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  • Day 1

    One night im Kloster

    July 5, 2022 in Spain ⋅ ⛅ 15 °C

    Angekommen in Roncevelles wartete ein kleines Highlight auf mich: die heutige Herberge ist ein altes spanisches Kloster. Hätte mir das vor paar Jahren gesagt, dass ich mal ne Nacht im Kloster schlafen werde, hätte ich ihn wohl für verrückt erklärt!

    Auf dem Camino sammelt man jeden Tag Stempel auf seinem Weg nach Santiago de Compostela. Der Erste erpilgerte soll natürlich immer ein Besonderer sein, so wurde es einer aus Wachs. Als Motiv habe ich den „arbor de la vida“ genommen - Lucio hat mir dazu einen 3 Minuten Vortrag auf spanisch gehalten, was daran besonders ist. 2 Jahre Schulspanisch reichen oft aus, aber dann mit nem klassisch sächsisch angelehnten spanischen Akzent aus dem Jungen was herauszufiltern, war dann doch eher schwierig.

    Umso mehr hat es mich gefreut, nach dem Einchecken den magischen Satz: una cerveza por favor zum Besten zu geben. Mit einer Aussprache, ihr wärt stolz auf mich gewesen!

    Das Mittagspilgermenü gerade bestellt, setzte sich Pablo mit einer Gruppe, die er frisch kennengelernt hatte, an den Nebentisch. Vielleicht spreche ich ihn morgen mal an, wenn mir danach ist, aber in einem Restaurant seine Gitarre (doch keine Ukulele) auszupacken und da mit Gesang loszurudern, erfordert halt wirklich meinen absoluten Respekt! Pablo ist jetzt schon einer von uns, hab schon Pläne mit ihm im Kopf zum Sunset im Hort geschmiedet hahaha

    Den Nachmittag hab ich mit Lesen und ein paar Telefonaten verbracht, nachdem die 1.700 bewältigen Höhenmeter auf 25 verteilten Kilometer dann schon sich so ein wenig bemerkbar gemacht haben - Magnesiumtablette ein und dann war allet wieder iO!

    Es gibt abends wohl oft Pilgermenüabende - völlig ohne Erwartungen für 11 Euro mir eine Abendessenskarte gekauft, wurde ich im Raum begrüßt damit, woher ich denn komme und wurde dann an den jeweiligen Tisch gesetzt. Auch, wenn ich heute eher noch ungesprächig mit anderen Pilger*innen war, muss ich doch sagen, dass es echt nett war!

    Lawkin aus Dublin, Florian aus München und Meggy aus Cleveland United States waren ne spannende Mischung. Lawkin Regisseur des Dublin Streicherorchesters, Florian alias der Forscher eine wichtige Lebensentscheidung vor sich und Meggy als spiritueller Trip hatten echt spannende Anekdötchen zu erzählen. Bei ner gemeinsamen Flasche Wein wurde der Abend ausgeklungen, sogar noch weiter, nachdem wir aus dem Essenssaal für Durchgang 2 rausgebeten wurden.

    Ich glaube, ich habe Lust auch viel über die Geschichten der Menschen, die ich hier getroffen habe, zu erzählen. Sehr sehr spannend!

    Natürlich aus der ersten Nacht gelernt, verabschiede ich mich heute schon 21:30 Uhr ins Bett - das Bett in der hintersten Ecke des Raums ohne mögliche Störfaktoren einer Tür gewählt, hoffe ich auf eine bessere Nacht! ✌🏻
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