• Martina Hemrich

40 Jahre Hummel Tour 2020

Et 19-dags eventyr af Martina Læs mere
  • Start på rejsen
    18. august 2020

    Letzte Vorbereitungen

    20. august 2020, Tyskland ⋅ ⛅ 18 °C

    Noch zweimal schlafen, dann geht's los - der aufgehenden Sonne entgegen. Die Hummel, also meine Moto Guzzi, hat dieses Jahr einen runden Geburtstag, und da ist natürlich SIE meine Reisebegleiterin 2020. Navi an die Batterie angeschlossen, Scheibe geflickt (Danke lieber Bruder Gerd), Flüssigkeiten gecheckt, Reifen (naj, die gehn noch...), Tasche gepackt, Werkzeugkoffer aufgeräumt (vielleicht muss ich ja mal jemandem was helfen ;-)).
    Und heute wird die erste Etappe geplant.
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  • Letzter Tag vor dem Start

    21. august 2020, Tyskland ⋅ ☀️ 32 °C

    Noch schnell die Hummel aufgepappt, das Farewelldinner gekocht... Morgen die erste Station ist auf jeden Fall der Bratwurschtstand auf dem Marktplatz in Coburg. Dann sehn wir weiter.
    Wie gut, dass ich nicht nach Kroatien will, das ist Coronamäßig gerade eine terra non grata.Læs mere

  • Hassberge Coburg Frankenwald

    22. august 2020, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C

    Der erste Reisetag führt mich in die alte Heimat, wo ich aufgewachsen bin. Und wo es die weltbeste Bratwurscht gibt. Da ich mich in den Hassbergen a weng verdaddelt hab, weils da so schö is, hat die Bratwurscht auf dem Coburger Marktplatz gleich nochmal so gut gschmeckt.
    Und dann der Frankenwald! Frisch, grün, kleine Strässli und gutes Bier. Natürlich erst am Feierabend. Die kleine Offroadeinlage hat die Hummel ohne zu mucken mitgemacht. Wie überhaupt alles! Sie ist halt ein Schatz.
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  • Erste Kilometer in Tschechien...

    23. august 2020, Tjekkiet ⋅ ⛅ 22 °C

    Fast hätte ich den Besen getauscht ...
    Gut ausgeschlafen und versorgt mit schlimmen Geschichten von den verschlagenen Leuten jenseits der Grenze tuckern wir Richtung Grenze, vorbei an zahlreichen Fabriken, die hier im Grenzgebiet sicherlich zu seeehr günstigen Konditionen werkeln dürfen, denn dies hier scheint eines der strukturschwächsten Gebiete Deutschland zu sein . Das "weiße Gold" hat jedoch eine lange Tradition in dieser Gegend. Was das ist? Na, Porzellan natürlich! Durch Selb führt mich mein Weg, Rosenthal hab ich schon mal gehört, Schönau ist eine Marke für sich...
    So, und jetzt der Grenzübertritt: wie so viele Grenzstationen verwahrlost, trostlos, menschenleer, denn hier hält man sich nicht auf, da bleibt nur die Flucht - nach Osten oder nach Westen. Ich natürlich nach Osten mit nächstem Etappenziel Cheb bzw. Eger, da solls eine Burg geben, die ich mir mal anschauen will. Der Weg nach Eger könnte einfach sein, wenn ich mein Navi nicht auf kurvenreiche Strecke eingestellt hätte. Ergebnis: die nächste Offroadchallenge für die Hummel (s. Fotos) und mich. So werden die Reifen wohl nicht mehr lange halten...
    Vielleicht hilft da aber der kleine Umweg über die Wallfahrtsstätte Maria Kulm...mit der wunderschönen Kirche.
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  • Karlsbad

    23. august 2020, Tjekkiet ⋅ ☀️ 20 °C

    Ein Ort wie im Märchen. Heute nächtige ich im Hotel Astoria. Hier scheint Coronafreie Zone zu sein. Mit meinem Abendessen - Gemüse mit Meerrettich- desinfiziere ich mich und meine Atemwege und stärke mein Immunsystem! Der putzt alles Unerwünschte aus den Atemwegen, sag ich euch!Læs mere

  • Tschechien ist ein Kessel

    24. august 2020, Tjekkiet ⋅ ☁️ 13 °C

    Schon seit ein paar Tagen hab ich das: das Grinsen😀, das sich morgens in meinem Gesicht breit macht und nicht mehr weichen will. Neurowissenschaftler nennen das positiven somatischen Marker. Die können einem wirklich jeden Spaß verderben!

