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  • Day 2

    Leon - Villar de Mazarife

    September 13, 2012 in Spain ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute also meine Einführungsetappe. Es geht gut 20 km aus Leon heraus nach Villar de Mazarife. So um 5.30 Uhr werde ich geweckt. In den großen Herbergen braucht man immer noch keinen Wecker. Ich mache mich fertig und Frühstücke noch eine Kleinigkeit, bevor ich mich auf den Weg mache. Ein bisschen Brot, etwas Marmelade und Margarine und vor allem Kaffee – mehr braucht es am Morgen gar nicht.

    Der Weg von der Herberge führt nochmal ins Zentrum und an der wunderschönen Kathedrale vorbei. Dann führt er in südwestlicher Richtung aus der Stadt heraus in Richtung Virgen del Camino. Unvermittelt treffe ich auf einer Eisenbahnbrücke auf eine junge Wanderin aus Bremen, die ich bereits von gestern kenne. Wir hatten gestern eine Weile auf dem Vorplatz der Kathedrale geplaudert. Welch angenehmer Zufall. Wir laufen ein Stück gemeinsam, so verfliegt die Zeit. Dann trennen sich unsere Wege im wahrsten Sinne des Wortes, denn auch der Weg teilt sich. Viele auf die Straße gekritzelten Pfeile weisen den Weg. Leider sind die Hinweise kaum noch zu lesen. Ich möchte nach Villar de Mazarife, biege also links ein, weg von der N-120. Wie schön.

    Der Weg nach dem Abzweig gefällt mir sehr. Auf einem Wirtschaftsweg geht es durch die Ödnis, bzw. durch verstepptes Land und abgeerntete Felder. Zwischen Stechplamen und Disteln, die meist verdorrt sind, leuchten verwilderte Reben grün hervor. An einigen hängen sogar ein paar Trauben.
    Diese sind zwar etwas kümmerlich, schmecken aber prima.

    In Chozas de Abajo lege ich eine Pause in. Ich esse das Brot und die Wurst, die ich von gestern noch übrig habe. Der Weg bis Villar de Mazarife führt dann entlang einer kleinen Landstrasse. Soweit es möglich ist versuche ich es zu vermeiden direkt auf der Straße zu laufen und laufe auf dem ausgetretenen Pfad am Randstreifen. Erwähnenswert sind sicher die Schlaglöcher, die dass kleine Sträßchen aufweist. Denn ab und zu fährt auch mal ein Auto in nicht geringem Tempo an mir vorbei. Dabei sind die Löcher für meinen Empfinden ziemlich groß und tief. In der Nacht möchte ich hier mit meinem Auto nicht fahren müssen.

    Bereits um 11.00 Uhr erreiche ich mein Ziel. Die Herberge wird gerade geöffnet. Ich ruhe mich erst etwas auf der Veranda der Herberge auf und bummle dann durch das Dörfchen. Im Dorf ist ein älterer Herr, der mich einlädt, sein kleines Privatmuseum zu besuchen. Ich bin zwar erst etwas skeptisch, weil man eben hier auch ab und an abgezockt wird, bzw. allenthalben versucht wird, einem Geld zu entlocken. Das was der Herr aber da in seinem kleinen Museum hortet ist allemal sehenswert: Technikgeschichte des Jahrhunderts würde ich das ganze nennen. Der ganze Keller ist voll mit uralten, technischen Gerätschaften.
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