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  • Day 10

    Abgetaucht im Þingvellir Nationalpark

    August 31, 2021 in Iceland ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute haben wir etwas länger geschlafen, denn wir müssen auch erst gegen Nachmittag am am Nationalpark sein. Genauer gesagt an der Silfra-Spalte, an dieser Stelle driften die Eurasische und die Nordamerikanische Kontinentalplatte auseinander. In dem glasklaren und eiskalten Wasser, dass über viele Jahre hin aus dem Gletscher durch das Gestein geflossen ist, kann man tauchen oder schnorcheln gehen. Ich habe bisher keine Erfahrungen damit gemacht und bleibe skeptisch, allerdings hat man nicht oft die Chance zwischen zwei Kontinenten zu schwimmen. So fuhren wir dann los zum 2 Stunden entfernten Þingvellir-Nationalpark, den wir am Anfang wegen des schlechten Wetters übersprungen haben. Zuvor mussten wir erst die Strecke vom Campingplatz zurück nach Vík fahren und das sollte zu meiner Überraschung nicht unser Problem am heutigen Tag werden. Kurz vorm Nationalpark überkommt Eric die Langeweile und er versucht die Beifahrertür zu öffnen. Aus Reflex schlage ich seine Hand zurück und er bricht den Rückspiegel aus der Halterung. Diese Aktion war das Unnötigste auf der ganze Reise, abgesehen vom Eintritt den ich für den frei zugänglichen Glockenturm der Hallgrímskirkja in Reykjavík gezahlt habe. Um den Schaden nicht zahlen zu müssen machten wir den Plan aus, am Rückweg einen Baumarkt aufzusuchen und Kleber zu kaufen.

    Angekommen im Nationalpark bereitete ein österreichischer Guide unsere Gruppe auf das Schnorcheln vor. Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig ist einen solchen Anzug anzuziehen. Zwischenzeitlich kam ich mir vor wie ein Astronaut. Aber als die Schwimmflossen und Schnorchel ausgegeben wurden, war der Gedanke dann wieder Geschichte. Wir watschelten quer über die Straße, um dann den Tauchern den Vortritt zu lassen. Wieso mache ich mir eigentlich Sorgen wegen Schnorcheln? Leider sollte sich meine Vorahnung bewahrheiten und ich landete im Wasser auf dem Rücken und bewegte mich wie ein Maikäfer. Zusätzlich dazu lief meine Brille mit Wasser voll und ich konnte nichts mehr sehen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Anderen schon unterwegs durch die Spalte. Als ich die Brille dann einigermaßen dicht bekommen hatte, musste ich nur noch lernen kein Wasser mehr über den Schnorchel einzuatmen. Der Guide hatte sicher keinen guten Eindruck von mir, aber ich hatte die Sache im Griff. Wenigstens konnte ich dann auf den Fotos glänzen, da kaum jemand neben mir zu sehen war. Trotz Schutzanzug war das Wasser eiskalt und ich war am Ende froh, wieder im Trockenen zu sein. Eric tauchte noch ein paar Extrarunden und scheint neben Klettern noch ein neues Hobby gefunden zu haben. Nach einer heißen Schokoladen ging es dann auf den Heimweg, allerdings stand noch der Baumarkt-Besuch an. Wie man sich denken konnte, wollte kein Kleber halten. Ich weiß nicht wie viele verschiedene Kleber wir gekauft haben, aber am Ende versuchten wir es mit Patex Powerknete. Zurück auf unserem Campingplatz in den Bergen nahmen wir uns vor den Grill zumindest einmal zu verwenden. Die Würstchen ließen wir uns dann in der Höhle unter Kerzenschein schmecken. Später am Abend sollte dann die Wahrscheinlichkeit Nordlichter zu sehen sehr hoch sein und so wanderten wir um Mitternacht nochmal los. Es war sehr gespenstisch, denn außer den Sternen und den Silhouetten der Felsen konnte man nichts sehen. Leider sollte die Nachtwanderung nicht belohnt werden und wir konnten keine Nordlichter entdecken. Trotzdem wieder ein erlebnisreicher Tag, der heute zu Ende ging....
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