Evi, Pit & die Welt

ottobre 2018 – maggio 2019
  • Pit Hoffmann
  • Evi Hoffmann
Nach einem Jahr warten wagen wir uns nun an das Abenteuer Weltreise. Ab München geht’s nach Mexiko, Béliz, Guatemala, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Hawaii und Japan. Wir freuen uns riesig und hier könnt ihr unsere Erlebnisse mitverfolgen. Leggi altro
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  • Lares Trek - einmal Luxuscamping bitte

    21 dicembre 2018, Perù ⋅ ⛅ 13 °C

    Wir wollen nach Macchu Picchu - und das am besten zu Fuß. 😊
    Genau deswegen geht es am 20.12. früh morgens los auf den Lares Trek. Wir machen nicht den klassischen Inka-Trek, weil er mittlerweile zu sehr überlaufen ist. Und um eines vorweg zu nehmen: wir sehen die ganze Wanderung tatsächlich keine anderen Touristen - unser Plan ist also aufgegangen. 👍 Wir sind sogar „alleiner“ als geplant, denn bei der Trek-Besprechung am Vorabend erfahren wir, dass sich niemand sonst für die Tour angemeldet hat. Auf den Weg machen sich also Pit, Evi, Americo (unser Guide), Odilon (unser Koch), ein Helfer, der „Horse-Man“ und seine drei Mulis. Wir fühlen uns bei so viel menschlichem und tierischem Personal fast ein bisschen unwohl. 🙈
    Die Stimmung ist aber schon beim Start gut und Americo und seine Crew kümmern sich sehr herzlich um uns. Mittags und abends gibt es jeden Tag drei Gänge zu Essen und morgens werden wir mit Tee im Zelt aufgeweckt (ja, seit dem gereizten Magen in Cusco hat sich sogar Evi an Tee gewöhnt... eine Hassliebe 😂). Alles schmeckt hervorragend und wir sind wirklich beeindruckt von der Leistung der ganzen Truppe. Immer vorauswandern, Zelte aufbauen, kochen, alles für uns vorbereiten und danach alles wieder aufräumen, abbauen, auf die Mulis packen und schnell los. Wenn wir helfen wollen, wird uns das immer verboten. 😉
    Americo wandert mit uns und beeindruckt uns nicht weniger: er weiß viel über die Einheimischen, die rund um Lares leben. Jede Pflanze, die hier wächst und jeden Berg und See, den wir sehen, kann er uns erklären und auf alle unsere Fragen bekommen wir kompetente und unterhaltsame Antworten.

    Man muss sagen, dass wir leider nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter haben. An Tag 1 ist es neblig und nass und reißt erst am Nachmittag auf und an Tag 2 wandern wir zwar bei Sonnenschein los, kommen aber mittags durchnässt und frierend an. Tag 3 ist dann sonnig und trocken. Aber ob ihr‘s glaubt oder nicht: das Wetter ist völlig egal, denn die Landschaft ist atemberaubend und wirkt mit ein paar Wolken ganz geheimnisvoll. Da man das Wetter eh nicht ändern kann, ärgern wir uns auch nicht weiter drüber. 😊

    Jeden Tag bekommen wir ein kleines Snackpaket, das es wegen der hervorragenden Verpflegung eigentlich gar nicht braucht. Aber auf dem Weg quer durch ein Dorf treffen wir am zweiten Tag viele Kinder, denen wir mit unseren Früchten und Süßigkeiten eine Freude machen. Hier ist Peru genauso wie man es sich vorstellt: Mädchen mit schwarzen Zöpfen und bunten Röcken, die einem schon von weitem ein freundliches „Buenas Dias“ entgegenrufen. Und daneben immer wieder hunderte von Lamas und Alpacas. Pit macht so viele Fotos mit den sympathischen Tieren, dass wir alleine davon einen ganzen Bildband machen könnten. 😂

    Zwei Tage und Nächte wandern wir und übernachten im Zelt. Am dritten Tag geht es dann zu Fuß ins sogenannte „Sacred Valley“ und wir bekommen eine tolle Stadtführung von Americo in Ollantaytambo, einer bedeutenden Inkastadt. Nachdem wir uns die dortigen Ruinen angesehen haben und uns nach all der Ruhe in der Natur fast der Schlag durch die Touristenmassen trifft, nehmen wir von dort den Zug von Peru Rail und fahren bis Aguas Calientes unserem Ausgangsort für Macchu Picchu. Aber darüber dann mehr im nächsten Post... ☺️
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  • Macchu Picchu

    23 dicembre 2018, Perù ⋅ ⛅ 19 °C

    Am dritten Tag unseres Treks sind wir also gestern Abend nach einer wunderschönen Zugfahrt durch das Sacred Valley in Aguas Calientes angekommen. Dieser Ort war vor 50 Jahren noch ein verschlafenes Nest, in dem ungefähr 4 Familien gewohnt haben. Seit dem aufkommenden Tourismus rund um Macchu Picchu ist das Städtchen aber explodiert und ein Restaurant oder Hotel steht neben dem nächsten. Es gibt einen riesigen Markt für Mitbringsel aller Art und es dreht sich wirklich alles um die Besucher des Macchu Picchu.
    Die Ankunft mit dem Zug in Aguas Calientes war beeindruckend: der Ort liegt in einem schmalen Talabschnitt, eingezwängt zwischen steilen Bergen und die Bahnstrecke verläuft nur wenige Meter neben Tischen und Stühlen von Restaurants. Würde es hier sowas wie den deutschen Sicherheitsstreifen bei der Bahn geben, würden die Leute wohl nur den Kopf schütteln. Die Gleise und Züge sind ganz normaler Bestandteil des alltäglichen Trubels und wenn grad kein Zug kommt, mehr Gehweg als Bahntrasse. 😊
    An diesem Abend müssen wir nicht im Zelt schlafen. Unser Touranbieter hat ein schönes Hotel gebucht und auch das Abendessen ist bereits geregelt. Bei Alpacasteak, Bier und Pisco Sour mit unserem Guide Americo steigt die Vorfreude auf den nächsten Tag, an dem es hoch zum Macchu Picchu geht. Nur zum Schlafen brauchen wir dann doch Ohropax: unser Zimmer geht auf den Urubamba-Fluss hinaus und der veranstaltet deutlich mehr als ein leises Rauschen. 😂

