Jakobsweg 2019

syyskuuta 2019
Portugiesische Küstenweg von Porto nach Santiago de Compostela Lue lisää
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  • Päivä 16

    Auf und ab über zwei Berge

    24. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 19 °C

    Briallos - Pontecesures

    Auf meinem Weg von der Herberge besuche ich noch den Naturpark Ria Barosa und sehe mir die natürlichen Kaskaden von Briallos an.
    Dann laufe ich links an der Nationalstraße N- 550 weiter. Hier fragt mich ein Mann nach den Kaskaden. In Tivo holt er mich wieder ein. Es ist Joachim (62) aus Hamburg. Er ist mit seiner Frau auf dem Jakobsweg. Sie muss pausieren, weil ihr die Füße wehtun und ist mit dem Taxi voraus gefahren. Gemeinsam gehen wir weiter. Caldas de Reis ist eine schöne Stadt. Hier gibt es Thermalquellen, die schon die Römer genutzt haben. Wir entdecken eine Markthalle und gehen rein. Diese ist klein, aber fein.
    Über eine Römerbrücke verlassen wir die Stadt.
    Hier ist der Weg besonders schön durch offene Landschaft oder Wald. Allerdings geht es zwei mal wieder 150 m hoch, am O Cruceiro und am O Pino in Valga. Hinter der kleinen Kirche San Miguel de Valga geht es nur noch mäßig bergab weiter. Ich habe mein Hotel in Pontecesures reserviert. Um nicht lange suchen zu müssen, ruf ich mir ein Taxi. Heute habe ich etwa 20 km und zwei hohe Berge geschafft. Ich bin zufrieden.
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  • Päivä 17

    Trotz Schmerzen im Knie gut gelaufen

    25. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 18 °C

    Pontecesures - Teo

    An der Brücke über den Fluss Rio Ulla gelange ich auf den Jakobsweg. Es geht nach Padron. Mein rechtes Knie schmerzt immer noch. Ich hatte es über Nacht eingerieben. Bis die Schmerztablette wirkt gehe ich langsam weiter. Zum Glück ist die heutige Strecke gut zu bewältigen. Ich muss nur bis Teo. Wie gewohnt ist der Weg hervorragend ausgeschildert. Abseits von vielbefahrenen Straßen läuft man relativ eben durch kleinere Orte. Allerdings kreuzt die Nationalstraße N-550 mehrmals den Jakobsweg. Hier muss man aufpassen.
    In Padron sehe ich mir die Jakobuskirche an. Sie ist aus dem 15. Jahrhundert. Ihr wertvollstes Stück ist der „Pedron“. Die Legende besagt, dass an diesem Stein das Boot festgemacht wurde, dass den Leichnam des heiligen Jakobus über das Meer brachte. Im Ochsenkarren fuhr man ihn dann nach Santiago.
    In Iria Flavia laufe ich um die Stiftskirche Santa Maria de Iria Flavia. Leider ist sie nicht offen. Also mach ich nur ein Foto. Die meisten Kirchen sind geschlossen, wegen Diebstahl? Auch heute treffe ich wieder viele mir schon bekannte Pilger. Von den jungen Mädchen aus der Herberge läuft eins mit Flipflops, weil ihre Fersen blutig sind.
    In Teo angekommen mache ich erst mal Mittagspause. Hier treffe ich das Ehepaar aus Brasilien wieder. Schnell machen sie ein Selfie mit mir.
    Laut GPS liegt mein Hotel weit außerhalb von Teo in Luou. Ich bestelle mir auch heute ein Taxi. Morgen früh muss ich dann wieder zum Jakobsweg zurück fahren.
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  • Päivä 18

