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  • Day 8

    Vormittag in Punta Tombo

    October 26, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 16 °C

    Heute sind wir einer kleinen argentinischen Reisegruppe angegliedert und fahren in einem Kleinbus 200 km nach Süden nach Punta Tombo, wo eine große Kolonie Magellan-Pinguine lebt. Somit sind wir heute unter dem Motto "Find penguins" unterwegs... 😅🐧
    Die Erklärungen der Reiseleiterin erfolgen auf Spanisch und Deutsch - eine gute Spanischübung für den Kopf... 😀
    Wir erfahren bereits auf der Hinfahrt vieles Interessante über das Leben der Magellan-Pinguine, die etwa 5 kg wiegen, 40-50 cm hoch sind und sehr gut an die zuweilen sehr heißen Temperaturen (bis 40 Grad) angepasst sind. Männchen und Weibchen sind äußerlich so gut wie nicht voneinander zu unterscheiden, leben im Gegensatz zu anderen Pinguinarten nicht monogam und bleiben nur für eine Brutsaison zusammen. Magellan-Pinguine leben die Hälfte des Jahres ausschließlich im Wasser. Als erste gehen die Männchen an Land und suchen (oder bauen) ein schönes Nest; gelegentlich gibt es tödlich endende Kämpfe um ein Nest. Etwa 2 Wochen später kommen die Weibchen an Land und treffen ihre Paarungsentscheidung anhand der Güte des Nestes. Wenn sich mehrere Weibchen das gleiche Nest aussuchen, gibt es auch hier Kämpfe. Je nach Futterangebot legt das Weibchen ein oder zwei Eier. Die Brutpflege teilen sich die Partner gleichberechtigt - beide haben auch eine Brustfalte zum Wärmen der Eier und der kleinen Pinguinbabies, die man anfangs nicht zu Gesicht bekommt, sondern nur Piepsen hört. Der Nahrung suchende Partner kommt mit 1 kg Fisch zurück, "erbricht" einen Fischbrei und füttert damit die hungrigen Jungvögel. Dann wird getauscht und der andere ist mit Fischen dran. Für den Nahrungserwerb schwimmen die Pinguine bis zu 400 km pro Mahlzeit. Nach 3-4 Monaten stellen die Eltern dann konsequent das Füttern ein, was die Jungen sehr ärgert; schließlich treibt der Hunger die Kleinen ins Wasser.
    Zum Zeitpunkt unseres Besuches wird noch fleißig gebrütet (das Ausschlüpfen der Jungen wird in 3-4 Wochen erwartet), viel Federpflege betrieben, an der Optimierung des Nestes gearbeitet, teilweise findet man beide Partner dösend im Nest. Und es gibt die zur Futtersuche Richtung Meer watschelnden Pinguine sowie die Rückkehrer, die durch die Last ihrer Beute schwerfällig hin und her schwanken. Gut dran ist, wer bei dem starken patagonischen Wind sein Nest in einer windgeschützten Mulde gebaut hat 😉
    Während unseres Besuches zieht noch eine Guanaco-Herde durch die Pinguinkolonie - man scheint sich gut miteinander zu vertragen. Auf dem Weg begegnet uns am Straßenrand noch ein (für die Gegend typischer) Graufuchs.
    Am Nachmittag geht es dann zum Flughafen - wir verlassen heute die patagonische Provinz Chubut und fliegen in die den Südzipfel Patagoniens, nach Feuerland.
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