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  • Dag 2

    Katikati, Neuseeland

    31. oktober 2016, New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Von Farm zu Farm zu Packhaus zu Packhaus. Zwischen Kiwis und Avocados arbeiten immer wieder Inder, Spanier.

    Es ist immer das gleiche. Bei den ersten Packhäusern werden wir abgewiesen, also weiter. Katikati ist umgeben von Farmen und Packhäusern. Es gibt hier nichts anderes.

    Im Hostel haben Garry und Dan sich auch dran gesetzt uns einen Job zu suchen.

    Währenddessen laufen wir, entlang einer Schnellstraße, von Farm zu Farm zu Farm. Niemand kennt die Besitzer. Es gibt immer nur Verantwortliche. Die meisten Farmen gehören ausländischen - meistens indischen - Investoren.

    Auf einer Kiwifarm treffen wir Joe. Schotte. Sein Körper scheint nicht mehr zu wissen wohin mit all dem Fett. Er ruft einen Kollegen an und wir haben einen Job. Aber nur wenn wir ein Auto haben.

    Letztendlich bekommen wir den Job nur wenn wir
    - ein Auto für 1100 $
    - ein 4-Bett-Zimmer für 300$ die Woche
    nehmen. Wir können heute sofort zur Probearbeit antreten.
    Um 13 Uhr werden wir abgeholt.
    Eigentlich.
    Ich schreibe dem Farmer wo er denn bleibt, es ist immerhin schon viertel nach eins.
    "I come 15 min"
    Tut er nicht.
    Ich schreibe ihm wieder.
    "Is everything okay? Are you on the way"
    "Yes".

    Nun ja : 10 Minuten vor der Zeit ist des Preußen Pünktlichkeit - der Farmer ist kein Preuße. Klang eher indisch.

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    In Neuseeland wird neben dem metrischen System auch das imperiale - Inch, Fuß, Meile - genutzt. Offenbar auch eine andere Zeitrechnung.
    Eine Viertelstunde entspricht hier etwa 45 Minuten.

    Ein Inder - Bunty - holt uns vom Hostel ab. Mitte 40 und scheint nicht ungebildet zu sein. Auf dem Weg zum Kiwifeld erklärt er uns was in etwa zu tun ist. Da sein Curry-Englisch aber schwer verständlich ist, will er uns vor Ort zeigen was zu tun ist.

    Nach 15 Minuten Fahrt aus der Stadt raus hält er an einem Kiwifeld. Wir sollen von den Stauden die Kleinen abernten, damit die Großen besser wachsen. Das gleiche Prinzip wie bei Äpfeln und Trauben. So schwer ist die Arbeit nicht. Sie wird ins Genick gehen und wir haben festgestellt, dass wir gut daran tun nicht so flink zu arbeiten, denn sonst wird das nichts mit den 9 Stunden Arbeit und der entsprechenden Bezahlung.

    16,50 $ die Stunde. Abzüglich 18% Steuern. Wir verdienen ca. 730$. Was uns komisch stimmt, ist die Tatsache, dass er unsere Steuernummer nicht haben wollte. Anderseits legt er uns einen Arbeitsvertrag vor - Schwarzarbeit kann es also fast nicht sein.

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    Das familiäre Hostel zu verlassen und auf ein Landhaus zu ziehen in dem bereits drei andere Deutsche wohnen, wird komisch sein. Aber so ist das nunmal mit Star Cross Friends - jeder hat seine Umlaufbahn und dann verschwindet wieder jeder im Orbit.
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