Satellite
  • Day 169

    Wadi Rum

    December 13, 2021 in Jordan ⋅ ☁️ 17 °C

    Von unserem Airbnb nach Wadi Rum fahren wir gute 1.5h. Unterwegs müssen wir zwei Mal eine Polizeikontrolle passieren. Einmal müssen wir erklären, welche Orte wir in den kommenden Tagen besuchen und einmal wird der Kofferraum geöffnet und kontrolliert.
    Als wir das Visitor Center erreichen, müssten wir 5 JOD pro Person bezahlen, um in die Wüste hinein zu fahren. Da wir aber den Jordan Pass haben (sehr empfehlenswert, da man schlussendlich viel günstiger kommt, als wenn man überall einzeln Eintritt bezahlt), bezahlen wir nichts.
    Wir melden uns lediglich an, dass wir da sind.
    Kurz bevor wir das Center verlassen, müssen wir nochmals in ein Büro. Dort sitzt die Polizei. Auch sie wollen wissen, welchen Ausflug wir gebucht haben.
    Danach fahren wir noch 10 Minuten weiter bis zum Wadi Rum Village. Dort treffen wir unsere Ansprechsperson an.
    Er erklärt uns den gesamten Ablauf und bietet uns noch zusätzliche Möglichkeiten an, um anzuschauen. Diese Optionen lehnen wir aber ab.
    Dann geht es mit unserem Fahrer, Awwad, in die Wüste. Wir haben ein Auto und den Guide den ganzen Nachmittag für uns. 👌 Das Auto hat sogar noch eine Sitzmöglichkeit auf dem Dach - genial. 🥳

    Wir besuchen insgesamt 5 Stationen. Dazwischen gibt es immer wieder eine Pause mit typischem Beduinentee (Schwarztee mit Kardamom + Salbei plus Beduinenguatzli). Mit Awwad haben wir den perfekten Führer erwischt. Es ist ein ruhiger Mann, der sich sehr gut auf Englisch unterhalten kann. Ausserdem erzählt er uns einiges über die Beduinen und ihre Art des Lebens. Auch erklärt er uns immer genau, wo wir als nächstes hinfahren und was man dort sehen kann.
    Wir sind überglücklich. Die Natur hier ist wunderschön. Es sind unendliche Weiten, die Farben beeindruckend.
    Den Beduinen, denen wir heute begegnen, sind alle sehr nett und auch gesprächig. Angenehm finden wir, dass sie nirgends (auch bei den Touriständen) aufdringlich sind. Sie drängen einen nicht, etwas zu kaufen. Von uns aus kaufen wir aber ein Beduinenparfüm (White Musk). Dieses sieht aus wie eine Seife und riecht gut. Nach dem Duschen kann man es einfach kurz über die Haut streifen und schon duftet es wohlriechend und recht intensiv. 🙂

    Nach gut 4 Stunden Erkundungstour machen wir uns auf zu unserem Camp in der Wüste. Unterwegs aber haben wir ein Problem. Unser Jeep beginnt zu rauchen. Zuerst nur ganz wenig und dann immer wie mehr. Schliesslich sind wir eingehüllt im stinkenden Benzinrauch. Wir verlassen den Wagen mit dem gesamten Gepäck und stehen verloren mit Awwad in der Wüste. Kurz darauf aber kommt die Rettung. Glücklicherweise fährt ein anderes Geländefahrzeug vorbei (alles Einheimische). Sie nehmen uns 3 mit und bringen uns zum Camp. Action pur. Dieses Fahrzeug rast durch die Wüste, Martina bekommt richtig Angst.
    Zum Glück ist der Weg zur Wüstenunterkunft nicht mehr allzu weit. 😅
    Als wir dort sicher ankommen, dunkelt es schon langsam ein.
    Wir sind die Einzigen, bis jetzt. Scheinbar sollen noch 3 andere kommen.
    Wir werden zu unserem Zelt Nr. 8 gebracht. Dort drin steht ein Bett mit zwei dicken Decken und einem Nachtisch. That's it. Das ist aber völlig in Ordnung, denn wir haben uns absichtlich für simpel entschieden.

    Danach möchte Martina duschen, denn alles stinkt nach Benzin. Da aber nur einige wenige Tropfen aus der Brause tröpfeln (und erst noch kalt), entscheidet sie sich dann doch dagegen.

    Um 18.30 Uhr ist Abendessen angesagt. Als wir das grosse Zelt betreten, erschrecken wir etwas. Nur Müggitina, unser Guide und der Beduinenjunge, der gekocht hat, sind dort. Scheinbar haben die anderen Verspätung. Im ersten Moment ist es etwas komisch für uns. Die beiden sind aber herzlich und wir haben gute Gespräche mit Awwad, denn der junge Koch kann lediglich Arabisch. Nach dem Essen setzen wir uns nach draussen ans Feuer und quatschen über die Beduinenkultur und die verschiedenen Religionen. Es ist schon merkwürdig, wie ungewohnt es für uns Westeuropäer ist, abgeschieden in kompletter Dunkelheit (kein Lichteinfluss von nirgends) und absoluter Stille dazusitzen. Wir sind total ausgeliefert. Nur wir mit diesen beiden Einheimischen, ohne Wifi. Man muss wirklich einfach vertrauen.

    Um etwa 21.00 Uhr sind wir dann langsam müde. Die vielen Eindrücke und Gespräche sowie die unruhige Nacht gestern, lassen uns heute sicherlich tief in den Schlaf sinken. Als wir im Zelt sind, hören wir, dass neben uns noch ein weiterer Gast eingezogen ist. So kann vor allem Martina friedlich einschlafen.

    Ps: Übrigens hat unser Guide 27 Geschwister. 🤔👀🙈
    Read more