    Kairos, der andere Gott der Zeit. Er zeigt sich nur, wenn du dich der Zeit hingibst. Oder eher dem Leben ohne Zeit. Dann kann die Magie des perfekten Plans geschehen, wenn sich alles fügt und dir zufällt. So wie die Bergausläufer im Riesengebirge sich im Reißverschlussverfahren ineinanderfügen. So wie mein Gastgeber im U Kotle mlr das Stückchen Kuchen als Gegenwart serviert: "Das ist present."
    Kotle heißt Kessel, weiß ich jetzt. Und den Boden dieses Kessels hab ich heut auf 340 km durchzuckelt. Ein paar glatte Pisten waren auch dabei. Nicht viele.
    Brav brummt die Hummel einen Kilometer nach dem anderen, durch Birnbaumalleen, Waldwege, Split und Schotter, Blitz und Donner. Aber nein! Das Wetter könnte perfekter nicht sein: freundlicher Spätsommer mit regennassen Straßen, die der Regen schon hinter sich gelassen hat. Und die Zwetschgen sind auch schon fast reif.
    In dem Kessel wächst auch Bier! Tatsächlich! Dieser wunderbare süffige tschechische Zaubertrank säumte ein paar Kilometer unseres Weges. Die Birne hingegen war eher sperrig...
    Und dann hab ich ihn endlich gefunden, den Rübezahl. Eine Nachbildung nur, aber für den Anfang schon mal nicht schlecht.

    U Kotle und der Rübezahl, das wird mein nächster Fußabdruck...
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  • Penzion U kotle

    24. august 2020, Tjekkiet ⋅ ☁️ 13 °C

    Willst du Abenteuer erleben? Buche über booking.com! Direkt am Skilift, heißt es in der Beschreibung. Na, im Sommer wird das ja nicht schwer zu erreichen sein. Ein kleines Zimmer, einfach, ruhig, Essen und Trinken gibt es auch. Nehm ich! 3 Nächte! Will ja den ollen Zausel Rübezahl finden, das braucht Zeit. Und die Hummel muss sich auch erstmal von dem Geruckel und den Offroadzumutungen erholen.

    Die Karte lügt nicht! Wir sind mitten drin im Wald. Erst rauf in Serpentinen, dann links runter auf dem Waldweg. Runter hat er gesagt. Das Navi hilft hier nicht weiter, direkte Wegweisung ist gefragt.

    Angekommen!
    Wunderbar!
    Bleiben!

    Morgen Rübezahl suchen. Zufällig (!) läuft hier der Rübezahlwanderweg vorbei https://www.riesengebirge.cz/touristik/der-krak…
    Da setz ich mich einfach an den Wegesrand und warte, bis er vorbeigewandert kommt.
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  • Zur Elbquelle und zurück

    25. august 2020, Tjekkiet ⋅ ☁️ 15 °C

    Schusters Rappen sind keine Siebenmeilenstiefel.
    Das mit dem Sitzen am Wegesrand hat jetzt nicht so geklappt, der Sog der vielen Frischluftfanatiker:innen ließ mir keine Wahl: der gelben Markierung entlang Richtung Pramen Labe war die Devise ((grade im Moment denk ich bei mir, dass 1 Bootbier nach so einem Wandertag eigentlich... und schon stellt mir MEIN Wirt das zweite vor die Nase. Der Schlawiner)).
    Hab ich gemacht. Sechseinhalb Kilometer hoch, und siebeneinhalb Kilometer den anderen Weg runter. Den ganzen Tag auf den Socken, mit heftigen Offroadeinlagen, die ich ganz alleine, ohne die Hummel meistern musste ((ächz!). Hart war das. Die Hummel muss ja ihr "Profil schonen", so formuliert sie das, wenn sie mir einen Ruhetag verkaufen will.
    Ach ja, Pramen Labe heißt Elbquelle.
    Da kommt halt Wasser aus einem künstlich eingefassten Loch, das dann bergabwärts fließt. Glaube ich zumindest. Denn es waren so viele Leute da drum herum, dass ich das gar nicht richtig sehen konnte. Was wollen die vielen Menschen hier in der "freien" Natur eigentlich? Haben die keinen Fernseher?
    Jetzt, nach diesem Heldinnentag, freue ich mich mit meinem zweiten Bootbier auf das leckere Abendessen von MEINEM Wirt! Und der nächste Bericht wird wahrscheunlich ein kleiner Wehgesang auf die schwindende Menschlichkeit an Frühstückbuffets.
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  • MEIN Wirt