    Ende gut, alles gut

    26. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 16 °C

    Teo - Luou - Santiago de Compostela

    Halb Neun sitze ich an einem liebevoll gedeckten Tisch und frühstücke. Dieses Hotel kann ich wirklich empfehlen. Hier wird man umsorgt. Es fehlt an Nichts.
    Punkt Neun ist auch mein Taxi da. Es bringt mich nach Osebe, wo ich auf den Jakobsweg treffe. Hier beginnt meine letzte Etappe.
    Die Sonne scheint. Es sind 20 Grad. Herrlich. Was für ein Tag!
    Erst langsam und dann immer steiler bergauf windet sich der Weg. Ich lasse mir Zeit. Das letzte Stück möchte ich bewusst erleben. Mein Knie spielt auch mit. Hinter Vella entscheide ich mich für den markierten neuen längeren Weg. An den Kilometersteinen nimmt die angegebene Entfernung bis Santiago ständig ab.
    Der Weg ist sehr verwirrend, weil er ständig die Richtung ändert. Als ich in einem Neubaugebiet ankomme habe ich schon den größten Anstieg geschafft. Jetzt laufen auf beiden Straßenseiten Pilger in die Stadt. Ich habe mir die schattige Seite ausgesucht.
    Als ich in der Altstadt ankomme und in einer schmalen Gasse die Türme der Kathedrale erblicke, hab ich Tränen in den Augen. Noch um die Ecke und ich bin an der Kathedrale.
    Wie die anderen Pilger auch, nehme ich meinen Rucksack ab und lege mich auf den Rücken. Die Eindrücke sind überwältigend. Gruppen von Pilgern treffen singend ein. Eine Frau spricht mich an, ob ich allein unterwegs sei. Sie ist Kanadierin. Erst macht sie ein Foto von mir, dann umarmt sie mich ganz, ganz lange.
    Erst jetzt bin ich wirklich angekommen.
    Ich bin glücklich und überwältigt.
    Nach einer Stunde suche ich die Touristeninformation und hole mir einen Stadtplan. Mein Hotel ist nur 15 Minuten zu Fuß von der Kathedrale entfernt. Ich gehe gleich nach dem duschen wieder zurück und laufe durch die Straßen und Gassen der Altstadt.
    Die Kathedrale wird gerade restauriert. Überall sind Gerüste und Planen. Schade. Viel sieht man nicht. Nach dem Abendessen laufe ich zurück ins Hotel. Was für ein Tag!
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  • Päivä 19

    Angekommen- im Herzen der Kathedrale

    27. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ☁️ 16 °C

    Santiago de Compostela

    Es regnet in Santiago.
    Gleich nach dem Frühstück begebe ich mich zur „Oficina de Acollida ao Peregrino“ um mir meine Compostela zu holen. Es stehen schon viele Pilger im Gang. Hier treffe ich Joachim, wir sind in Caldas de Reis ein Stück gemeinsam gelaufen, und seine Frau. Sie sind gleich dran.
    Zuerst muss man eine Nummer ziehen. Ach so.
    Ich habe die Nummer 499.
    Die ersten 10 Pilger hier bekommen traditionell einen Essen- Gutschein. Dafür stehen manche schon um 3 Uhr vor der Tür.
    Ich muss drei Stunden warten, bis ich endlich die begehrte Compostela und mein „persönliches Dokument“ mit km und Ortsangabe erhalte.
    Birgitta hat die 822. Ich gehe inzwischen Mittag essen. Wir gehen erneut zur Kathedrale und sehen uns die neu eintreffenden Pilger an. Jetzt scheint auch wieder die Sonne. Die Atmosphäre ist berauschend. Es sollen schon Pilger aus 177 Ländern hier friedlich und fröhlich angekommen sein.
    Dann besichtigen wir die Kathedrale. Sie ist ganz in Gold. Überall sind Gerüste und man bekommt nicht wirklich viel zu sehen. Jakobus dreht uns leider auch nur den Rücken zu.
    Am Abend nehme ich an einem „Spirituellen Rundgang um die Kathedrale“ teil. Dieser beginnt am Nordportal und geht einmal herum. Eine Stunde lausche ich den Erzählungen. Ich erfahre viel über Jakobus und die Kathedrale. Die Pilgerseelsorge Rottenburg kümmert sich um die deutschsprachigen Pilger.
    Nun bin ich richtig angekommen!
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  • Päivä 20