    Wir starten morgens um 6 und erreichen eine Stunde später Macchu Picchu in einer dicken Nebelsuppe. Americo beruhigt uns und versichert, dass das Wetter noch besser wird. Sein Wort in Gottes Ohr! 😉 Aber tatsächlich reißt es nach einer halben Stunde auf und wir erhalten einen immer klareren Blick auf die Ruinen und die umliegenden Berggipfel. Was für ein Traum! 🙌
    Americo führt uns ausführlich über das gesamte Areal und wir erfahren viel über die Inkakultur, die Architektur und die Geschichte von Macchu Picchu. Wir bestaunen die Tempel und den Königspalast und hören gebannt zu, welche Fragen rund um diese Ruinen noch immer offen sind. Wir wandern sogar eine halbe Stunde über einen ehemaligen Inkapfad, der zum Tal hin steil in die Tiefe abfällt und erkunden eine alte Inka-Brücke: 4 Baumstämme hunderte Meter über dem Abgrund (nein, drüber gehen darf man nicht 😉).
    Es scheint nun immer mehr die Sonne und Macchu Picchu zeigt sich von seiner Postkarten-Seite. So haben wir uns eins unserer Highlights der Reise vorgestellt!
    Um einen noch besseren Blick zu erhaschen, steigen wir noch auf den Wayana Picchu, dem berühmten Berg hinter den Ruinen. Mit normalem Wandern hat das wenig zu tun: es geht 40 Minuten steile Stufen nach oben und treibt einem den Schweiß ins Gesicht. Aber der Ausblick belohnt die Mühen, denn oben angekommen liegt uns Macchu Picchu in der Sonne zu Füßen. Wie schön, dass wir diesen Ort, den man von so vielen Bildern kennt, endlich live sehen durften.

    Am Nachmitag kehren wir dann mit Zug und Taxi zurück nach Cusco. Morgen ist der 24. Dezember und wir verbringen ein gemütliches Weihnachten hier. 😊
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  • Weihnachten in Cusco

    24 dicembre 2018, Perù ⋅ ⛅ 14 °C

    Wir verbringen Hl. Abend und den ersten Weihnachtsfeiertag in Cusco und starten gleich mal mit einer guten Tat in die Feiertage. 😬

    24.12. 09:30 Uhr
    Americo, unser Guide die letzten Tage auf dem Weg zum Macchu Picchu, hat uns auch viel über sein Privatleben erzählt. Er lebt mit seiner Familie in einer kleinen Community ca. eine Stunde außerhalb von Cusco. Jedes Jahr zu Weihnachten beschenkt er die dortigen Kinder mit Süßigkeiten und wir entscheiden spontan, dass wir ihn dieses Jahr dabei unterstützen. Also auf in den Supermarkt und zwei Tüten voller Bonbons, Schokolade und Lollis gekauft. So macht Weihnachts-Shopping Spaß! Auch die Kassiererin im Supermarkt kann sich ein Lachen bei unserem Einkauf nicht verkneifen. 😂
    Wir treffen Americo noch einmal in unserem Hotel und überreichen ihm unsere kleine Spende. Wenn sich die Kinder im Dorf genauso freuen, wie seine beiden kleinen Söhne, die er mitgebracht hat, dann haben wir alles richtig gemacht! ☺️

    24.12. 12:30 Uhr
    Danach geht es in das Zentrum von Cusco. Von Besinnlichkeit keine Spur: auf dem zentralen Platz findet ein riesiger Markt statt. Es gibt alles an weniger oder mehr wertvollen Kleinigkeiten und es scheint, ganz Cusco ist hier und erledigt letzte Einkäufe. Die Sonne scheint, es gibt leckeres Essen - da passt am besten noch ein Pisco Sour. Somit stoßen wir das erste mal am Nachmittag auf die Feiertage und die Lieben daheim an. 🥂

    24.12. 16:15 Uhr
    Mehr Pisco Sour 😂

    24.12. 17:30 Uhr
    Passend zu unserem Aufenthalt in Peru schauen wir „Tim & Struppig im Sonnentempel“. Struppi wird gerade von einem Kondor entführt. 😳
    PS: nie wieder Pisco Sour... huiuiui

    24.12. 23:00 Uhr
    Den Hl. Abend lassen wir mit einem tollen Drei-Gänge-Menü im MAP Café ausklingen. Es gibt Salat bzw. Meerschweinchen-Tortellini, dann Lammlendchen bzw. Alpaca-Steak und als Abschluss warme Schokoladentrüffel bzw. Limonen-Kuchen mit Karamelleis (Danke an die Familie daheim für das Sponsoring ❤️). Wir rollen zurück ins Hotel. 😉

    25.12. 00:00 Uhr
    In Peru begrüßt man das Christkind anscheinend mit lautem Feuerwerk. 🎇 Ein Blick aus dem Fenster zeigt: Es kommt weniger auf die Farben als auf die Lautstärke der Böller an. 😬
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  • Mit Peru Rail nach Puno

    26 dicembre 2018, Perù ⋅ 🌧 9 °C

    Wir steuern heute unser letztes Ziel in Peru an: Puno am Titicacasee.
    Nach viel Wandern und Busfahren, ist die Reise dorthin unser Weihnachtsgeschenk an uns selbst. Es geht nämlich luxuriös mit dem historischen Zug für 10 Stunden durch das wunderschöne Hochland von Peru.