    25. august 2020, Tjekkiet ⋅ ⛅ 12 °C

    Mein Wirt im U Kotle - denn MEIN darf ich ihn schon nennen, ist er doch gleich Quelle meiner Inspiration geworden - MEIN Wirt also hat 10 Jahre als Koch in Kaprun gearbeitet, bevor er sich hier in der Baude im Wald niedergelassen hat. Ob er schon 70 ist? Seit ich selber schon fast 60 bin, scheue ich mich, Menschen älter als mich zu schätzen - denn öfter ist es schon passiert, dass ich sie auf 70 geschätzt habe, und dann waren sie 5 Jahre jünger als ich.
    MEIN Wirt also, der macht das so: selbst wenn ich einziger Gast wäre, würde mich morgens ein fürstlich gedecktes Frühstücksbüffet erwarten, mit selbstgemachten Marmeladen, Brotaufstrichen und selbstgebackenen Brötchen mit Kümmel und Hagelsalz oben drauf. Das Rührei bereitet er selbstverständlich frisch zu, " mit oder ohne Zwiebeln? ".
    Und er hat noch mehr auf Lager: Gestern noch hab ich mir im Hotel Astoria in Karlsbad heimlich eine Birne vom Buffet gemopst. Als Wegzehrung. Schnell in den Rucksack. War zwar kein Schild da, das das Mitnehmen von Speisen aus dem Frühstücksraum ausdrücklich verbot (was in vielen BWL versauten Hotels mittlerweile üblich ist), doch die missbilligenden Blicke der Servicekräfte reichten mir. Die Birne schleppe ich heute noch mit mir rum...
    MEIN Wirt legt mir gerade ein Butterbrotpapier mit Plastiktüte auf den Tisch mit Geste zum Buffet und der Aufforderung "einpacken! Wurst, Käse, Brot".
    Vor lauter Rührung krieg ich feuchte Augen und muss an mich halten, nicht in Tränen auszubrechen. Nein, nicht vor Rührung, sondern bewegt durch die Hingabe eines Gastgebers an sein Tun. Und aus Trauer darüber, dass die Welt ihre Seele immer mehr an den 😈 verliert.

    Vielleicht bleib ich einfach hier und schau ihm einfach zu. Es hat schon andere gege, die von solchen Orten und Menschen nicht mehr losgekommen sind.
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  • What goes up must come down

    26. august 2020, Tjekkiet ⋅ ⛅ 13 °C

    ...oder umgekehrt. Der Marsch nach der Spindlermühle heute fing an mit come down. Im Winter die schwarze Piste . Nur dreieinhalb Kilometer. Wie gut, dass ich das auf keinen Fall zurücklaufen muss! Wetter ist durchwachsen mit kurzen Regenschauern aber nicht schlimm. Trotzdem erstehe ich im Touristenzentrum Splindermühle ein großes Stück Plastik. Für den Regen.
    Der Weg zurück: Bus?? Hier ist Naturschutzgebiet! Was soll die Frage!
    Taxi: 60 Euro muss ich schon nehmen! 50 Kilometer außenrum. Hier ist Naturschutzgebiet!
    Eigentlich wollte ich meine Schusters Rappen, die meine Füße seit fast 30 Jahren zuverlässig und geliebt tragen, schonen. Aber leider muss es zurückgelaufen werden. Also go up heißt die Devise. Dreieinhalb Kilometer einfach nur bergauf.
    War gar nicht so schlimm.

