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  • Day 8

    8. Tag Logroño nach Nájera

    July 12, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 38 °C

    Heute morgen ohne irgendwelche Erwartungen zu haben, war es dann doch ein sehr guter Tag!

    3:30 Uhr ging das erste Gegrabe in einem der vielen Rucksäcke wieder los. Dieser völlig nervöse Hektor braucht jetzt mal einen Namen - ich taufe ihn Hektor Gonzales! Senior Gonzales hat heute morgen wieder meinen müssen, alle völlig verrückt zu machen und es auch leider 3:30 Uhr geschafft. Bis 4:15 Uhr sind ca 6-8 Pilgerer durch ihn wachgeworden, um dann ebenfalls den frühen Weg anzutreten. Die nächste Fuhre ging dann 5 Uhr los, 6 Uhr und ich mit einem „französischen Dorf im Frühling“ auf dem Ohr der Calm App mir aber sowas von gar kein Stress gemacht und bis 7:30 Uhr heute geruht.

    Ich war so erschöpft vom gestrigen Tag, dass ich eine Mütze Schlaf brauchte - oder wie man den Jungen auch nennen mag mit 35 Grad im Zimmer und der Gonzales Familie.

    Gestern tatsächlich mit großen Ängsten eingeschlafen, dass ich nicht weiß, wie ich den Tag schaffen soll mit diesen Schmerzen, bin ich gegen 8 Uhr losgewandert. James aus den USA hat mich gefragt, ob ich auch im Taxi mitfahren will, um den Tag zu skippen - ich humpelnd losgelaufen wie ein Hurensohn, konnte mich kaum auf Füßen halten und meinte: nee, alles super, I‘m Fine!

    Dachte mir: besser nur 5 Kilometer laufen als gar keinen. Die ersten 1.000 Schritte waren wirklich so schmerzhaft, dass ich es bereut hatte, nicht ja zum Taxi gesagt zu haben. Kurzes Stoßgebet mit dem Mann da oben gehalten, hab ich mich dann so gut in den Tag reingefuchst, dass ich in einen richtigen Flow kam. Von Caro den Tipp von Tape über die Blasenpflaster bekommen, hat das wirklich mein Leben gerettet. Richtig losgedribbelt und Meter ohne Ende gemacht, dass jeder Fußballtrainer stolz auf mich gewesen wäre, war ich nach 3 1/2 Stunden ca 20 Kilometer weiter und hab die erste Pause um 11:30 Uhr gemacht.

    Dort das Evangelium erhalten, dass es nur noch 8 Kilometer bis zum Ziel sind, konnte ich es fast gar nicht glauben, aber war umso erfreuter! Ca 3 Kilometer vor Schluss Silvia, Kiara und Emil, einem Franzosen aus Lille, unter einem Baum angetroffen, wurde nochmal eine letzte Pause mit Untermalung von Stromae gemacht.

    Gegen 14 Uhr völlig stolz in Nájera angekommen, gabs erstmal zur Belohnung ein Bier und natüüüüürlich den nächsten Stempel! Die Herberge ist hier ‚Donativo‘, was auf Spendenbasis läuft - ein 10er gabs trotzdem von mir, weil die beiden Damen so unglaublich nett waren!

    Glücklicherweise hatte Soren gerade Sprechstunde und ich durfte ihn wieder im St. Elisabeth Krankenhaus besuchen - heute ist nur eine Blase dazugekommen, macht insgesamt 6 aktuell. Wird schon irgendwie werden, aber jetzt gehts erstmal in den Fluss! ✌🏻🌵🐪
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