivette. Auch diese sind in Richtung Jaca unterwegs.
In Castiello de Jaca mache ich, des Beins wegen, nochmal eine Pause.
Als ich in Jaca einlaufe feiert eine Gruppe spanischer Mädels auf der Plaza vor der Kirche gerade einen Junggesellinnenabschied (oder so). Ich werde schnell zu einen Schluck Wein eingeladen.
Ich quartiere mich in der städtischen Pilgerherberge ein und mache einen kleinen Stadtbummel, bei dem ich auch eine elastische Binde für mein lädiertes Bein kaufe.Читать далее

WildWortWechselBeeindruckender Bahnhof. Was da einmal losgewesen sein muss in den alten Tagen ...

ПутешественникWirklich eine beeindruckende Geschichte: Der Bahnhof, der eine französische und eine spanische Seite hat, war notwendig, weil wegen der unterschiedlichen Spurweiten in Frankreich und Spanien, die Fahrgäste und sämtliche Güter die Züge wechseln mussten.

ПутешественникUnter dem Espagna-Grenzschild sind wir im Sommer auch durchgelaufen.
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- День 6
- воскресенье, 6 мая 2012 г.
- 14 °C
- Высота: 708 м
ИспанияArrés42°33’19” N 0°49’37” W
Jaca - Arres

Um 08.15 Uhr verlasse ich die Herberge in Jaca. Heute habe ich mir einen Kaffee gemacht. Den gibts zusammen mit ein paar Keksen zum Frühstück.
Heute ist ein sonniger Tag. Aber von Norden her weht ein kalter Wind. Ersteinmal aus der Stadt heraus ist der Weg sehr reizvoll, hat man doch eine tolle Aussicht auf die verschneiten Pyrenäen. Ab und an muss man auch mal an der Strasse entlang gehen, aber i.d.R. auf einem gut markierten Fußpfad „neben“ und nicht „auf“ der Strasse.
In Santa Cilia mache ich Rast und fülle meine Flasche auf. Ein wirklich hübscher Rastplatz.
Dann gehts weiter am Rio Aragon entlang. Immer noch azurblau rauscht das Wasser dahin. Vor Arres muss ich nochmal 100 Höhenmeter überwinden. Was für eine Schmach. Da wo ich sonst hochfliegen würde, kämpfe ich mich nun Schritt für Schritt nach oben.
Der wunderbare Weg schlängelt sich durch Wachholder und andere Büsche, die ich für Berberitzen halte. Wieder ist die Aussicht herrlich.
Als ich in Arres ankomme werde ich von Vanessa, der Hospitalera, herzlich begrüßt. Hospitaleros/Hospitaleras sind freiwillige Helfer der Pilgerherbergen, die sich dort, für Kost und Logis, einige Wochen um die Herberge und die Wanderer kümmern.
Vanessa hat seit August 2011 die Herberge betreut. Pascal, wohl der Betreiber der Herberge, hat gerade gekocht: Spaghetti mit Thunfisch und Tomatensoße. Dazu Thunfischsalat und Wurst.
Ungeduscht werde ich mit an den Tisch gebeten (es ist noch niemand sonst hier) und ich stille meinen großen Hunger.
Nach und nach treffen weitere Wanderer ein. Auch einige, die ich bereits aus Jaca kenne. Christoph und Ivette, der Koreaner Savio und der Italiener Kevin. Gegen Abend trifft noch eine 8-köpfige Gruppe ein. Die Herberge hat gerade 18 Betten und ist somit nun so brechend voll, dass einige Notlager eigerichtet werden muessen.
Am Abend führt uns Vanessa noch in die kleine Kirche des kleinen Örtchens, das uralt ist und noch die Reste eines alten Burgturms aufweist. Von einem Felsen am Rand des Dorfes geniesse ich nochmals die phantastische Aussicht auf die Berge, welche am Horizont im sanften rot des Abends schmimmern.Читать далее
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- День 7
- понедельник, 7 мая 2012 г.
- Высота: 545 м
ИспанияRuesta42°35’20” N 1°4’34” W
Arres - Ruesta

Ich hatte meinen Rucksack schon am Vorabend gepackt. So komme ich nach einem knappen Frühstück um 07.15 Uhr auf die Strecke. Der Weg geht heute ersteinmal eine Weile eben dahin, was mir sehr entgegenkommt. Es geht durch die Felder an kleinen Dörfchen vorbei. Ab und zu muss ich eine Furt durchqueren. Dort, wo die Wanderer früher auf Steinen über die Bächlein balancieren mussten, sind heute überall neue Brücken gebaut worden.
Die Landschaft mutet heute mitunter bizarr an. Ähnlich wie bei den Abraumhalden des Kalibergbaus hat die Erosion hier Landschaften geschaffen, die einer Mondlandschaft gleichen. Vegetationslose Gebilde aus Stein und Sand.
Gegen Mittag muss ich mich entscheiden, ob ich, um meine Flasche nochmal zu füllen, in ein Dorf aufsteige. Des Beins wegen entscheide ich mich dagegen. Das ist die richtige Entscheidung. Auf den verbleibenden Kilometern komme ich mit dem restlichen Wasser gut hin.
Der letzte Abschnitt des heutigen Weges führt auf einem herrlichen Pfad durch ein Wäldchen, in dem wilde Olivenbäume wachsen. Die Natur gibt heute sowieso einiges her: Am Wegesrand stehen immer wieder Orchideen.
Um kurz nach 14.00 Uhr laufe ich in Ruesta ein.
Ruesta ist ein verlassenes und völlig zerfallenes Dorf. Die Bewohner haben den Ort nach dem Bau des hiesigen Stausees verlassen. Ohne die überschwemmten Felder fehlte die Lebensgrundlage.
Der See soll jetzt erweitert werden, wogegen alle Gemeinden im Umland protestieren „YESA NO!“. Als Symbol des Protests kann man blaue Steine, die entlang des Weges ausliegen, von einem Ort zum nächsten tragen.
In Ruesta gibts also nur noch die Herberge. Diese ist jedoch sehr modern. Allerdings mangelt es ewas an Duschen. (62 Betten / 4 Duschen). Aber mir macht das nix, denn ich war ja relativ früh da. So spule ich also das übliche Prozedere ab: Einchecken (Credencial stempeln, Ausweis zeigen, zahlen), Duschen, Waschen, Relaxen bis zum Abendessen.Читать далее

ПутешественникBei dem Ausblick kann man kaum glauben, daß die Herberge modern ist.
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- День 8
- вторник, 8 мая 2012 г.
- ☁️ 17 °C
- Высота: 403 м
ИспанияBodega Cooperativa San Sebastián42°34’26” N 1°16’56” W
Ruesta - Sangüesa

Da es in Ruesta Frühstück erst ab 08.00 Uhr gibt, entschliesse ich mich, anstatt dessen ein Lunchpaket mitzunehmen. Heute möchte ich sehr zeitig aufbrechen. Einen Wecker zu stellen ist aber erneut nicht nötig. Schon sehr früh werde ich durch andere Wanderer geweckt, die noch früher aufbrechen. Meinen Rucksack habe ich wie immer abmarschbereit hergerichtet. Ich bin also gleich auf dem Weg.
Draussen dämmert es gerade.
In der Herberge konnte ich meine Flasche nicht füllen, die Wasserhähne waren einfach zu tief. Mein Reiseführer weist aus, dass es einige Meter nach der Herberge eine Trinkwasserquelle gibt. Also laufe ich ohne Wasser los. Die Quelle, besser der Brunnen, ist auch da, aber das Wasser ist abgestellt.
Also bleibt mir heute erstmal nur das zu trinken, was sich in der Lunchbox der Herberge befindet: Zwei kleine Tetrapacks. Einer mit Schoki und einer mit Orangenlimonade.
Nach wenigen Schritten beginnt es zu tröpfeln. Der Regen verstärkt sich und wird bis ins Ziel anhalten.
Gleich zu Beginn muessen 300 Höhenmeter überwunden werden. Nach einer ganzen Weile und vielen Kehren erreiche ich schliesslich den Gipfel. Ich weiss nicht, wie oft ich auf diesem Abschnitt getäuscht wurde vom Eindruck, nach der nächsten Kehre MUESSE doch der Gipfel erreicht sein.
Die Aussicht hier oben muss bei schönem Wetter vermutlich herrlich sein. In den Regenwolken kann ich leider nicht sehr weit sehen. Trotzdem ist die karge Landschaft hier oben sehr eindrücklich. Der immer noch anhaltende Regen hat den Boden völlig aufgeweicht. Auf dem Matsch rutsche ich talwärts. Für jeden Schritt (ca. 75 cm) gibts 5 cm gratis. Ich muss zusehen mich nicht flach hinzulegen.
Die Schuhe sind durch den ganzen daran klebenden Matsch doppelt so schwer als sonst. Das geht heute kilometerweit so. Wie über Eis gleitet man auf zwei matschigen Klumpen durch die Landschaft. Ab Undues wird der Weg dann ebener. Auch der Untergund ist anders. Auf dem Abstieg vor dem Dorf gehts ein kurzes Stück über Felsen dahin. Danach führt der Weg über weniger matschige Feldwege in Richtung Sangüesa. Hier verlässt der Weg die Spanische Region Aragon und wechselt über in die Region Navarra. Ich werde diese Region als nass aber schön in Erinnerung behalten.
Um 12.08 komme ich gemeinsam mit Kevin dem Italiener in Sangüesa an. Dort muss ich erstmal warten bis die Herberge öffnet. Dies sollte laut Aushang um 12.00 Uhr geschehen. Kurz nach 12.30 Uhr findet sich der Herbergsverwalter dann ein. Wie ich später erfahre ist der Herr wohl geistig etwas zurückgeblieben. Das einchecken dauert (pro Person) ca. 20 Minuten. Ständig quasselt er endlose Monologe auf spanisch, die keiner der Anwesenden versteht. Alles muss genau nach seinem Plan ablaufen: Rucksack hier, Schuhe da. Hier hinsetzten, dort hinstehen… Gestern hatte er wohl € 5,- zu viel in der Kasse, wie mir eine mittlerweile eingetroffene Wanderin erklärt. Eine echte Zumutung. Es ist einfach lächerlich. Da kommt man „nass“ und erschöpft am Ziel an und muss 40 Minuten warten, bis man duschen und seine Sachen versorgen kann, obwohl nur „zwei“ Leute vor einem sind. Der Typ hätte einen 1A Verwaltungsangestellten abgegeben, zudem rückt er Wanderinnen näher, als denen offensichtlich lieb ist. Zum Glück betreut der Typ eine Pilgerherberge und baut keine Kraftwerke oder ist sonstwie zuständig für das Drücken roter Knöpfchen.
Das Abendessen entschädigt dann für die Strapazen des Tages. Ivette, die Französin, hat während der Etappe wilden Spargel gefunden und gesammelt. Den gibts jetzt geschmort in der Pfanne mit Eiern und etwas Schinken. Schmeckt total lecker.Читать далее