    Dass Rübezahl sich allerdings durch besonders stramme Waden auszeichnet, wundert mich nicht. Schließlich ist er ja kein Couchpotatoe.

    Morgen wirds dann literarisch.

    Dieser Kurzbericht über einen Trip hierher ist auch lesenswert: https://www.motorradonline.de/reise/motorradtou…
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  • Auf Gerhart Hauptmanns Spuren

    27. august 2020, Polen ⋅ ☁️ 16 °C

    Heute hab ich sowohl meine Schuhsohlen als auch das Profil der Hummelbeine geschont. Grad mal 60 km sind wir um den Berg rumgefahren, durch Harrachov, wo ich seinerzeit die Jahrtausendwende verbracht hatte, auf einer wunderbar sich schlängelnden gut asphaltierten Motorradstrecke - und ZACK war ich auch schon in Polen. An der Schreiberhau vorbei, einer ehemaligen Künstlerkommune, in der auch Gerhart Hauptmann mit seinem Bruder Carl Zeiten zugebracht hat - von Carl stammt übrigens das immer noch populäre Rübezahlbuch - Richtung Jelenia Gora, ehemals Hirschberg.
    Also lassen wir uns ins Hirschberger Tal rollen, das laut Reiseführer durch seine Fülle an Schlössern und Herrenhäusern besticht und von den Romantikern das Schlesische Elysium genannt wurde.
    Es verdichten sich auf dieser Reise mehr und mehr Kultur und Geschichte, bis 1945 deutsche, danach polnische und tschechische. Allein die doppelten Ortsnamen lassen in mir das Bewusstsein immer wacher werden, auf welch geschichtsträchtigem Boden ich mich hier bewege.
    So fremd klangen in mir die Wörter Schlesien, Sudetenland, Pommern, und das Schicksal von Vertriebenen aus diesen Zeiten kommt mir erst jetzt nahe. Jetzt, wo ich durch die Ansiedlungen schlendere, die so vertraut anmuten, könnten auch im Schwarzwald sein. Obwohl? Nein, 2020 nicht mehr. Da haben OBI und Konsorten ihr gleichmacherisches Werk schon vollbracht.
    Hier sind die alten Häuser meist noch so wie früher, natürlich auch wegen der Touristen, aber sie schaffen es, der Peinlichkeit der Puppenstubenatmosphäre zu entrinnen. Es folgen noch Bilder. Versprochen.

    Und Gerhart Hauptmann? Weil der sich hier in Agnetendorf/Jagniatkow seine Traumvilla hat bauen lassen, genieße ich wiederum einen weiteren booking.com-Glücksgriff, nämlich die Willa Agnietzka. Angeblich ein 2-Sternehotel. Lächerlich. Ich kenne 5*****Unterkünfte, die dem hier nicht das Wasser reichen können. Wenn es euch mal hierher ziehen solltet, hier werdet ihr euch wohl fühlen. 2**?? Ein Witz!

    Ach, der Gerhart Hauptmann: in seine Geschichte tauche ich im Moment so richtig ein über das hochgelobte Buch "Wiesenstein" von Hans Pleschinski. Eine treffende Rezension findet sich hier: https://m.tagesspiegel.de/kultur/hans-pleschins…

    Ich höre es (als Hörbuch) und bin mittendrin! Die Orte werden zum Greifen nah und damit auch die Figuren, die sich darin bewegen. Und die Zeit. Februar 1945. Die letzten Lebensmonate des Gerhart Hauptmann. Hier, in Agnetendorf.

    Und das Grauen dieser Zeit. Nicht so weit weg von einer sich durchlavierenden Schriftstellerexistenz. Morgen dazu mehr.
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  • Hirschberg und Tal 1

    28. august 2020, Polen ⋅ ☀️ 21 °C

    Zunächst mal den Aufenthalt um 2 Tage verlängert. Dieses Haus ist ideal als Ausgangspunkt für alle möglichen weiteren Ausflüge. Lage, Zimmer, Leute, Essen, alles prima. Für 26 Euro mit Frühstück.

