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  • Day 90

    Kaiteriteri - Kayak, Cruise and Walk

    November 30, 2016 in New Zealand ⋅ ☀️ 18 °C

    Super Wetter ist für heute vorhergesagt und als wir aufstehen scheint die Sonne ☀️, bei erst noch 17°C. Aber es werden 21°C, ideal für unser heutiges Vorhaben. Wir fahren Kajak an der wilden Küste des Abel Tasman Nationalparks, steigen dann aufs Schiff und lassen uns zu einem entfernten Wanderweg bringen, bestaunen dabei eine Pelzrobbenkolonie und die Küste, um dann 2 Stunden durch den Küstenregenwald zu Cleopatras Pool zu wandern und in den Stromschnellen baden zu gehen. Und genau so läuft es ab, wie immer perfekt von den neuseeländischen Veranstaltern organisiert. Und dass, obwohl wir über das Discountportal 'bookme' buchen, denn da bekommen wir bis zu 60% Rabatt. Bei den hiesigen Eintrittspreisen eine erhebliche Ersparnis. Sie holen uns sogar direkt von unserem Quartier ab 😊, somit keine Parkplatzsuche und kein zu spät kommen 🤓.
    Wir werden pünktlich 8.20 Uhr in Motueka abgeholt und auf dem Weg nach Kaiteriteri sammeln wir weitere Mitstreiter ein. Aus den 30 Minuten Fahrt macht unser Busfahrer Mark eine Sightseeingtour, mit Stopps und Erklärungen zu Ort und Gegend. Schon toll, dass das nicht einfach ein Hol- und Bringeservice ist. Die Kiwis machen immer gleich ein Event daraus 😜.
    So erfahren wir von der Tabakanbauhistorie, die heute durch Apfelplantagen ersetzt ist. Von einem riesigen Sinkloch in den Bergen, dem Wiederaustritt des Wassers am Fuss des Berges aus einer Höhle und warum es gut ist, soviel Sandfliegen (kleine schwarze, beissende Plagegeister) zu haben. Sie sind nämlich reinkarnierte Maorikrieger, die auf die Schönheiten der Natur aufpassen. Sobald wir uns bewegen und von Ort zu Ort ziehen, lassen sie uns in Ruhe. Jeder, der zu lange an einem Ort verweilt, weil er womöglich darüber nachdenkt den Wald zu fällen oder Hotelburgen zu bauen, wird erbarmungslos angegriffen und gebissen.
    Am Strand in Kaiteriteri angekommen, lernen wir Unsere Guide Dan kennen. Nach kurzer Sicherheitseinweisung klettern wir als 8er Gruppe in die Kajaks und paddeln zum Split Apple Rock, einem Felsen im Wasser, der tatsächlich wie ein gespaltener Apfel aussieht. Es gibt natürlich eine wissenschaftliche Erklärung dazu (Wasser, Eiszeit, Frost = Physik), aber viel spannender ist die (nicht offizielle) Geschichte der Maori: Einst lebte ein Drachen und der legte ein Ei. Dieser Drachen wurde durch eine Krieger getötet und das Ei verblieb an der Stelle. Dieses Ei ist sehr wertvoll und erweckte die Gier des Ozeans und des Waldes, beides Söhne von Mutter Erde und Vater Himmel. Sie stritten um den Besitz mit dem Einsatz ihrer Elemente. Durch all die gewaltigen Wasser, Tiden, Landabgänge und Baumbewurf wurde das Ei in zwei gleiche Teile gespalten. Drinnen war jedoch kein neuer Drache oder sonst etwas Wertvolles. Es war nur eine türkisblaue Energie darin, die sich in den Ozean ergoss und so für die heutige Farbe des Wassers und der umliegenden Strände und Landschaft sorgte. Damit gehört keinem das Ei und so sollte und soll es auch mit der Landschaft sein. Kluge Leute, die Maori 👍. Vor der Missionierung hatten die Maori keine Schriftsprache und mit solchen mündlich überlieferten Geschichten oder Holzschnitzereien, wurden früher Moralvorstellungen und andere Lebensweisheiten vermittelt.
    Dan erzählt gleich nebenher, wie es überhaupt zum Abel Tasman Nationalpark kam. Eine Einwohnerin wollte diesen Teil der Natur schützen und bat die Regierung um die Einrichtung eines NP - das wurde abgelehnt. Diese Antwort wollte sie nicht akzeptieren, und machte einen cleveren Schachzug. Sie lud die holländische Königsfamilie 1942 zur Eröffnung des Abel Tasman Nationalparks anlässlich des 300jährigen Jubiläums der Sichtung Neuseelands durch Abel Tasman ein. Die neuseeländische Regierung wollte die Holländer nicht brüskieren und so hatte NZL über Nacht einen neuen Nationalpark 😊.
    Auf halbem Rückweg gehen wir an Land und machen eine Tee- und Biskuitpause am Strand (wir hatten Kaffee).
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