WildWortWechselDas war bestimmt super anstrengend. Bekamst du die Schuhe wieder gut sauber?
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- День 9
- среда, 9 мая 2012 г.
- ☀️ 23 °C
- Высота: 549 м
ИспанияMonreal42°42’15” N 1°30’24” W
Sangüesa - Monreal

Schon beim ersten Blick aus dem Fenster stelle ich fest, dass der heutige Tag warm und sonnig sein wird.
Um kurz vor 07.00 Uhr breche ich in Sangüesa auf. An einer stinkenden Fabrik (Müllverbrennungsanlage?) vorbei geht es schnell aus der Stadt heraus. Danach steigt der Weg an. Heute geht es zunächst einmal hinauf auf die Alto de Aibar. Wieder eine herrliche Aussicht. Ich schiesse einige Fotos…und vergesse am Pass meine Wasserflasche.
Auf den Gebirgskämmen stehen überall Windkrafträder. Hunderte ziehen sich heute entlang des gesamten Weges. Aus der Ferne kann ich das leise brummen der Generatoren hören. Die Flügel werfen lange Schatten auf die an den Hängen liegenden Felder und Weiden.
Nach einem kurzen aber knackigen Abstieg gehts wieder hinauf zur Alto de Loiti. Ich bin so vertieft in das Gespräch mit meinem koreanischen Mitwanderer Savio, dass wir beide den Abzweig verpassen und erstmal eine dreiviertel Stunde verkehrt laufen – stets bergan.
Als wir das realisieren drehen wir um und laufen bis zum Abzweig zurück. So habe ich heute enorm Zeit verloren. Ganz zu schweigen von den vielen zusätzlichen Kilometern. Aber das Stück Spanien, welches ich mir heute quasi zusätzlich angesehen habe, nehme ich halt einfach als Bonus mit. Problematischer ist für mich die Sache mit dem Wasser.
Endlich auf dem richtigen Weg gebe ich etwas Gas. Bald ist die Alto de Loiti erreicht. Eine Kuhherde grast hier oben zwischen den Bäumen. Ein Esel und ein Maultier dösen in der Sonne.
Der Weg hinunter nach Izco zieht sich dann etwas. Mein Durst ist mittlerweile brennend. Als ich das Dorf schliesslich erreiche hänge ich mich erstmal unter den Wasserhahn am Dorfeingang.
In Abinzano steht ein Kameramann an der Dorfkirche. Dieser dreht wohl eine Reportage über die Kirchen der Region und bittet mich, doch als Statist mal eben durchs Bild zu laufen. So komme ich heute also auch noch ins Navarrische Regionalfernsehen. Schade das ich die Szene nie sehen werde.
Der Weg führt nun auf und ab durch weite Getreidefelder. Ich geniesse die Aussicht auf den Berg Higa (1288m) der wie eine gigantische Welle aus Fels über die Ebene ragt. Am Fusse dieses Berges liegt mein heutiges Etappenziel. Die Kornfelder wiegen sich im immer noch kräftigen Wind.
In Monreal angekommen scheint die Herberge fast leer zu sein. Spät um 17.00 Uhr trifft jedoch noch eine große Gruppe Spanier ein. Nun ist rappelvoll.Читать далее

SommersprosseDie Farben der abgebildeten welligen Weite im Vordergrund wirken durch das eingefangene Licht warm. Das Foto finde ich sehr schön.

ПутешественникDann bist du ja bald auf dem Frances unterwegs. Da freue ich mich drauf. Mal schauen, was ich erkenne.

ПутешественникDas glaube ich dir. Ging mir mit dem del Norte genauso, als ich in Arzua auf die Massen gestoßen bin.
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- День 10
- четверг, 10 мая 2012 г.
- 27 °C
- Высота: 408 м
ИспанияObanos42°40’43” N 1°47’3” W
Monreal - Obanos

Die Sonne kommt kurz vor Sieben über den Horizont. Es ist herrlich frisch. Wieder deutet sich ein warmer Tag an.
Der Weg führt mich heute ersteinmal entlang der Flanke des Bergs Higa. Der Pfad führt, mal bergauf mal bergab, durch viel Buschwerk und wilde Olivenbäume. Das Ganze ist nicht unanstrengend, aber ich komme gut voran. Um 08.00 Uhr kann ich endlich mal meine Windjacke ausziehen und mich mit Sonnencreme einreiben. Man spürt jetzt schon die Kraft der Sonne. Was für ein Unterschied zu Vorgestern. Vom Weg aus hat man eine super Aussicht. Bis hinüber nach Pamplona kann man sehen. Nur die Autobahn in der Nähe trübt etwas die Atmosphäre.
In Tiebas mache ich erstmal Rast. Ein hübscher Rastplatz gleich am Orteingang gleich neben einer Burgruine, sogar mit Trinkwasserbrunnen.
In der Stadt gibt es zwei riesige Baustofffirmen, die den ganzen angrenzenden Berg Stück für Stück abzutragen scheinen.
Der Weg nach Obanos zieht sich dann wieder ein wenig. Dafür ist die Aussicht nach Oleoz nochmal gigantisch. Ich freue mich über die vielen hübschen Orchideen entlang des Weges.
Kurz vor Obanos liegt am Wegesrand die kleine Kirche Santa Maria de Eunate. Leute, die von St. Jean Pied de Port den Jakobsweg laufen, machen z.T. einen kleinen Umweg, nur um dieses kleine Schmuckstück zu besichtigen.
In Obanos muss ich etwa eine Stunde warten bis die Herberge öffnet, also setzte ich mich in den Schatten und betrachte die vorbeiziehenden Wanderer. Hier trifft die von Italien kommende Via Tolosana, der ich über die Pyrenäen gefolgt bin auf den Camino Frances, der von St- Jean-Pied-de-Port kommt. Das die beiden Wege hier zusammenführen merkt man sofort. Aus Richtung Pamplona kommen Heerscharen von Wanderern, geschätzt 90% Deutsche (Am Deuter wird man sie erkennen). Daran muss ich mich erstmal gewöhnen. Wahnsinn. Wie Polonaise. Nur eben nicht von Blankenese, sondern von St. Jean Pied de Port. Die ganze Stunde bricht der Menschenstrom nicht ab....und was die hier alles mitschleppen....wahnsinn.
In der Herberge findet später erstmal die große Rucksackerleicherungsverschenkaktion statt. Jeder versucht, sein Zeug an den Mann zu bringen, ohne irgendetwas wegschmeissen zu müssen. So kann man sich wenigstens noch mit gutem Gefühl von den teuer erstandenen Sachen trennen. Im Ort gibts nen kleinen Laden, wo ich die Sachen fürs Abendessen kaufen kann. Bis zum Abend kucke ich denn noch einigen Jungs beim Pelota spielen zu. Ich versteh zwar die Regeln nicht, aber ich bin beeindruckt, wie der Ball über die Köpfe der Spieler saust.Читать далее

ПутешественникKonntest du dir die Eunate von innen anschauen? Bei mir war sie leider geschlossen.

ПутешественникIch glaube "ja" und meine mich zu erinnern, dass es im Inneren im Vergleich zu vielen anderen Spanischen Kirchen/Kapellen sehr schlicht gestaltet war.