    Schon morgens erwarten uns Kaffee, Livemusik und bequeme Sessel im Wartesaal am Bahnhof Cusco. Nach dem Check-in werden wir zu unseren Plätzen geführt: ein Zweiertisch am Fenster im holzvertäfelten Wagon, schön eingedeckt und mit frischen Blümchen. 🙌 Wir merken schnell: das wird ein ganz besonderes Erlebnis auf dieser Reise.

    Langeweile kommt während der langen Fahrt definitiv nicht auf: während wir die vorbeiziehende Landschaft und unseren Willkommensdrink genießen, gibt es schon am Vormittag Livemusik und Tanz und ich (Evi) finde es toll, mal nicht selbst das Folkloreprogramm zu sein. 😉 Wir halten einmal an einem kleinen Markt und jetzt wird uns auch noch eine Baby-Alpaca-Modenschau im Zug geboten... Natürlich ist das alles ein bisschen touristisch, aber was soll’s. Wir genießen die Fahrt und das Programm und sind gespannt, was der Tag noch an Überraschungen für uns bereit hält.
    Pit hat schon jetzt so viele Fotos wie wahrscheinlich noch an keinem anderen Tag dieser Reise gemacht: der Zug, die Landschaft - alles ist so schön und muss festgehalten werden.

    Das Mittagessen wird serviert, vor uns stehen schon Pisco Sour und chilenischer Weißwein. Es gibt eine ganz hervorragende Kartoffelsuppe, leckeres Saltimbocca vom Kalb mit Risotto und eine himmlische Schokoladennachspeise. Alles schmeckt zum Niederknien. 👌

    Am Nachmittag geht das Unterhaltungsprogramm weiter und man kann im Barwagon (ja auch den gibt es hier, gleich nach dem Aussichtswagon 😬) lernen, wie man Pisco Sour mixt und wieder gibt es dazu Musik und Tanz in bunten Kostümen.
    Da wir uns mit Pisco schon sehr gut auskennen 😉 genießen wir die Fahrt in Ruhe an unserem Platz.

    Zwei Stunden vor Ankunft passieren wir die Stadt Juliaca. Der Zug fährt nur Zentimeter am Markt der Einheimischen vorbei, Autos halten ganz knapp vor den Bahnübergängen und schon Sekunden nach dem letzten Wagon nehmen die Leute wieder die Gleiße in Beschlag. Wir fahren in unserer abgeschlossenen Welt durch das ganz normale Peru. Das, was wir aus dem Fenster sehen, ist keine Folklore - es ist das echte Leben mit allen guten und schlechten Aspekten.
    Uns wird ganz schnell wieder bewusst, dass das was wir erleben dürfen, ein großes Privileg und für viele Menschen nicht möglich ist. Vielleicht gar nicht schlecht, kurz vor Puno wieder ein bisschen in die Realität zurück geholt zu werden.

    Zugegeben, als der Afternoon-Tea mit Häppchen und kleinen Kuchen serviert wird, gerät der moralische Kompass wieder ein bisschen ins Trudeln. Aber diese Fahrt zu genießen, ist ja auch keine Sünde. 😉
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  • Titicacasee

    29 dicembre 2018, Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C

    Achtzehntgrößter See der Erde, dreimal so groß wie Luxemburg 😬, höchster schiffbarer See der Welt, einzigartige schwimmende Dörfer (und wahrscheinlich die meisten Kinderschmunzler, wenn der Name bei Stadt-Land-Fluss benutzt wird 😉) - der Titicacasee ist weltweit ein Begriff und darf auf unserer Reise nicht fehlen.

    Wir starten auf der peruanischen Seite in Puno. Die Stadt selbst ist nicht gerade eine Perle, aber besitzt durchaus einen gewissen Charme. Schnell wird uns klar, dass die ganzen Touristen auch nicht wegen Puno an sich hierher kommen. Alles dreht sich um den See und die nahen Uros-Inseln. Auch wir buchen eine Tagestour dorthin und erkunden diese künstlichen, aus Schilf hergestellten Inseln, die von kleinen indigenen Familien bewohnt werden.