  • Hirschberger Tal 2

    29. august 2020, Polen ⋅ ☁️ 15 °C

    Blick aus meinem aktuellen Übernachtungsort in Agnetendorf/ Jagniatkow, nachdem ich von Tschechien nach Polen übergesiedelt bin und die dortigen Coronamaßnahme begutachtet hab (Bänke). Da kommen wir wohl um einen Bußgeldbescheid nicht herum, liebe Polen!
    Dann gestern ein Besuch in Jelenia Gora mit lauter lustigen Gestalten. Schlesien hat was. Eine feine Gegend ist das hier. Und soo viel Geschichte! Kaum zum Aushalten!
    Ob das mit dem Rübezahl allerdings noch was wird? Der jedenfalls wäre von diesem Frühstück auch noch satt geworden.

    Hirschberg/Jelenia Gora war lange DIE Hochburg der Tuchmacher in Europa, nachdem ein wandernder Handwerksgeselle die Technik für die Herstellung von Leinwand und dünnen Schleiern aus Holland mitgebracht hatte. Der Tuchhandel machte die Stadt zu einer der reichsten in Schlesien. Bis dann die Übernahme der Macht durch Preußen und die Industrialisierung als Katastrophen über Schlesien hereinbrachen und die Leinweber brotlos und dann zu Lohnsklaven in der Papier- und Zementherstellung machten.

    Bereits Mitte des 19. Jh. begann der Tourismus hier im Tal und auch die Stadt entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsort. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Stadt, wie überhaupt ganz Schlesien, Teil Polens, die deutsche Bevölkerung musste das Land verlassen, und neue Bewohner, zumeist aus Ostpolen, leben seitdem hier.
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  • Wiesenstein - das Haus

    29. august 2020, Polen ⋅ ☁️ 19 °C

    Heute endlich war es dann soweit: mit dem schon erwähnten Roman "Wiesenstein" im Ohr, leckerem Frühstück im Bauch, neuen Laufsandalen an den Füßen und Neugier im Geist mache ich mich auf den Weg. Die langgezogene Ortsdurchfahrt von Jagniatkow (klar, in den engen Tälern des Riesengebirges gibt es nur Straßendörfer) steigt stetig an - fast hatte ich gehofft, es könnte heute auch mal ohne Wadentraining gehen🤭...- und dann schließlich steht es da, das Haus Wiesenstein. In einem kleinen aber feinen Park, der mit großen moosüberzogenen Granitblöcken durchsetzt ist.
    Entworfen hat es Hauptmann selbst und auch den Bau mit begleitet. In nur 1 Jahr wurde es ca. 1902 erbaut und war von da an sein Hauptwohnsitz. Leisten konnte er es sich von den mittlerweile üppigen Einnahmen durch seine schriftstellerische Tätigkeit. Den Nobelpreis für Literatur bekam er 1912.
    Bis zu seinem Tode im Juni 1946 hat er dort mit seiner zweiten Frau Margarete gelebt und gewirkt. Die beiden schufen dort eine Art kulturelles und gesellschaftliches Zentrum, in dem sich viele illustre Persönlichkeiten zu Konzerten und Lesungen trafen. Auch Nazis verkehrten dort. Über seine Rolle im 3. Reich werd ich nicht so ganz schlau - dem Roman von Pleschinski zufolge lavierte er sich so durch.
    Besonders sehenswert ist der Paradiesraum, das Empfangszimmer, dessen Wände zu seinem 60. Geburtstag komplett bemalt wurden. S. Fotos
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  • Wiesenstein - der Park

    29. august 2020, Polen ⋅ 🌧 14 °C

    Hier spazierte G.H. täglich und ließ sich inspirieren. Sein Notizbuch hatte er immer dabei. Beim Gehen kommen eben auch die Gedanken in Gang.
    Oder beim Motorradfahren😉

  • Wiesenstein - G. H.

    29. august 2020, Polen ⋅ 🌧 14 °C

    Dass ich mal so tief in die Welt des G. H. eintauchen würde... das war nicht geplant. Angefangen hat es mit einer Kurzdoku auf BR2, in der über sein Domizil auf Rügen berichtet wurde. Dann kam irgendwie die Info über seine schlesische Herkunft und so weiter... Interessante Vita, interessantes Kulturgut, und das alles vor Ort in mir aufzunehmen ist eine Erfahrung mit allen Sinnen. Für heute reicht es dann aber auch🤓.