SommersprosseSpiegelragwurze, die haben wir noch nirgendwo in der Natur gesehen!!!
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- День 11
- пятница, 11 мая 2012 г.
- 26 °C
- Высота: 438 м
ИспанияEstella-Lizarra42°40’18” N 2°1’42” W
Obanos - Estella

Bin heute Morgen wieder früh aus dem Bett geschmissen worden. Eine Gruppe deutscher Frauen parliert während des packens „Nachts“ um 5.30 Uhr in normaler Lautstärke. Ich stehe auf, raffe meine Sachen zusammen und scheisse eine der Frauen erstmal zusammen, was das für ein Benehmen ist. Diese, völlig verdattert, wird sich wohl erst in diesem Moment bewußt, wie ungehörig und rücksichtslos sowas ist. Ich realisiere: Für die Damen ist das wohl seit Tourstart in St.-Jean-Pied de Port völlig normal.
Die Gruppe ist aber nicht die einzige mit dem Plan früh aufzustehen. Immer mehr brechen auf. Mein Rucksack war im wesentlichen schon gepackt und so bin ich kurz nach 06.00 Uhr auch auf der Piste. Jetzt, wo sich die beiden Wege vereinigt haben überhole ich im Minutentakt andere Wanderer. Ich kann mich noch an das Wandern in Frankreich erinnern, und die Freude als man nach Tagen der Einsamkeit andere Rucksäcke am Horizont entdeckte. Was ist das hier bloß für eine seltsame Prozession. Wie auf dem Marsch zum Elefantenfriedhof.
In den Gassen von Puente la Reina lasse ich mir viel Zeit, um das schöne Städtchen mit all den wappengeschmückten Häusern anzuschauen. Da der Morgen noch graut sind die einzigen Personen in den Gassen andere Wanderer und Leute, die Zeitungen austragen. Ich schiesse einige Fotos von der herrlichen Brücke, die hier den Rio Arga überspannt und der Stadt ihren Namen verleiht.
Dann gehts hinaus aufs Land. Nach einem knackigen Anstieg führt der Weg heute im wesentlichen entlang der Autobahn A-12, die auch mehrfach unterquert wird. Dafür sind die Dörfchen an der Strecke hübsch anzuschauen. Besonders Cirauqui sieht man schon von weitem.
Heute muss ich die letzten Kilometer wirklich kämpfen. Die Schuhe die ich trage, das Nachfolgemodell der Schuhe vom letzten Jahr, drücken unglaublich auf die Archillessehne. Diese ist schon etwas angeschwollen und schmerzt höllisch. Irgendwann kurz vor Estella muss ich dann aus dem Schuh raus. Zum Glück gibts in Estella den passenden Laden und ich kaufe genau das Paar Schuhe, mit dem ich 2011 die Via Podiensis gelaufen bin.
An der Herberge bin ich noch vor dem eigentlichen Öffnen. So setzte ich mit vor der Herberge auf eine Bank und mache mir ein Sardellensandwich. Als die Herberge dann öffnet teilt mir der Betreiber mit, das die Herberge nach dem Winter erst heute wieder öffnet. Und ich bin der allererste Gast.
Am Abend gibt es eine kleine Feier zur Saisoneröffnung. Auch bei dieser Herberge handelt es sich um ein integratives Projekt. Die Herberge wird teilweise von Menschen mit Handikap betreut. Hier läuft das aber supergut und die Leute sind alle superfreundlich.
Die Batterie meiner Uhr ist leer. Aus den Erfahrungen der letzten Tage bräuchte ich eigentlich keinen Wecker, aber auf andere will ich mich auch nicht verlassen. Um eine CR2032 zu finden muss ich nochmal beinahe durch alle Läden von Estella. Dann werde ich schießlich an einer Tankstelle fündig. Ich entschliesse mich, Abends selbst zu kochen, denn die Küche ist sauber und super ausgestattet.Читать далее

ПутешественникDas war sehr angenehm dort. Die Leute waren alle sehr engagiert. Zudem war alles sauber und gepflegt. Gut, dass kann jetzt auch daran gelegen haben, dass die dort grad frisch in die Saison gestartet sind. Aber im Allgemeinen war das eine prima Herberge.
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- День 12
- суббота, 12 мая 2012 г.
- 22 °C
- Высота: 473 м
ИспанияTorres del Río42°33’7” N 2°16’19” W
Estella - Torres del Rio

Den Weg aus Estella heraus kenne ich bereits. Schiesslich habe ich bei der Suche nach einer Batterie für meine Uhr gestern halb Estella bis zum Stadtrand abgesucht.
Im Morgengrauen erreiche ich die Bodega Irache. Hier steht der bekannte Weinbrunnen, wo man den Rotwein der Kellerei kosten kann. Zwei Hähne hat der Brunnen: der linke für Wein, der rechte für Wasser. Ein paar Tropfen probiere ich, schliesslich ist es noch früh am Morgen. Als ich eintreffe bin ich noch allein am Brunnen. Schnell finden sich andere Wanderer ein. Der Brunnen ist ein beliebtes Fotomotiv. Jetzt verstehe ich auch erst, wie der Mechanismus des Brunnens funktioniert. Mir hat das, was beim einmaligen pumpen aus dem Brunnen kommt dicke gereicht. Ich dachte das wäre auch alles was rauskommt. Die anderen Wanderer kapieren schneller, das man bei mehrmaligen pumpen auch den ganzen Becher füllen kann. Na dann…Prost.
Kurz nach dem Brunnen teilt sich der Weg. Ich entscheide mich für die Variante, die in meinem Reiseführer beschrieben wird. Diese ist zwar zwei Kilometer länger, dafür weiß ich aber auch, wo ich Wasser bekommen kann.
Bis Monjardin geht es ganz schön auf und ab. Vor allem aufwärts passiere ich viele Mitwanderer. An besonders schwer beladenen Zeitgenossen ziehe ich gerne schonmal pfeifend vorbei, während diese ihren 60L Rucksack den Hang hochwuchten.
Das Stück vor Los Archos gefällt mir heute besonders gut. Die Felder wiegen sich im Wind. Bis zum Horizont leuchten die Felder in verschiedenen Grüns. Ich lege eine kurze Rast ein und geniesse ein Stück Baguette belegt mit Ölsardinen. Beides hatte ich bereits gestern in Estella gekauft.
Nachdem der Himmel am Morgen noch bedeckt war und es sogar einmal ganz kurz getröpfelt hat, kommt nach Los Archos die Sonne raus.
Diese scheint dann bald darauf heiß auf mich herab, als ich den langen, schattenlosen Feldweg nach Sansol in Angriff nehme. Es geht wirklich einige Kilometer schnurgeradeaus.
Als der Weg dann abbiegt und auf eine kleine Strasse mündet brennt die Sonne mit ganzer Kraft vom Himmel. Ich schwitze fürchterlich, denn es ist eine schwüle Hitze.
Um 12.30 Uhr checke ich dann schiesslich in der Herberge Casa Mariella ein. Ich amüsiere mich köstich über den Massagesessel, der im Gang steht. Die Herberge gefällt mir sehr gut. Auch das Abendessen in der Gaststätte etwas die Strasse herab ist lecker.Читать далее

ПутешественникIch bin damals die Alternative über Louquin gegangen. Da war es mal nicht so voll.
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- День 13
- воскресенье, 13 мая 2012 г.
- 19 °C
- Высота: 393 м
ИспанияIglesia de San Bartolomé42°27’59” N 2°26’36” W
Torres del Rio - Logrono

Es ist noch früh am Morgen als ich Torres del Rio verlasse. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt früh aufzustehen. Man wacht eben irgendwann auf, wenn die ersten anfangen zu packen. Dann drehe ich ich noch ein zwei mal um und dann bin ich auch wach.
Ab 06.15 ist es so hell, dass man auch gut ohne Lampe die Wegzeichen erkennen kann.
Es geht zu Beginn auf und ab. Aber das Warnschild vor dem Gefälle, welches am Wegesrand steht, ist wohl eher für die Radfahrer gedacht.
Die Landschaft der Barranco de Cornava gefällt mir heute Morgen besonders. Das Licht des Morgengrauens taucht die Landschaft mit den Oivenbäumen, Weiden und Weinfeldern in stimmungsvolle Farben.
In Viana kaufe ich mir in der Bäckerei ein Brot und ein süsses Teilchen. Mein zweites Frühstück, denn ich hatte unterwegs schon etwas gegessen. Im Gegensatz zur Landschaft zuvor finde ich Viana eher weniger schön. Von weitem sieht die Stadt auf alle Fälle schöner aus.
Das schönste ist eigentlich der Weg aus der Stadt hinaus. Musste ich zuvor eine Weile auf/neben der N-111 laufen entfernt sich der Weg nun zumindest eine kurze Weile ein wenig von der viel befahrenen Strasse und führt durch eine hübsche Kleigartenanlage und vorbei an einem Feuchtgebiet.
Kurz vor Logrono lasse ich mir heute den ersten Stempel in den Pilgerpass geben. Von Maria, Tochter von Dona Felisa, welche die Tradition ihrer Mutter fortführt und für jeden vorbeiziehenden Wanderer einen hübschen Stempel, eine Tässchen Kaffee, ein Glas Wasser und allerlei Pilgerschnickschnack bereithält. Auf dem Stempel steht: „Higos, agua y amor“ – Feigen, Wasser und Liebe.
Ein Pilger mit einem Esel kommt mir entgegen. Eigentlich der erste mit einem Reittier den ich sehe.
Gleich merkt man auch, das so ein Vieh auch vielerlei Probleme mit sich bringt. Die an den Häusern angeketteten Hunde machen nämlich wie die Maus am Faden. Ich glaube ich bin froh, mich soweit beschränkt zu haben, dass ich meine Sachen prima selbst tragen kann und keinen Esel brauche.
Logrono ist dann schnell erreicht. Im Pilgerbüro bekomme ich einen weiteren Stempel. Dort erfahre ich auch, dass die heutige Herberge um 13.00 Uhr öffnet. Ich bin recht früh, es ist gerademal kurz nach elf. Also entschliesse ich mich zu einem Stadtbummel und schaue mir einen Turm der alten Stadtbefestigung von Logrono an. Um 12.15 Uhr kehre ich zur Herberge zurück und stelle mich vor die Eingangstür, welche, wie sich bald herausstellt, die falsche ist. Der eigentliche Einlass ist eine Straßenecke weiter. Dort warten mittlerweile bestimmt 40 Leute auf Einlass. Die Rucksäcke sind in einer Reihe auf der Strasse aufgestellt. Die Herberge hat insgesamt 66 Betten. Ich stelle mich also in die Reihe der Wartenden. Der erste in der Schlange: Ein Wanderer, der am Morgen kurz nach mir im Pilerbüro nach dem Weg gefragt hat. Ich habe meinen Fehler gerade noch rechtzeitig bemerkt. Hätte ich noch länger vor der falschen Tür gewartet, wäre es mit dem Platz knapp geworden, denn nun treffen immer mehr Leute ein.
Weil ich nicht warten will, bis eine Dusche frei wird, entschliesse ich mich, nachdem ich eingecheckt habe, eine Tapas-Bar zu besuchen, in aller Ruhe ein Bier zu trinken und erstmal weiter die Stadt zu erkunden. Besonders gefällt mir der Plaza de Santiago. Auf dem Boden des Platzes ist ein altes Spiel, das Gänsespiel, dargestellt, auf welchem die Reise nach Santiago nachgespielt werden kann. Auf dem Platz vor der Kathedrale findet eine Protestkundgebung statt. Die Karrikaturen auf den Plakaten sind auch für mich gut zu verstehen.
Als ich schliesslich zurückkehre um mich zu duschen, stelle ich mit Entsetzen fest, dass ich mein komplettes Waschzeug in Torres-del-Rio vergessen habe. Zähneputzen ist nämlich immer das letzte, was man macht, bevor man die Herberge am Morgen verlässt. Danach habe ich wohl vergessen, mein Kulturbeutelchen wieder einzustecken.
Heute ist Sonntag. Aber ich finde am Platz gleich neben der Kathedrale einen Laden, der allerlei Krimskrams anbietet, ähnlich einem 1-Euro-Laden. Dort kaufe ich mir eine neue Zahnbürste, ein kleines Microfasertuch und ein Mäppchen um alles zu verstauen. Seife und Zahnpasta habe ich mir bereits in einem anderen Laden organisiert.Читать далее