    Es gibt leider nicht wirklich individuelle Möglichkeiten, Uros zu besuchen und somit landen wir auf unserer ersten touristischen Kaffeefahrt dieser Reise mit Souvenirverkauf, hochmotiviertem Guide und Pseudo-Folklore. 😂
    Aber ganz so schlimm, wie wir befürchten, ist es dann doch nicht.
    Zuerst geht’s mit einem kleinen Boot von Puno zu den Schilfinseln. Schon unterwegs wird uns der Tagesablauf detailliert und mit allen Möglichkeiten, Souvenirs zu kaufen, vom Guide erklärt. Als wir skeptisch auf der ersten Insel ankommen, werden wir allerdings ganz herzlich von den dort lebenden Familien empfangen. Der Insel-Präsident (so hat er sich tatsächlich vorgestellt😬) erklärt uns ausführlich, wie die Inseln und die darauf stehenden Häuser aus Seegras gebaut werden und wie die Familien hier leben. Wir sind beeindruckt, dass wir auf meterdickem, sich selbst kompostierendem Schilfboden stehen, den die Uros regelmäßig mit frischem Gras von oben erneuern. Das Gefühl, über die weiche Oberfläche einer schaukelnden Insel zu gehen, nur wenige Zentimeter über dem durchsickernden Wasser, ist einzigartig. Wir dürfen sogar ins Haus des „Präsidenten“ und bekommen von seiner Frau erklärt, wie die Familie hier wohnt.
    Danach gibt es selbstgebastelte Souvenirs aus Schilf zu kaufen. Tatsächlich sind einige süße Spielzeugboote und interessante Instrumente dabei. Schade, dass die Sachen unsere weitere Reise im Gepäck nicht überleben würden.
    Als wir dann ein traditionelles Schilfboot besteigen, der Präsident seinen Sohn nötigt, uns Kinderlieder vorzusingen und wir erleben, dass die Frauen egal welcher Insel für alle Touristen das gleiche Abschiedslied anstimmen, bekommen wir wieder eine Ahnung, wie kommerziell diese einst traditionelle Lebensart vermarktet wird. Auch wenn die Uros damit ihren Lebensunterhalt verdienen, bleibt doch ein kleiner bitterer Beigeschmack.

    Auf der Rückfahrt nach Puno halten wir an der Insel Taquile. Diesmal eine echte Insel 😉 mit toskanischem Charme und einem Dorf, in dem wir allerlei Sachen aus Alpaka-Wolle kaufen können. Das ist nämlich hier die Hauptbeschäftigung der Männer (!). Nach einem ausführlichen Inselspaziergang gibt’s zur Stärkung ein traditionelles Mittagessen aus Quinoa-Suppe und hervorragender Forelle aus dem See. Wer allerdings denkt, im Titicacasee wimmelt es nur so von Fischen, der täuscht. Zum einen ist es hier sehr kalt, zum anderen ist das Ökosystem leider durch jahrzehntelange Verschmutzung erheblich gestört. Beim Gedanken daran, dass fast jede Touristengruppe Forelle serviert bekommt, macht sich doch wieder ein bisschen Nachdenklichkeit breit.

    Einen Tag später verlassen wir dann Peru und fahren mit dem Bus nach Copacabana, einem kleinen Urlaubsort im Süden des Titicacasees und schon auf der bolivianischen Seite gelegen.
    Außer, dass wir im Bus gefragt werden, ob dieses Luxemburg denn tatsächlich ein richtiges Land ist, verläuft auch dieser Grenzübertritt wieder reibungslos. 😂
    In Copacabana angekommen beziehen wir eines der gemütlichsten Hotelzimmer der bisheriges Reise, mit Blick über die Bucht und einem eigenen kleinen Kamin. Auch das Essen im Hotelrestaurant ist gut und wir haben einen großen Garten über dem See mit Alpacas und Hängematten (www.hotelcupula.com). Nur beim Pisco Sour merken wir, dass wir nicht mehr in Peru sind. 😉

    Ansonsten ist der Ort ein kleines Touristenstädtchen mit einer Armada an Tretbooten am Seeufer und auch hier dreht sich fast alles um eine einzige Sehenswürdigkeit: die Isla del Sol.
    Auch wir statten der schönen Insel am nächsten Tag einen Besuch ab, wandern durch die fast schon mediterrane Landschaft und genießen die Ausblicke.
    Eigentlich alles wunderschön hier und mit viel Potential. Allerdings streiten sich seit mehr als einem Jahr im Norden der Insel zwei Gemeinden um die Einnahmen aus dem Tourismus. „Streiten“ ist dabei nicht richtig formuliert: die angeblich benachteiligte Gemeinde zerstört mutwillig Unterkünfte, Boote und jegliche touristische Infrastruktur. Man bewirft sich mit Steinen und sogar Dynamit und anfangs wurden schon mal Touristenboote, die noch im Norden anlegen wollten, gewaltsam in eine der Gemeinden umgelenkt. Der Status quo ist nun, dass der Norden der Isla del Sol für den Tourismus komplett unerreichbar ist. Boote fahren nur noch den Süden an und Wanderwege werden von der angeblich benachteiligten Partei blockiert. Man wird durch Posten am Weg aufgefordert, umzukehren und darf nicht passieren. Die bolivianische Regierung hält sich übrigens komplett aus diesem Streit heraus, was mit einer Verfassungsklausel zu tun hat, die indigenen Gruppen Boliviens weitgehende Autonomie zusichert und die hier anscheinend nur zu gerne herangezogen wird.
    Somit haben nun beide Konfliktparteien keine Einnahmen mehr, die halbe Insel ist bis aufs Blut zerstritten und die Touristen verlieren die Lust, überhaupt den Norden zu besuchen. Traurig und wenig intelligent...

    Wir hatten keine genauen Vorstellungen vom Titicacasee und sind nicht mit hohen Erwartungen hierher gekommen. Verglichen mit anderen Erlebnissen dieser Reise, belegt der See allerdings nicht einen der besten Plätze. Aber es waren auch keine verschenkten Tage. 😉

    Morgen fahren wir weiter nach La Paz und sind gespannt, was die Hauptstadt Boliviens für uns bereit hält. 🙌
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  • La Paz - Silvester, Seilbahn, Stufen

    1 gennaio 2019, Bolivia ⋅ ⛅ 15 °C

    Am 30. Dezember fahren wir mit dem Bus vom Titicacasee nach La Paz, der Quasi-Hauptstadt Boliviens (laut Verfassung ist es eigentlich Sucre).
    Obwohl, das ist nicht ganz richtig: wir fahren mit Bus UND Boot. 😬 Eine knappe Stunde nach dem Start heißt es nämlich aussteigen, ab auf eine kleine Fähre und über einen Arm des Sees. Unser Bus wird separat auf einem mehr als wackeligen Floß mit einem kleinen Außenbordmotor hinterher transportiert. Es sieht nicht so aus, aber er kommt unbeschadet an und wir setzen unsere Reise fort.