    Und morgen widme ich mich wieder der weiteren Erkundung der Gegend. Geplant ist das: https://findpenguins.com/67our7udf5jqw/footprin…

    Bei Regen oder Schnee laufe ich in meinem neuen Regenoutfit zur Burg Kynast.
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  • Einmal Schneekoppe und zurück

    30. august 2020, Polen ⋅ 🌧 16 °C

    Man ahnt es schon - heute regnete es nicht nur nachts😒. Vormittags jedoch noch nicht. Also los! Pec pod Sněžkou alias Petzer in Tschechien ins Navi, kurvenreiche Strecke, und ab geht's zur Schneekoppe. 1600 Meter ist sie hoch, heute liegt der Gipfel in den Wolken, also streiche ich mein Vorhaben mit der Seilbahn auf denselbigen zu pilgern.
    Kurzer Stopp in Karpacs alias Krummhübel mit seinem Touristengetümmel, nicht lange, denn die Menschenmassen passen nicht zu meinen Gedankenkreisen. Aber dort findet meine Aufmerksamkeit doch ein Objekt: das sprechende Clohäuschen. S. Video🤣🤣🤣

    Wikipedia weiß über diesen Ort:
    Krummhübel war vor Ende des 19. Jahrhunderts ein Hauptsitz professioneller Sammler von Arzneikräutern, die der geschlossenen Gilde der Laboranten oder Landapotheker angehörten. Sie bildeten Lehrlinge aus, die nach fünfjähriger Lehrzeit das Recht erwarben, nach ärztlichen Vorgaben Arzneimittel zuzubereiten. Sie verkauften die Heilmittel aber auch auf Märkten und ins Ausland. Um 1840 hatte die Gilde in Krummhübel 18 Mitglieder und im Gebirge 27. Die Zunft war durch zwei Prager Studenten der Medizin entstanden, die um 1700 hierher geflohen waren, um sich einem Duell zu entziehen.[2][3]

    Und jetzt einen Pass genommen, den Okraj Pass im Nebel rumpelig bezwungen, ein Verkehrsknotenpunkt mit Wanderwegen in alle Richtungen und etlichen jungen Leuten, die Schusters Rappen zäumen. Ein Ort zum Wiederkommen, zum Wandern.
    Heute aber weiter - eine heiße Schokolade auf der Schneekoppe wartet schon. Und eine neue Lernerfahrung. S. nächster Eintrag!
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  • Schokolade trinkt man anders...

    30. august 2020, Polen ⋅ 🌧 16 °C

    Reisen bildet! Dass heiße Schokolade sooo zubereitet, hab ich auch noch nicht gewusst:
    Man nehme einen nicht zu kleinen Quader Schokolade am Stiel und eine Tasse heißer Milch. Dann tauche man, gaanz brutal, den Quader in die Milch. Nach einer Weile prüfe man die Veränderung der Viskosität des Quaders und verrühre die braune Schlonze in der Milch. Fertig!
    Auch fein.

    Auf den zerrissenen Hals an Bier 🤢von der Speisekarte verzichte ich heute und esse lieber eine leckere Pilzsuppe🤗
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  • Waldtag mit Burgeinlage

    31. august 2020, Polen ⋅ ☁️ 14 °C

    Im Wald hinauf zur Burg Kynast finde ich Unterschlupf vor dem Regen, nachdem ich festgestellt habe, dass mein Regenoutfit im Hotel liegt. Heute nur Wald- und Burgbilder.

  • Huch? Schon wieder Deutschland?