ПутешественникDa werden Erinnerungen wach. Dona Maria und auch die Herberge in Logrono. Da habe ich mir die Füße im Becken im Hof gekühlt.
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- День 14
- понедельник, 14 мая 2012 г.
- 20 °C
- Высота: 492 м
ИспанияNájera42°24’58” N 2°44’2” W
Logrono - Najera

Wieder bin ich eher unfreiwilligerweise recht früh auf dem Weg. Wenn ich am Morgen aufwache/geweckt werde, ist es sinnlos nochmal darauf zu hoffen, erneut einzuschlafen, gerade in größeren Herbergen.
Es ist garnicht immer einfach im Dunkeln seinen Weg zu finden. Insbesondere in einer Stadt, wo viel bunte Werbung die Markierung des Weges, gelbe Pfeile, überstrahlt.
Zum Frühstück gibts ein Glas Kaffee und zwei Müsliriegel.
Als die Sonne aufgeht bin ich gerade am Stausee vor Logrono angelangt. Dort werfen einige Angler ihre Ruten aus. Das positive ist immer die Morgenstimmung: Es ist ruhig. Und das Licht gefällt mir ausserordentlich. Ein Eichhörnchen huscht durch die Bäume am See.
Nach einem kurzen Anstieg geht es wieder ein Stück an der Autobahn entlang. Dann biegt der Weg ab nach Navarete. Als ich durch die Stadt wandere, zieht mir auf einmal der Duft von Frischgebackenem in die Nase. Schnell ist die Panaderia abseits des Weges gefunden.
Zum zweiten Frühstück gibts ein Gebäck, in dem eine Wurst (Chorizo) samt Soße eingebacken ist. Sehr lecker. Hinter der Stadt verzweigt sich der Weg. Statt nach Ventosa abzubiegen laufe ich geradeaus, was eine echte Abkürzung ist. Das lustige ist: Der Weg verlief wohl zuvor genau so, wie diese „Abkürzung“ von meinem Reiseführer empfohlen wird. Am Abzweig zeigen zwar alle Markierungen nach links, nach wenigen hundert Metern geradeaus setzen aber die Markierungen wieder ein. Besser noch: Nach einer Weile kommt man an einer riesigen, brandneuen „Pilgerrastanlage“ vorbei. Mit mindestens 30 Plätzen und einem großen Übersichtspaneau, welches die nächsten Abschnitte des Weges zeigt. Der Witz dabei ist, dass alle Leute nun durch das Dorf „umgeleitet“ werden und hier eigentlich keine Sau mehr vorbeikommt. Stichwort: Investitionsruine.
In Najera angekommen geselle ich mich zu ein paar jungen Engländern und geniesse ein kühles Bier in einem netten Cafe gleich am Fluss.
Da ich einer der Ersten am Ziel bin, kann ich mir mein Bett in der Herberge heute aussuchen. Ich wähle ein Bett direkt neben einer Steckdose, um mein Handy zu laden. Ich habe gerade meinen Rucksack auf dem Gang abgestellt, als ich eine schlimme Entdeckung mache: Genau über das Bett, welches ich soeben beziehen wollte, krabbelt eine Bettwanze. Als ich das Ding schnappe, habe ich schon das Blut des Vorschläfers am Finger. Ich informiere sofort die Hospitaleros der Herberge. Die wissen natürlich auch sofort was Sache ist. Zuerst suche ich mir ein Bett ganz am anderen Ende des großen Schlafsaals aus. Ich leuchte alles gut mit meiner Taschenlampe aus und finde auch dort eine tote Wanze. Meinen Rucksack habe ich bereits in eine Tüte gesteckt um ihn zu schützen.
Ich denke, dass es wohl besser ist, das obere Bett zu beziehen, vielleicht krabbeln die Dinger ja erstmal nicht nach oben. Da immer zwei Stockbetten zusammen stehen, will ich das Bett etwas zur Seite rücken, um etwas Abstand zwischen den Betten herzustellen. Als ich das Bett verrücke sitzt hinter dem Bestgestell an der Wand etwa auf Brusthöhe eine weitere lebende Bettwanze. Genug !! Ich schnappe meine sieben Sachen und wechsle das Quartier. Eine sehr gute Entscheidung. Gleich wenige Meter weiter komme ich privat unter. Ein Vier-Bett-Zimmer (statt eines Schlafsaals), dabei unwesentlich teuerer.Читать далее

ПутешественникAls ich 2016 dort entlang bin, gingen die meisten an der Pilgerrastanlage entlang. Nur wenige sind extra nach Ventosa abgebogen. Die Herberge in Najera kenne ich auch. Hatte leider keine Chance, woanders unterzukommen. Bin aber von den Wanzen verschont geblieben.
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- День 15
- вторник, 15 мая 2012 г.
- Высота: 647 м
ИспанияCatedral de Santo Domingo de La Calzada42°26’27” N 2°57’13” W
Najera - Santo Domingo de la Calzada

Ich habe am Morgen echt Schwierigkeiten, den Weg hinaus aus Najera zu finden. Irgendwie bin ich im Kreis gelaufen und wieder am Ausgangspunkt gelandet. Schiesslich finde ich in der Nähe der Kirche aber den richtigen Weg. Durch sehr schöne rote Felsen aufsteigend verlasse ich die Stadt.
Es ist eiskalt heute Morgen. Reif liegt auf den Gräsern. Beim Gang über die Felder frieren einem fast die Hände ein. Gut, dass ich die Handschuhe, die ich wegen der Passage über die Pyrenäen eingepackt hatte, nicht nach Hause geschickt habe, so wie ich das eigentlich geplant hatte. Jetzt leisten sie mir nochmals gute Dienste.
Es bläst ein eiskalter Wind. Die Sonne hat einfach noch nicht die Kraft, die Luft am Morgen aufzuheizen.
Zum Weg führt heute erst eine Weile über geteerte Sträßchen. Das schmeckt meinen Beinen wieder mal garnicht. Später dann verläuft der Camino wie gewohnt auf geschotterten Feldwegen. Das ist besser. In Cirinuela und Ciruena konkurrieren die beiden Ortschaften wohl um den Wegverlauf. Es sieht für mich so aus, als würden die sich hier gehenseitig die gelben Pfeile übermalen.
Heute zeigen die gelben Pfeile nach Ciruena in Richtung eines unschönen Neubaugebiets. Den Weg nehmen auch die meisten, bzw. nahezu alle Leute in meiner Nähe. In beiden Orten gibt's wohl eine Bar nebst einer Unterkunft. Ich nehme den etwas kürzeren Weg, durch Cirinuela. Für diese Dörfchen, bzw. für die Inhaber der Bars/Pensionen/Läden solcher Dörfchen ist es wohl existenziell, wo der Weg verläuft. Denn nur dort lässt sich etwas verdienen.
Nicht in den Kirchen und Kathedralen, genau HIER an diesem Abzweig offenbart sich klar der Sinn und Zweck, den der Jakobsweg seit Jahrhunderten hat, sozusagen seine Grundintention: Es geht darum, eine strukturschwache Region in Nordspanien wirtschaftlich zu stärken und anzubinden. Das religiöse drumherum ist nur Mittel zum Zweck, um Leute dazu zu bewegen, hierher zu kommen.
Von der Reconquista bis heute hat sich da nix geändert. Hier gibt es nichts zu verdienen, es sei denn an den tausend Pilgern, die durch die Landschaft ziehen.
Nach einem letzen Ansteig ist von weitem die Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada zu sehen. In der Stadt endet heute mit einer Prozession die Fiesta zu Ehren des Patrons der Stadt, Santo Domingo. Leider bekomme ich vom gestrigen Fest nur noch die Aufräumarbeiten mit. So werden in den Strassen die riesigen Paellapfannen gereinigt und geschrubbt.
Die das Fest abschliessende Prozession ist aber sehr schön: Vom Platz vor der Katherale aus zieht eine Gruppe Musikanten einmal im Ring um die Altstadt. Zur Musik tanzt eine Gruppe Jungs einen Tanz, der mich irgendwie an einen Schuhplattler erinnert.
Den Musikanten und Tänzern folgen die Honoratioren der Stadt mit großen Fahnen. Auf diesen sind vermutlich die Familienwappen zu sehen. Der Zug endet wieder auf dem Platz der Kathedrale.
Diese Rückkehr auf den Platz verfolge ich vom sehr sehr schönen Glockenturm aus. Weit hinein ins Land kann man von dort oben sehen. Als eine der dicken Glocken plötzlich leutet (die werden durch einen elektrischen Hammer angeschlagen) schrecke ich zusammen.
Danach besuche ich die Kathedrale. Um die Stadt Santo Domingo de la Calzada dreht sich eine Legende, bei der die Unschuld eines armern Pilgers, welcher zu unrecht verurteilt wurde, durch das Wiederauferstehen zweier Hühner bewiesen wird. Aus diesem Grund befinden sich in der Kathedrale hinter Glas ein paar Hühner.
Eine Holländerin versucht durch lautes gackern die Hühner ebenfalls zu einigen Äusserungen zu animieren. Das find ich irgendwie daneben. Ich setzte mich erstmal in eine Bank und lasse den Tag noch mal in Gedanken passieren.
Mit meinem Bett habe ich heute leider Pech: In einem Raum von 40 Betten habe ich ausgerechnet das obere Bett direkt neben der Tür bekommen. Über mir prangt die Notausgangslampe, welche so hell ist, dass ich ohne Probleme etwas lesen könnte. Schlimm ist zudem, dass die Tür jedesmal mit Radau zufällt, wenn jemand zur Toilette geht. Das unangenehmste jedoch ist der extrem kalte Luftzug, der bei jedem Öffnen und Schliessen entsteht. Ich kann kaum ein Auge zu machen.Читать далее