    Angekommen in La Paz beziehen wir das schöne LOKI Boutique Hotel. Neu, modern und was Preis-Leistung angeht, unschlagbar. Was wir dort erst erfahren: das Hotel gehört zu einer Kette von südamerikanischen Hostels und es gibt noch eine Unterkunft in der Nähe, in der an Silvester eine große Party stattfindet. Da wir eh noch nicht so recht wissen, wie wir ins neue Jahr feiern sollen, schauen wir uns die Bar dort gleich mal an. Sie befindet sich im obersten Stockwerk, hat einen hervorragenden Blick über La Paz, die Drinks sind günstig, die Leute freundlich - dieses Jahr gibt’s also Silvester im Partyhostel. 🎊

    Und das macht seinem Namen alle Ehre: einen Tag später finden sich dort feierwütige Leute aus der ganzen Welt. Ab 9 Uhr morgens (!) wird jede Stunde das neue Jahr in anderen Ländern mit kostenlosen Shots begrüßt. Keine Angst, wir schauen uns unter Tags die Stadt an und steigen erst gegen 19 Uhr in die Feierei ein. Später abends gibt es dann gute Musik vom DJ und es wird viel getanzt. Es fällt fast gar nicht auf, dass wir zwei wahrscheinlich 10 Jahre älter als der Durchschnitt sind. 😂 Um 12 erwarten wir dann ein Feuerwerk-Inferno über La Paz. Denn eins haben wir auf unserer Reise schon gelernt: Feuerwerk ist wichtig in Südamerika. Dabei geht’s auch nicht unbedingt um die Schönheit - laut muss es sein!
    Aber das Geballere hält sich sogar in Grenzen und wir schauen uns von unserer Hostel-Bar aus ein paar nette Feuerwerke über der Stadt an. Gut, dass Pit da ein bisschen nachhilft. 😬 Auf dem Nachhauseweg haben immer noch Marktstände in den Straßen offen und verkaufen richtig dicke Silvesterraketen. Da müssen ein paar her („¿tu tienes bsssscccchhhhhh boooommmm 🙌?“)! Der Alkohol hat das übliche Sicherheitsbedenken beiseite gewischt und die Streichhölzer zünden dann auch nach dem dreißigsten Versuch. Um 2 Uhr früh erhellen Pits Raketen nochmal La Paz‘ Silvesterhimmel. 😂

    Damit die Kultur nicht zu kurz kommt, machen wir an Neujahr eine Walking Tour durch die Stadt. Bei den vielen Bergen und Stufen müssen wir ab und an ganz schön schwer atmen. Wir sind ja auch im höchstgelegenen Regierungssitz der Welt.
    Unsere beste Führung auf der bisherigen Reise übrigens. Marie-Sol erzählt uns wirklich interessante Geschichten über La Paz und bei so manch einer urbanen Legende bzw. Tatsache bleibt einem schon der Mund offen stehen. Oder wusstet ihr, dass:
    - es hier einen Hexenmarkt gibt, auf dem man getrocknete Lama-Föten kaufen kann, die man Pachamama (Mutter Erde) opfert, wenn man z.B. um Glück oder Reichtum bittet oder ein Haus bauen will? (Tatsache)
    - dass sich Pachamama bei größeren Projekten, wie einem Hochhaus, nicht mehr mit einem Babylama zufrieden gibt und aaaangeblich schon mal ein bewusstloser Obdachloser vom Schamanen im Fundament eingemauert wird? (Wohl eher Legende)
    - dass, wenn kein Obdachloser „zur Hand“ ist, es auch eine Blondine tut? 😳
    - dass bei den indigenen Damen kräftige Waden als Sexsymbol gelten?
    - dass das San Pedro Gefängnis in La Paz als Stadt in der Stadt gilt, in der der Drogenhandel (auch mit ausländischen Touristen) blüht und Insassen dafür zahlen, dort untergebracht zu sein? (Lest unbedingt das Buch „Marching Powder“ von Rusty Young!!!)

    Ach übrigens: Wir steigen nie wieder in eine U-Bahn. 😉 In La Paz fährt man nämlich mit der Seilbahn. Es macht mega Spaß, geht relativ schnell und ist das beste Fortbewegungsmittel in dieser unglaublich bergigen Stadt. Außerdem sieht man aus der Vogelperspektive so viele interessante Sachen wenn man über Wohnviertel, durch Häuserschluchten und weit über der Skyline hochfährt. Dabei kostet eine Fahrt nur 3 Bolivianos (knappe 40 Cent). Was für eine wunderbare Beschäftigung, bei der man auch mal begreift, wie vielfältig und verschachtelt diese Stadt doch ist. 🚠

