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  • Dag 3

    Villar de Mazarife - Astorga

    14. september 2012, Spania ⋅ 16 °C

    Heute Morgen brummt mir ganz schön der Schädel. Nach einem phantastischen Essen gestern Abend in der Herberge bin ich noch mit einigen anderen deutschen Wanderern in ein Lokal im Ort gegangen. Dort wurde so ein Anisschnaps ausgeschenkt, mit Weinbrand drin. Die Spanier nennen das wohl Sol-i-Sombra oder so ähnlich. Was heissen soll: Sonne (Licht) und Schatten.

    Naja, was das Laufen angeht kann ich heute zumindest erst mal auf Autopilot schalten. Von Mazarife aus geht es nämlich 5 KM schnurgeradeaus. Während ich diese ewig gerade Straße entlang laufe geht in meinem Rücken langsam die Sonne auf. Mir gefällt die Morgenstimmung. Es ist immer so leise um einen herum, dass man die Geräusche bereits aus großer Entfernung wahrnimmt. Z.B. Gesprächs- bzw. Stimmfetzen von Wanderern, die bestimmt 100 Meter weit vor mir laufen.

    In Hospital de Orbigo mache ich Rast. Toll an der Stadt ist die schöne, 300 Meter lange Brücke, die sich mit ihren vielen Bögen über den Rio Orbigo legt. Die Brücke stammt aus dem 10./11. Jht.

    Hinter Orbigo wird der Weg dann abwechslungsreicher und auch hügeliger. Auf Feldwegen ziehe ich durch ausgedorrte Landschaften. Das Getreide ist hier schon lang abgeerntet. Nur ein paar vertrocknete Sonnenblumenfelder sieht man noch ab und an.

    Immer weiter geht es durch kleine Eichwäldchen. Wobei die Eichen, die hier am Weg wachsen, ganz anders aussehen als die Eichen, die ich von Deutschland her kenn. Hier sehen die eher aus wie Büsche. Wären keine Eicheln dran gewesen, hätte ich die gar nicht erkannt, denn die Blätter sind gradmal so groß wie mein Daumennagel.

    Kurz vor Astorga erreiche ich das Wegkreuz von Santo Torbino. Von hier aus ist Astorga schon zu sehen. Doch bevor ich die Stadt erreiche muss ich noch über eine verschlungene Eisenbahnbrücke. Alleine auf dieser legt man bestimmt 500 Meter zurück.

    Die Herberge hat heute im Übrigen eine ganz tolle Aussicht. Heute Abend koche ich selbst: Es gibt Nudeln mit Thunfisch und Tomatensauce. In der Küche geht’s drunter und drüber, da diese, im Verhältnis zur perfekt organisierten Herberge etwas klein geraten ist.
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