• Wunderschönes Alquézar

    May 3 in Spain ⋅ ☀️ 22 °C

    Während wir hier so durch Katalonien und Aragon fahren, sehen wir sehr viele mittelalterliche Orte auf den Hügeln um uns herum. Schon beeindruckend, sich durch so einen geschichtsträchtigen Landstrich zu bewegen. 🏰 Und so machen wir Halt in Alquézar um uns eines dieser altehrwürdigen Dörfer genauer anzusehen.
    Wir parken auf dem Campingplatz des Ortes und fühlen uns direkt sehr wohl. Der Platz ist in Terrassen angelegt, große Bäume sorgen für Schatten und etwas Privatsphäre, außerdem ist dank der Vorsaison noch nicht all zu viel los. Hier bleiben wir definitiv länger als eine Nacht. 👍
    Ohne Zeitdruck können wir uns so tags darauf Alquézar anschauen. Die mittelalterlichen Steinhäuser des Ortskerns kleben eng an eng an den Flanken eines Hügels. An dessen höchster Stelle thront eine Kirche, die mehr wie eine Festung als wie ein Gotteshaus aussieht. Ähnlich wie in Carcassone fühlt man sich wie in eine Filmkulisse versetzt. Aber dabei kommt uns das Städtchen nie kitschig oder inszeniert vor. Wir laufen schlichtweg durch wunderschön erhaltene bzw. restaurierte Gassen, durch schattige Laubengänge und über kleine Plätze, auf denen die Leute in der Sonne Eis oder Tapas genießen.
    Neben dem verwinkelten Ortszentrum hat Alquézar aber noch ein Highlight zu bieten: die Pasarelas del Vero. Dahinter verbirgt sich ein Rundweg vom Ortskern hinab in die Schlucht des Flusses Vero, ein Stück entlang des Wassers und wieder hinauf nach Alquézar. Das klingt jetzt erst mal unspektakulär, aber die kleine Wanderung hat auf gut 3 Kilometern so viel Schönes zu bieten, dass wir mit dem Staunen gar nicht mehr hinterher kommen. Der Weg an sich ist extrem abwechslungsreich. Wir spazieren über Treppen und kleine Brücken, auf luftigen Metall-Stegen, die an senkrechten Felswänden entlanglaufen oder einfach durch trockene Teile des Flussbetts. Dabei geht’s sowohl durch üppig bewachsene Hänge mit allerlei Vögeln und bunten Blüten als auch durch felsiges Gelände. Wir passieren eine große Höhle, die der Vero in den Stein gewaschen hat, mehrere Wasserfälle und Stromschnellen, die sich um riesige Findlinge winden und bestaunen das extrem türkise Wasser des Flusses. Zum Schluss gibt’s noch einen Aussichtspunkt auf einer Anhöhe, der einem nochmal einen schönen Blick in die Schlucht erlaubt. Sollte jemand von Euch mal nach Alquézar kommen, dann müsst ihr diesen Weg unbedingt gehen! 👍

    Kleine Anekdote zu unserer zweiten Nacht in Alquézar: Es ist ungefähr 22 Uhr, wir liegen wieder gemütlich in unserem Dachzelt, Momo schläft schon länger friedlich in seinem Kinderbettchen auf dem Hubbett im Heck des Campers. Plötzlich ein lautes, kurzes Scheppern in der Küche! Oh nein, was ist passiert? Ist jemand Fremdes im Camper? Sehr unwahrscheinlich! Haben wir nicht Acht gegeben und Momo ist trotz diverser Vorsichtsmaßnahmen vom Hubbett gefallen? Gott sei Dank noch unwahrscheinlicher! Geister? Im mittelalterlichen Alquézar wahrscheinlich, aber in unserem Camper definitiv nicht!
    Des Rätsels Lösung: Wir haben unseren Sauerteig von zuhause mit auf die Reise genommen, damit er nicht eingeht. Pit hat ihn heut gefüttert und zum Gähren an der Spüle stehen lassen. Leider war eine von Momos Brei-Schüsselchen zu klein dafür und der Druck unterm Deckel irgendwann zu groß. Folglich gabs eine kleine Sauerteig-Explosion. 😅 Die Sauerei hielt sich aber in Grenzen.
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