    La Paz hat uns wirklich gut gefallen. Es ist weit, unübersichtlich, gutes einheimisches Essen ist nicht so leicht zu finden, kein Mensch kann sich anständig anstellen, die Temperaturen schwanken im Minutentakt und jeden Tag regnet es nachmittags was runter geht.
    Aber trotzdem: La Paz hat Charme, ist wunderbar unperfekt, es gibt tolle alternative Geschäfte, die Leute sind charmant, alles wirkt ein bisschen gelassener als in anderen Hauptstädten und wahrscheinlich bekommt man nirgends auf der Welt so viel für sein Geld.
    Und hey: ich bin nicht als blondes Opfer an Pachmama geendet, Pit hat seinen zweiten Friseurbesuch auf der Reise mehr als gut überlebt und: es gibt Seilbahnen. 😍
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  • The Death Road

    2 gennaio 2019, Bolivia ⋅ ☁️ 20 °C

    Wenn man in der Nähe von La Paz ist, gibt es einen ganz wichtigen Punkt auf der ToDo-Liste, und zwar mit dem Mountainbike die gefährlichste Straße der Welt herunterzufahren.
    Also geht's erstmal zum besten Touranbieter um uns über die Death Road zu informieren. Immerhin klingt der Name recht gefährlich und wir haben nach Bolivien ja noch ein paar Länder auf dem Programm.
    Laut den Guides kommt jedoch jeder, der schon mal Fahrrad gefahren ist, auch diesen Berg runter (anscheinend wollte dieses Jahr auch schonmal ein Mädel auf der Death Road Fahrradfahren lernen, was nicht so gut ausgegangen ist).
    Na da bin ich mal gespannt...

    Nachdem die Evi entschieden hat, dass ihr die Abfahrt nicht ganz geheuer ist, fahre ich alleine mit einer Gruppe Adrenalinjunkies zur Death Road.

    Wir starten auf über 5000m. Es ist neblig und vor uns liegen über 60km Schotterpiste und 3500m Höhenunterschied.
    Die erste Stunde geht's aber erstmal über Asphalt um uns an die Fahrräder zu gewöhnen. Das ist zwar noch nicht die Death Road, aber das Überholen von LKWs bei bis zu 60km/h find ich dann doch nicht so ohne.
    Dann geht's endlich richtig los. Alle 20 Minuten bekommen wir von unseren Guides Anweisungen auf was wir beim nächsten Streckenabschnitt achten müssen und von Stopp zu Stopp wird die Straße anspruchsvoller. Es geht über Stock und Stein, durch enge Kurven, Wasserfälle und Bäche. So unanspruchsvoll wie es verkauft wird, finde ich es dann doch nicht und bin froh wie ich nach 4 Stunden ankomme (und Evi hat’s bis heute nicht bereut, dieses Abendteuer ausgelassen zu haben 😉).

    Damit der Tag nicht "zu langweilig" ist, gibt es im Anschluss zur Tour noch ein paar Ziplines. Bei 75km/h kann die Aussicht auf die tolle Schlucht genossen werden.
    Zum Ausklang des Tages gehen wir dann noch zum La Senda Verde Animal Refugium in dem wir zu Abend essen. Das lustige ist, dass der Essensaal in einem Käfig ist und die Affen drum rum einen beobachten. Es ist wie im Zoo, nur umgedreht...

    Noch ein paar interessante Fakten zu der Death Road:
    Bevor die Alternativstraße 2007 eröffnet wurde, galt die Straße als gefährlichste Straße der Welt mit -laut Guide- 360 Unfällen pro Jahr. Obwohl die Straße an den engsten Stellen nur 3 Meter breit ist und der Abhang meistens hunderte Meter in die Tiefe geht, gibt es Verkehr in beide Richtungen. Um besser sehen zu können, wo sich die eigenen Reifen beim Herunterfahren befinden, herrscht Linksverkehr. Außerdem haben die herunterfahrenden Fahrzeuge Vorfahrt. Im Gegensatz zu der allgemeinen Meinung ist die Straße immer noch für den normalen Verkehr offen, sodass man beim Mountainbiken sehr vorsichtig sein muss um nicht nach einer Kurve einem Auto zu begegnen. Auch Jeremy Clarkson war mit Top Gear vor Ort, hier ein kleiner Eindruck:
    https://vimeo.com/86398626
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  • Sucre - lohnenswerter Zwischenstopp

    4 gennaio 2019, Bolivia ⋅ ☁️ 18 °C

    Bolivien ist das Land, in dem wir leider am wenigsten Zeit verbringen. Wegen des Wetters fällt alles was im Dschungel liegt momentan aus, da die Reise dorthin zu lange dauert und man buchstäblich im Regen steht.
    Als Highlights im Hochland waren somit “nur“ La Paz und die Salar de Uyuni geplant. Sucre hatten wir als Zwischenstation eingeplant - aber die Stadt ist definitiv eine Reise wert.

    Nach über 13 Stunden im Bus von La Paz kommen wir am 04. Januar hier an. Erst mal kommt uns vieles bekannt vor: Schachbrett-Straßenführung, ein großer Platz im Zentrum, viele katholische Kirchen und schöne weiße Kolonialgebäude. Erinnert im ersten Moment an Antigua in Guatemala oder Arequipa in Peru. Nicht so schlimm, denn beide Städte haben uns sehr gefallen.

    Als wir dann am ersten Tag gleich mal zu einem Aussichtspunkt hochsteigen (ja auch hier gibt’s wieder viele viele Hügel und Stufen, aber wir sind ja mittlerweile trainiert 😉) merken wir, dass Sucre deutlich kleiner ist. Zumindest im Zentrum.
    Macht aber nichts, denn es ist absolut liebenswürdig: nette Cafés und Kneipen, ein quirliger Markt, ein wunderschöner Friedhof (kann man das sagen zu einem Friedhof? 🤨 Ihr wisst schon, was wir meinen...) und tolle weiße Gebäude aus der Kolonialzeit. Man sieht an jeder Ecke den Glockenturm einer Kirche und man trifft viele junge Leute, die hier einen Spanischkurs machen. Kunst und Kultur begleiten einen durch die ganze Stadt und wer möchte, kann hier wahrscheinlich eine ganze Woche in Museen verbringen.

