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  • Day 9

    "It's all about the stories"

    September 19, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 13 °C

    In der Altstadt angekommen, schlenderten wir über den 'Place Jacques Cartier', vorbei an hübschen Cafés, Restaurants und Souvenirshops und kleine Gassen entlang. "Schlenderten" triffts dabei nicht mal annähernd, vllt wäre 'bummelten' oder 'trödelten' treffender. Wir haben für eine Strecke von vllt 500m etwa 2-3 Std gebraucht. An jeder Ecke musste ein Foto geschossen, Straßenmusikern zugehört, Hunde gestreichelt, sich in Hinterhöfe mit Lichterketten verliebt, der Ausblick genossen oder Schmuckständen zum Opfer gefallen werden. Zudem war ich vermutlich in dem schönsten Souvenirshop meines Lebens, so viele Handwerks- und Einzelstücke, dazu noch super süß dekoriert. 😍 Und kaum betraten wir den Laden, bekam Puml von einer anderen Kundin erstmal ein Kompliment für ihr hübsches Outfit. 😁 Während ich daneben stand und wieder mal aussah wie'n Camper. 😂 Mein Makeup ist alle, die Haarfarbe schon halb rausgewachsen, die Klamotten für den Trip eher funktional gewählt und wenn meine Ballerinas bald den Abflug machen, hab ich nur noch meine Treckingschuhe - läuft. 💪 Aber es ist auch ein schönes Gefühl, man macht sich hier halt keine Gedanken darum, es ist irgendwie nebensächlich. Daher ist es auch befreiend sich morgens nicht entscheiden zu müssen, was man anzieht oder auch was man sich zum Frühstück und Abendessen macht. Wir müssen iwie über die Runden kommen, das günstigste suchen und uns dann damit abfinden. Schlafen, essen und existieren.😅 Und man ist zufrieden und glücklich damit, eben weil man im Grunde keine Alternative hat. Zu viel Auswahl ermüdet und überfordert mich. 😂 Und wenn man sich dann doch das ein oder andere gönnt, ist es umso großartiger!
    Jedenfalls hat sich Puml sehr über das Kompliment gefreut. Und ich denk mir, dass es sowas viel viel viel öfter geben sollte. 💫 Das Lächeln trug sie womöglich an den nächsten weiter und versüßte so auch dessen Tag. Und der wiederum den eines anderen, wer weiß das schon. Und so schließt sich der Kreis. 🤷‍♀️😁 Wenn man genauer drüber nachdenkt, ist es verrückt wie leicht man jemandem ein gutes Gefühl verpassen und den Tag verschönern kann. Vllt verteil ich auch mal öfter das ein oder andere Kompliment. 😌

    Wir waren so hin und weg von allem, einfach alles in dieser Stadt ist zauberhaft und mit so viel Liebe gemacht. 💖 In jedem Souvenirshop fanden wir etwas, das wir unseren Liebsten mitgebracht hätten. Aber dafür ist weder Geld noch Platz da - aber seid euch sicher, wir haben ganz oft an jeden von euch gedacht! ☝️✨ An einem der Schmuckstände sind wir kleinen Marketingopfer allerdings schwach geworden und haben UNS für jeweils 10$ einen hübschen Ring als Souvenir mitgenommen. 😅 Wobei alles handgemacht und die Verkäufer einfach super lieb und herzlich waren, daher richtig investiert! An der nächsten Ecke stand eine Tür offen und vor einer Treppe leuchteten die Buchstaben "walk this way". Das lass ich mir natürlich nicht zwei mal sagen, denn wenn ich eins vom "Alchimisten" gelernt hab, dann dass man auf die Zeichen hören soll. 😁 Statt der Treppe, nahmen wir allerdings den Aufzug um die Ecke. Als sich die Tür öffnete, hab ich mich ziemlich doll vor einem Herren erschrocken, der gerade raus wollte (kann ja keiner mit rechnen 🤦‍♀️). Er erschrak, weil ich mich erschrak und wir beide zuckten zusammen. Haben alle herzlich lachen müssen. 😅 Wie es sich in Kanada nun mal gehört, entschuldigte er sich anschließend bei mir dafür. 😂 Wir fuhren ganz hoch, wo wieder eine schnieke Rooftop Bar ihren Platz hatte. Wir fragten höflich, ob wir lediglich ein paar Fotos machen dürften, was natürlich auch hier kein Problem war. So hatten wir nochmal einen schönen Blick auf den Platz von oben. Und Puml bekam eine kleine Herzattacke, weil ihr Handy einen vollen Speicher meldete. 😅 Auf unserem Weg nach unten wurde uns erstmal klar, dass es sich beim Fahrstuhl um den Personalaufzug eines Hotels handelte. 🤦‍♀️

    Wir suchten die nächste Fahrradstation und fuhren noch etwas am Hafen und im Bankenviertel herum. Zur rush hour wurde es dann allerdings immer unentspannter und wir fühlten uns ein wenig an New York erinnert. Allerdings ohne die gelben Taxen und das ununterbrochene Gehupe. 😅 (was tdm natürlich NYs Charme ausmacht☝️).
    Auf dem weg ins "Quartier Latin" fiel unser Blick auf einen kleinen Platz mit Schirmen, Bänken, unzähligen Lichterketten und Musik, auf dem sich viele junge Leute tummelten. Wir stellten die Räder ab und tranken dort ein (zwei) Bier für jeweils 5,50$. Bezahlbar (Puml hat wieder mal ausgegeben😅😘). Es war so wunderschön da! Lichterketten, Livemusik und Bier - was brauch man mehr! ✨😁 Wir unterhielten uns noch kurz mit der Verkäuferin und bekundeten ihr überschwänglich unsere Liebe für diese Stadt und wie wir an nur einem Tag Feuer und Flamme für Land und Leute wurden 😂💖 Daraufhin erzählte sie uns dann, wie sehr sie Berlin mochte. 😄
    Der Abend war so wunderschön, wir haben so viel (und laut) gelacht, dass selbst die Dame neben uns uns immer wieder ein Grinsen schenkte. 😁 Auch mit dem Security guy hatten wir bis zuletzt unseren Spaß. 🤳
    Auf unserem Heimweg haben wir spontan noch 2 Flaschen Wein besorgt, die diesmal auf mich gingen. Wir haben also zusammen 40$ für Alkohol ausgegeben, da hätten wir uns auch die Anhänger kaufen können, für die wir am Nachmittag so geliebäugelt, uns dann aus Finanzgründen aber dagegen entschieden hatten. 😂🤦‍♀️ Aber materielle Dinge machen nachhaltig ja sowieso nicht glücklich, somit war es der Abend wert. 😁 In der Unterkunft saßen wir noch ein wenig mit Bilbo und Jeffrey zusammen. Irgendwann warf Puml einen Blick aufs Etikett und stellte fest: "De-Alcoholized". Ich hab verdammte 16 $ für alkoholfreien Wein ausgegeben! Hätte sie doch erst heut früh raufgeguckt - Placebo hätte den Rest erledigt. 😅 Aber wie Jeffrey bereits nach seiner grauenvollen und schlaflosen Nacht im Café feststellte und somit den Tag treffend zusammenfasste: "It's all about the stories." 😁✨

    PS: Zur Auflösung: der Einkauf von vorgestern kostete uns 54$.😅
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