SommersprosseJe länger ich Deine Tour verfolge, desto mehr denke ich mir persönlich, dass ich diesen Massendrang nicht mögen würde. Daher wäre der Weg in Spanien nicht so recht mein Ding. Wiegt die Natur- und vorallem Kulturlandschaft dies wirklich auf?

ПутешественникDer Camino Frances ist genau richtig für Leute, die soziale Kontakte suchen oder kulturhistorisch interessiert sind....und weil der Weg keine echten Schwierigkeiten hat auch für Leute mit körperlichen Einschränkungengeeignet. Der Weg selbst ist allerdings sehr selten landschaftlich wirklich schön. Wenn mich jemand fragt: "Wie kann ich mich auf den CF vorbereiten?" So ist meine Antwort: "Such dir einen geschotterten Feldweg entlang einer viel befahrenen Straßen, bei denen Du auch mal das ein oder andere Industriegebiet durchquerst".

SommersprosseIch hatte das Gefühl, dass Du auch in Frankreich immer wieder unterwegs interessante Begegnungen hattest und man auch dort nicht immer abends alleine ist.

ПутешественникAuf dem Abschnitt nach Le-Puy bis zu den Pyrenäen ist man selten alleine in den Herbergen. Vor Le-Puy ist das die Regel.

ПутешественникWir sind 2016 mitten in den Trubel des Festes geraten. Da war der Ort und die Herberge zum bersten voll.
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- День 16
- среда, 16 мая 2012 г.
- 12 °C
- Высота: 860 м
ИспанияVillambístia42°24’16” N 3°15’43” W
St. Domingo de la Calzada - Villambista

Heute Morgen bin ich es, der freiwillig früh aufbricht. Wie gestern schon befürchtet habe ich kaum ein Auge zugemacht. In einem Raum von 40 Leuten, in dem gefühlt alle 10 Minuten einer aufs Klo muss und jedes Mal die Tür krachend schließt, ist das zugewiesene Bett unmittelbar an dieser Tür suboptimal. Es ist kurz vor 6 Uhr. Draussen ist es noch stockduster. Niemand ist auf den Strassen. Der Mond ist nur als ganz schmale Sichel zu erkennen. Über eine sehr schöne Brücke hinweg verlasse ich die Stadt.
Eigentlich hatte ich heute geplant nach Belorado zu laufen. Jetzt möchte ich vielleicht bis Villambista gehen. Zeit habe ich ja reichlich. Das verkürzt mir auch die morgige, schwierigere Etappe. Im Morgengrauen erreiche ich den Ort Granon. Auf einer Anhöhe nach dem Ort komme ich an ein großes Paneau. Hier endet die Region Rioja. Es beginnt die Region Castilla y Leon/Provinz Burgos. Der Weg verläuft wie die letzten Tage auch durch weite Agrarlandschaften. Immer in der Nähe der N-120, die von Logrono nach Burgos führt. Diese vielbefahrene Strasse ist heute eigentlich den ganzen Tag in Sicht- bzw. Hörweite.
Heute treffe ich relativ wenig andere Wanderer. Das mag vielleicht auch daran liegen, weil ich so früh aufgebrochen bin. Dafür kommt mir heute ab und an jemand entgegen. Vier oder Fünf Leute wandern heute in entgegengesetzter Richtung an mir vorbei. Ja, es gibt wohl auch Leute, die den Weg wieder zurück laufen. Allerdings gestaltet sich das, sofern man den Weg nicht kennt, bestimmt schwieriger, denn die gelben Pfeile an den Häuserwänden sind oft nur aus einer Richtung zu sehen.
In Belorado haben sich berühmte Persönlichkeiten verewigt, indem sie Hand und Fußabdruck in Zement gedrückt haben. Diese Platten ziehen sich auf dem Weg durchs ganze Dorf. Wie der Walk of Fame in Los Angeles. Ich erkenne u.a. den Rennradfahrer Miguel Indurain und den Schauspieler Emilio Estevez, der erst kürzlich einen Film über den Jakobsweg gedreht hat.
Der Weg hinter Belorado gefällt mir heute am besten, ist er doch etwas abseits der Strasse. In der Bäckerei des Ortes habe ich mir einen gezuckerten Fladen gekauft. Schmeckt lecker, macht aber auch gehörigen Durst.
Als ich schließlich Villambista erreiche bin ich ziemlich geschlaucht. Vor der netten Herberge, die gleichzeitig die örtliche Gaststätte ist, sitze ich im Schatten und trinke ein kühles Bier. Die Arbeiter des Ortes kommen, setzen sich an den Nebentisch und gönnen sich ebenfalls eine kurze Pause.Читать далее
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- День 17
- четверг, 17 мая 2012 г.
- 17 °C
- Высота: 968 м
ИспанияAgés42°22’13” N 3°28’46” W
Villambista - Agés

Ohne richtige Frühstück und vor allem ohne Kaffee mache ich mich heute auf den Weg. Aber das ist hier völlig normal, wie ich mittlerweile weiß. In den Herbergen wird selten gefrühstück.
In Villafranca-Montes-de-Oca steigt der Weg merklich an und führt hinauf in die Wälder. Ab und an werfe ich einen Blick zurück auf die Landschaft. Es ist noch etwas diesig. Trotzdem ist die Aussicht schön. An einem nett angelegten Rastplatz lege ich eine kurze Pause ein und geniesse den Morgen. Einige Wanderer, die ich beim Aufstieg überholt hatte schliessen nun wieder auf.
Zwischen den Nadelbäumen wächst eine Planze (vermutlich Ginster), die lila blüht. Sehr hübsch. Am höchsten Punkt des Weges ist ein Kreuz für die gefallenen des span.Bürgerkriegs aufgestellt. Hier oben tobte wohl einst eine blutige Schlacht.
Kurz nach diesem Mahnmal zwingt ein Talabschnitt die Wanderer erst zu einem ziemlich steilen Abstieg, nur um unten angekommen, sofort wieder aufzusteigen. Der Weg führt dann relativ ereignislos weiter auf einem breiten Holzabfuhrweg durch ausgedehnte Wälder. Ich komme gut voran. Auf dem Weg sieht man die Spuren derjenigen, die nicht so viel Glück mit dem Wetter hatten und den Weg bei Regen gehen mussten. Tiefe Spuren zeugen davon, wie matschig es hier sein muss, wenn man den Weg bei schlechterem Wetter bestreitet.
Die Luft hier oben im Wald duftet herrlich nach Kifernnadeln. Der Geschichte nach hausten in diesen Wäldern früher Räuber, welche die arglosen Pilger ausraubten. Heute kommt mir eine Patrouille der Guardia Civil im Jeep entgegen – keine Chance für Räuber.
Als ich aus dem Wald heraustrete ist schon das Kloster von San Juan de Ortega in Sicht. Hier lege ich eine Pause ein und schaue mir in aller Ruhe die Klosterkirche an. Besonders die Decke gefällt mir.
Der Weg nach Agés ist dann sehr schön. Links und rechts des Wegs wachsen eine Vielzahl von Orchideen. Kurz vor Ages grast auf der Weide über dem Dorf eine Rinderherde. Der Weg führt hier an einigen sehr schönen Bäumen vorbei. Hier verweile ich nochmal und lasse meinen Blick über die Landschaft streifen.
Als ich mein heutige Ziel in Agés dann erreiche stärkt sich gerade eine Gruppe Soldaten in der Gaststätte. 30-40 Soldaten und Soldatinnen der spanischen Armee machen hier wohl eine Übung. Ich hatte schon über den Tag hinweg ab und an in der Ferne mal einen Schuss vernommen. Das Ganze sieht ziemlich martialisch aus. Jeder der Soldaten hat ein riesiges Gewehr dabei. Einige sind mit Tarnfarbe geschminkt. Bis alle vom Chef der Kompanie mit Bocadillos ausgestattet sind dauert es eine Weile. Ich setzte mich derweil in eine Ecke der Gaststätte und schaue dem regen Treiben interessiert zu, bis ich schliesslich von der freundlichen Wirtin einquartiert werde.Читать далее
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- День 18
- пятница, 18 мая 2012 г., 14:00
- 18 °C
- Высота: 856 м
ИспанияArco de Santa María42°20’25” N 3°42’14” W
Agés - Burgos