    Wir nutzen die Zeit in Sucre um die Straßen zu erkunden und probieren endlich mal bolivianische Salteñas (Empanadas) und die berühmte Chrorizo der Stadt. Auch mit Schokolade decken wir uns ein - auch wenn sie nicht ganz mit Pits neuer Lieblingsschokolade von La Iberica aus Peru mithalten kann. 😉 Dafür hat Pit jetzt allerdings seine persönliche Marktfrau, die ihm sogar ein kleines kostenloses Extra - la yapa wie die Einheimischen sagen - einpackt. Der Kauf von 1,5 Kilo frischem Obst macht’s möglich. Und mega Charme natürlich... 😬

    1,5 Tage in Sucre - ein lohnenswerter Zwischenstopp. ☺️

    Ach ja, wer mal hier ist: schreibt uns und wir verraten, wo man die wahrscheinlich besten französischen Crêpes außerhalb von Frankreich essen kann. 🙌
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  • Salar de Uyuni - Tour / Teil 1

    7 gennaio 2019, Bolivia ⋅ ☀️ 17 °C

    Viele von Euch kennen bestimmt die lustigen Touri-Fotos aus der Salar de Uyuni, die wahrscheinlich jeder Bolivien-Reisende mitbringt. Spoiler: wir haben sie auch gemacht! 😂

    Die Salzwüste im Südwesten Boliviens ist ein Besuchermagnet und alleine in der dazugehörigen Stadt Uyuni gibt es mehr als 200 Touranbieter dafür. Jeder kommt deswegen hierher (absolut verständlicherweise, wie wir noch sehen werden) und der Ort darf natürlich auch auf unserer Reise nicht fehlen. Wir entscheiden uns, eine Dreitagestour von Uyuni aus, über die Salzwüste und einige Lagunen im Altiplano nach San Pedro de Atacama in Chile zu machen.

    Am 6. Januar kommen wir nach einer 8stündigen Busfahrt von Sucre aus in Uyuni an. Im Bus wars teilweise eng und stickig, aber auf dem Landweg sieht man einfach mehr. Besonders beeindruckend war ein weites Tal ca. auf der Hälfte der Strecke, in dem das Gestein Bordeaux-rot und die Bäume leuchtend grün waren. Ein wunderschöner Kontast! Generell haben wir wahrscheinlich auf noch keiner anderen Strecke so viele verschiedenfarbige Berge und so viel Weite gesehen. Wirklich beeindruckend!
    Außerdem hat sich auf der Fahrt mal wieder gezeigt: in Bolivien versucht einfach jeder, Dir etwas zu verkaufen, irgendwie ein Geschäft zu machen und sein eigenes kleines „Business“ aufzuziehen. Dabei wird gerne auch mal vom erfolgreichen Nachbarn kopiert (z.B. eine ganze Straße voller Lampengeschäfte... 🤨). Diesmal hat ein Mann im Bus Witze erzählt, Rätselfragen gestellt und nebenbei Ketten, Anhänger und Armbänder verteilt. Aber hey... Du zahlst natürlich nur freiwillig und auch nur den Preis, den Dir der Plunder wert ist. Aber denk dran: die Witze waren ja schon gut und das Armband ist ja ein Geschenk, aber nur wenn Du mindestens 10 Bolivianos für die Kette zahlst. 😂 Wir haben unser bisschen Spanisch gut versteckt und uns schlafend gestellt und sind der Show entkommen.

    Zur Stadt Uyuni selbst gibt’s nicht viel zu sagen: staubig, nicht schön, Wüste, außer den 200 Touranbietern gibt’s nicht viel Bemerkenswertes.

    Ganz anders dann am nächsten Tag: wir starten morgens in einer Fünfergruppe zusammen mit unserem Guide und dem Fahrer im Jeep in Richtung Salzwüste. Erster Stop ist ein alter Eisenbahnfriedhof, auf dem die Dampfloks des letzten Jahrhunderts vor sich hinrosten. Das ganze Gebiet hier ist geprägt vom Abbau verschiedenster Rohstoffe und somit ist und war die Bahn immer ein wichtiges Transportmittel.
    Schon mal ein guter Auftakt, auch wenn uns schnell klar wird: alle 200 Touranbieter fahren wohl die gleiche Ziele an. Naja... mal sehen.

    Danach geht’s dann richtig in die Salzwüste. Ohne Sonnenbrille droht einem hier tatsächlich Schnee- äh Salzblindheit. 😎
    Zuerst lassen wir uns kurz erklären, wie der Salzabbau hier in der Salar de Uyuni funktioniert, bevor wir dann dem ersten Highlight entgegen steuern. Mit dem Jeep fahren wir hinaus in die weiße Ebene und können gar nicht genug bekommen von dieser unendlichen Fläche und dem strahlend blauen Himmel darüber. Zeit für die ersten Fotos, bei denen wir uns einen Spaß aus der Perspektive machen. Gut, dass unser Guide Israel alle Tricks kennt.
    Noch faszinierender wird unsere Tour als wir in eine Gegend fahren, in der es Dank Regen eine ca. 5 cm hohe Wasserschicht gibt. Jetzt dreht das Gehirn ein bisschen durch, denn der Horizont ist nur noch schwer zu erkennen. Der Himmel spiegelt sich glasklar auf dem nassen Boden, Berge in der Ferne scheinen zu schweben und die wenigen Anhaltspunkte lösen sich komplett auf. Ein irrer und wunderschöner Anblick! Und natürlich ist wieder Zeit für lustige Fotos. 😬

    Übrigens: natürlich machen die 200 anderen Touranbieter das gleiche Programm, allerdings ist die Salar de Uyuni so groß, dass man sich hier sehr gut verteilt.