    2. september 2020, Tyskland ⋅ ☁️ 10 °C

    Gestern war Fahrtag mit dem Ziel Sächsische Schweiz zu meinem alten Freund Stefan. Hab ich auch geschafft. Von Jagniatkow wäre das in 3 Stunden machbar. Aber irgendwie hat mich der Wald und die Landschaft und der Nebel dann doch noch ein paar Stündchen länger bei sich behalten. So fahr ich durch die Wolken, sicherheitshalber in neongrün gekleidet, bergauf bergab durch uralte Baumalleen, mal mit Linden, mal mit Eichen oder Birnbäumen, und komme so allmählich wieder in Kontakt mit Menschen.
    Beim Frühstücksstopp nahe Frydlant gesellt sich ein grüner blinder Passagier zu mir und flirtet mit der Hummel.
    Dann eine größere Stadt, eine Brücke, und Huch! das Grenzschild Bundesrepublik Deutschland! Unversehens bin ich da wieder gelandet und ess in Görlitz erstmal mein Brot.
    Letzte Etappe: rein in die Sächsische Schweiz mit Ziel Hohnstein. Eine Ferienwohnung steht für mich bereit, abends Treffen mit den Freunden, die mal Nachbarn waren. So lange nicht gesehen, aber immer im ❤ geblieben. Es gab viel zu erzählen!
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  • Sächsische Schweiz & Schuhshopping

    2. september 2020, Tyskland ⋅ ☁️ 11 °C

    Gestern liebe gute alte Freunde getroffen und in der Sächsischen Schweiz übernachtet. Dann Shopping bei Heidenau - die Hummel braucht neue Schuhe - nochmal eine kleine Kammstraße auf tschechischer Seite erforscht und dann weiter durchs Erzgebirge bis zu meinem heutigen Übernachtungslager. Ein weiterer Glücksgriff! Im nächsten Beitrag gibt's Fotos dazu!Læs mere

  • Sachsen, Schlafplatz und Soljanka

    4. september 2020, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C

    Auf dem Weg nach Süden führt mich das Navi auf kleinen und feinen Sträßchen durch abgeschiedene Täler und Rumpelstrecken vorbei an der eindrucksvollen Göltzschtalbrücke und einer stärkenden Soljanka zum Waldcampingplatz Thalheim, der von einem sächsischen Paar seit 17 Jahren liebevoll und kreativ gestaltet wird und verschiedenste Übernachtungsplätze bietet. Ich entscheide mich für den Planwagen mit 4 Zusatzdecken, während das Federvieh die Hummel inspiziert.
    Am nächsten Tag leiste ich mir den zweiten Daunenschlafsack meines Lebens🥶🥴.
    Jetzt bin ich gerüstet für künftige Campingabenteuer😁😁😁
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  • Zuhause in Zellingen

    6. september 2020, Tyskland ⋅ ☁️ 15 °C

    Nach einem Besuch bei Freunden in Zwota wieder kleine Rumpelstraßen, manche gesäumt von alten Alleen, durch kleine Ortschaften, die sich ihren ostdeutschen Charme bewahrt haben, und sich an Flüsschen entlang schlängeln.
    Die letzte Etappe von Klingenthal-Zwota über den Frankenwald machen wir in einem Rutsch, Freitag Abend, fast genau 2 Wochen und fast genau 2000 Kilometer später, sind wir wieder in Zellingen gelandet. Aus dem Hochsommer ist Spätsommer geworden, die Gartenfrüchte wollen geerntet werden.

    Die Hummel und ich, wir brauchen jetzt erstmal eine Dusche, und dann machen wir uns allmählich bereit für den Winterschlaf. Gaaanz allmählich. Es könnte ja einen goldenen Herbst geben, der uns nochmal in die Welt hinausschickt. Mal sehen.

    Danke an euch Follower! Ich hoffe, ihr habt etwas von dem Spirit dieser Reise erahnen können, die auch zu einem Eintauchen in einen Teil deutscher Literatur und Geschichte geworden ist. Der Osten jedenfalls hat seinen ganz eigenen Reiz, egal wie nah oder fern von Zellingen er sich erstreckt.
    Das wird vertieft werden.
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  • Epilog

    16. september 2020, Tyskland ⋅ ☁️ 15 °C

    Vor ein paar Tagen tauschte ich mich mit einer Kundin über unsere Urlaube aus. Zur gleichen Zeit, in der ich Wiesenstein besuchte, war sie in Haus Hiddensee auf Rügen, Gerhardt Hauptmanns anderes Domizil. Dort liegt er auch begraben.Læs mere

    Slut på rejsen
    5. september 2020