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  • Day 44

    Granada Tag 2

    April 16, 2023 in Spain ⋅ ☀️ 25 °C

    --- Alhambra und Umgebung ---

    Zuerst einmal: Ich war froh, dass ich mir doch noch den Stress gemacht habe das Ticket zu buchen und den zweiten Tag auch in Granada zu verbringen. Auch wenn die Parkplatzsuche wieder ein Kampf am Rande des Wahnsinns war. Der Parkplatz direkt an der Alhambra war Wucher. die haben pro Minute abgerechnet :o
    Die Grundgebühr betrug 1,15€ und zusätzlich 0,0343€ pro Minute, also kostete die erste Stunde schon 3,208€ und dann 2,058€ pro Stunde... Und da ich das Komplett-Ticket mit allen Sehenswürdigkeiten gekauft hatte, war ich schon lange dort unterwegs. Ich war froh, dass ich frühzeitig losgefahren bin, denn meinen ersten Parkplatz musste ich wieder verlassen, als mir aufgefallen ist, dass er in einem Anwohnerbereich war und der zweite wurde mir von zwei Vans vor der Nase weg geschnappt. Nach weiteren 10 Minuten fand ich einen, der noch nahe genug an der Alhambra lag, um noch rechtzeitig eine halbe Stunde vor Einlass in der Schlange zu stehen, ohne dass ich den ganzen Berg hoch laufen musste, andernfalls wäre es doch knapp geworden...

    Ich habe wieder einige Stunden in den verschiedenen Gebäuden und Parkanlagen verbracht und immer mal wieder eine Pause im Schatten eingelegt, trotzdem ha ich wohl einen kleinen Sonnenbrand bekommen :/

    Nachdem ich alle Bereiche des Berges gesehen hatte, bin ich zu der gebuchten Unterkunft gefahren. An der Adresse angekommen erwartete mich wieder der Erzfeind meines Autos: extrem steile, kurvige Bergstraßen. Der Eingang war aber nicht an der Stelle zu sehen, wo Google mich hin schickte - und ich hab die Adresse extra von der App selbst genommen. Als ich nochmal das Bild von der Landschaft in der App gesehen habe, dachte ich, dass der Eingang zum Parken wohl doch weiter oben sein muss. Also bin ich die Straße weiter gefahren, da sie in einem Bogen wieder zu dem Anfang führen sollte, wo ich die Hauptstraße verlassen hatte.

    Und dann wurde es noch schwieriger: die Steigung war steiler als nie zuvor und der Durchgang war durch ein anderes Auto noch schmaler und machte dazu auch noch eine leichte Kurve. Dann wurde ich zu langsam und mein Auto schaffte die Steigung nicht mehr und der Motor schaffte es nicht weiter, ich musste also bremsen und wusste, dass ich mich jetzt dieses stiele schmale stück langsam rückwärts rollen lassen muss. Während dieser Prozedur lief ein Mann an mir vorbei, der auf Spanisch und dabei gestikulierend meinte, ich müsse nur mehr Gas geben und von etwas weiter unten, wo es nicht ganz so steil war anfahren. Da ich keine große Wahl hatte, als es nochmal zu versuchen, weil ich die Strecke bis zum Punkt, wo ich hätte wenden können, nicht hätte rückwärts fahren können. Inzwischen schweißgebadet nahm ich also mit meinem Auto Anlauf und schaffte es ganz knapp die Steigung hoch und zwischen dem Auto und der Mauer vorbei ohne irgendetwas zu berühren und ohne mit dem Boden aufzusetzen. Als ich ein paar Meter weiter an dem Punkt angekommen war, wo laut App das Haus sein sollte, musste ich feststellen, dass dort die falschen Hausnummern standen. Als ich dann nochmal die Mail von der Buchung genau durchlas, sah ich, dass eine kurze Beschreibung mit der Hausnummer dabei stand, die ich beim ersten Mal überlesen hatte, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass die Anfahrt so kompliziert sein könnte...

    Etwas entmutigt habe ich dann gesehen, dass die Hausnummer tatsächlich dort war, wo ich zuerst mit meinem Auto stand. Ich musste also schon wieder runter... Diesmal achtete ich dabei darauf, wo ich morgen früh würde wenden können. Als ich endlich die etwas versteckte parkte ich mein Auto unten am Straßenrand und schulterte erleichtert meine Rucksäcke und ging die letzten Meter bergauf zum Eingang vom Hostel und klingelte.

    Der Empfang durch den Betreiber des Hostels war sehr nett und angenehm. Er hat mich herumgeführt, mein Zimmer gezeigt und dann ist er irgendwohin verschwunden. Ich habe mich auf die Terrasse in den Schatten gesetzt und weiter am Blog geschrieben und den Aufenthalt für die nächste Stadt vorbereitet. Irgendwann wurde es mir zu kalt und ich bin rein gegangen und wollte am Tisch weiter schreiben, als meine zwei Mitbewohner von ihrem Ausflug zurück kamen. Sie wirkten beide etwas mitgenommen, durch den Wind und erschöpft.

    Sie fingen das Gespräch an wobei sie abwechselnd in die Küche und ins Bad gingen um zu duschen und ihnen Abendessen zu machen. Sie hatten echt einen krassen Tag hinter sich:
    Wenn ich das aus ihren Erzählungen mit Australisch-Englischen Akzent richtig verstanden habe, waren sie in einem See oder mit Wasser gefüllter Grube in einem Reservat in der Nähe schwimmen und waren dort auch in einer Höhle. Da dem einen der Weg zurück zu weit war, wollte er um den See herum laufen. Aber es gab wohl keine Möglichkeit und er musste einen Teil der Strecke Barfuß und nur in Boxershorts klettern und hat sich dabei am Rücken verletzt.
    Als beide es irgendwann geschafft hatten sich wieder bei ihren Klamotten zu treffen und sie auf den Heimweg gingen, kamen sie an vielen bellenden Hunden hinter Zäunen und in kleinen Gärten vorbei. Doch auf einmal wurde ein bellen lauter und lauter. Sie dachten sich nichts dabei und als das Bellen aufhörte waren sie auch wieder entspannt. Doch dann war das Bellen wieder da und noch lauter und näher als zuvor und sie bekamen Panik und sind weg gerannt. Als sie sich umgeschaut haben glaubten sie auch zwei Hunde relativ nah hinter ihnen zu sehen und so rannten sie weiter und weiter bis sie glaubten außer Gefahr und in Stadtnähe und somit in der Nähe vom Hostel zu sein.

    Nach der Story habe ich ihnen einen Johannisbeer-Wein angeboten den ich noch hatte um ihre Nerven zu beruhigen und zusammen mit Bier haben wir dann noch viel gequatscht, getrunken und von vielen Stories erzählt - manche ähnlich verrückt, manche lustig und manche einfach so. Und wir haben seine Wunde so gut es ging verarztet^^
    Plötzlich war es schon nach 1 Uhr und da wir alle sehr müde vom Tag waren sind wir dann schnell schlafen gegangen.
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