    Als wir abends dann in unsere Unterkunft kommen, wartet noch eine letzte Überraschung auf uns: alles ist hier aus Salz. Wände, Decken, sogar das Bett und die Rezeption. 🙌

    Wir sind gespannt, ob die zwei nächsten Tage der Tour mit diesem Auftakt mithalten können.
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  • Salar de Uyuni - Tour / Teil 2

    8 gennaio 2019, Bolivia ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach unserem Tag in der Salzwüste geht’s es heute mit unserer Tour Richtung Chile weiter.

    Morgens steigen wir bei eisigen Temperaturen in den Jeep. Während es nämlich unter Tags in der Sonne durchaus warm ist, kühlt der Wind nachts die jetzt steinige Wüste richtig aus und es hat um die 0 Grad. ❄️

    Wir fahren heute zunächst zu einigen wunderschönen Lagunen. Die Gegend zwischen der Salar de Uyuni und Chile hat keine natürlichen Abflüsse. Das knappe Regenwasser sammelt sich in der Hochebene und durch verschiedene Mineralien und Arten von Plankton färben sich diese Seen dann in allen möglichen Farben. Das Tolle: die nur ca. 30 cm tiefen Gewässer bilden einen optimalen Lebensraum für Flamingos. Und so stehen wir immer wieder begeistert und fast schon ungläubig vor einer rot, grün oder blau schimmernden Wasserfläche, beobachten pinke Flamingos und dahinter ockerfarbene Berge. Ein Highlight ist definitiv die Laguna Colorada: die größte, farbenfrohste und beeindruckendste ihrer Art. Hier legt sich die Natur mal wieder mächtig ins Zeug! 😍

    Unser Guide erklärt uns, dass wir in dieser Gegend von vielen Vulkanen umgeben sind. Die meisten davon sind schon lange erloschen, aber einige Geysire lassen die hohe Aktivität im Inneren der Erde immer noch erahnen.
    Also halten wir kurz vor der chilenischen Grenze am Sol de Mañana Geysir. Es stinkt nach Schwefel, aber die blubbernden Schlammlöcher und der aufsteigende Dampf geben in der Nachmittagssonne ein fast schon mystisches Bild ab. Ein ganz besonderer Ort.

    Pits Kamera ist eigentlich jetzt schon am Platzen wegen so vielen perfekten Fotomotiven. 😉 Allein die Fahrt durch die Wüste von einer Attraktion zur nächsten bietet unzählige atemberaubende Bilder. Wir genießen, dass wir im Jeep so viel Strecke machen, so viel sehen und - wie es sich für Offroad-Touren gehört - so richtig durchgeschüttelt werden. Unser Fahrer weiß jedenfalls, was er tut.
    Das ändert sich auch nicht, als ein großer Stein dafür sorgt, dass wir fast unseren Auspuff verlieren. Es wird kurz unters Auto gekraxelt, alles mit Keilriemen wieder befestigt und am Abend noch soweit wie möglich repariert. Sagen wir mal so: wir sind ab dem Zeitpunkt der wahrscheinlich lauteste und stinkendste Jeep, aber bis nach San Pedro ist es ja nicht mehr weit. 😂

    Als wir am zweiten Abend der Tour bei unserer Unterkunft ankommen, wartet eine spezielle Attraktion auf uns: natürliche, ca. 37 Grad warme Quellen! Nach dem Tag quer durch die Wüste, ist das die perfekte Entspannung. Wir lehnen uns im warmen Wasser zurück und blicken in den Sternenhimmel. Da wir uns immer noch auf über 4000 Meter befinden, ist die Luft besonders klar. Es gibt keine größere Stadt im Umkreis, es ist Neumond und ab 22 Uhr gibt es in dem kleinen Ort, in dem wir schlafen, auch keine Elektrizität mehr. Perfekte Vorraussetzungen für einen dunklen Nachthimmel, an dem unzählige Sterne leuchten. Kein Wunder, dass in Chile so viele bedeutende Observatorien stehen. Die Lage macht den Unterschied und beschert uns den wahrscheinlich schönsten Sternenhimmel der ganzen Reise. 💫

    Einen Tag später ist es dann soweit: nach einigen weiteren Stops am Morgen sagen wir Auf Wiedersehen zu Bolivien und passieren die Grenze zu Chile. 👋

    San Pedro de Atacama liegt 30 Minuten entfernt und „nur noch“ auf 2400 Meter. Die Temperaturen sind hier deutlich höher und es kommt wieder Sommerfeeling auf.
    Ab jetzt verabschieden wir uns also von unseren Touren über 4000 Meter und atmen mal wieder in tieferen Gefilden durch.
    Das Städtchen ist geprägt vom Tourismus und wir lassen es uns hier zurück in der Zivilisation (wenn man Restaurants und Souvenirshops so nennen kann 😉) noch einen Tag lang gut gehen.

    Danach geht’s dann weiter Richtung Westen: endlich mal wieder and Meer. 😬
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