Der heutige Morgen beginnt richtig gemütlich. Ich habe prima geschlafen (man hat mich auch gelassen). Bis Burgos ist es heute ja nicht weit. Also frühstücke ich in der Herberge ausgiebig und mache mich um 7.30 Uhr auf den Weg.
In den Tälern liegt noch Nebel, der sich aber bald lichtet.
Nach dem ersten Dörfchen, Atapuerca, biegt der Weg von der Strasse ab. Wegtechnisch ist dieses kurze Stück hinter dem Örtchen ein echtes Highlight seit Obanos. Ist es doch nicht wie sonst ein dröges dahinschlendern auf breiten Wirtschaftswegen (bevorzugt in Strassennähe).
Nein – der Weg heute nimmt einen Knick und führt auf natürlichem, etwas felsigem Untergrund hinauf auf das Hochplateau von Matagrande. Wie ich dass geniesse. Auch die Aussicht ist herrlich. Beim Aufstieg kann ich über den Nebel hinaus auf die Kuppen der umliegenden Berge sehen. Diese sind oft mit Windrädern bestückt.
Oben dann auf dem Hochplateau kann man dann bis Burgos sehen. Beim Abstieg ist die Aussicht nochmal so schön. Auf dieser Seite des Berges hat sich auch der Nebel bereits verzogen. Das Ziel des Tages habe ich also bereits vor den Augen. Der Weg bis Burgos zieht sich allerdings noch ein Stück.
Kurz nach der Hochebene teilt sich der Weg. Ich wähle die vom Paneau empfohlene Variante und bin auch sehr glücklich damit.
Am Rand eines Dorfes steht ein uralter schrottreifer Doppeldeckerbus mit einer Duscholux Werbung. Wie der wohl aus Deutschland hierher gekommen ist.
Kurz nachdem man die Autobahn überquert hat teilt sich der Weg ein zweites Mal. Mein Reiseführer empfiehlt hier eine Variante, die nicht so durch die Industriegebiete von Burgos führen soll. Diese Variante führt mich um den Flughafen herum zur bereits bekannten N-120. Wirklich schön ist diese Variante auch nicht. Zumindest kann ich es noch ein ganzes Stück vermeiden auf Teer zu laufen. Die Vororte entlang der lärmenden N-120 sehen ziemlich heruntergekommen aus. Nachts möchte ich hier nicht allein unterwegs sein.
In eine große Stadt hinein zu wandern ist immer ungewohnt. Es geht so turbulent zu. Ich muss sehr auf den Verkehr achten. An einer Tankstelle kaufe ich mir ein Eis, welches längst verputzt ist, ehe ich das Zentrum erreiche.
In der Stadt schaue ich mir natürlich zuerst die Kathedrale an. Was für ein Protzbau. Die Vielzahl von Schnörkeln, Erkern, Giebeln, Stuck, Figuren, Glas und Gold. Man weiß gar nicht, wo man hinsehen soll. Ich bin etwas erschlagen. Vermutlich ging es des Leuten früher genau so und der Effekt ist beabsichtigt. Es ist auf alle Fälle unmöglich, diese Kathedrale auch nur ansatzweise in der Zeit in ihrer Gänze zu sehen, die mir zur Verfügung steht.
Ich setzte mich in eine Tapas-Bar und schreiben Postkarten. Ein paar gesammelte Souveniers schicke ich ebenfalls nach Hause. Das erleichtert meinen Rucksack immerhin um 400g.
Welch ein Zufall: Auf dem Weg zur Post treffe ich auf einen österreichischen Wanderer, den ich vom Sehen her aus dem letzen Jahr, von der Via Podiensis, kenne.
Ich bummle noch etwas durch die Altstadt und schaue mir die Gebäude und Denkmäler der Stadt an. Besonders gefallen mir die Glasbalkone oder Fenster an vielen Gebäuden.
Den Tag lasse ich auf einer netten Bank am Flussufer unter Plantanen ausklingen.Читать далее

ПутешественникLeider machen die meisten Pilger in Castanares an der N120 den Fehler, den Reiseführern und den gelben Pfeilen zu folgen. Hier heißt es einfach geradeaus zu gehen bis zum Rio Arlanzon. Ab hier gibt es einen schönen Weg entlang des Flusses bis zur Puente de Santa Maria. Danach noch durch den Arco de Santa Maria und man steht direkt vor der Kathedrale. Man darf sich nur nicht von den gelben Pfeilen aus der Ruhe bringen lassen.
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- День 18
- пятница, 18 мая 2012 г., 15:00
- 19 °C
- Высота: 867 м
ИспанияFuente de Santa María42°20’25” N 3°42’16” W
Kathedrale von Burgos

Hier ein paar Fotos der Kathedrale in Burgos
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- День 19
- суббота, 19 мая 2012 г.
- 12 °C
- Высота: 903 м
ИспанияHontanas42°18’46” N 4°2’36” W
Burgos - Hontanas

Heute Morgen sind die meisten umsonst früh aufgestanden. Die Herbergstür ist nämlich verriegelt und wird erst 06.30 Uhr geöffnet. Viele Wanderer warten im Aufenthaltsraum darauf auf die Strecke zu können. Ein junges Päärchen ist sehr aufgeregt. Die beiden müssen ihren Bus für den Rückweg bekommen. Irgendwann findet jemand heraus, dass man das Haus über die Dachterasse, wo man die Wäsche aufhängen kann, über eine Treppe verlassen kann. Da ist ein Knopf, der die dort ebenfalls verriegelte Tür öffnet.
Wie bei einer riesigen Stampede stürzen die Leute aus der Herberge heraus.
Kurz nach dem Start beginnt es etwas zu tröpfeln. Also wird erstmal wieder der Rucksack verpackt. Der Wetterwechsel hatte sich schon gestern Abend angekündigt. Am Mittag war es zwar noch heiß, gegen Abend allerdings zog sich der Himmel schnell zu.
Der Weg hinaus aus Burgos ist wesentlich angenehmer als hinein. Ich habe das Gefühl ruckzuck aus der Stadt draussen zu sein. In den Gräsern am Wegesrand sucht jemand nach Schnecken. In dieser Gegend wohl ebenfalls eine Delikatesse.
In Tardajos kehre ich in eine Bar ein und kaufe mir ein Salamibrötchen und ein Coissant. Zweites Frühstück.
Endlich geht es auch von der Strasse und der Autobahn weg. Stille. Leicht aufsteigend führt der Weg durch ein schönes Tal an Getreidefelder vorbei. Ab und an habe ich schöne Aussichten auf die kommenden Wegabschnitte. Zum Beispiel herunter nach Hornillos del Camino.
Hinter dem Ort, so hat man mir jemand erklärt, beginnt dann die Meseta…der „Tisch“. Eine Hochebene. Im Grunde eine sehr flache Agrarlandschaft. Was habe ich da vorher gelesen: unendlich, potteben, baumlos. Alles ein wenig übertrieben. Der Weg führt durch eine ganz sanft hügelige Landschaft. Bäume gibts reichlich, allerdings nicht am Weg, dieser ist schattenlos. Links und rechts nutzen Windräder die über die Landschaft streifenden Winde. Am nördlichen Horizont kann ich die Berge gut sehen. Für mich ist diese Agrarwüste nicht halb so eindrücklich, wie sie ab und an beschrieben wird, aber es ist schön mal von der Strasse weg zu sein und die Stille zu geniessen und einfach mal den vielen Vögeln zu lauschen, die hier in den Feldern zwitschern.
Es regnet. Der Weg ist durch die Feuchtigkeit etwas matschig geworden. Bei San Bol wird der Schauer stärker und anhaltender. Ich hole schnell meinen Schirm aus dem Rucksack. Allerdings weht auch ein ganz schöner Wind. Der Regen kommt fast waagerecht daher und mein Schirm hat auch schon bessere Tage gesehen und ist ziemlich ausgeleiert.
In einer Senke taucht dann unvermittelt (abgesehen von einigen Werbetafeln) das Ziel der heutigen Etappe auf: Hontanas.
Ich erreiche den Ort kurz von 13 Uhr. Das ist gut, denn später setzt noch stärkerer Regen ein. Viele Wanderer in Regenausrüstung passieren meine Herberge bei strömendem Regen. Die gehen wohl weiter bis Castrojeriz.
Ich habe bisher gute Erfahrungen gemacht, einfach da zu bleiben, wo ich um 13 Uhr bin. Bisher hatte ich eingentlich noch keine Probleme, eine Unterkunft zu finden. Allerdings habe ich schon oft erlebt, dass Leute, die erst später eintrafen abgewiesen wurden.
Abends kucke ich mir gemeinsam mit einigen anderen das Spiel Bayern gehen Chelsea an. Da das Spiel bis zum Elfmeterschiessen geht, werde ich heute nicht mehr allzulange schlafen können.Читать далее
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- День 20
- воскресенье, 20 мая 2012 г.
- Высота: 781 м
ИспанияBoadilla del Camino42°15’34” N 4°20’48” W
Hontanas - Boadillo del Camino

