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  • Dag 15

    15. Tag Castrojeriz nach Frómista

    19. juli 2022, Spanien ⋅ 🌙 22 °C

    Mit Home von Edith Whiskers auf den Ohren diesen Text schreibend, war es zusammenfassend ein sehr sehr schwieriger Tag. Sehr müde, Waden fest, unmotiviert, gefühlt den ganzen Tag nur gerade auslaufend, haben wir es trotzdem irgendwie ins Ziel geschafft. 26 Kilometer und ca 7 Stunden später hieß es: Bienvenido a Frómista!

    Der Jakobsweg ist eine Achterbahn der Gefühle. Mal hast du einen richtig guten Tag und du denkst dir, du wärst unbesiegbar und eine Nacht später zwickt der ganze Körper, die Hitze macht dir zu schaffen und du fragst dich, warum du den scheiß eigentlich machst. Nun gut!

    Der Tag hat 6:30 Uhr begonnen und es ging einen Berg ca eine Stunde hinauf. Dort oben angekommen, hat sich die Aussicht auf jeden Fall gelohnt! Kurzer Rast mit Lawkin, Kevin und Andres gemacht, mit denen ich gestern abends noch ein Bier trinken war und dann ging es weiter.

    Es folgten ca 15 Kilometer ohne Land in Sicht durch die Wüste. Dieses stupide geradeaus laufen hat heute einen mal ein wenig an die Grenze gebracht. Zwischendurch mit Dehnübungen pausiert, mir eine Magnesium reingejazzt, dazu die ein oder andere Ibu wurde auch der Part geschafft.

    In Frómista gegen 14:30 Uhr angekommen, gab es erstmal ne fette Gönnung! Ein 3-Gänge Menü mit Chorizo als Vorspeise, eine spanische Suppe aus der Region und dann ein Kalbsfilet mit Kartoffeln - absolute Weltklasse!

    Mit einem Powernap den Nachmittag verbracht, weil mein Hals sehr schmerzt durch die vielen eiskalten Getränke (jeder Malleliebhaber kennt das Gefühl bestens), ging es abends wieder ins St. Elisabeth Krankenhaus. Ca 4 neue Blasen entstanden an Stellen, wo ich nicht mal wusste, dass dort überhaupt sich Wasser bilden kann, aber Kevin aus Spanien hat sich dem bestens angenommen! Den größten Jungen hab ich euch mal in die Fotos gepackt, es lohnt sich aber definitiv zu skippen (Nette Warnung)!

    Heute haben wir die Info bekommen, dass die letzten Tage mehrere Pilgerer der Hitze gefallen sind und es Tote auf dem Jakobsweg gab. Ich probiere hier immer so positiv wie möglich zu bleiben und mich dann bei anderen am Telefon auszukotzen, aber 41 Grad der prallen Sonne ausgeliefert ohne Chance auf Schatten sind echt sehr hart. Die Nachricht hat uns schon ein wenig mitgenommen, weil es aus Pilgergruppen war, die nur wenige Tage nach uns gestartet sind.

    Um den Tag noch positiv abzuschließen - wie Roggi immer sagt: ‚dit Huz verliert nichts‘, so ist heute mein Männerhort N39 Trikot aufgetaucht 🤩🤩 ein anderer Pilger hat es 5 Tage in seinem Rucksack gehabt, bis er bemerkte, dass es dort gar nicht hingehört. Die Mission steht also noch, das Trikot ehrwürdig für den Hort die 800 Kilometer nach Santiago mit stolz zu tragen, um dann mit einem Foto ein Weltklasse Spot im Hort zu finden und es in Erinenrung zu halten!

    Sooo, morgen stehen „nur“ 18 Kilometer auf dem Plan, was mal ganz gut ist, um ein wenig runterzukommen! Dazu nur 32 Grad, was einem das Ganze schon sehr erleichtert. Kommt’s gut in die Nacht! Buenas noches aus Spanien ✌🏻🇪🇸

    P.S.: achsoooooo, morgen ist die Hälfte erreicht!!!! Yeeeees man!
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