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  • Day 7

    Halbinsel Valdés

    October 25, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 22 °C

    Für die Erkundung der Halbinsel Valdés werden wir gegen 7 Uhr mit einem Kleinbus abgeholt und fahren zunächst nach Puerto pirámides. Auf der etwa einstündigen Fahrt durch die nicht enden wollende Steppe sehen wir bereits mehrere typisch patagonische Tierarten. So eine Herde Guanacos, die eigentlich sehr scheu sind, sich aber hier im Nationalpark ein bisschen an die Menschen gewöhnt haben. Das Fleisch soll sehr gut schmecken, allerdings ist die Vermarktung streng verboten. Später kreuzt ein Nandu die Fahrbahn. Wir erfahren, dass die Nandu-Männchen die Jungen allein aufziehen und - um ihre Damen zu beeindrucken - aus anderen Gelegen noch Eier und Jungvögel stibitzen und diese ebenfalls liebevoll großziehen.
    Dann entdecken wir ein paar Maras. Das sind die patagonischen Hasen, die allerdings keinerlei Verwandtschaft mit unseren Hasen haben, etwa 8-10 Kilo wiegen und mit 70 km/h richtig schnell flitzen können. Später sitzt eine Gruppe von Truthahn-Geiern am Straßenrand. Das Besondere im Vergleich zu anderen Vögeln ist, dass sie extrem gut riechen können. In der Ferne geht das eine oder andere Rebhuhn spazieren. Und natürlich sehen wir viele Merinoschafe. Um das Gleichgewicht des Pflanzenwachstums nicht zu stören, verträgt die Steppe nur wenige Exemplare pro Hektar.
    Schließlich erreichen wir Puerto pirámides - nun geht es aufs Boot zur Walbeobachtung. Hier ist der Südkaper von Mai bis November heimisch, um sich hier zu paaren (die warmen Wassertemperaturen von 14-15 Grad sind dafür zwingend erforderlich) , ein Jahr später ein Junges zu gebären und ein weiteres Jahr später nochmal mit dem bis dahin gestillten Kalb gemeinsam zurückzukehren, da hier die Bedingungen für das Kalb besser sind. Nach 3 Jahren kann dann das nächste Walkälbchen auf den Weg gebracht werden... Die Weibchen müssen täglich 1000 kg Krill zu sich nehmen; für bessere Nahrungsbedingungen kehren sie dann Ende November in den Südpazifik zurück. Der Südkaper ist eine von 3 Glattwal-Arten und bei 8000 bis 10000 Exemplaren nicht bedroht. Der Nordkaper hingegen mit nur noch ca. 300 Tieren wird bald aussterben. Dann gibt es noch den Grönlandwal - die Glattwale haben im Gegensatz zu den Furchenwalen keine Finne und keine Furchen, jedoch eine viel dickere Fettschicht. Sie können bis 18 Meter lang werden; die Weibchen sind größer als die Männchen. Auf unserer etwa eineinhalbstündigen Bootstour sehen wir etliche Exemplare, die immer mal kurz auftauchen und dann wieder verschwinden; das Fotografieren ist nicht so einfach.
    Nach diesem tollen Erlebnis geht es weiter nach Caleta Valdés. Hier können wir See-Elefanten bestaunen. Jährlich kommen hier etwa 40000 Tiere zur Jungenaufzucht und anschließenden Paarung. Ein See-Elefantenbaby wiegt zur Geburt etwa 30-40 kg und nimmt durch die fettreiche Muttermilch (50 % Fett) in den 4 Wochen Stilldauer auf ein Gewicht von 100 kg zu. Deren 900 kg schweren Mütter nehmen im selben Zeitraum etwa 300 kg ab. Die Männchen sind deutlich größer und bringen 3,5 bis 6 Tonnen auf die Waage. Bei den See-Elefanten gibt es aktuell ein noch unklares Massensterben; man vermutet einen vogelgrippe-ähnliches Virus.
    Zum Abschluss dieser in der Summe ca. 300 km langen Tour sehen wir noch eine kleine Pinguinkolonie - sozusagen ein Aperitif für die morgen geplante Pinguintour 😀.
    Dann noch die gute Nachricht des Abends - Inas Koffer ist wieder da... 🥳
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