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  • Day 22

    22. Tag San Martín nach Astorga

    July 26, 2022 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Wie ein Bär die Nacht geschlafen, hörte ich Familie Gonzales heute mal nicht und schlief bis 7 Uhr durch - was ein Luxus für eine Herberge! Normalerweise steht Hektor in den letzten Tagen immer gegen 5 Uhr auf, aber ein was gutes hat es gerade: es wird kälter!

    Eine sehr große Erleichterung birgt der Blick auf die Wetterapp. Die nächsten 4 Tage wird es nur 30 Grad, sodass man ein wenig durchschnaufen kann. Dazu muss ich auch sagen, war heute der erste Tag, an dem ich keine Ibu nehmen musste. Die Schmerzen gehen weg, das Wetter wird besser - wat will man denn mehr?

    Die heutige Etappe war die ersten 7 Kilometer wieder fortführend an der Straße, aber danach eine sowas von wunderschöne! Daher auch ganz viele Landschaftsbilder dieses Mal in der Bildercaption. Die wüstige Meseta neigt sich dem Ende und man sagt, nach León wird es zwar bergig, aber dafür wunderschöne Natur. Einen kleinen Hauch davon durfte ich heute das erste Mal spüren. Super schöne kleine Pausenspots unter Bäumen, Olivenbäume en masse, Sonnenblumenfelder, dazu die perfekte Brise Wind und die Geschichte war ne Runde!

    Auf dem Weg heute habe ich in 3 Podcasts von Poschi reingehört. Ihn beim Bingo mit Max und Sempi kennengelernt, wusste ich gar nicht so sehr um seine große Pilgerleidenschaft. Umso schöner war es mit der Landschaft im Blick in die Storys von Managern, Priestern und Krankenschwestern auf dem Camino reinzulauschen! Wer seine Nummer hat, sagt ihm gern mal ein Gruß - ich glaube, wir sollten unbedingt nach meinem Camino mal etwas gemeinsam planen. Elsterartig oder so!

    Kurz vor Ende des heutigen Trips begegnete mir am Wegrand eine wundervolle kleine Pausenoase. Stellt euch das Gefühl vor, ihr könnt euch nach einem langen Arbeitstag in der Sonne an einen gedeckten Tisch voller Obst und Leckereien setzen, euch bedienen wie ihr wollt und legt dann das Geld hin, was es euch wert war. Ich bediente mich einer Banane und 4 Cherrytomaten und habe für dieses Erlebnis deutlich mehr bezahlt als ich gegessen habe, aber manchmal möchte man diese Dinge doch auch mit einer Wertschätzung versehen, wenn sie einem einen magischen Moment beschert haben.

    Gut gestärkt ging es in die letzten 4 Kilometer. Mit Blick auf die schöne Altstadt Astorgas lief es sich noch um ein Vielfaches einfacher - gegen 15 Uhr, nach ca 6 1/2 Stunden bin ich letztendlich angekommen.

    Die Hospitalera komplett in meinen Bann gezogen, nachdem sie beeindruckt war, wie gut ich doch spanisch verstehe, war sie dann final aus dem
    Häuschen als ich dann noch auf spanisch meinen Satz raushaue, den ich immer sage: „He aprendido espagnol por dos años en la escuela, pero quiero mejordar mi idioma!“. Inzwischen sage ich ihn so selbstbewusst, man könnte meinen, ich wäre Spanier. Der Satz danach, wenn der Gegenüber dann mit seinem normalen Spanisch anfängt, birgt dann aber meist Ernüchterung ☺️

    Nüchtern meine Spanischkünste aktuell ganz okay, unter Alkoholeinfluss natürlich Muttersprachler. Da kommen Dinge raus, die wusste ich nicht mal, dass ich sie sagen kann haha. Nein, Spaß! Ich glaube die bisherigen 21 Tage Spanien haben mir viel Lust darauf gemacht, noch mehr an meinen Spanischkünsten zu feilen. Nach Englisch, Französisch die dritte Sprache - Italienisch folgt dann irgendwann, wenn Silvia und Kiara es mir weiterhin so gut erklären. Hören sich doch eh alle gleich an!

    Den Nachmittag und Abend mit einer Stadtbesichtigung ausklingen lassen, kann ich Astorga auch sehr empfehlen. Hier steht ein Gaudi-Palast, ich pack ihn euch in die Bilder - mag es sehr!

    Na gut, ich widme mich mal der zweiten Hälfte des Films von gestern - bleibt so wie ihr seid, nur ein bisschen anders ✌🏻

    #9DaysToGo
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