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  • Day 7

    Andere Planeten & Wale!

    August 28, 2021 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    Am nächsten Morgen machten wir als Erstes eine unangenehme Erfahrung. Das Wasser in diesem Gebiet war sehr schwefelhaltig und das konnte man auch riechen und schmecken. Mit dem Geruch in der Nase war unser erstes Ziel an diesem Tag dann auch nicht mehr ganz so unerträglich. Wir besuchten Hverir, das als das beeindruckendste Geothermalgebiet Islands gilt. Es liegt östlich des Námafjall unweit des Sees Mývatn und ist bekannt durch seine brodelnden Schlammlöcher und blau-weiß-gelbe Muster auf dem orangebraunen Erdboden. Man könnte meinen, dass wir auf dem Mars unterwegs sind. Nur die mit dem Bus anreisende Reisegruppe US-amerikanischer Rentner machte diese Illusion zu Nichte. Weiter ging es in das nächste Fischerdorf, nach Húsavík - auch bekannt als Hauptstadt des Whale Watchings. Gesagt getan - wir nutzen die Chance und buchten uns einen zweiten Versuch und legten dieses mal in einem alten Holzboot ab. Sehr langsam und leise kamen wir voran, aber vielleicht verscheuchten wir dadurch auch keine Tiere. Die deutlich teureren Speedboote waren uns immer ein Stück voraus, aber irgendwann war klar: Dort wo Speedboote sind, sind auch Wale. Und tatsächlich, nach einer halben Stunde auf der See Richtung Grönland, konnten wir einen kleinen Wal und einen einen Buckelwal beobachten. Leider kein Orca, aber ein Buckelwal sieht man im Leben auch nicht oft. Auf dem Rückweg verteilte die Crew noch heiße Schokolade und Gebäck, während man noch einiges über die Wale in dieser Gegend erfahren konnte. Leider haben wir das Walmuseum nicht besucht, das werde ich irgendwann nochmal nachholen müssen. Generell ist dieser Ort einen Besuch wert und mit seinem Hafen und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund einer der schönsten Orte auf unserer Reise.

    Nach unserem Ausflug auf dem Wasser stärkten wir uns in einem unscheinbaren Imbiss am Hafen mit wieder einmal Fish & Chips. In diesem Fall aber mit den Besten, die wir auf der Insel finden konnten. Da Eric unbedingt eine Schnorchel-Tour im Þingvellir Nationalpark buchen wollte und wir vom Anfang der Reise wissen, wo dieser liegt, mussten wir das schöne Örtchen Húsavík schon wieder verlassen. Nachdem wir das Meer hinter uns gelassen hatten, führte uns wieder eine dieser unbefestigten Straßen zum Dettifoss, nachdem wir noch schnell die hufeisenförmige Schlucht Ásbyrgi besucht hatten. Kilometerweit nur Wüste war zu sehen auf dem Weg dort hin, hätte ich mir niemals vorstellen können, dass es hier eine Wasserfall geben könnte. Der Dettifoss ist der leistungsstärkste Wasserfall Europas und das kann ich auch so bestätigen. Hier donnert eine unfassbar große Masse Wasser in die Tiefe und fließt dann durch eine Schlucht, die auch aus dem Wilden Westen stammen könnte. Für mich ein weiteres Highlight auf unserem Trip. Leider nutze Eric die Einsamkeit der späten Stunde, um seine Kletterkünste erneut unter Beweis zu erstellen. Man muss ihm zu Gute halten, ohne sein Mut wäre dieses Bild sicher nicht entstanden. Müde von den zahlreichen Erlebnissen am heutigen Tag fuhren wir noch ein ganzes Stück in der Dunkelheit, um in Egilsstaðir zu übernachten. Eric vertrieb sich die Zeit, indem er sich angewöhnte jedem entgegenkommenden Auto von Happy Campers zu winken...
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