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  • Day 24

    24. Tag El Acebo nach Cacabelos

    July 28, 2022 in Spain ⋅ 🌙 23 °C

    Mit dem heutigen Tag habe ich die 600 Kilometer Schallmauer durchbrochen. Wow! Wo ist die Zeit hin? Naja gut, to be honest - ich spüre es schon komplett in jeder Zelle meines Körpers!

    Vorhin mir den Spaß gemacht Google Maps aufzumachen, weiß ich nun:

    Ich bin 1 1/2 mal von Leipzig nach Andernach gelaufen, nach Flensburg wäre ich schon 100 Kilometer zu weit gelaufen und nach Hamburg sowie meine Kindheitsstadt Creglingen hätte ich fast 2 mal laufen können.

    Nichtsdestotrotz erstmal Füße auf den Boden behalten, es sind noch 200 Kilometer to go in den viel passieren kann. Aber inzwischen hab ich schon ein sehr gutes Gefühl, dass ich am Nachmittag des 4. Augusts in Santiago de Compostela ankommen werde. Ich visioniere manchmal während des Laufens und muss sagen, dass ich mich sehr auf das Gefühl freue!

    Der inzwischen 24. Tag hatte es wieder in sich. 32 Kilometer standen heute auf der Taktiktafel, die Temperatur war angenehm mit 33 Grad in der Spitze. Da ich gestern kaum zur Ruhe kam, nachdem ich erst 21 Uhr in der Alberge ankam und spät Abend aß, war heute morgen mal ein wenig Entspannung angesagt. 1 Uhr erst eingeschlafen, hatte die heutige Alberge eine gütige Checkout-Zeit von 11 Uhr angesetzt.

    Gegen 9:45 Uhr den Tag begonnen, habe ich es über jenen ein wenig bereut. Auch wenn man inzwischen über 40 Grad gewöhnt ist, sind auch 33 Grad Mittagshitze mit dem schweren Rucksack nicht ein Leichtes. Man lernt nie aus!

    Die ersten 10 Kilometer mit zwei Portugiesen gelaufen, ist uns etwas ganz mystisches passiert. Uns lief ein Hund entgegen, der partout nicht von unserer Seite weichen wollte und uns als vierte Person von nun an begleitete. Egal, ob wir losgerannt sind oder eine Pause einlegten, er wich uns nicht von der Stelle. Wir tauften ihn schließlich Perro, was wohl auf Portugiesisch Hund heißt.

    Bei der Hitze teilten wir natürlich auch ganz partnerschaftlich das Wasser mit ihm, da man sein Hächeln irgendwann schon im nächsten Dorf hörte. Die meiste Zeit steil bergab war es super schwer und ich muss auch sagen, ich mag bergab gehen sowas von gar nicht, aber warum auch immer zeigte er uns die besten Routen, wie man den Weg nach unten meisterte. Perro der alte Taktikfuchs!

    Irgendwann verließ ich die Gruppe, da ich noch 20 weitere Kilometer vor mir hatte - Perro blieb zurück. Ein Hund als Begleiter auf dem Camino, ganz verrückt aber auch super schön.

    Auf dem Weg wurde mir heute von einem Pilger während eines Gesprächs die Frage gestellt: „Alex, what was your favorite christmas present of all time?“ - was ne spannende Frage oder? Wurde mir noch nie gestellt und ich hab auch echt viel drüber nachgedacht, was es denn war, aber brauche da glaube ich noch den morgigen Weg für! Bei unserem nächsten Gespräch würde es mich sehr interessieren, was euer Lieblingsgeschenk seit der Kindheit war - sprecht mich gern drauf an 🙋🏼‍♂️

    Den Abend gab es eine leckere spanische Pizza, ein Glas Wein und eine Magnesiumtablette. Die 32 Kilometer stecken mir ganz schön in den Mauken! 18:30 Uhr angekommen, nach ca 9 Stunden auf der Piste, ist aber auch nicht ganz ohne. Okiii, macht’s schön gut wie Helene sagen würde ✌🏻

    #7DaysToGo
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