    Das Ende des Weges

    28. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 15 °C

    Santiago de Compostela - Fisterra

    Mein Plan war es mit einem Busunternehmen nach Finisterre zu fahren. Dann fiel mir aber auf, dass die Fahrt
    eine Städtetour wird und ich nur einen kurzen Aufenthalt am eigentlichen Ziel meiner Reise habe. Von Joachim wusste ich, das er und seine Frau Iris mit dem Linienbus direkt nach Fisterra fahren. Also laufe ich zum Busbahnhof. Die Frau am Schalter deutet mir an, ich könnte meine Fahrkarte beim Busfahrer bekommen. Am Bus schüttelt dieser den Kopf.
    Ich renne wieder hoch in die Halle. Nehme diesmal den anderen Schalter, löse für 9,85 Euro ein Ticket, renne zurück und schaffe es gerade noch.
    Der Bus fährt bis nach Fisterra. Als ich aussteige meldet sich mein rechtes Knie wieder. Ich kann aber Laufen und gehe am Hafen entlang bis vor zur Mole. Ich muss an Warnemünde denken. Der mächtige Nordatlantik, die bunten Fischerboote, die Stadt Fisterra mit ihren hellen Häusern.
    Als ich von der Mole zurück komme treffe ich Iris und Joachim. Sie wollen bis nach Finisterre laufen. Ich schließe mich Ihnen an. Gemeinsam gehen wir die 3,6 km bergauf.
    Am Kilometerstein „km 0,0“ werden Fotos gemacht. Es kommen immer mehr Menschen zu Fuß, mit dem Auto oder den vielen Busunternehmen an.
    Die Sonne scheint und der leichte Wind vom Atlantik ist angenehm. Wir setzen uns auf die Terrasse des Cafés und trinken Weißwein.
    Hier ist der westlichste Punkt von Europa und das Ende (oder der Anfang) vom Jakobsweg.
    Leider habe ich meinen Pilgerpass nicht mitgenommen. Hier gibt es auch einen Stempel. Für eine kleine Spende bekomme ich den Stempel auf ein Stück Papier. Bergab geht es schneller. Ich möchte mit dem Bus um 15 Uhr zurück fahren. Iris und Joachim wollen noch bleiben. Wir verabschieden uns in Fisterra.
    Alles Gute für die Zukunft euch Beiden.
    Der direkte Bus nach Santiago ist schon voll. Ich nehme den anderen, zur selben Zeit abfahrenden, aber an der Küste entlang.
    Diese Fahrt ist einmalig schön. Sie führt immer der Küstenlinie folgend durch kleine Orte, größere Städte und sich windenden Straßen.
    Das Wasser glitzert in der Sonne. Unterwegs hält der Bus und Einheimische steigen zu. Diese Fahrt dauert 2,5 Stunden. Es gibt so viel zu sehen. Vor Santiago fahren wir noch ein Stück Autobahn.
    Diesmal habe ich den Sitzplatz gleich hinter dem Fahrer und mehr Beinfreiheit.
    Außerdem eine bessere Sicht nach vorn.
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  • Päivä 20

    Santiago bei Nacht

    28. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ⛅ 15 °C

    Santiago de Compostela

    Ich gehe abends nochmal zur Kathedrale. Sie leuchtet im Dunkeln. Der Platz davor ist noch immer belebt.
    Es ist Sonnabend und die Geschäfte haben bis 21 Uhr geöffnet. Langsam laufe ich einmal um die Kathedrale herum. Am Nordportal singt ein Tenor Arien von Puccini, Verdi und zum Abschluss
    „My Way“. Iris und Joachim sind auch da. Das Publikum singt den Refrain mit und der Tenor bekommt viel Applaus.
    Als alle gegangen sind, geh ich noch einmal zurück und lass mir seine Visitenkarte geben.
    „Voces del Camino - Jaime Rios B. Tenor „
    Ein schöner Ausklang für heute.
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  • Päivä 21

    Abschied von Santiago

    29. syyskuuta 2019, Espanja ⋅ ☁️ 16 °C

    Santiago de Compostela

    Es regnet in Santiago. Der Himmel weint zum Abschied.
    Ich schlafe heute länger, frühstücke ausgiebig und schreibe Karten.
    Leider regnet es noch immer.
    Also borge ich mir einen Schirm und laufe zur Post, um Briefmarken zu kaufen und die Karten abzuschicken.
    Danach besuche ich den Gottesdienst in der Kirche San Francisco. Da hier auch ein deutscher Pastor anwesend ist, nutze ich die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Vor dreißig Jahren hätte ich es nicht für möglich gehalten, diesen Weg des Jakobus zu gehen. Seine Antwort darauf: Hier sind die „blühenden Landschaften“.
    Wie wahr.
    Halb drei treffe ich mich mit Birgitta. Wir besuchen gemeinsam das Museum der Kathedrale. Die Ausstellung ist vielfältig. Skulpturen aus Granit, Statuen aus Holz, Gemälde, feine Gewänder, bunte Gobelins, Insignien aus Gold und Silber mit Edelsteinen besetzt. Wir nehmen uns viel Zeit, um alles anzusehen.
    Dann kommt der Augenblick des Abschieds. Ich fliege morgen und sie am Dienstag wieder nach Hause.
    Dankeschön Birgitta, dass wir ein Stück des Weges gemeinsam gegangen sind.
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