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  • Tag 6

    6. Tag Estella nach Los Arcos

    10. Juli 2022 in Spanien ⋅ 🌙 25 °C

    Der Sommer in Spanien ist final angekommen! Die meisten heute schon gegen 6 Uhr losgegangen, hab ich die Ruhe im Hostel genossen und bin als Letzter gegen 8 Uhr los. Zwei Juris, die im Hochbett unter mir bzw gegenüber gelegen haben, meinten den Hektor des Jahres machen zu müssen und 3:30 Uhr loszumarschieren. Am Anfang hätte ich mich glaube ich noch mehr aufgeregt, aber inzwischen ist es einfach nur ein Leben und Leben lassen - das ist auch gut so!

    Die ersten 15 Kilometer wie im Flug vorangeschritten, gingen dann die ersten großen Wehwehchen los. 5 Blasen inzwischen an meinen Füßen gesichtet, haben die Männer aber völlig ihr Unwesen getrieben und mich vor eine riesige Herausforderung gestellt. Mittagshitze, 38 Grad, bisschen unterzuckert und dazu 5 Blasen an den Füßen - nehme ich zwar super selten, aber heute war es Zeit für eine Ibu!

    Gegen 14:30 Uhr in dem kleinen süßen Los Arcos angekommen! Ich muss wirklich zugeben, die kleinen spanischen Städte gefallen mir deutlich besser als die großen! Gerade heute morgen aus Estella rauszulaufen bei dem riesigen Straßenlärm war dann doch nüscht - da hat man sich wieder auf die wundervolle Natur alias Wüste aktuell gefreut.

    Mit Silvia der Mailänderin, Kiria aus Süditalien und Lawkin auf dem Marktplatz Mittag gegessen, ich mir eine Spaghetti Carbonara bestellt - wurde ich das erste mal von den beiden kritisch angeschaut. Man könne doch in Spanien keine gute Pasta essen. Als ich dann anfing, Brot in die Pasta zu tunken, wurden sie schon ganz wuschig - als ich die Spaghettis geschnitten habe, um sie einfacher essen zu können, war dann alles aus haha!

    Das Gute daraus: Silvia will uns morgen Abend eine richtige italienische Carbonara kochen - nehmen wa doch gern mit die Geschichte!

    Auch heute waren wieder tiefsinnige Gespräche, die einem zum nachdenken angeregt haben. Die 23 Kilometer zwar alleine heute wieder gelaufen, war es nachmittags umso kommunikativer. Tobi, einen Deutschen aus Koblenz (Nähe Andernach) kennengelernt und über seine ersten Erfahrungen auf dem Jakobsweg gesprochen, meinte er, dass er sehr schwierig reingestartet ist und unglaubliche Schmerzen hat. Das Knie komplett zumachte, sodass er nach Pamplona nur 5 Kilometer den Tag über schaffte. In dem kleinen Dorf nach Pamplona hat er in einer Kapelle einen alten Mann angetroffen, der aufmerksam wurde, dass er große Schmerzen hatte. Sie kamen ins Gespräch, er legte irgendwann seine Hand auf sein Knie und sprach ein Gebet über eine längere Zeit - daraufhin meinte Tobi, dass alle Schmerzen weg waren. Ist dies eine wahre Geschichte oder ist sie völlig frei erfunden? Liebe Grüße, ihr Jonathan Frakes!

    Abends mit Nir, dem Israeler, Lawkin und Silvia bei einer Flasche Wein darüber gesprochen, warum sie den Camino gehen, könnte ich jetzt noch einen ganzen weiteren Beitrag damit füllen - morgen werden es aber 41 Grad und es liegt die längste Strecke mit ca. 30 Kilometer vor uns, weshalb wir gegen 5 Uhr aufstehen wollen. Hut ist zwar gekauft, aber ich glaub man darf die Luzy morgen nicht unterschätzen! Buen Camino und liebe Grüße nach Deutschland✌🏻
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