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  • Day 36

    Wechselstimmung.

    June 3, 2021 in Croatia ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Abstimmung ging 1:3 gegen mich aus. Was zur Folge hat, dass wir heute weitergefahren sind. Akzeptiert. Zum ersten Mal waren unsere Gefühle oder Einschätzung ein wenig unterschiedlich, nachdem wir unseren aktuellen Platz auf der Insel Murter bezogen hatten. Ist auch für mich keine Traumdestination. Groß, mit wahnsinnig viel Platz, aber alles ein bisschen lieblos. Charme hat das hier nicht. Das Wohnmobil steht schön, in vierter, fünfter Reihe vom Wasser, was nicht stört, da es wie üblich ein wenig gestuft nach unten geht und der Platz bei weitem nicht voll ist. Über Bäume unter denen wir stehen, habe ich wohl schon genug geschrieben. Besonderheit hier ist, dass der Campingplatz jede Menge Liegeplätze für Boote hat. Und das wird auch gut genutzt, von Menschen, die Zeit haben. Zeit zum Sitzen vor ihren Wohnmobilen. Im Zweifel wochenlang. Viele Trailer stehen hier zwischen den Wohnmobilen, gestern haben bei bestem Wetter und nachlassendem Wind dann etliche Leute ihre Boote zu Wasser gelassen und/oder sind rausgefahren. Ich kann sie verstehen, das, was wir in der Kürze von der Insel sehen konnten (recht viel, sie ist wahrlich nicht groß), macht Lust auf Bootfahren. Wir klären kurz den Begriff Insel: Die Brücke überspannt vielleicht 40 oder 50 Meter Wasserbreite. Das Festland, in diesem Fall auch nur eine Halbinsel südlich von Pirovac, ist jederzeit in Griffweite. Man fährt also mit dem Boot zunächst geschützt in der Bucht los, hat im Süden der Insel ein paar kleine vorgelagerte Inselchen, im Norden noch ein paar mehr. Sieht für mich als Noch-Laie nach einem traumhaften Bootsrevier aus. Die Insel ließ sich in kurzer Zeit weitgehend mit dem Rad abfahren, ein paar Anstiege zum Schnaufen, in Summe aber kaum 20 km, wenn überhaupt. Kann man kurz vor dem Abendessen angehen und dabei einige traumhafte Ausblicke auf Buchten, Meer und die Insel in der Abendsonne genießen. Insel Murter mit dem kleinen, sehr netten Ort Tisno auf beiden Seiten der Brücke: Lohnenswert. Fertig.
    Mit viel mehr Charme haben wir die Tage zuvor verbracht. Rechts und links Pampa, Flächen mit Olivenbäumen, sonst könnte man die Vegetation am ehesten als Heidelandschaft beschreiben. Auch schön. Der Campingplatz taucht also mitten in der Pampa direkt an der Straße auf, wir werden beim Reinfahren unmittelbar von einer der beiden prägenden Figuren des Platzes in Beschlag genommen. Ihres Zeichens die Frau des Besitzerehepaares, der Platz nach ihr benannt. Freundliche Stimmung hier. Nicht allzu groß, wir beziehen den für mich schönsten Platz, unter großen Bäumen, klar. Kleines selbstbetriebenes Restaurant, kleiner Pool, den die Jungs zumindest auf der Treppe (sonst zu tief) gleich zum Anbaden nutzen. Das Restaurant haben wir einfach mal alle drei Tage genutzt, kleine Auswahl, Fisch, Fleisch, Salat zum Abendessen, ausreichend. Der Ehemann zur Frau schmeißt das Lokal, ebenfalls nett und für einen Spass zu haben. Und weil es sich einfach so ergeben hat, sind wir aus unserer wochenlangen Routine ausgebrochen (nach dem Aufstehen zum nächsten Supermarkt, eingekauft, vorm Wohnmobil ausgiebig gefrühstückt) und haben uns ebenfalls drei Tage Frühstück im Restaurant gegönnt.
    Die mit Abstand größten Highlights unseres Aufenthaltes hießen Billy, Juuki, Kane und Assila (oder so ähnlich) und waren, natürlich, Hunde. Es ging noch entspannt los, kurz nach uns kam ein Pärchen aus den Niederlanden an, furchtbar freundlich, wir haben uns gut mit ihnen unterhalten. Mit dabei Hund #1, Billy, mit dem die Jungs sofort Kontakt aufgenommen haben. Am nächsten Tag stießen dann #2, #3 und #4 dazu, alle drei mitsamt ebenfalls netter Familie irgendwoher aus Deutschland im Wohnmobil unterwegs. Mitunter brauchten die Hunde ein bisschen Ruhe, sonst waren sie freigegeben zum Spielen mit den Jungs. Einfach schön, das anzusehen und mitzuerleben! Juuki und Kane, Kane und Juuki, English Bulldog und Old English Bulldog, die Jungs waren entsprechend im Wechsel selbst mal der eine oder der andere.
    Wir sind an zwei Tagen durch die Heidelandschaft zum Eingang des Krka-Nationalparks geradelt, es waren nur ein paar Minuten. Ein paar Hundert Meter zu Fuss einem Weg hinunter. Tag 1 Rundgang um die Skradinski Buk-Wasserfälle (sehr schön), Tag 2 eine kleine Bootstour über die oberhalb der Wasserfälle gelegene Fluss-/Seenlandschaft (brauchbar). Anschließend zurück zu den Hunden.
    Abreise nach drei Nächten. Zwischenstopp ein paar Kilometer weiter in Skradin, wunderschön am Wasser gelegen, mit großer Marina, kurzem Fußweg zur kleinen alten Festung der Stadt. Die bereits auf unserer Fahrt in den Süden erwähnte Autobahnbrücke übers Flusstal in Blickweite. Die Fahrt bis nach Murter war nicht lang, man konnte sich auf dem Weg entspannt noch einen weiteren Stopp in Sibenik (Haken auf dem "S") leisten. Deutlich größere Stadt, Ziel war mal wieder ein Baumarkt, es galt einen Fahrradschlauch zu wechseln. Die Gelegenheit genutzt, seit Ewigkeiten wieder ein großes Einkaufszentrum von innen zu sehen. Sollte mir bei den nächsten Stationen am Meer oder dem 5*-Campingplatz mit Poollandschaft, den sich die Jungs wünschen, doch nach Baden sein, habe ich jetzt zumindest eine Badehose.
    Morgen geht es aber erstmal in den Nationalpark Plitvicer Seen, den Platz ganz in der Nähe haben wir heute am Nachmittag bezogen, die Tickets online gebucht, um 9.00 Uhr soll ein Shuttle vorm Campingplatz starten.
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