Nach einem kurzen Stehfrühstück verlasse ich Hontanas um 06.30 Uhr. Der Beginn des Weges gefällt mir sehr. Ein breiter Fußpfad führt parallel zur Straße das Tal hinab. Allerdings beginnt es kurz nach meinem Aufbruch wieder zu regnen. Aber nicht sehr stark. Ich hole zwar die Regenhülle aus dem Rucksack, meine Regenjacke bleibt aber erstmal drin. Ich hab ja meinen Schirm.
Interessant: Im nächsten Ort, im Convento de San Anton, wurde der Weg bzw. die Strasse durch das Kirchengebäude gebaut. Ein großer Bogen der Kirchenruine überspannt den Weg.
Vom Convento de San Anton bis Castrojeriz folgt der Weg dann der kleinen Landstrasse. Heißt er verläuft „auf“ ihr. Aber es ist im Grunde überhaupt kein Verkehr.
Der Weg führt hinauf in den Ort. Man durchquert Castrojeriz indem man im Ort quasi um den Burgberg herumläuft. An der Iglesia de Santo Domingo fallen mir gleich die zwei Totenköpfe an der Fassade ins Auge. Welche Bedeutung wohl dahinter steckt. Sieht auf alle Fälle schaurig aus.
Nach Castrojeriz gilt es, den Tafelberg Alto de Mostelares zu erklimmen. Auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Landschaft hier nicht nur eben ist. Man sieht schon aus einer ganz schönen Entfernung, wo der Weg verläuft, denn man erkennt die bunten Rucksäcke und Regencapes der andern Wanderer.
Es geht eine Weile ziemlich steil nach oben. Ich mag das. In den Verschnaufpausen geniesse ich den Blick zurück auf Castrojeriz. Oben angekommen wartet eine kleine Schutzhütte. Hier packe ich erstmal mein Vesper aus. Ich esse etwas Brot und Wurst und grüße diejenigen, die gerade über die Hangkante kommen und ebenfalls die Höhe erreicht haben.
Schon nach wenigen Schritten geht es auf der anderen Seite des Hochplateaus genau so steil wieder herab.
Von der Meseta hab ich immer gehört sie sei flach und heiss. Mir zumindest und allen anderen heute zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite: kalt…und vor allem feucht. Kurz nach dem Abstieg beginnt es nämlich wieder richtig zu regnen. Der Abschnit vor Itero de la Vega ist richtig schlammig. Der Dreck klebt mir wieder an den Schuhen.
Lustig sehen die ganzen bunten Ponchos aus, die hier durch die Felder wackeln.
In der kleinen Herberge von San Nicolas kehre ich kurz ein. Ich geniesse die herrliche Atmosphäre in der kleinen Kapelle, die nun als Pilgerherberge dient. Mit einer Tasse Kaffee wärme ich mich auf. Kurz darauf überquert man die Provinzgrenze von Burgos und Palencia. Ein großes Paneau informiert wieder über die kommenden Etappen.
Nach Itero de la Vega wird der Weg dann breiter und ist trotz des Regens gut zu gehen. Allerdings zieht sich der Weg bis zu meinem Ziel in Boadilla del Camino ganz schön.
Ich erreiche die Herberge kurz vor 13.00 Uhr. Es ist eine wirklich schöne Herberge mit einem toll gestalteten Innenhof. Wie auf vielen Kirchen der Dörfer brüten auch in diesem Dorf die Störche. Vor der Kirche steht eine alte Gerichtssäule, die ganz toll verziehrt ist.
In der Herberge spule ich dann das gewohnte Programm ab: Duschen, Waschen, Wäsche zum trocknen aufhängen, ausruhen… Gegen Abend setzt wieder etwas Regen ein. Zum Glück kann man sich in der Herberge die Wäsche auch trocknen lassen. Ich ergreife die Gelegenheit, denn bei dem Wetter habe ich sonst keine Chance die Sachen bis morgen trocken zu bekommen.Читать далее

ПутешественникDen Totenkopf hatte ich auch fotografiert und mir die gleiche Frage gestellet.

ПутешественникDiese Herberge in Boadillo fand ich auch ganz schön. Hervorragend war auch das gemeinsame Essen in der Herberge.

WildWortWechselTotenköpfe sollen oft ein „memento mori“ darstellen: Eine Erinnerung an die eigene Sterblichkeit.
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- День 21
- понедельник, 21 мая 2012 г.
- Высота: 835 м
ИспанияCarrión de los Condes42°20’20” N 4°36’7” W
Boadillo del C. - Carrion de los Condes

Um kurz vor sieben mache ich mich wieder auf den Weg. Es gibt im Moment überhaupt keinen Grund früher loszuziehen. Das Wetter ist schlecht, also muss man die Mittagshitze nicht fürchten. Es hat zwar aufgehört zu regnen, aber es ist immer noch frisch. Es weht ein starker kalter Wind über die Ebene.
0Kurz nach Boadillo del Camino läuft man ein Stück an einem Kanal entlang. Ein sehr schöner Abschnitt des Wegs. Auf dem alten Treidelweg gehts flott voran. Vögel, die im Schilf sitzen, knarzen immer wieder die selben Lautfolgen.
Bald ist Fromista erreicht, wo ich in einer kleinen Bar mein zweites Frühstück einnehme. Hinter Fromista überquert der Weg die Autobahn. Danach geht es ein Stück entlang der viel befahrenen Landstrasse P-980.
Bei Poblacion de Campos teilt sich der Weg. Ich wähle die etwas längere Variante abseits der Straße. Das ist eine gute Entscheidung. Zwar führt der Weg erst eine Weile auf einem Feldweg schnurgerade durch weite Agrarflächen, dann folgt der Weg aber ein kleinen Bach, dessen Name mit „Rio Ucieza“ etwas großspurig daherkommt. Dieser Abschnitt gefällt mir sehr gut, hört man doch außer Vögeln nichts. Der Bach verschwindet immer wieder im Schilf. Blühende Schwimmpflanzen bedecken das fast stehende Gewässer. Am Weg hat man junge Bäume gepflanzt. In ein paar Jahren wird das hier ein herrlich schattiger Wegabschnitt sein. In der Ferne sehe ich die andere Wanderer an der Strasse entlanglaufen…die Armen. Meseta² (Meseta hoch zwei). Zermürbender als den ganzen Tag an dieser Strasse entlangzulaufen kann nichts sein.
Die sechs Kilometer, die ich der Strasse folgen muss nachdem sich der Weg wieder vereinigt hat, reichen mir vollkommen.
Immer noch bläst mir ein kalter Wind ins Gesicht. Ohne meine Handschuhe hätte ich sicher auch eiskalte Hände.
In Carrion de los Condes quartiere ich mich im Klarissenkloster ein. Ich freue mich auch den Vergleich mit den Klarissen aus Montbrison. Ob die wohl hier auch so hübsch singen? Pustekuchen. Von den Schwestern sieht man den ganzen Tag nichts. Die Herberge wird von einem Angestellten geleitet, der uns alles zeigt.
Ich bin schrecklich hungrig. So enschliesse ich mich zu einem Stadtbummel.Читать далее

ПутешественникDie Alternative bin ich damals auch gegangen. Die paar Meter Umweg haben sich wirklich gelohnt., trotz meines Hinkefußes. Und der Weg an der Straße entlang hat sich ewig gezogen. Welches der vielen Kloster war denn das Klarissenkloster? Ich war im Espiritu Santo. Da waren auch Nonnen.
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- День 22
- вторник, 22 мая 2012 г.
- Высота: 872 м
ИспанияLedigos42°21’13” N 4°51’55” W
Carrion de los Condes - Legidos

Zum Frühstück gibts heute Kekse und Instant-Kaffee. Die „Küche“ der Herberge in Carrion de los Condes gibt nicht mehr her.
Um überhaupt irgenwie essen zu können, habe ich in einem kleinen Laden gestern erstmal 3 bunte Plastikteller gekauft. Leider sind diese (so lese ich das auf dem Etikett) nicht geeignet für die Mikrowelle. Und eine Mikrowelle ist das einzige, mit dem die Küche aufwartet.
Nach einem kleinen Stück auf der Strasse biegt der Weg hinter San Zoilo in die Felder ab. Hier beginnt die Via Aquitana. Den ganzen Tag geht es heute fast schnurgerade und relativ eben durch die Felder. Ich bin relativ spät los heute, so um 7.30 Uhr. So überhole ich Massen von anderen Wanderern, eine Prozession von Rucksackträgern.
Aber mir gefällt das heute ganz gut. Die Strasse ist erstmal weit weg, der Himmel strahlend blau. Am Wegesrand blühen bunte Blumen und man hört eigentlich nur das zwitschern der Vögel. Ab und an singt auch mal einer der Wanderer leise oder pfeift vor sich hin.
Bei einem Rastplatz werden die Felder unterbrochen von einem uralten Weideweg, dem Canada Real Leonesa. Diese Weidewege führen über hunderte Kilometer durch ganz Spanien und werden z.T. noch immer benutzt.
In Calzadilla de la Cueza lege ich eine kurze Rast ein. Danach geht es weiter entlang der Landstrasse in Richtung Ledigos. Na wenn das mal nicht die alte N-120 ist! Der Weg neben der Strasse ist aber sehr schön hergerichtet und wird teilweise von kleinen Bäumen beschattet.
In Ledigos ist für mich heute Schluss. Ich könnte zwar noch viel weiter – aber wozu. Die morgige Etappe hätte, wenn ich weitergegangen wäre, gerademal 13 Kilometer gehabt. So packe ich morgen vielleicht vorne und hinten 3-4 KM dran und habe eine sinnvolle Einteilung.
Um 12.45 Uhr bin ich bereits geduscht und habe den Waschkram erledigt. Genug Zeit also, um meine Beine etwas zu erholen. Für diejenigen, die von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago laufen ist hier Halbzeit.Читать далее

SommersprosseEigentlich sind die alten Pilgerwege doch nicht eindeutig definiert und verliefen in einem Korridor entlang der Handelsrouten. Kann man in Spanien gar nicht diesen langweiligen Routen entlang der Straßen ausweichen und über alternative, selbst gesuchte und eventuell entferntere Pfade die jeweilgen Zielorte erreichen?

