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  • Day 17

    Ruhetag in Finisterre

    September 28, 2012 in Spain ⋅ 19 °C

    Heute habe ich das gemacht, was ich schon lange vor hatte: schwimmen. Baden gehen im Meer. Zwar nur kurz, denn das Meer ist recht kalt, aber es war trotzdem ganz toll. Ich sitze eine weile am herrlichen Strand und geniesse die Aussicht aufs Meer.

    Der kühle Wind ist ebenfalls sehr heftig. Immer wieder werde ich quasi sandgestrahlt. Ich spaziere noch etwas den Strand auf und ab, um ein paar Muscheln für die Lieben Zuhause zu sammeln. Danach gehe ich zum Hafen und beobachte das geschäftige Treiben der Fischer. Viele kleine Boote schaukeln vertäut im Haufen auf und ab. Mit den Nussschalen, mit denen die hier aufs Meer hinausfahren würde ich glaub ich das nicht wagen. Am Ende der Hafenmole steht ein kleines Gebäude, welches sich als riesiger Kühlschrank entpuppt. Denn die hinausfahrenden Boote fassen dort Eis, um den Fang zu kühlen. Gestern habe ich mir die Fischversteigerung in der Halle am Hafen angeschaut. Als Besucher kann man das Treiben von einer Galerie beobachten.

    Der Fisch wird in Kisten, sortiert nach Art, Größe und dem Boot, welches den Fisch gefangen hat, ausgestellt. Der Auktionator murmelt mit unglaublicher Geschwindigkeit die Preise. Die Bieter und Bieterinnen, denn es sind mehrheitlich Frauen, bekunden durch Handzeichen und Rufe ihr Gebot. Der Höchstbietende legt einen Zettel in die Kiste.

    Die Leute aus meiner neuen Herberge hatten einen Tipp für mich: Es gibt noch einen weiteren Weg zum Faro. Man erreicht den Leuchtturm auch über die rechte Seite der Landzunge, über den Monte del Facho. Der Weg ist etwas mühsam, es lohnt sich aber auf alle Fälle. Die Aussicht hier oben ist einfach herrlich. Dort oben leben auch, wohl etwas verwildert, einige Pferde.
    Auf der Anhöhe der Landzunge, an deren Ende der Leuchtturm von Finisterre steht, stehen einige alte, halbzerfallene Gebäude. Wie eine alte Wetterstation oder etwas militärisches. Sieht aus, als hätte man hier früher irgendwelche Flugkörper abgeschossen.

    Zwischen den Felsen, von denen man eine herrliche Aussicht hinunter aufs Meer und den Leuchtturm hat, hinterlasse ich den kleinen Stein, den ich von Zuhause mitgebracht habe, und der mich, immer in meinem Rucksack, die ganze Reise begleitet hat. Hier ist ein guter Platz.

    Abends sehe ich mir ein weiteres Mal den Sonnenuntergang an. Irgendwie sogar fast noch schöner als gestern. Ich habe aber auch wirklich Glück, das das Wetter die letzten Tage etwas gewechselt und der Regen aufgehört hat. Die Sicht ist herrlich klar. Ich lasse meine Augen über den Horizont schweifen. Das nächste Land in Richtung Westen ist einige Tausend Kilometer weiter die nordamerikanische Küste.
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