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  • День 11

    Obanos - Estella

    11 мая 2012 г., Испания ⋅ 26 °C

    Bin heute Morgen wieder früh aus dem Bett geschmissen worden. Eine Gruppe deutscher Frauen parliert während des packens „Nachts“ um 5.30 Uhr in normaler Lautstärke. Ich stehe auf, raffe meine Sachen zusammen und scheisse eine der Frauen erstmal zusammen, was das für ein Benehmen ist. Diese, völlig verdattert, wird sich wohl erst in diesem Moment bewußt, wie ungehörig und rücksichtslos sowas ist. Ich realisiere: Für die Damen ist das wohl seit Tourstart in St.-Jean-Pied de Port völlig normal.

    Die Gruppe ist aber nicht die einzige mit dem Plan früh aufzustehen. Immer mehr brechen auf. Mein Rucksack war im wesentlichen schon gepackt und so bin ich kurz nach 06.00 Uhr auch auf der Piste. Jetzt, wo sich die beiden Wege vereinigt haben überhole ich im Minutentakt andere Wanderer. Ich kann mich noch an das Wandern in Frankreich erinnern, und die Freude als man nach Tagen der Einsamkeit andere Rucksäcke am Horizont entdeckte. Was ist das hier bloß für eine seltsame Prozession. Wie auf dem Marsch zum Elefantenfriedhof.

    In den Gassen von Puente la Reina lasse ich mir viel Zeit, um das schöne Städtchen mit all den wappengeschmückten Häusern anzuschauen. Da der Morgen noch graut sind die einzigen Personen in den Gassen andere Wanderer und Leute, die Zeitungen austragen. Ich schiesse einige Fotos von der herrlichen Brücke, die hier den Rio Arga überspannt und der Stadt ihren Namen verleiht.
    Dann gehts hinaus aufs Land. Nach einem knackigen Anstieg führt der Weg heute im wesentlichen entlang der Autobahn A-12, die auch mehrfach unterquert wird. Dafür sind die Dörfchen an der Strecke hübsch anzuschauen. Besonders Cirauqui sieht man schon von weitem.

    Heute muss ich die letzten Kilometer wirklich kämpfen. Die Schuhe die ich trage, das Nachfolgemodell der Schuhe vom letzten Jahr, drücken unglaublich auf die Archillessehne. Diese ist schon etwas angeschwollen und schmerzt höllisch. Irgendwann kurz vor Estella muss ich dann aus dem Schuh raus. Zum Glück gibts in Estella den passenden Laden und ich kaufe genau das Paar Schuhe, mit dem ich 2011 die Via Podiensis gelaufen bin.
    An der Herberge bin ich noch vor dem eigentlichen Öffnen. So setzte ich mit vor der Herberge auf eine Bank und mache mir ein Sardellensandwich. Als die Herberge dann öffnet teilt mir der Betreiber mit, das die Herberge nach dem Winter erst heute wieder öffnet. Und ich bin der allererste Gast.

    Am Abend gibt es eine kleine Feier zur Saisoneröffnung. Auch bei dieser Herberge handelt es sich um ein integratives Projekt. Die Herberge wird teilweise von Menschen mit Handikap betreut. Hier läuft das aber supergut und die Leute sind alle superfreundlich.

    Die Batterie meiner Uhr ist leer. Aus den Erfahrungen der letzten Tage bräuchte ich eigentlich keinen Wecker, aber auf andere will ich mich auch nicht verlassen. Um eine CR2032 zu finden muss ich nochmal beinahe durch alle Läden von Estella. Dann werde ich schießlich an einer Tankstelle fündig. Ich entschliesse mich, Abends selbst zu kochen, denn die Küche ist sauber und super ausgestattet.
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