ПутешественникDer Camino Frances ist eben der Camino Frances.....wird halt nur in Filmen etc. sooo nicht gezeigt. Dort sieht man immer nur die (wenigen) schönen Passagen, die der Weg zweifellos auch hat.

ПутешественникDa hab ich mich auch gefreut. Auch wenn ich die "lange Gerade" eigentlich ganz nett fand. Besonders der alte Weideweg war eine tolle Sehenswürdikeit, weil ich da mal nen Bericht im Fernsehen gesehen hatte.

ПутешественникIch hatte (übrigens auch an einem 22. Mai) feuchtes Wetter und einen ziemlichen Gegenwind. Da hatte ich mit meinem Hinkefuß ganz schön zu tun.
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- День 23
- среда, 23 мая 2012 г.
- 18 °C
- Высота: 854 м
ИспанияBercianos del Real Camino42°23’14” N 5°8’40” W
Legidos - Bercianos del Real Camino

Heute Morgen bin ich um 06.30 Uhr aus der Herberge aufgebrochen. Die Sonne geht gerade auf. Am Ortsausgang muss ich mich erstmal entscheiden, wie ich laufen möchte: Auf der Stasse sind viele Pfeile eingezeichnet worden – zwei nach links und sechs nach rechts. Ich gehe also erstmal rechts herum.
Das ermöglicht mir, in Terradillos de los Templarios in ein Cafe einzukehren. Hier treffe ich die netten Australierinnen wieder, die ich schon von Hontanas kenne. Bei einem Schwätzchen wird ausgiebig gefrühstückt. Ich habe ja entgegen meiner ursprünglichen Planung den Etappenzuschnitt etwas geändert. Ca. 26 KM sind es also heute. Kein Grund zu hetzen.
Bei dem Dörfchen Moratinos fühle ich mich sofort an den Film „Der Herr der Ringe“ erinnert. Die in den Berg gebauten Bodegas erinnern doch stark an Hobbingen. Das Wetter ist herrlich heute. Nicht zuletzt deswegen wähle ich hinter San Nicolas die etwas ausschweifendere Wegvariante. Diese wird wohl lediglich in meinem Reiseführer beschrieben, denn alle ausser einem weiteren deutschen Wanderer mit dem selben Führer ignorieren den unmarkierten Abzweig und laufen an der Straße weiter. Mein Weg führt etwas von der N-120 und der Autobahn weg.
Wie üblich setzt die Markierung etwas nach dem Abzweig wieder ein.
Die Aussicht auf die Felder des Umlands sind sehr schön. In Sahagun halte ich mich nicht all zu lange auf, treffe jedoch auch auf das ein oder andere bekannte Gesicht der letzten Tage. Weiter gehts dann entlang der Stasse durch die sanft hügelige Landschaft.
Kurz vor Calzada de Coto muss man sich erneut für eine Wegvariante entscheiden: Links oder Rechts – Beide Wege kommen dann erst bei Reliegos, also etwas mehr als 30 KM später, wieder zusammen. Reliegos ist mein morgiges Ziel.
Ich gehe den linken Weg. Dieser ist etwas frequentierter. Die Herbergen werden hier als angenehmer beschrieben. Um 13.30 bin ich dann am Ziel. Ich muss noch einen Moment warten, bis die Herberge öffnet, also setzte ich mich ein wenig in die Sonne. Andere Wanderer nutzen die Wartezeit, um schon einmal ihre Wäsche zu waschen. Über dem Waschplatz sind einige Schwalbennester. Man muss also zusehen, dass man beim Waschen nicht zugeschissen wird. Eine arme Portugiesin hat wenig Glück. Bei Ihr landet eine Schwalbe einen Volltreffer.
Mit der Herberge in Bercianos del Real Camino habe ich dann einen echten Glückstreffer gemacht. Für mich eine der schönsten Herbergen am Weg. Nicht unbedingt wegen des Schlafsaals, aber in dieser Herberge hat einfach alles gepasst: Die Hospitaleros waren superfreundlich. Das Essen wird gemeinsam zubereitet und verspeist. Es war superlecker. Zum Abschluss trällert die Gruppe jeder Nation noch ein Liedchen. Wobei unsere Gruppe der Deutschen leider echt Schwierigkeiten hat, da was passendes, lustiges zu finden.
Nach dem Essen sitzten wir noch eine ganze Weile draussen und geniessen auf dem Dach einer Bodega bei Gitarrenliedern den tollen Sonnenuntergang. Ein rundrum gelungener Tag.Читать далее

ПутешественникWer denkt da nicht an Hobbingen. Uns ging es dort auch so. Übrigens wurde in Moratinos die Herberge von einem Deutschen betrieben, der leckere glutenfreie Kuchen zum Kaffee hatte.
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- День 24
- четверг, 24 мая 2012 г.
- 23 °C
- Высота: 829 м
ИспанияReliegos42°28’27” N 5°21’14” W
Bercianos del Real Camino - Reliegos

Heute Nacht habe ich super geschlafen. Hatte diesmal nicht nur mit der Herberge Glück, sondern auch mit den Insassen. Da die Etappe heute mit etwa 20 Km richtig kurz ausfällt, lasse ich mir wieder richtig Zeit bevor ich aufbreche.
Kurz nach Sonnenaufgang, ca. um 7.30 Uhr, gings dann auch für mich los. Als einer der letzten verlasse ich die Herberge und verabschiede mich von den netten Hospitaleros.
Der Weg an sich gibt heute nicht viel her. Es geht den ganzen Tag über recht eben immer auf einem gut ausgebauten Fußweg entlang einer wenig befahrenen Landstrasse. Eine Frau zieht ihren Rucksack, bzw. ihr Gepäck auf einem kleinen Wägelchen hinterher, den sie an einem Geschirr trägt. Für die Wegbeschaffenheit auf dem Camino Frances ist so ein Teil sicherlich nicht schlecht. In Frankreich käme man mit dem Ding allerdings nicht sehr weit. Mein Reiseführer schreibt heute etwas von quakenden Fröschen entlang des Wegs. Trotz der vergangenen Regentage ist von den Amphibien nichts zu hören. Was ich schön finde ist, dass zumindest auf einer Seite des Weges die Landschaft noch ursprünglich, also quasi Brachland ist.
In El Burgo kehre ich ein und trinke einen Kaffee. Heute laufe ich in netter Gesellschaft einer Nürnberger Wanderin. Es ist schade das man die interessantesten Leute meist so spät auf dem Weg kennenlernt. Das war auch schon die letzten zwei Jahre der Fall.
So fiegen beim Plaudern die Kilometer an einem vorbei. Ich geniesse richtig diesen wenig anstrengenden Wandertag.
Ca. auf der Hälfte der Strecke treffe ich auf eine andere junge Wanderin, die furchtbare Probleme mit der Achillessehne hat. Aus meinem Erste-Hilfe-Set kann ich noch ein wenig Anti-Entzündungs-Pflaster hervorzaubern. Ich hoffe sehr, dass dies Ihr hilft, denn die junge Frau läuft mit einem Handicap und muss sehr langsam gehen.
Bald ist Reliegos erreicht. Die städtische Herberge gefällt mir sehr gut. Die Betten sind alle neu, zumindest die Matratzen. Auch die Küche sieht super aus.
Aus dem Fenster beobachte ich die vielen Schwalben und Mauersegler die akrobatisch über bzw. durch die Gassen sausen und dabei wie vor Begeisterung kreischen.
Unter dem Dach der Herberge sind einige Nester, so dass ich die Vögel immer wieder dabei beobachten kann, wie sie den Küken kleine Insekten heranschaffen. Heute Abend werde ich nochmal essen gehen. Gemeinsam mit zwei Wanderern aus dem Sauerland verbringe ich einen netten Abend.
Der Herbergswirt zeigt uns vor dem Essen noch eine Bodega von innen. Diese Höhlen, die z.T. heute noch als Vorratsraum genutzt werden, sind im inneren immer gleich warm, bzw. kalt. Die warme Luft zieht durch einen Kamin nach draussen ab. Als ich hineintrete fröstelt es mich sofort. Wenns draussen ganz heiß wird, können sich die Leute hierher zurückziehen und Karten spielen.
Zum Abendessen gibts heute Tintenfisch, sehr lecker.
Ich hätte gerne mehr Fisch gegesssen auf meiner diesjährigen Reise, aber irgendwie hat das nicht so geklappt. Vielleicht auch, weil ich ja im Moment noch ein ganzes Stück weit weg vom Meer bin.Читать далее
ПутешественникErst einmal wünsche ich dir ein gesundes neues Jahr.
ПутешественникDie Anreise war ja auch schon ein Abenteuer. Ich hatte in Paris immer zwei Stunden Zeit, um die 6 km von Est nach Montparnasse laufen zu können.
WildWortWechselDas Abenteuer geht weiter! Freue mich auf deine Footprints! Auf ein Frohes Neues Jahr!
SommersprosseEin Geschenk zum Neuen Jahr! Dir wünsche ich ein schönes Jahr 2022!