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  • Day 81

    Der Kiwi

    November 21, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach dem Frühstück skypen wir schon wieder, denn nachdem wir gestern den Magdeburgern unser schönes Häuschen gezeigt haben, sollen es heute auch die Mahlsdorfer zu sehen kriegen! Es ist einfach zu schön, um es für uns zu behalten!
    Dann machen wir uns aber auf die Socken, denn heute wollen wir Neuseelands Nationalvogel sehen. Da wir wohl kaum eine Chance bekommen werden, den Kiwi in "freier Wildbahn" zu sehen, fahren wir zum Rainbow Springs Park. Das ist ein Park mit heimischen Vögeln, Fischen und Reptilien und noch allerlei Aktivitäten für Groß und Klein, die eigentlich keiner braucht, aber natürlich mitbezahlt werden müssen. Übrigens sind die Touren und Eintritte hier in Neuseeland alle sehr teuer, ein großer Teil unserer Reisekasse wird wohl dort hineinfließen! Aber Jammern hilft nicht, wir haben es ja nicht anders gewollt und so bezahlen wir tapfer die 100 NZ$ (66 €), denn es gibt hier eine Kiwi-Aufzuchtstation und da wollen wir hin!
    Der Kiwi ist sehr gefährdet, denn mit der Besiedlung Neuseelands kamen auch Tiere ins Land, die im Kiwi im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen fanden oder ihn zumindest angreifen und töten (Katzen, Hunde, Possums, Frettchen, Hermeline). Der Kiwi hat zwar kräftige Füße und kann weit laufen, aber ihm fehlt die Flugmuskukatur und so kann er mit seinen vier bis fünf Zentimeter kleinen Flügelchen nicht fliegen. Wenn Gefahr droht, steckt er den "Kopf in den Sand" und stellt sich tot - ähnlich wie unsere Hasis das gemacht haben.
    Kiwis sind nachtaktiv und verbergen sich am Tage in Höhlen, die sie vor Sonnenuntergang nicht verlassen. In völliger Dunkelheit bewegen sie sich im Unterholz und orientieren sich mit ihrem Gehör und mit ihrem guten Geruchssinn - sie haben nämlich am Ende des Schnabels Nasenlöcher!
    Kiwipaare bleiben ein Leben lang zusammen. Das Männchen brütet das gewaltige Ei aus (im Verhältnis zur Körpergröße legt das Weibchen das größte Ei der Welt, bis zu 30% des Körpergewichts). Das kann bis zu dreimal im Jahr geschehen.
    Angegriffen werden meistens die brütenden Männchen und das Gelege, d.h. die Eier werden gefressen. Um das zu verhindern, werden die Eier in freier Wildbahn eingesammelt und in der Aufzuchtstation ausgebrütet und die Jungen werden erst ausgesetzt, wenn sie überlebensfähig sind. So stieg die Überlebensrate von 5% auf 60-70%. Die Führung war sehr informativ, leider ist gerade kein Vöglein geschlüpft. Wir konnten aber eins sehen, was eine Stunde zuvor aus dem Ei kam - gar nicht so häßlich wie behauptet wird.
    In der Nachtabteilung sehen wir dann noch erwachsene Kiwis. Ich finde sie niedlich und irgendwie putzig. Leider können wir euch keine Fotos zeigen, denn fotografieren ist hier verboten.
    Danach besuchen wir noch die anderen Tiere und fahren mit einem Boot durch die Geschichte Neuseelands inklusive Wasserrutsche. Haben wir ja schließlich bezahlt 😃!
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